PopCap Hits 2 im Test

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Innerhalb von nur zehn Jahren hat sich PopCap zu einem der erfolgreichsten Studios der Videospielgeschichte entwickelt. Natürlich gibt es in der Branche ein paar Schwergewichte, die deutlich höhere Umsätze präsentieren können, aber wenn lediglich die Anzahl der verkauften Games betrachtet wird, sind die Programmierer aus Seattle ganz vorn mit dabei. Sie haben früh erkannt, dass wir uns im Zeitalter der Download-Spiele befinden und jeden Kanal genutzt, um ihre Produkte unter das Volk zu bringen. Mit Browser-Games fing alles an, dann wurde der iTunes Store erobert und seit einigen Jahren gehört PopCap-Software auch auf Konsolen zu den Bestsellern. Wer es bevorzugt, Games auf einem klassischen Datenträger zu kaufen, bekommt dank PopCap Hits 2 nun endlich die Chance, einige echte XBLA-Klassiker kennenzulernen.

Genau wie beim vor wenigen Wochen erschienenen ersten Teil sind wieder vier Titel mit von der Partie. PopCap Hits 2 verspricht eine Menge Abwechslung, denn es sind sehr unterschiedliche Genres vertreten. Vorweg muss darauf hingewiesen werden, dass keine neuen Features oder Boni integriert wurden. Käufer des Datenträgers bekommen genau das, was auch auf dem XBLA-Markplatz angeboten wird. Bevor wir zum Gesamturteil kommen, werfen wir einen Blick auf die einzelnen Zutaten der vielversprechenden Mischung.


Heavy Weapon

Freunde von Twin-Stick-Shootern ohne viel Schnickschnack kommen bei Heavy Weapon voll auf ihre Kosten. Mit einem kleinen aber äußerst schlagkräftigen Panzer müssen die Armeen einer feindlichen Macht zerstört werden. Durch eine gelungene Steuerung, nette Bosskämpfe, interessante Extras und Upgrades, die das eigene Vehikel dauerhaft verbessern, ballert sich das Game in die Herzen von 2D-Action-Fans. Mit bis zu vier Spielern dürfen die Gegner unter Beschuss genommen werden, wodurch sich Heavy Weapon bestens für einen verregneten Nachmittag auf dem heimischen Sofa eignet. Danach lässt die Faszination unvermeidlich nach.

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Einzelfazit Heavy Weapon: 7.5/10



Pflanzen gegen Zombies (
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Wenn Heavy Weapon nicht auf der Disc gelandet wäre, hätte die Compilation eine USK-Freigabe ab 6 Jahren erhalten. Allein diese Tatsache deutet bereits darauf hin, dass die lebenden Toten in Pflanzen gegen Zombies nur sehr wenig mit ihren Verwandten aus Resident Evil zu tun haben. Zwar ernähren sich die Monster vorzugsweise von menschlichen Gehirnen, aber blutig wird die Sache nie. Der Kampf zwischen Gut und Böse findet nämlich in einem Vorgarten statt, wo mutige Gewächse ihren Besitzer verteidigen. Pflanzen gegen Zombies zählt zu den so genannten Tower Defense Spielen, die in den letzten Jahren äußerst populär geworden sind. Viel strategisches Geschick ist gefragt, denn es geht darum, mit begrenzten Ressourcen eine möglichst undurchdringliche Verteidigung aufzubauen.

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Es ist faszinierend, wie viele unterschiedliche Methoden es gibt, um die feindlichen Horden aufzuhalten. Manche der Gewächse schießen mit Erbsen, andere können einen kompletten Zombie verschlucken, sind anschließend dann aber eine ganze Weile mit Kauen beschäftigt. Teilweise ist es auch möglich, ein bereits platziertes Objekt zu verbessern. Ein Melonenkatapult ist zum Beispiel eine mächtige Waffe, aber erst wenn es gefrorene Früchte verschießt, wird es zum echten Lebensretter. Intelligentes Kombinieren und Aufrüsten sind der Schlüssel zum Erfolg, denn die Feinde greifen in immer größerer Anzahl an und haben eigene Tricks auf Lager.

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Neben dem gut durchdachten Gameplay ist es die Langlebigkeit, die Pflanzen gegen Zombies zu einem der besten Download-Titel aller Zeiten macht. Es ist die Sorte Spiel, die auch in fünf Jahren noch mal rausgekramt wird, um ein paar lustige Stunden zu erleben. Nach dem Abschluss des Abenteuer-Modus können noch eine Menge weiterer Ziele erreicht werden. Die Herausforderungen gipfeln in einem Endlos-Level, bei dem es darum geht, so lange wie möglich zu überleben. Ruhigere Zeitgenossen dürfen die gesammelten Pflanzen im Zen-Garten pflegen und werden dafür mit Münzen belohnt, die in neue Extras investiert werden können. Auch an Multiplayer-Modi wurde gedacht. Obwohl das Spielprinzip von Pflanzen gegen Zombies eindeutig für Alleingänger konzipiert wurde, haben die PopCap-Angestellten Mittel und Wege gefunden, um zwei Personen zu bespaßen. Egal ob allein, kooperativ oder gegeneinander gezockt wird, das actionreiche Strategiespektakel sorgt immer für gute Laune.

Einzelfazit Pflanzen gegen Zombies: 9.0/10


Zuma

Zuma ist das Tetris der Facebook-Generation. Das unkomplizierte Puzzle-Game ist auf den ersten Blick verständlich und hat, wie es sich für Vertreter des Genres gehört, ein großes Suchtpotential. Das Grundprinzip erinnert stark an Bust-A-Move (auch als Puzzle Bobble bekannt). Bunte Kugeln können kombiniert werden, um sie vom Bildschirm verschwinden zu lassen. Der größte Unterschied zu den Klassikern der 80er und frühen 90er Jahre ist, dass die Möglichkeiten moderner Analog-Controller intelligent genutzt werden. In den bunten Zuma-Levels müssen runde Objekte passgenau in alle Richtungen geschossen werden, was dank der gelungenen Steuerung gut zu bewältigen ist.

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Obwohl Zuma ein solider Vertreter seiner Zunft ist, verliert das Spiel nach Abschluss der Missionen schnell seinen Reiz. Einige zusätzliche Modi und besonders Multiplayer-Funktionen hätten hier wahre Wunder wirken können. Die Jagd nach Highscores und eine Variante für Fortgeschrittene sind nur für absolute Puzzle-Fanatiker motivierend.

Einzelfazit Zuma: 7.2/10

Feeding Frenzy 2

Hier wird äußerst seichte Unterhaltung geboten. Das Gameplay ist zu simpel, um fortgeschrittene Konsolenzocker lange bei Laune zu halten. Genau wie im ersten Teil der Fisch-Saga geht es darum, alles auf dem Bildschirm zu verschlingen, was kleiner ist als das eigene Kiementier und gleichzeitig den größeren Meeresbewohnern zu entkommen. Im Laufe des Solo-Abenteuers werden zwar einige zusätzliche Fähigkeiten verfügbar, aber grundsätzlich bleibt Feeding Frenzy 2 immer ein einfacher Geschicklichkeitstest, bei dem es um Ausweichen und Einfangen geht. Auch wenn die Herausforderungen in den späteren Levels etwas schwieriger werden, sollte es für Menschen, die mit dem Analog-Stick umgehen können, kein großes Problem sein, die Missionen in weniger als drei Stunden zu beenden.

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Was das Game im Gegensatz zum eigenen Vorgänger rettet, sind die diversen Multiplayer-Modi für bis zu vier Personen. Das gesamte Abenteuer kann zu zweit kooperativ bestritten werden. Wenn noch mehr Controller angemeldet sind, stehen diverse Mini-Games zur Verfügung, die sich auf Wunsch auch zu langen Wettkampfserien kombinieren lassen. Hier erweist sich die etwas banale Steuerung tatsächlich als Vorteil, denn Zocker jeder Güteklasse können problemlos gemeinsam um den Titel des größten Fisches streiten.

Einzelfazit Feeding Frenzy 2: 7.0/10


Die vier PopCap-Kreationen bestechen was die Optik angeht eher durch Charme als durch technische Brillanz. Es gibt eine Menge XBLA-Titel, die abwechslungsreichere Animationen bieten und ein größeres Effektfeuerwerk abbrennen als die Games der Sammlung. Aber der humorvolle Cartoon-Stil und die knalligen Farben von Pflanzen gegen Zombies sind trotzdem absolut sehenswert. Auch in Sachen Grafik setzt sich das Strategiespiel deutlich von seinen Mitstreitern ab. Wenn der ganze Bildschirm mit Gewächsen und Untoten gefüllt ist, die sich gegenseitig bekriegen, ist das ein faszinierender Anblick. Deutlich weniger beeindruckend, aber dennoch gelungen ist die Darstellung der Unterwasserwelt in Feeding Frenzy 2. Heavy Weapon und Zuma sind grafisch eindeutig die schwächsten Titel. Während es leicht ist dem Puzzle-Game zu vergeben, fallen die wenig detaillierten Gegner im Shooter unangenehm auf.

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Es dürfte wohl keine große Überraschung sein, dass nach den Preisen für das beste Gameplay und die beste Grafik auch die Sound-Trophäe an Pflanzen gegen Zombies geht. Allerdings ist der Sieg in dieser Kategorie weniger deutlich. Jeder der Download-Klassiker wurde mit Soundeffekten und Musikstücken ausgestattet, die gut zum jeweiligen Szenario passen. Besonders die Hauptmelodie von Zuma, die mit ein paar mysteriös klingenden Gesangseinlagen veredelt wurde, schafft es, eine dichte Atmosphäre aufzubauen. Doch gegen das Geheul von Zombies kommt auch die akustische Untermalung des Puzzle-Games nicht an. Außerdem bietet nur das Strategiespiel auf Dauer genug Abwechslung für die Ohren.

Tim meint:

Tim

Pflanzen gegen Zombies ist zweifellos das Kronjuwel dieser kleinen Sammlung und setzt sich noch deutlicher von seiner Verwandtschaft ab, als es das ebenfalls geniale Peggle in PopCap Hits 1 vermochte. Der Kampf gegen die Armee der Untoten ist so spaßig und motivierend, dass die Qualitäten der restlichen enthaltenen Games erst auf den zweiten Blick auffallen. Heavy Weapon ist ein kurzweiliger Ballerspaß, Zuma eine würdige Neuinterpretation des Bust-A-Move-Grundprinzips und selbst das simple Feeding Frenzy 2 kann dank Multiplayer-Modi eine ganze Familie vor dem TV-Gerät versammeln. Abwechslung ist also garantiert! Ob der Preis allerdings gerechtfertigt ist, muss jeder für sich entscheiden. Natürlich sind die Downloads in der Summe günstiger, aber auch eine nette Verpackung und der gesparte Platz auf der Festplatte haben einen Wert.

Positiv

  • P.g.Z macht ewig Spaß
  • P.g.Z. ist extrem lustig
  • P.g.Z. hat familienkompatible Zombies

Negativ

  • Zuma geht schnell die Luft aus
  • Heavy Weapon ist grafisch mau
  • Feeding Frenzy 2 ist sehr simpel
Userwertung
10 1 Stimmen
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PopCap Hits 2 Daten
Genre Compilation
Spieleranzahl 1-4
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 31.03.2011
Vermarkter -
Wertung 8
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neXGam YouTube Channel
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