Rune Factory 2: A Fantasy Harvest Moon im Test

Nintendo DS
Was gibt es schöneres, als nach einem harten Arbeitstag noch einen kurzen Abstecher auf einen Bauernhof zu machen und dort noch ein paar Dinge zu tun. In digitaler Form ist dies schon seit langem möglich und mit „Rune Factory 2“ erscheint nun der neuste Vertreter dieses Genres und wird jetzt auf seine Tauglichkeit untersucht.

Mit den Harvest Moon Titeln hat Marvelous Entertainment eine Spiele-Serie im Angebot, die regelmäßig für klingelnde Kassen sorgt. Die digitale Darstellung des Farmlebens, wenn auch natürlich nicht ganz realitätsgetreu, sorgt seit SNES-Zeiten dafür, dass die Serie wächst und wächst. Natürlich kamen die Entwickler nicht darum herum, neue Aspekte zu entwickeln, weshalb sie schon bald das Spin-Off Rune Factory etablierten. Was den Unterschied zu den anderen Games ausmachte, wurde damals schon im Titel klar, wo es deutlich hieß „A Fantasy Harvest Moon“. Inzwischen umfasst der Spross fünf Titel, von denen es allerdings nur zwei nach Europa geschafft haben.

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Für Kenner ist das Spielprinzip bekannt: Du kümmerst dich um deine Farm, versuchst zu heiraten und eine Familie zu gründen. So ganz nebenbei ziehst du des Weiteren regelmäßig los, um ein wenig in einem von vier Gebieten – die wunderbar nach den Jahreszeiten designt wurden -  Monster zu bekämpfen und zu zähmen. Für Fans der Reihe ist damit klar geworden, dass sich hierbei überhaupt nichts geändert hat, was sicherlich einige als Manko empfinden dürften.

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Erneut spielst du einen namenslosen Helden ohne Gedächtnis, der irgendwie in ein kleines Dorf kommt. Dort trifft er auf das Mädchen Mana und gerät bald in den Besitz einer Farm mit entsprechender Ackerfläche. Jetzt heißt es Sitzfleisch besitzen, denn bis das Spiel endlich in Fahrt kommt, kann etwas Zeit vergehen. Sechs Stunden sollte man schon einplanen, ehe die Spannung sich so weit aufgebaut hat, dass man den Titel erst gar nicht ausschalten will.

 

Denn leider ist es so, dass die Möglichkeiten dich auszutoben, anfänglich stark eingeschränkt sind. Zwar wurde dir gönnerhaft etwas Rüben-Saat übergeben, doch bis diese endlich so weit gediehen ist, dass du sie pflücken kannst, vergeht einiges an Zeit. Bis dahin leidest du unter akuten Geldmangel. Vielleicht ist es dir möglich, ein paar kleine Mahlzeiten zu kaufen, doch schnell wirst du feststellen müssen, dass dein finanzieller Rahmen erschöpft ist. Was also dagegen machen?

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Da es sich bei Rune Factory 2 um ein RPG handelt, liegt die Antwort praktisch schon auf der Hand. Und nach ein paar dezenten Hinweisen seitens der örtlichen Einwohner, findest du auch selber die Lösung. Denn mitten im Dorf befindet sich ein schwarzes Brett, an dem Aufträge angeschlagen sind. Von denen kannst du einen auswählen und dich dann auf die Suche nach der Person machen, die dich gerne engagieren möchte, um nähere Infos zu kriegen. Und zumindest anfänglich hat man noch das Gefühl, das hierbei einige Abwechslung geboten wird. Mal musst du eine bestimmte Menge an Monstern erledigen, mal den Botenjungen spielen und wieder ein anderes Mal verlorene Gegenstände auffinden und zu ihrem Eigentümer zurückbringen. Auf diese Weise erhältst du sowohl nach und nach genügend harte Währung, um ein bisschen freier atmen zu können, als auch Gegenstände, die dir bei deinem Farmleben helfen.

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Doch spätestens dann, wenn du zum fünften Mal einen Gegenstand zu seinem Besitzer zurückbringen musst, wird es langweilig. Da helfen auch nicht die verschiedenen Dorf-Bewohner weiter, die alle recht „interessant“ geworden sind. Man hat die waffenverrückte Mutter, die über einem Schwert schon mal gerne das Abendessen für sich und ihren Spross vergisst, einen genussfreudigen Adeligen sowie eine äußerst gut gebaute Wahrsagerin, die notfalls selbst dafür sorgt, dass ihre Prophezeiungen wahr werden. Mit jeder dieser Figuren kannst du dich anfreunden. Des Weiteren hast du auch die Qual der Wahl, dich für eine zukünftige Ehefrau zu entscheiden. Welche Person du letzten Endes nimmst – Auswahl hast du mehr als genug – hat jedoch keine Auswirkungen auf den Fortlauf des Spiels.

 

Leider ist es so, dass die Dorfbewohner sich gerne bewegen und so mehrmals an einem Spieletag - zehn Sekunden entsprechen zehn Minuten Realzeit - an unterschiedlichen Orten zu finden sind. Dies ist besonders dann frustrierend, wenn man den Auftraggeber sucht. Da es außerdem jede Menge Personen in der Örtlichkeit gibt, muss man zusätzlich dann auch herausfinden, wen man jetzt genau suchen muss. Hier wäre eine Kombination aus Karte und graphischer Darstellung der verschiedenen Nachbarn sehr hilfreich gewesen.

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Als Spielfigur ist man anfänglich noch etwas schwächlich auf der Brust. Man kann nicht viele Aktivitäten machen. Denn jede Ausübung dieser lässt die Runenpunkte-Leiste sinken. Und ist diese erst einmal leer, heißt es schlafen gehen, womit ein Tag vorüber ist. Erst nach einiger Zeit wird man stärker. Allerdings nicht durch Erfahrungspunkte, die man für erledigte Aufgaben oder erlegte Monster erhält, sondern durch konstantes Aufleveln der Fähigkeiten. Dies bedeutet, dass um mit der Axt stärker zu werden, man sie nur oft genug schwingen muss.

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Ein weiterer interessanter Aspekt des Spiels ist die Möglichkeit, Monster einzufangen und zu zähmen. So wird man nicht nur Farmer, sondern auch Züchter. Schon bald füllt sich dein Bauernhof mit Leben. Einige dieser Kreaturen werden dich dann auch begleiten und im Kampf helfend zur Seite stehen.

 

Und so hat man bald die Qual der Wahl. Will man sich dem normalen Farmleben widmen, welches nach dem bereits erwähnten langsamen Beginn richtig interessant wird oder will man die diversen Quests ausüben und so die Story voran treiben? Wofür man sich letzten Endes entscheidet, liegt an einem selber. Spaß macht beides.

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Die Steuerung des Spiels ist unnötig komplex geworden. Um zum Beispiel die Shortcuts zuzuweisen, ist es nötig erst L und eine entsprechende Taste zu drücken, dann den gewünschten Gegenstand für die künftige Verwundung auszuwählen und dies dann bestätigen. Ebenso umständlich ist auch die Überreichung von gefundenen Gegenständen geworden. Anstatt auf Knopfdruck sie sofort zu überreichen, muss man erst über das Shortcut-Menü das begehrte Objekt aufrufen, dies dann bestätigen und dann die Übergabe machen.

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Graphisch ist das Spiel recht solide. Die verschiedenen Figuren und Monster sind alle großartig designt und nur leichte Ruckler verderben etwas den Gesamteindruck. Wesentlich besser sieht es bei der Musik aus. Hier kann man perfekt mitgehen und man staunt, wenn die Figuren kleine, englischsprachige Sprachsampler einstreuen. Sehr gute Programmierarbeit seitens der Entwickler.

 

Götz meint:

Götz

„Rune Factory 2“ hat das Hauptmanko, dass es im Prinzip nichts Neues bietet. Genauso wie beim Vorgänger kann man auf der Farm arbeiten, heiraten und Monster jagen. Trotzdem macht der Titel Spaß, auch wenn die umständliche Steuerung, monotone Quests und kleinere Ruckler diesen etwas verderben. Dennoch sollten Neuspieler ruhig zugreifen.

 

Positiv

  • Viele verschiedene Aufgaben
  • Vielfältige Dorfbewohner
  • Das Bewirtschaften der Farm

Negativ

  • Zäher Beginn
  • Leichte Ruckler
  • Umständliche Steuerung
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Rune Factory 2: A Fantasy Harvest Moon Daten
Genre Wirtschaftssimulation
Spieleranzahl 1-4
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 8. Oktober 2010
Vermarkter RisingStarGames
Wertung 8
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