Innerhalb der Story spielt man die 3 Charaktere Tyler Morgan und seine Freunde Mac und Jess. Tyler, der einem bestimmten Charakter aus the Fast and the Furious ziemlich ähnlich sieht, nennt sich selbst den besten Racer der Stadt. Er übernimmt die Straßenrennszene. Mac ist ein Showrunner und für die offroad Rennen zuständig. Jess wiederum ist Fluchtwagenfahrerin und übernimmt daher vor allem die Jobs, in denen man mit der Polizei aneinandergerät. Die Drei werden von einer Verbündeten hintergangen und wollen sich ein paar Jahre später rächen, indem sie die komplette Rennszene hochnehmen. Damit ist die Prämisse des Spiels schnell erzählt. Eine klassische Geschichte a la "Rache ist süß" und vom kleinen Zwerg, der zum größten Racer der Stadt mutiert, kommt damit ins Rollen, ist aber wie gesagt nicht weiter der Rede wert.
Anders sieht es mit den tollen, jedoch viel zu selten vorkommenden Story Missionen aus, die in der Inszenierung ebenfalls sehr stark an die Filme der Fast and the Furious Reihe erinnern. Hier möchte ich nicht allzu sehr spoilern, aber ich denke, die, die das gamecom Gameplay kennen, erinnern sich an die Verfolgungsjagd mit einem Truck. Diese Momente sind einerseits sehr befremdlich in einem Need For Speed Spiel, stellen jedoch die Highlights dar. Das restliche Gameplay bringt uns altbekannte Racing Kost. Hier wird von Sprint- bis zu Drag- oder Driftrennen allerlei Abwechslung geboten. Dazu kommen die unterschiedlichen Ortschaften. Natürlich ist die Karte bei weitem nicht mit einem Amerika von The Crew zu vergleichen, allerdings fahren wir sowohl in der Stadt, wie auch in der Wüste und einem kleinen Waldgebiet.
Ein weiteres Problem ist die Open World. Diese ist viel zu leer. Hier vermisse ich definitiv mehr Abwechslung und Action. Es ist zu wenig auf den Straßen los. Am Rande der Stadt oder der Wüste passiert rein gar nichts. In puncto Immersion haben wir schon weitaus besseres in Rennspielen gesehen. Auch hier verspielt Need for Speed eine Menge Potential. Wenn man beispielsweise schon Elemente aus der Fast and the Furious Serie nimmt, wieso sehe ich dann nicht einfach am Rand der Wüste ein Tuningtreffen oder eine Art Race War, welches man zufällig entdecken kann? So ist es ein von Event zu Event fahren und nichts Außergewöhnliches ist zu sehen. Hier zeigt gerade die Konkurrenz, wie lebendig eine Open World auch in Rennspielen sein kann. Immerhin gibt es auf den Wegen oftmals mini Challenges, wie man sie aus The Crew oder Forza Horizon kennt: Ein Blitzer hier oder eine Durchschnittsgeschwindigkeitschallenge da trägt zur Abwechslung in der leicht trostlosen Welt bei und regt an zur Highscore Jagd.
Need For Speed Payback ist definitiv kein schlechtes Rennspiel. Im Gegenteil, die Rennen machen Spaß, das mögliche Tuning ist wieder sehr ausführlich und nett gestaltet und die Ideen stimmen. Ich freue mich jedes Mal, wenn ich endlich wieder eine Action-Mission spielen kann oder die Wrackteile eines Autos gefunden habe. Die Story unterhält auf ihre eigene Art und Weise, auch wenn die Figuren völlig austauschbar und grau erscheinen. Doch es fehlt einfach das gewisse Etwas, das mich auf lange Zeit bei der Stange halten kann. Spätestens, sobald ich nach einer gefühlten Ewigkeit mein Traumauto kaufe und es trotzdem noch einmal komplett aufleveln muss, bin ich einfach frustriert. EA verschenkt wieder mal eine Menge Potential und wird sich daher erneut hinter die Konkurrenz einreihen müssen. Wie Dominic Toretto im ersten Fast and the Furious sagte: »Winning is winning«. Wir können nur hoffen, dass das Need For Speed Franchise nicht komplett eingestampft wird und wir früher oder später das Need For Speed bekommen, auf das wir schon so lange warten.