Out Run (HuCARD) im Test

„You´re cool, the engine´s hot, the blonde´s gorgeous, a tank full of gas and an open road... the rest is up to you...!“ - exakt diese Zeilen zierten in den 80ern das Backcover sämtlicher Homeumsetzungen des Arcadeflitzers Out Run. Ob das Ferrari-Rennspiel dem lockeren Spruch gerecht wird, und wie sich der Arcade-Klassiker auf der Engine spielt, verraten wir euch im Testcheck.
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Design-Legende Yu Suzuki hat einfach ein goldenes Händchen was Spiele anbelangt. So erinnern sich Spielhallengänger und SEGA Fans mit Freudentränen in den Augen an Titel wie Space Harrier, Hang-On, Power Drift, After Burner, Virtua Fighter oder Shenmue.


Als Out Run im September 1986 in die Arcaden kam, schlug das Ferrari-Rennspiel ein wie eine Bombe: Die flotte 3D-Grafik war ein echter Hingucker und überzeugte mit unzähligen Details am Streckenrand und schicken Animationen. Bei einem Crash gegen ein Hindernis wurden gar Fahrer und Beifahrerin aus dem knallroten Cabriolet herausgeschleudert. Legendär und heutzutage noch immer kultig sind die drei Musikstücke „Passing Breeze, Magical Sound Shower und Splash Wave“ des japanischen Komponisten Hiroshi Miyauchi. Letztere lagen der C64-Fassung damals sogar als Audio-Kasette bei. Das I-Tüpelchen war aber zweifelsohne das Hydraulikgehäuse, das sogenannte "Sit-Down"-Modell, welches erstmals Force-Feedback unterstützte.


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Auf der PC Engine müssen selbstverständlich einige Abstriche gemacht werden, doch NEC Avenue, die unter anderem für die gelungene After Burner II-Umsetzung verantwortlich sind, haben wiederum eine sehr saubere Arbeit geleistet und nahezu alle Features übernommen. Das Ziel bleibt wie beim großen Vorbild aus der Spielhalle das Gleiche: Durchfahrt die fünf unterschiedlichen Streckenabschnitte (a, b, c, d, e) mitsamt ihren vier Checkpoints innerhalb des knapp gesetzten Zeitlimits. Vor Spielbeginn sucht ihr euch wie in der Arcade-Fassung eines der drei bekannten, ohwurmlastigen Musikstücke aus, und flugs geht’s zum Strand von Coconut Beach, wo eure charmante blonde Beifahrerin bereits im hochglanzpolierten Ferarri Testarossa Cabriolet auf euch wartet.


Die Steuerung ist schnell erlernt: Mit dem Digipad bedient ihr die Lenkung und schaltet zwischen den zwei Gängen Low & High um; die beiden Aktionsknöpfe dienen zum Bremsen und Beschleunigen. Neben dem herausfordernden Zeitlimit ist der größte Gegner in Out Run der rege Verkehr: Rammt ihr einen motorisierten Mitstreiter der Marke BMW, Chevrolet, Jeep oder Porsche, werdet ihr mit fiesen Drehern bestraft; Kollisionen mit Streckenobjekten wie Palmen oder Strandhäuschen führen zu eindrucksvollen Überschlägen – der Timecounter läuft dabei gnadenlos weiter.


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Nicht weniger komplex sind die imposant in Szene gesetzten Tal- und Hügelfahrten. Überquert ihr während der Rennen einen der vier Checkpoints, darf zudem der nächste Abschnitt gewählt werden. Dabei teilt sich die Strecke  für einen kurzen Augenblick. Auf diese Weise gelangt ihr zu Kursen wie Devil's Canyon, Cloudy Mountain, Wheat Field oder Desolation Hill, die sich nicht nur in der Optik, sondern auch in der Schwierigkeit immens voneinander unterscheiden.


Für die damalige Zeit hatte das Arcade-System mit zwei 68000er Prozessoren, die mit 12.5 Mhz getakten waren, ordentlich Power unter der Haube. Um da mithalten zu können, wird dem HuC6280 einiges abverlangt. Das Endresultat kann sich allerdings sehen lassen: Pfeilschnelle, flüssige Optik und Unmengen an schicken Details (Startaufstellung, qualmende Reifen, Überschläge, Dreher, sowie Tag-/und Nacht Wechsel) erfreuen den Fan. Im Gegensatz zur Spielautomatenfassung wurden notgedrungen (gemessen an der Hardware) dennoch ein paar Details eingespart: Passanten werden nun nicht mehr aus der roten Edelkarosse geschleudert. Soundtechnisch klingt das Spiel für Card-Verhältnisse richtig gut - die kultigen Musikstücke weisen einen hohen Wiedererkennungswert auf. Nur die Soundeffekte könnten etwas kräftiger sein.


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Daniel meint:

Daniel

NEC Avenue beschert uns mit Out Run einen weiteren gelungenen 8-Bit Arcade Port und zugleich einen der besten Racer auf der PC Engine, der anderen Heimkonvertierungen nicht nur überlegen ist, sondern auch in puncto Spielbarkeit und Technik zu überzeugen weiß. Fans des Original-Automaten kommen an der Umsetzung ohnehin nicht vorbei.

Positiv

  • Pfeilschnelle, flüssige Optik
  • Streckenwahl, nahe am Original
  • Locker-luftiger GameOST

Negativ

  • Motorensound etwas leise
  • Übersetzungsfehler im Optionsmenü
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Forum
  • von Thomas3313:

    Also es geht noch deutlich mehr als 198 km/h. Weis nicht mehr genau wie viel aber 290 auf jeden Fall. OutRun 2 spiele ich oft auch per manueller Schaltung, einfach mal um etwas Abwechslung rein zu bringen. Mit manueller Schaltung kann man bessere Zeiten fahren! Spiele OutRun 2 ja schon seit der...

  • von Sirius:

    Ja, geschaltet habe ich. War aber trotzdem bei 198 km/h Schluss. Muss ich wohl noch etwas rumprobieren. Dachte das wäre schon die Höchstgeschwindigkeit. Mit den alten Outruns hatte ich bisher nicht viel am Hut. Outrun 2 (XBox) und Outrun 2006 (PSP) habe ich sehr viel gespielt; jedoch immer auf...

  • von Thomas3313:

    Ging mir anfangs auch so, Arcade Version in Shenmue II, das Spiel ist vom Zeitlimit definitiv um einiges knapper bemessen als z.B. OutRun 2 / 2006 / OA. Schalten tust du aber oder? Sonst ist ja bei knapp unter 200 kmh Ende. Automatik gibt es in OutRun 1 nicht....

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Out Run (HuCARD) Daten
Genre Racing
Spieleranzahl 1
Regionalcode NTSC-J
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 21.12.1990
Vermarkter NECInterchannel
Wertung 8.4
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neXGam YouTube Channel
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