Es begann meistens schon wenige Monate vor Heiligabend, dass ich meine Eltern mit dem Wunsch nach einer neuen Konsole nervte. Die üblichen Argumente das ich doch schon so viele von diesen „Dingern“ habe gingen ungehört unter. Natürlich habe ich meiner Mutter rechtzeitig einen schön verzierten Wunschzettel auf den Frühstückstisch gelegt, damit sie ja nicht vergisst, welches Spiel/System denn bitte bitte bitte unter dem Tannenbaum liegen soll. Zum Glück hatte ich mit dieser Art des vorweihnachtlichen Terrors immer Erfolg. Die Gefahr eines schreienden Kindes unter dem Weihnachtsbaum wirkte hierbei Wunder.
Bevor es zur Bescherung kam, wurde bei uns jedoch traditionell gesungen. Obwohl dieses Procedere nur wenige Minuten dauerte, kam es mir wie Stunden vor, da ich nur noch an die vielen schönen Gaben dachte, die mich da erwarteten. Eilig riss ich dann das Geschenkpapier herunter und legte die heißersehnte Konsole frei. Der einmalige Duft von Werkhallenluft zog in meine Nase, während ich mein neues Spielsystem mit leicht zitterigen Händen von Styropor und Plastik befreite. Ab diesen Zeitpunkt war der Weihnachtsabend eigentlich schon gelaufen, da ich die Schals und Socken von Großmutter nur noch nebenbei zu Kenntnis nahm und die Melodien des neuesten Mario Spiels die Musikkassette mit O Tannenbaum und Stille Nacht deutlich übertönte.
Die schönsten Weihnachtsmomente der Redaktion
Ich erinnere mich noch gut daran wie faszinierend es für mich war, den Cartoon Hasen über den grünen Screen zu lenken und wie sich die piepsige Musik tief in meine Gehörgänge gegraben hat. Die Feiertage über war ich dann damit beschäftigt eifrig Passwörter zu notieren. Wenn ich mal in einem Level nicht weiter kam, nervte ich meinen alten Herren solange, bis er für mich die kniffelige Stelle überwunden hat. Auch er fand seine Freude an dem Gerät, schließlich lag ja auch Tetris dem Handheld bei und wurde rauf und runter gespielt.
Es sollten noch viele schöne Weihnachtsfeste folgen, doch Weihnachten '92 wird immer einen besonderen Platz in meinem Herzen haben. An dieser Stelle ein ganz besonderer Dank an meinen Vater, welcher mir trotz heftiger Bedenken seitens meiner Mutter den Game Boy geschenkt hat und speziell in den ersten Jahren mein Hobby sehr unterstützt hat. Anfang der Neunziger war es noch nicht selbstverständlich die Begeisterung für Computer und Videospiele bei Mädchen zu fördern. Um so glücklicher bin ich, dass du lieber Papa das getan hast.
Wenn ich zurückblicke, dann habe ich meine meisten Konsolen nicht zu Weihnachten bekommen. Ausnahmen bilden der Atari 2600 1987 und die erste PlayStation 1995; zu letzterer habe ich freilich als Teenie bereits selbst etwas beigetragen.
Bezogen auf die 8-Bit-Konsole des Videospielpioniers sind meine Erinnerungen recht verschwommen; unzählige Partien Ghostbusters, Jungle Hunt und Spider-Man sind mir ins Gedächtnis eingebrannt, nicht aber der eigentliche Tag, an dem ich meine erste Konsole auspacken durfte.
Eine weitere Weihnachtserinnerung in Bezug auf Games habe ich aus dem Jahr 1992. Und zwar war in der GAMERS das Mega Drive-Spiel World of Illusion mit hervorragender Wertung getestet worden. Mickey und Donald stellten in diesem Jahr einen neuen Grafikstandard dar und beeindruckten mit einem phantasievollen 2-Spieler-Erlebnis. Ich war heiß auf das Spiel... nur war es nirgendwo erhältlich! Ich erinnere mich gut, wie meine Mutter mit mir durch die Frankfurter Innenstadt zog, da sie es nicht gefunden hatte... und tatsächlich, da war nichts! Ein einziges Kaufhaus hatte eine Vorführversion laufen, allerdings kein Exemplar im Verkauf. Letzten Endes musste ich auf das Jump'n Run bis 1993 warten. Ein damals enttäuschendes Weihnachtserlebnis, doch heute blicke ich gerne darauf zurück und erinnere mich, wie meine Mutter mich mitgenommen hat um mir meinen Wunsch zu erfüllen... oder mir zu zeigen, dass es einfach nicht machbar war. Kein World of Illusion, aber ein paar schöne vorweihnachtliche Einkaufsbummel im Zeichen der Videospiele.
Mir blieb Weihnachten im Jahre 1985 in Erinnerung und im Herzen. Ich den frühen 80ern verdrehte mir die ehemalige Firma Atari total den Kopf. Erstmals durfte ich Hand an ein Atari 2600 (die Erstausführung im edlen Holzdesign) legen. Mein älterer Cousin lieh die Konsole samt Trackball, Jungle Hunt, Kung Fu Master und Pac-Man von einem Bekannten und stöpselte sie an unseren Röhren-TV an. Mir stockte der Atem. Unfassbar, was da über die Matscheibe flimmerte.
Mir liefen Tränen der Freude über die Wangen. Im gleichen Moment drückte ich meine erste eigene Videospielekonsole fest an meine Brust - du bist mein. Der Name Atari verlor augenblicklich an Bedeutung. Selbst nach all den Jahren kann ich mich noch daran erinnern, wie meine Hände vom pausenlosen Spielen schmerzten. Meinen Familienangehörigen (Mutter, Großeltern) rechne ich hoch an, dass sie mir das Hobby Videospiele mit dem Schmid TVG 2000 ermöglichten. Ich mag euch über alles!
*Info am Rande: Das Schmid TVG 2000 verhökerte (zu meinem Vorteil) seinerzeit das Kaufhaus Woolworth zum Schleuderpreis. Bei der Konsole handelt es sich ursprünglich um ein Hanimex HMG 2650; Schmid und etliche andere Hersteller, wie beispielsweise Tschibo (Telefever), veröffentlichten diese sogenannten Lizenzbauten.
Mein Taschengeld war als Kind leider oft begrenzt. Oft musste ich lange sparen, um mir dann endlich ein Videospiel zu leisten. Da kam mir Weihnachten immer recht gelegen, um die ‚‚teuren‘‘ Objekte meiner Begierde direkt beim Weihnachtsmann zu bestellen. Die Liste von Gegenständen meiner kindlichen Weihnachtszeit waren lang. Unter anderem kam zum Beispiel ein Commodore C64 1987 ins Haus. Doch mein schönster Moment liegt noch weiter in der Vergangenheit zurück. Es war das Jahr 1983. Zu dieser Zeit wohnte ich in meinem Geburtsort Bottrop und war sozusagen Dauergast beim Quelle-Kaufhaus, was damals fast einem Palast glich. Von Etage zu Etage wurde man als Kunde regelrecht mit Produkten bombardiert. Mich hat man im Alter von fünf Jahren in der Elektroabteilung gefunden. Da stand er, umgeben von Neonlichtern und futuristischen Drumherum: ein Atari 2600! Auf allen Fernsehern zeigte man Werbungen mit Spielszenen dich mich magnetisch anzogen. Auch mein drei Jahre älterer Bruder konnte sich dieser Magie nicht entziehen. So beschlossen wir gemeinsam eine Wunschliste zu verfassen, wo natürlich der Name Atari 2600 ganz oben stehen sollte.
Schnell half uns unser Vater unsere erste Videospielkonsole an den großen Fernseher meiner Eltern anzuschließen. Nun trat ich in die Haut von Spider-Man ‚‚himself‘‘, und meine ersten Gehversuche in einer neuen Welt, die mir später so vertraut vorkommen sollte wie keine andere, begannen. Damals war mir das Ausmaß dieses Geschenks nicht bewusst, denn ohne dieses Ereignis könnte ich heute als Videospielredakteur nicht von meinem Leben berichten. Ich möchte diese Chance nutzen und mich bei meinen Eltern bedanken, für die es wegen der finanziellen Situation durch die große Arbeitslosenwelle im Ruhrgebiet nicht einfach war, mir dieses Geschenk zu bereiten. Sie haben viele Opfer gebracht, damit ich heute das Hobby ausleben darf. Dafür liebe ich euch!
Ich erinnere mich leider nicht so gut an vergangene Weihnachten, weil diese immer ähnlich abliefen und auf Videoaufnahmen dieses spannende Gefühl, ein Geschenk zu öffnen nicht mehr recht zu Geltung kommen mag.
Für mich waren das zwei riesige Welten, in die ich mich lange Zeit verlieren konnte, ich brauchte keine weiteren Games. Das waren schöne Zeiten.
In dieses Sinne wünsche ich allen frohe Weihnachten, lasst euch alle schön beschenken!
Ich gehöre ebenfalls zu denjenigen, die nie eine Konsole oder einen Handhelden zu Weihnachten erhalten haben. Aber alles, was mit dem Thema und meine langjährige Treue zu Videospielen und letztendlich auch meinen Weg mit neXGam zu tun hat, hat einen Ursprung. Dieser liegt im Weihnachten 1977, als mein Vater mit dem „Atomic TV-Player“ ins Haus schneite. Das Resultat war, dass die gesamte Familie über Weihnachten am Fernseher verbracht hat und wir uns bei „Tennis“ oder „Fußball“ die quadratischen Bälle um die Ohren geschossen haben.
Heute hängen satte 16 stationäre Konsolen jederzeit spielbereit an verschiedenen TV-Geräten. Die Handhelden lasse ich hier einmal unter den Tisch fallen. Dieses Weihnachten wird definitiv in meiner Erinnerung bleiben. Habe ich hier doch vor allem mit meinem mittlerweile verstorbenen Bruder so viele tolle Stunden und Tage erleben dürfen.