Rune Factory: A Fantasy Harvest Moon im Test

Nintendo DS
Lange Zeit mussten deutsche Fans auf einen offiziellen Release von Rune Factory: A Fantasy Harvest Moon warten. Nun endlich hat das Action-RPG dank Publisher Eidos nach gut eineinhalb Jahren den Weg aus den USA direkt in die deutschen Händlerregale gefunden. Hat sich die Wartezeit gelohnt?

Rune Factory: A Fantasy Harvest Moon ist ein Ableger der Harvest Moon-Serie. Die Bauernsimulation wurde diesmal um Rollenspielelemente wie Monsterkämpfe erweitert. Das beliebte Gameplay wurde aber beibehalten.

Zur Vorgeschichte: Hungrig, verwirrt, und dem Tode nahe erreicht Raguna mit letzter Kraft den Stadtrand von Kardia. Tau, ein junges Bauernmädchen, eilt zur Hilfe und kümmert sich liebevoll um ihn. Wie der Zufall es so will, besitzt Tau eine ungenutzte Farm, die sie als Unterkunft und Arbeitsplatz zu Verfügung stellt. Ab hier kommt ihr ins Spiel. Doch ehe ihr eurer landwirtschaftlichen Arbeit auf dem Feld nachgehen könnt, greift urplötzlich aus dem Nichts ein Monster an. Ein paar geschickte Hiebe mit der kürzlich erworbenen rostigen Hacke und das Ungetüm ist Geschichte. Weitere Monster tummeln sich in den zahlreichen Höhlen die überall in Kardia aufzufinden sind - doch darüber müsst ihr an dieser Stelle noch keine Gedanken verschwenden. Für das Erforschen der Höhlen benötigt ihr eine Genehmigung von Bürgermeister Godwin - und die müsst ihr euch zuerst einmal hart erarbeiten..


Den größten Teil eurer Zeit verbringt ihr demnach zu Spielbeginn auf dem Hof bzw Feld und konzentriert euch auf das Wesentliche, nämlich Geldverdienen. Bevor ihr Feldfrüchte anbauen könnt, müsst ihr den Acker vorbereiten. Will heißen: Sämtliches Unkraut entfernen, Hölzer und Steine aus dem Weg räumen und Pflügen. Dann endlich kann es ans Anbauen, Bewässern und Ernten gehen. Die ersten (Rettich-)Samen bekommt ihr von Tau geschenkt.

Jede Aktion (wie z.B. Bewässern) die ihr in Rune Factory: A Fantasy Harvest Moon ausführt, zerrt an der Runenpunkte-Leiste. Ist diese aufgebraucht, verliert ihr wertvolle Lebensenergie. Fällt der Energiebalken auf Null, seid ich nicht sofort tot. Wie durch ein Wunder wacht ihr wohlbehalten einen Tag später im Bett eures Hofes auf. Anders sieht es in den Höhlenleveln aus. Segnet ihr hier das Zeitliche, heißt es kurz und schmerzlos "Game Over" und ihr müsst ab dem letzten Speicherpunkt das Abenteuer neu starten. Anlegen dürft ihr insgesamt zwei Benutzerprofile.


Rollenspiel-typisch sammelt ihr im Laufe des Spiels diverse Erfahrenspunkte. Diese steigern nach und nach verschiedene Attribute (Angriffs- und Verteidungsstärke, Können, Lebenskraft etc). Eine wesentliche Rolle in Rune Factory: A Fantasy Harvest Moon spielt die Uhr-/Jahreszeit. Vergleichbar mit der Lebenssimulation Animal Crossing öffnen Geschäfte nur zu bestimmten Uhrzeiten und diverse Festivals finden nur gelegentlich statt. Auch die Einwohner von Kardia sind ausschließlich zeitabhängig in und außerhalb der zahlreichen Gebäude (Bibliothek, Restaurant etc.) anzutreffen. Der fahrende Händler Ivan bietet seine Waren beispielsweise nur an wöchentlichen Feiertagen zum Verkauf an. Und ja, ehe ihr fragt: Heiraten ist ebenfalls möglich. Welche der 10 Mädchen letztendlich eure Herzensdame wird - entsprechende Geduld vorausgesetzt - liegt einzig und allein an euch.


Relativ früh im Spiel kommt an eine Angelrute, einen Hammer und an eine Axt. Mit diesen Utensilien lässt es sich nicht nur schneller, sondern auch effektiver arbeiten. Geangelte Fische verkauft ihr gegen Bares,,, gehacktes Holz sammelt ihr im Holzschuppen. Damit baut ihr später Monsterhütten oder (wenn eure Hochzeit naht) das Haus aus. Habt ihr nach einer gewissen Spielzeit genügend Feldfrüchte angebaut, und den Höhlenpass erhalten, lohnt sich der Weg zu Leo dem Meisterschmied. Dieser verkauft neben robusten Gartengeräten auch schlagkräftige Waffen wie Schilder oder Schwerter.


In den Höhlenarealen stößt ihr immer wieder auf eine Art Teleporter in dessen Reichweite sich max. zwei Monster desselben Typs tummeln. Erst nach dessen Zerstörung erscheinen keine weiteren Bestien mehr. Die Kämpfe fallen größtenteils recht simpel aus. Beinahe immer reichen ein paar gezielte Schwerthiebe in Kombination mit einer flinken Ausweichbewegung aus. Anders, wenn ihr Opfer einer Giftattacke werdet. Dann fällt der Energiebalken unentwegt - wer ein paar heilende Kräuter und etwas Medizin im Gepäck hat, ist hier klar im Vorteil. Sind euch die Kämpfe auf Dauer zu mühevoll, dann könnt ihr die Teleporter auch problemlos umgehen. Verlasst ihr die Höhle vorzeitig (..ohne alle Teleporter und den Endboss vernichtet zu haben), müsst ihr die "Monster-Bereinigung" komplett von vorne starten. In fair verteilten Speicherpunkten dürft (und solltet) ihr euren Spielstand abspeichern.



Nicht selten hinterlassen getötete Monster Schatztruhen, die wiederum wertvolle Gegenstände beinhalten. Weiterhin lässt sich mit dem geeigneten Werkzeug Erz abbauen. Stellt ihr euch geschickt an, ist es sogar möglich die Höhlenkreaturen einzufangen und zu zähmen. Diese kämpfen dann fortan auf eurer Seite oder arbeiten auf eurem Hof. Einen landwirtschaftlichen Vorteil bringen die Höhlen mit sich, denn in jeder herrscht eine andere Jahreszeit. Unabhängig ob Herbst oder Winter, können in den Frühlingshöhlen das komplette Jahr über Frühlingsfrüchte, wie etwa Rettiche, angebaut werden. Dank der Nintendo WiFi-Connection (..haltet nach der Muschel am Strand Ausschau!) lassen sich mit Freunden gefundene Items und Samen zu jeder Zeit tauschen.


Ein dickes Lob verdienen die Grafikdesigner. Die sehr stimmige Bitmap-Optik lädt zum Träumen ein. Dabei sind unzählige Details in ganz Kardia zu entdecken: Seien dies plätschernde Flüsse, die alten Häuser mit ihren Holzmaserungen oder eben "nur" das wunderschön animierte Kaminfeuer. Rune Factory: A Fantasy Harvest Moon schlägt im direkten Vergleich Harvest Moon DS in jederlei Hinsicht. Neben Tag-/Nachtzyklen gibt es auch Wettereffekte - hin und wieder fallen dicke Regentropfen vom Himmel. Auch die Jahreszeiten wurden thematisch an das Spiel angepasst. So ist im Winter die komplette Landschaft mit Schnee bedeckt. Absolut passend ist der GameOST. Je nach Areal wechselt die Musik von verträumt über bedrohlich bis hin zu locker-lustig, eben typisch für das Leben auf dem Land.

Daniel meint:

Daniel

Spieler, die auf das Harvest Moon-Spielprinzip stehen, werden auch mit Rune Factory: A Fantasy Harvest Moon glücklich werden - allein schon wegen der unzähligen Spielemöglichkeiten (Handel und Ackerbau, Hüten und Pflegen der Tiere, Freundschaften schließen bis hin zur Hochtzeit). Dass die Bauernhofsimulation um Rollenspielelemente erweitert wurde, hat einen positiven Vorteil: Es bringt frischen Wind ins Gameplay! Zwar fehlt es den Kämpfen noch etwas an Feinschliff (teils zu leicht, auf Dauer sogar eintönig), doch das "Monster zähmen-Feature" gleicht dies größtenteils wieder aus. Wer mit der Serie bislang nichts anfangen konnte, wird aber auch hier nicht glücklich werden.

Positiv

  • Wunderschöne Bitmap-Grafik, liebevolle Charaktere
  • Wi-Fi-Modus zum Tauschen von Items, tolles Anime-Intro
  • Nahezu unverwüstliches Harvest Moon-Spielprinzip

Negativ

  • Rollenspielelemente nicht ganz ausgereift
  • Monster-Kämpfe auf Dauer eintönig und zu leicht
Userwertung
8.5 2 Stimmen
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Rune Factory: A Fantasy Harvest Moon Daten
Genre -
Spieleranzahl 1
Regionalcode Regionfree
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 27. Februar 2009
Vermarkter Eidos
Wertung 8
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neXGam YouTube Channel
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