Assassin's Creed Rogue Remastered - Damals und Heute im Test

PlayStation 4Xbox One

Mit Assassin’s Creed Rogue Remastered erscheint jetzt die überarbeitete Neuauflage eines der ungewöhnlichsten Titel der Serie. Als das Spiel 2014 herauskam, ging die Zeit der PS3 und Xbox 360 zu Ende. Gleichzeitig erschien mit Assassin’s Creed Unity der erste exklusive Teil der Reihe für die Xbox One und PlayStation 4. Doch hätte vermutlich niemand zu dem Zeitpunkt, als Rogue veröffentlicht hatte, vorhersagen können, was dann geschah.

Assassins_Creed_Rogue_Remastered_neXGam_3

Denn Unity erwies sich als ein nahezu Komplettreinfall. Technisch verbugt bis zum Gehtnichtmehr zeigte es unfreiwillig vor allem eins: Das Assassin’s Creed-Fans alles kauften, da die kombinierten Verkaufszahlen mit Rogue an die zehn Millionen Exemplare heranreichten. Rogue war im Vergleich dazu solide und unterhaltsam, wenn auch nicht sehr innovativ.
 
Und seit 2014 hat sich Assassin’s Creed stark verändert. Nach dem Release von Syndicate 2015 beschloss Ubisoft neue Spiele in der Reihe nicht mehr jährlich herauszubringen, sondern mit größeren Abstand. So dass schließlich 2017 mit Origins ein gelungener Neuanfang herauskam. Doch Ubisoft wäre nicht die Spielefirma, die sie heute sind, wenn sie diese Pause wirklich ohne ein „neues“ Assassin’s Creed-Spiel überbrückt hätten. Weshalb es vermutlich nur wenige verwunderte, das 2016 mit der Ezio Collection ein Remaster der Spiele Assassin’s Creed IIBrotherhood und Revelations auf einer Disc herauskam.
 
Eine ähnliche Rolle wird wohl auch Rogue Remastered spielen. Origin selbst wird aktuell noch weiterhin durch neue DLCs unterstützt, wobei ein Ende dieser Inhalte noch nicht absehbar ist. Außerdem ist bislang noch kein Nachfolger angekündigt worden, was vermutlich, wenn überhaupt, erst auf der E3 oder in der zweiten Hälfte dieses Jahres geschehen wird.
 

Assassins_Creed_Rogue_Remastered_neXGam_5

Wenn man die Assassin’s Creed-Teile II und IV kennt, der darf von Rogue gameplaytechnisch keine großen Innovationen erwarten. Schließlich wurde es damals in unserem Test nicht umsonst als „Goldener Stillstand“ bezeichnet. Nahezu alle Gameplayelemente wurden schon in anderen Assassin’s Creed-Spielen verwendet, wie zum Beispiel die Möglichkeit, mit dem Schiff auf dem Meer zu fahren und dort gegen andere Schiffe zu kämpfen oder Wale zu jagen. Wenn überhaupt, gab es nur kleinere Neuerungen, wie zum Beispiel die Existenz der Eisberge, die man mit den Kanonen zerstören konnte, was Flutwellen auslöste. Aufs Spiel und die Reihe selbst gesehen, löste das jedoch allerhöchstens Kleinstwellen aus.
 
Was hingegen damals wie heute den eigentlichen Anreiz von dem Spiel ausmachte, war die Story. Zum ersten und auch seitdem letzten Mal waren die Bösen in diesem Spiel nicht die Templer, sondern die Assassinen. Die Geschichte von Shay Cormack überzeugte, eben weil hier mit den sonst so üblichen Konventionen der Reihe gebrochen wurde. Es war eine frische Brise, etwas komplett anderes. Noch dazu war die Story eine gelungene Verbindung zwischen den Teilen II, IV und Unity. Schade nur, dass es bei diesem einen Ausbrauch aus der Norm geblieben ist.
 
Gleichzeitig gab es leider auch eine Gegenwartshandlung, die schon damals nicht wirklich überzeugte. Und im Vergleich zu damals ist sie sehr schlecht gealtert ist. Das Problem war einfach, das nach dem Tod von Desmond Miles in Assassin’s Creed III der Reihe ein Gesicht, ein nachvollziehbarer Protagonist fehlte, der die Gegenwartsebene halbwegs glaubwürdig zusammenband. Die Nachfolger waren vor allem austauschbare, gestalt- und stimmlose Figuren, die „aufregende“ Abenteuer in einem Büro oder am PC erlebten. Mit dem Ergebnis, dass diese Handlungsebenen stinklangweilig waren. Zwar gibt es in Rogue im Büro überall diverse Eastereggs versteckt. Doch vor allem im Vergleich zu Origins, wo mit Layla Hassan eine vielversprechende, neue Protagonistin eingeführt wurde, muss man sich eingestehen, dass das heute erst recht nicht mehr ausreicht, um das Interesse des Spielers dauerhaft zu wecken.
 

Assassins_Creed_Rogue_Remastered_neXGam_2

Es ist deshalb vor allem die Grafik, wegen der man Rogue Remastered spielen sollte. Denn bis auf wenige Elemente, wie zum Beispiel Bäume, kann man nur sagen: Wow! Was Ubisoft aus dem alten Titel gemacht hat, ist einfach nur fantastisch. So können unter anderem die Gesichter überzeugen, die im Vergleich zum Original wesentlich detaillierter wirken, lebendiger, realistischer!
 
Assassin’s Creed Rogue Remastered ist kein Überflieger, kein Must Have wie die Ezio-Trilogie. Damals konnte die Urfassung eben nur dank der Schwäche von Unity überzeugen. Und heute hat die Neuauflage allerhöchstens einen nostalgischen Wert. Wer damals das Spiel noch nicht sein Eigen nannte, der kann dieses Mal zugreifen. Alle anderen sollten es sich nochmal überlegen.
 
 
Userwertung
0 0 Stimmen
Wertung abgeben:
senden
Forum
  • von aldi404:

    Habe mal wieder Assassins Creed Rogue eingelegt damit meiner 360 nicht langweilig wird nach ein paar Missionen denke ich mir komisch das kommt mir aber alles bekannt vor bis ich dann gemerkt habe ich habe noch ein altes Savegame auf der Festplatte gehabt und das aktuelle liegt in der Cloud ...

  • von Darkshine:

    Wer das Remaster für Xbox One kaufen will sollte aufpassen nicht versehentlich zu dieser Neuauflage der 360 Version zu greifen. ...

  • von Civilisation:

    Assassin's Creed Rogue Remastered - Damals und Heute Mit Assassin’s Creed Rogue Remastered erscheint jetzt die überarbeitete Neuauflage eines der ungewöhnlichsten Titel der Serie. Als das Spiel 2014 herauskam, ging die Zeit der PS3 und Xbox 360 zu Ende. Gleichzeitig erschien...

Insgesamt 40 Beiträge, diskutiere mit
Follow us
Anzeigen
neXGam YouTube Channel
Anzeigen