Serious Sam II im Test

PC Windows
Im Jahr 2001 gelang dem kroatischen Entwickler Croteam mit „Serious Sam“ ein beachtlicher Erfolg, der nachfolgend sogar mit einem weiteren Ableger auf PC und Xbox fortgesetzt wurde. Die Merkmale der Serie sollten sich schnell herumgesprochen haben, denn dicke Wummen, hemmungslose Baller-Action und prolliger Humor gehören hier zur Tagesordnung. Nun steht mit „Serious Sam II“ der offizielle Nachfolger des ersten Teils an und will unter dem Motto „Größer, schöner, besser“ bei PC-Spielern punkten. Wir haben unsere Finger auf Dauerfeuer getrimmt und berichten im folgenden Test-Bericht von unseren Eindrücken!



Die Story von Serious Sam II ist schnell erzählt: Oberschurke Mental will wieder einmal die Weltherrschaft an sich reißen und setzt dazu seine gnadenlose Terror-Armee ein. Der Bösewicht kann nur durch ein mächtiges 5-teiliges Medaillon aufgehalten werden, dessen einzelne Bruchstücke im ganzen Universum verteilt wurden und nun wiedervereint werden müssen. Und wer wäre dafür besser geeignet als der gute alte Sam „Serious“ Stone? Lange Rede, kurzer Sinn, denn fortan besucht ihr ganz einfach viele unterschiedliche Planeten und ballert so ziemlich auf alles, was sich bewegt.




Grundsätzlich steuert ihr Sam aus der Ego-Perspektive oder einer optionalen Außenansicht durch lineare Levels voller verstreuter Gesundheits-, Rüstungs- und Waffensymbole. Dabei stellt ihr euch in alter Tradition wahren Gegnerhorden entgegen, die zumeist plötzlich auftauchen und hirnlos auf euch einpreschen. Neben den obligatorischen Ork-Soldaten und Untoten machen allerdings auch abgedrehte Gegnertypen wie Killer-Clowns, Trolle oder Riesen-Albinos Jagd auf euch. Die perfekten Komponenten für vielseitige Kämpfe mit taktischem Einschlag? In Serious Sam II mit Sicherheit nicht!



Serienkenner werden es nämlich zu schätzen wissen, dass auch hier der ständige Einsatz des reichhaltigen Waffenarsenals gefordert wird. Die Auswahl lässt dabei im weiteren Spielverlauf keine Wünsche offen: von Pistolen, Schrotflinten und doppelten Uzis über den Raketenwerfer und die Plasma-Gun bis hin zu verrückten Kreationen wie den Papageien-Bomben oder der Bowling-Kanone legt der Mann in den roten Sneakers so ziemlich an alles Hand, was man in einem Shooter der Serious Sam-Reihe erwarten dürfte.

Leider besitzen die einzelnen Waffen keine verschiedenen Feuermodi und erscheinen ein wenig unausgeglichen. Ich persönlich war beispielsweise außerordentlich häufig mit der doppelläufigen Schrotflinte unterwegs, da dieser Kaliber sogar in der Distanz verheerende Wirkung hat und somit Waffen wie das Scharfschützengewehr etwas unbrauchbar aussehen lässt.




Jedenfalls ballert ihr euch in typischer Sam-Manier durch exotische Comic-Welten (u.a. ein Urwald, fernöstliche Städte, Lava-Gebiete etc.), in denen ihr oftmals auf die Hilfe der ansässigen Stammesmitglieder angewiesen seid, die euch tatkräftig bei der Suche nach dem Medaillon unterstützen. Damit das Ganze jedoch nicht zu sehr abflacht, haben die Entwickler einige große Außenareale integriert, in denen ihr erstmals auch Fahrzeuge benutzen dürft. So nimmt Sam von Zeit zu Zeit in einer rollenden Kugel sowie mehreren schwebenden Gefährten Platz, die auch in Kämpfen erprobt werden müssen. Die Fahrzeugeinlagen sind zwar nicht sonderlich spaßig, bringen aber wenigstens etwas Abwechslung in den Shooter-Alltag.




Ebenfalls Abwechslung vom Niederwalzen der unzähligen Feindwellen sind die kleineren "Rätsel"-Einlagen. Leider schicken euch die Macher in Serious Sam II wieder einmal auf langweilige Suche nach Schlüsseln, Schaltern oder Münzen und bringen nur selten interessante Ideen wie Physik-Spielereien zur Geltung. Beispielsweise müsst ihr stellenweise eine Kiste aufheben und auf einer Bodenplatte platzieren, damit sich ein Tor öffnet, oder eine TNT-Ladung mit einer herumliegenden Fackel entzünden. Klar, Serious Sam II ist ein luprenreiner Oldschool-Shooter, aber zumindest in diesem Bereich dürfte man heute deutlich mehr als die öde Schalter-Suche erwarten.



Ein weiteres Markenzeichen der Reihe ist der bissige Humor, der gerade in den häufigen Zwischensequenzen zum Ausdruck gebracht wird. Die Gags wirken zwar gelegentlich etwas bemüht, nehmen aber auf gelungene Art und Weise diverse Videospiel-Klischees (Stichwort Endgegner) aufs Korn. Die Kampagne des Spiels dürfte euch für etwa 8 bis 10 Stunden beschäftigen, natürlich steht allerdings auch ein Multiplayer-Modus bereit, in dem ihr entweder Online oder im LAN-Netzwerk mit bis zu 16 Spielern antretet. Leider bietet euch der Titel nicht mehr als einen Coop-Modus, in dem ihr die Missionen der Kampagne mit mehreren Verbündeten durchspielt.




Grafisch braucht sich Serious Sam II trotz des Comic-Looks nicht vor der Genre-Konkurrenz verstecken. Die Texturen erreichen dank Parallax-Mapping einen wirklich hervorragenden Detailgrad, ausserdem wirken die farbenfrohen Levels sehr lebendig. Dies liegt zum einen an zerstörbaren Umgebungsteilen wie Bäumen oder Holzhütten und zum anderen an der gelungenen Physik-Engine, die Objekte wie Kisten oder Bälle realistisch auf Interaktion reagieren lässt. Erfreulicherweise bleibt die Framerate dabei auch bei höherem Feindaufkommen konstant und flüssig. Serious Sam II kann sich somit wirklich sehen lassen und muss nur bei den schwächeren Charaktermodellen Abstriche machen.




Der Sound im Spiel verhält sich absolut solide. Die Action wird von heiterer Hintergrundmusik begleitet, auch die wuchtigen Waffensounds und Explosionseffekte gehen soweit in Ordnung. In Sachen Vertonung hat sich 2K Games übrigens gegen eine Synchronisation entschieden und auf deutsche Untertitel zurückgegriffen, was in Anbetracht der merkwürdigen Charaktere und Sams unvergleichlich grimmiger Stimme wohl niemand bedauern wird.







Minimale Systemvoraussetzungen
Windows 2000/XP
1,5 GHz Prozessor
256 MB RAM Arbeitsspeicher
2,5 GB freier Festplattenspeicher
DirectX 9-kompatible Grafikkarte
DirectSound-kompatible Soundkarte
8x DVD-Laufwerk

Marcel meint:

Marcel

Serious Sam II ist meiner Meinung nach wieder einmal so ein Spiel, das man entweder liebt oder hasst. Oldschool-Fans unter euch werden mit Sicherheit die kompromisslose Daueraction und den unverwechselbaren Charme des Spiels zu schätzen wissen, während sich andere durch das monotone Gameplay gelangweilt vom Bildschirm abwenden. Da kann man wohl wirklich nur zum Probespielen raten und ganz objektiv gesehen auf einen ordentlichen Shooter mit jeder Menge Action und toller Grafik verweisen. 

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Serious Sam II Daten
Genre Ego-Shooter
Spieleranzahl Multiplayer
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 13.10.2005
Vermarkter 2KGames
Wertung 7.5
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