Bei Forza Horizon dreht sich alles um den Spaß. Den Spaß am Fahren, den Spaß am Entdecken, den Spaß am Freischalten und vor allem, um den Spaß am Videospielen. Und man muss eins sagen: Das macht Teil 3 der Reihe verdammt gut!
Man begibt sich in Forza Horizon 3 als Festivalleiter nach Australien, um dort das größte Horizonfestival aller Zeiten zu errichten! Macht es einen spielbaren Unterschied, dass man jetzt ein Leiter ist und kein Fahrer? Nö, denn du bist immer noch damit beschäftigt, eines der vielen Rennen oder Herausforderungen zu absolvieren. Um die wirtschaftliche Seite, kümmert sich deine Assistentin, die außerdem regelmäßig zu Schaurennen einlädt, wo du mal eben zum Beispiel gegen einen fahrenden Zug antreten darfst.
Dein Ziel ist es, zu sammeln. Und zwar Credits, Erfahrungspunkte und Fans. Mit ersterem kannst du dir neue Autos kaufen und tunen. Mit dem Zweitem hast du bei jedem Stufenabschnitt die Chance, ein neues Auto zu gewinnen oder „nur“ Credits und mit Letzterem hast du die Möglichkeit, entweder ein neues Festivalgelände freizuschalten oder auszubauen. Geschieht Letzteres, erscheinen neue Veranstaltungen, bei denen du dich austoben darfst. Leider ist man im neuen Abenteuer nur Beifahrer, was die Lostrommeln/das Roulette und deren Ergebnis angeht. Hatte man in Forza Horizon 2 noch das Gefühl durch das Drücken von „A“ einen gewissen Einfluss ausüben zu können, darf man hier nur noch zugucken.
Und es gibt einfach so unglaublich viel, was machbar ist. Du kannst Drivatare rekrutieren, die bekannten Klassiker in Scheunen finden, Herausforderungen bestehen, wie zum Beispiel bestimmte Distanzen zu überspringen, die „Löffellistenherausforderungen“ (ex Fahrspaßliste) abarbeiten oder eben auch stinknormale Rennen absolvieren. Wobei, „normal“? Normal ist in diesem Spiel nichts, dass perfekt den Grat zwischen Realismus und Spielspaß absolviert. Wo sonst kann man mit zig km/h gegen eine Mauer rasen und dann trotzdem weiterfahren. Wer mag, darf hier den Realismusregler aber gerne so verschieben, dass der Bolide danach optisch und technisch KO geht. Wo sonst sind die Straßen überwiegend menschenleer und wachsen umgemähte Strommasten in der nächsten Runde wieder aus dem Boden?
Und es sind eben nicht nur die normalen Flitzer, die ich fahren darf. Bereits in den früheren Teilen konnte man querfeldein fahren. Jetzt hat man auch die passenden Boliden dazu. Richtige Offroad-Trucks, womit die Querfeldein-Rennen nochmal doppelt so viel Spaß machen!
Und wenn das nicht ausreicht? Da hat man jetzt die Möglichkeit, per „Blaupausen“ selber Events oder Löffellisten zu erstellen und mit Freunden oder der Weltöffentlichkeit zu teilen. Was bei mir dazu führt, dass ich gerne mal ins Extrem austariere. Lange Rennen bei Nacht und Regen, bei wechselndem Terrain haben es mir echt angetan. Aber es geht auch andersrum: Die Einstellungsmöglichkeiten sind hierbei schier grenzenlos.
Ganz große Spitzenklasse ist die Grafik des Spiels. Wiederholt gibt es Szenen, die nur atemberaubend sind. Wo die Lichteffekte einen aus den Schuhen hauen und man überall kleinere Details entdeckt, an denen man sich erfreuen kann. Allerdings können diese auch mal gerne grob aufgelöst sein, was vor allem Schatten oder Pflanzen betrifft. Aufgefangen wird dies durch das wohl dunkelste Autorennspiel aller Zeiten, denn wenn in Australien die Sonne untergeht, heißt es gute Nacht Kickdown. Gerade in den Waldabschnitten ist man dann froh, auf der Spur zu bleiben. Als Belohnung winkt wohl einer der atemberaubendsten Sternenhimmel, der je in einem Spiel zu finden war. Auch das Feuerwerk und die Laserpointer, die aus der Ferne von den Festival Standpunkten in den Himmel schießen, untermauern das Szenario perfekt. Gute Neuigkeiten auch für Fans der Lackierungen und Decals. Die teils in Stundenlanger Arbeit erstellten Werke aus Forza Horizon 2 können problemlos in Forza Horizon 3 importiert werden. Dies ging beim Übergang vom Erstling auf der Xbox 360 zur Fortsetzung auf der Xbox One nicht.
Inzwischen habe ich meinen Forza Horizon 3-Konsum herunterfahren müssen. Aber wenn ich mal etwas Zeit habe, dann drehe ich wieder ein paar Runden. Meine Mundwinkel wollen schließlich etwas Bewegung haben! ;)