
"Das Miniaturmodel eines Tau-Kriegers"
Wir schreiben das 41te Jahrtausend. Das Imperium der Menschheit hat Millionen von Sternensystemen erobert und zum ist zur mächtigsten Rasse des Universums aufgestiegen. Die Dominanz der Terraner wird seit Äonen durch mächtige und heimtückische Feinde bedroht. Die grünen Orks können einen Menschen mit blossen Händen zerreißen und nur ihre Unfähigkeit sich unterzuordnen hält sie davon ab die gesamte Milchstrasse zu erobern. Die Eldar sind noch älter als die Humanoiden und stellen durch ihre Intelligenz ebenfalls eine nicht zu unterschätzende Gefahr dar. Die Tyraniden sind blutrünstige Bestien die ganze Kolonien auf dem Gewissen haben und die untoten Necrons sind aus ihrem 60 Millionen Jahre andauernden Schlaf erwacht um alles Leben zu vernichten. Dementsprechen mißtrauisch und rücksichtslos verhalten sich die Menschen gegenüber ausserirdischen Rassen. Als Präventivmaßnahme starteten die Space Marines des Imperiums einen Angriff auf einen Randbezirk des Tau-Reiches und nahmen Ko'Vash, einen hochrangigen und respektierten Tau der Himmelskaste gefangen.

"Menschliches Kanonenfutter"
Die Tau glauben, dass nun ihre Zeit ist, dass ihr Volk und ihr Sternenreich allen Einigkeit bringen wird. Es gibt keinen Feind, den ihre Technologie nicht überwinden, kein Rätsel, welches nicht von ihrer Wissenschaft gelöst werden kann. Die Sterne selbst werden sie für das höhere Wohl umformen. Sie sind ein junges und dynamisches Volk mit weit fortgeschrittener Technologie, das ein Gebiet nahe des östlichen Spiralarmes besiedelt. Während ihrer zweitausend Jahre kurzen Geschichte ist ihr junges Imperium rapide gewachsen und dabei auch auf alle älteren Völker der Galaxis gestoßen. Nach galaktischen Maßstäben ist ihr Reich verhältnismäßig klein. Es umfasst eine Gruppe nahe beieinander liegender Sterne, wodurch die Tau es durchreisen können ohne den gefährlichen Weg durch den Warpraum nehmen zu müssen. Das Imperium der Tau schließt außerdem mehrere außerirdische Völker ein, die auf diplomatischem Wege eingegliedert oder durch Handelsverträge zu Alliierten wurden. Sie schlüpfen in die Rolle von Kais, einem jungen Shas'la Fire Warrior (Infanterie). Ein Feuerkrieger ist Teil der Feuerkaste und zählt als einfacher Krieger der Tau Armee. Retten sie Ko´Vash und ernten sie den Ruhm ihres Volkes!

"Benutzt ihr menschliche Waffen habt ihr Munitionsnachschub im Überfluss"
Die Steuerung ist ebenso simpel wie zugängig. Mit den beiden Sticks bestimmt ihr die Blickrichtung und schleicht in bester Egoshooter-Tradition leise um die Ecken. Die R-Taster entlocken euren Waffen einen primären und (falls vorhanden) sekundären Feuerstoß, die linken Aquivalente stehen für Ducken und Sprung. Abgerundet wird die Steuerung vom Nachladen der Waffe und dem beherzten Granatenwurf, sowie dem Tausch eurer derzeitigen Laserwumme! Neben diversen Taufabrikationen wie Pulsgewehr und Pulssturmgewehr könnt ihr auch auf menschliche Schießprügel zurückgreifen: Von der rustikalen Shotgun bis zum Scharfschützengewehr reicht hier die Palette. Beim Gameplay haben die Entwickler anscheinend des Öfteren Richtung Halo geschielt, so könnt ihr wie beim XBox-Primus nur zwei Ballermänner gleichzeitig tragen. Wie beim Masterchief regeneriert sich nach einem Treffer eure Panzerung, Schäden an der Lebensenergie bleiben jedoch bestehen. Statt einer konventionellen Taschenlampe steht euch ein cooler-Infrarotmodus zur Verfügung, ein kurzer Druck auf die Select-Taste und die schlechten Lichtverhältnisse sind passé. Exakt wie beim Ringwelt-Konkurrenten regeneriert sich der Akku mit der Zeit.

"Ein Space Marine in voller Pracht"
Die zahlreichen groß angelegten Level führen euch quer durch die Galaxis. Vor allem eingefleischte Warhammer-Fanatics erfreuen sich an Tau-Schlachtraumern, Chaos-Tempeln und riesigen, imperialen Kathedralenschiffen. Wirkliche Rätsel sind in den Korridoren rar gesäht, meist müsst ihr nur ganz klassisch Schlüssel finden und sie zur entsprechenden Tür schleppen. Für Auflockerung sorgen die seid Half-Life im Genre verbreiteten, stationären Geschütztürme, mit denen ihr den Feind mit einem wahren Feuermeer umhüllt! Eurer Feindbild präsentiert sich in zahlreichen, verschiedenen Gestalten. Fallen anfangs einfache imperiale Soldaten eurem Kreuzfeuer zum Opfer, werden diese recht bald durch hartnäckige Space Marines und einem unbekannten Feind abgelöst. Habt ihr euch durch die umfangreiche Solokampagne gefightet bietet sich ein Abstecher in den Multiplayer-Modus des Games an. Neben rudimentärer Splitscreen-Action (Bis zu 4 Spieler, i.link wird nicht unterstützt), könnt euch auch im world wide web Raketen um die Ohren feuern. Deathmatch (No Rulez), Team Deathmatch (Rotes gegen blaues Team) und Capture Flag bieten Action satt für bis zu 8 Gamer.

"Auf dem Schlachtfeld ist die Hölle los!"
Etwas enttäuschend ist die künstliche Intelligenz eurer Verbündeten und Widersacher. Ihr habt auf erstere keinerlei Einfluss, anspruchsvolle, Team-basierte Egoaction wie beim Online-Konkurrenten Socom sucht ihr vergebends. In der Sony-Entwicklung könnt ihr euren Bots verschiedene Befehle zuweisen, was die taktische Finesse des Games unterstreicht. Eure ausserirdischen Kollegen stoßen beizeiten zu euch und ballern regungslos auf heranrückende Space Marines. Dann teilt sich ihr Schicksal in zwei mögliche Optionen - Entweder werden die Tau-Krieger, die zumeist recht schwach auf der Brust sind, zu einem blutigen Klumpen zusammengeschossen oder sie bleiben an der nächsten Tür/Weggabelung stehen und "sichern das Gebiet". Trotz ihres angeblich übermenschlichen Verstandes erachten es die übrigen Tau für wichtiger die Deckentexturen genauer zu studieren als euch auch weiterhin tatkräftig im Kampf zu unterstützen...

"Hinter dir Kamerad!"
Die Optik bietet gute Hausmannskost. Die Models leiden etwas unter dem geringen Polygoncount und wirken teils recht klobig. Desweiteren sind die Animationen der Tau-Krieger etwas ruckelig und unnatürlich geraten. Die Areale sind zwar nicht übermäßig detalliert und lassen komplexere Polygonbauten vermissen, erfreuen jedoch mit einer hohen Weitsicht und einem enormen Umfang - ohne zusätzliche Ladezeiten. Die Texturen erfreuen das Auge mit hoher Abwechslung und Einfallsreichtum, die PS2-typische Unschärfe wird durch die hohe Farbvielfalt der Wandtapeten wieder wett gemacht. Auch die Waffeneffekte sorgen für den einen oder anderen "Aha"-Effekt. Wirklich beeindruckend ist jedoch die schiere Menge der animierten Bildschirmobjekte! Gleich in der ersten Mission kämpft ihr euch durch kilometerlange Schützengräben, während gigantische Raumschiffe über eurem Kopf kreisen und das Lasergewitter der Geschütztürme den Himmel erhellt. Die Framerate bleibt bei dem Spektakel stets flüssig, man merkt der Engine deutlich an, dass der Programmcode für die PS2-Version optimiert wurde. Das preisgekrönte Warhammer 40.000-Design findet sich natürlich auch in jeder Ecke des Videogames wieder, die berühmten Space Marines haben in leicht abgewandelter Form ihren Weg auch in diverse SciFi-Movies und Games alá Starcraft gefunden. Als Sahnehäubchen werden von Zeit zu Zeit hochkarätige Renderfilmchen eingespielt, die die Story weiter spinnen. Der mittlerweile zum guten Ton gehörende 60Hz-Modus findet sich auch in diesem THQ-Produkt - samt optionalem 16:9-Format.

"Ruhe vor dem Sturm"
Die Soundeffekte enttäuschen teils - die Qualität lässt zu wünschen übrig und echtes Feeling will sich durch die uninspirierten Waffengeräusche nicht einstellen. Dafür passiert viel um euch herum! Auf den Schlachtfeldern fühlt ihr euch mitten in den Konflikt versetzt - dem Surround Sound sei dank. Explosionen lassen euren Subwoover vibrieren, während Laserfeuer aus allen Boxen dringt. Für eine gelungene (englische) Sprachausgabe sorgen die beiden britischen Schauspieler Tom Baker und Brian Blessed.
Warhammer 40k Firewarrior erfindet sicher das Genre nicht neu! Statt ein Innovationsoverkill zu präsentieren entwickelte Kuju Entertainment einen tollen Egoshooter, der sich hier und da bei der Konkurrenz bedient und nur minimale Schwachpunkte im Leveldesign aufweist. Die Atmosphäre ist stimmig und düster angehaucht, die spannende Story (Gespickt mit überraschenden Wendungen) und der penibel ausgebaute Multiplayer-Mode sorgen für Langzeitmotivation. Mit einer besseren KI und einigen frischen Ideen hätte Firewarrior gar zum langersehnten Halo-Killer avancieren können. Ein Extra-Lob geht diesmal an THQ - das Epos wurde zwar nicht eingedeutscht, dafür punkten PAL-Anpassung und ein Release vor der US-Fassung. Timesplitters- und Medal of Honor-Freaks greifen ebenso zu wie passionierte Warhammer-Zocker!