Theatrhythm Final Fantasy Curtain Call: (Keine) Empfehlung im Test

Ich habe in der letzten Zeit ein Problem. Ich wache normalerweise immer so auf, dass ich anschließend eine halbe Stunde Zeit habe, im Internet zu surfen, zu lesen oder etwas zu zocken. Danach muss ich aufstehen, denn die Arbeit ruht nicht, nur weil ich es tue.

Doch Theatrhythm Final Fantasy Curtain Call zerstört diesen Tagesablauf gründlich. Jedes Mal habe ich vor, nur drei Lieder zu spielen. Dann sehe ich jedoch neue Tagesempfehlungen, erreiche eine neue Anzahl an Kristallpunkten, schalte etwas frei oder habe vor, meine Leistung bei einem bestimmten Track noch einmal zu verbessern. Und so werden aus drei Liedern schnell zehn oder mehr, ehe ich mit einem entsetzten Blick auf meinen Wecker feststellen muss, dass ich schon seit einer Viertelstunde aufgestanden sein und in der Dusche stehen sollte.

Ich kann von dem Spiel nicht loslassen, was auch daran liegt, dass ich ein Final Fantasy-Fan bin! Und jetzt habe ich die perfekte Möglichkeit, zum Beispiel den Soundtrack von Final Fantasy XII – meinem liebsten FF-Spiel – gleichzeitig zu hören und nebenbei zu zocken. Über 200 Lieder und Herausforderungen sind in Curtain Call eingebaut und ich habe das Gefühl, ich habe noch nicht einmal die Oberfläche angekratzt, obwohl ich bereits jede Menge Sachen freigeschaltet habe.

Das Schöne ist, dass ich auf verschiedene Art und Weise spielen kann. Kernpunkt ist natürlich der klassische Musikmodus, in dem man aus 25 Spielen – darunter nicht nur die Kernspiele wie Final Fantasy XIV, sondern auch Spinoffs wie Lightning Returns: Final Fantasy XIII oder Mystic Quest – Tracks auswählen kann. Es erwarten einen dabei bis zu drei Schwierigkeitsgrade, wobei selbst auf einfach ein SS – die höchste Bewertung – nur schwer zu erreichen ist.

Aber dann gibt es auch noch den Quest-Modus, der mehr auf die RPG-Erfahrung der Reihe setzt. Es existieren lange, mittellange und kurze Karten, die man bereisen kann. Das Besondere ist, dass die Lebensenergie der Figur, die man gerade ausgewählt hat, sich nach den Kämpfen nicht mehr regeneriert. Ebenso sind mehrere Möglichkeiten vorhanden, wie man jetzt auf einer Karte sich weiter bewegt. Manche Wege sind verschlossen und öffnen sich erst unter bestimmten Bedingungen.

Und wenn mir das nicht reicht? Kann ich immer noch gegen die KI oder einen menschlichen Mitspieler antreten. Wobei mir diese Auseinandersetzungen persönlich nicht zusagen, allerdings ist das am Ende Geschmackssache.

Was auch für die Steuerung gilt. Ich bevorzuge die klassische Variante mit dem Stylus. Aber ebenso lässt sich das Spiel mit dem Stick und den Knöpfen steuern. Das funktioniert durchaus, jedoch kann ich mich selbst nicht daran gewöhnen. Ich bleibe bei der alten Methode.

Und verbringe so sehr viel Zeit mit dem Spiel. Klar, an der Optik änderte sich im Vergleich zum Vorgänger nichts. Doch ich zocke Theatrhythm Final Fantasy Curtain Call nicht wegen der visuellen Berieselung, sondern aufgrund der Musik!

Und hier ist der Titel eindrucksvoll. Ich hätte nicht gedacht, wie viele Varianten das klassische Battle-Theme aufweist. Oder wie gelungen der Score von Final Fantasy XIII ist, auch wenn das Spiel selbst noch nicht einmal zu meinen Top 10 Final Fantasys gehört. Aber auf jeden Fall sind die verschiedenen Stücke vielfältig. Und falls ich irgendwann alle durchhabe, kann ich mir per DLC Nachschub holen.

Wobei ich mit der vorliegenden Auswahl nicht ganz glücklich bin. Wenn schon Fortsetzungen, hätten die Entwickler gerne auch Stücke von Final Fantasy XII: Revenant Wings einbauen können. Und was ist mit Final Fantasy IV: The After Years? Dirge of Cerberus war von der Musik her ebenfalls nicht schlecht. Aber das ist Meckern auf hohem Niveau. Und wer weiß? Eventuell arbeitet Square Enix an einem Theathrythm-Spiel, welches wirklich Musik von allen Final Fantasy-Spielen beinhaltet. Ich glaube, wenn dem der Fall wäre, würde ich vor Freude explodieren. ;)

Doch bis es jemals so weit sein wird, kann ich jede Menge Zeit damit verbringen, neue Charaktere oder Sammelkarten freizuspielen. Oder neue Musikvideos. Oder neue Stücke. Oder, oder, oder. Ich sehe schon, ich werde noch lange an diesem Spiel sitzen und mir die Morgen um die Ohren schlagen.