
Nach dem einlegen der Disk könnt Ihr Euch erst einmal im visuell vielseitig anpassbaren Menü (Optionen) herumtreiben. Der Hauptpunkt des Spiels ist hierbei „Sing“ Unter diesem Punkt habt Ihr Zugriff auf die 40 Titel, welche auf dem Silberling hinterlegt wurde. Man hat hier versucht einen bunten Mix verschiedener Genre´s und Zeitepochen auszuwählen um den Einsteig so vielen Käufern wie möglich schmackhaft zu machen. Von „Jonny Cash“ und „Roland Kaiser“ mit seinem „Santa Maria“ über die 80er mit „Nena´s 99 Luftballons“ und „Major Tom“ bis hin zu aktuellen Titeln wie z.B. „Emanuele“ von „fettes Brot“ oder „Umbrella“ von „Rihanna“ ist alles vertreten. Garniert wird das Ganze mit einigen Stimmungsmachern wie „Der alte Holzmichel“ oder DJ Ötzi´s „Ein Stern“. Die komplette Trackliste findet Ihr am Ende dieses Review!

Sobald der Titel losgeht, zeigt Euch ein fortlaufender Balken an, wann Ihr mit Eurem Gesang einsetzen müsst. Parallel wird Euch an der entsprechenden Stelle natürlich auch der dazugehörige Text angezeigt. Trefft Ihr nun die Tonlage, füllen sich die Felder (was farblich ebenfalls angepasst werden kann) und es regnet die ersten Punkte. Hat nun während eines Liedes jemand spontan Lust noch mit einzusteigen, reicht hier ein simples „schütteln des zweiten Mikrofons“ und schon verdoppeln sich die Leisten für ein Duett bzw. Versus Game. Je näher Ihr am originalen Lied seid (also Timing und Stimmlage) desto schneller füllt sich eine weitere, gelbe Leiste. Sobald diese voll ist, wird Euch nun rechts eine „Pose angezeigt“, die den so genannten „Sternstrahl-Modus“ aktiviert. In diesem sammelt Ihr nun parallel zu den „normalen Punkten“ Sterne auf Eurem Konto ein, welche am Ende des Liedes auf die regulären Punkte nochmals oben drauf gerechnet werden. Die jeweiligen Posen ändern sich je nach Länge des Liedes vom „normalen anheben des Mikro“ bis hin zu „Drehungen oder dem Nachahmen eines Gitarrenspieler“.


Im nächsten Punkt Jukebox könnt Ihr nun Eure Favoriten am Stück nieder rasseln. Je länger Ihr hier am Ball bleibt, desto mehr Punkte gibt es aufs Konto. Daneben könnt Ihr auch eine eigene Playliste erstellen, was sich vor allem auf einer Party gut nutzen lässt. Das schöne daran ist, dass hier durch einfaches schütteln des oder der Mikrofone zu jederzeit spontan in die musikalische Untermalung eingestiegen werden kann. Der dritte Menüpunkt erlaubt Euch das Angebot von 40 Titel auf der Scheibe auf unterschiedlichste Art und Weise zu erweitern. Zum einen gibt es hier die Möglichkeit von Xbox Live Marktplatz weitere Songs herunter zu laden. Derzeit stehen dort aber nur knapp 15 Titel zur Verfügung, wobei hier (bis auf einen kostenlosen) allesamt mit 160 MS-Punkten zu Buche schlagen. Dies ist mit umgerechnet knapp 1,90 Euro teurer als beim altbekannten Platzhirschen, welcher hier 1,45 Euro verlangt. Abgesehen davon ist es etwas ärgerlich, dass man die 160 Punkte sowohl für volle 80MB Lieder inkl. Musikvideo als auch für alte 6MB Schinken ohne Video hinblättern muss. Hier wäre eine baldige Differenzierung im Preis sehr wünschenswert. Abgesehen davon kann man bei Lips die erworbenen Songs auch nicht mit weiteren Freunden „sharen“, wie das auf Sony´s Flagschiff möglich ist.

Als Pluspunkt muss man an dieser Stelle aber die weiteren Möglichkeiten der Musikaufstockung erwähnen, denn neben dem Marktplatz könnt Ihr zusätzlich auf so ziemlich alles zugreifen, was Musik enthält. Egal ob MP3-Player, Microsoft Zune, USB-Stick oder direkt über ein Netzwerkkabel vom PC. Alles was das digitale Rechte Management zulässt, darf hier übernommen und abgespielt werden!. Natürlich wird Euch bei diesen Songs kein Liedtext angezeigt, weshalb sich hier am besten natürlich Songs eignen, die Ihr In- und Auswendig kennt.


Damit die weiteren Gäste nicht alle nur dumm rum stehen müssen, hat man dann noch den Clou eingebaut, dass diese über die Controller (bis zu vier Stück) das musikalische Unterfangen akustisch unterstützen können. Über die Tasten „A,X,B & Y“ sowie „RB, LB“ lassen sich verschiedene Instrumente wie „Marakas“ oder „Reibeisen“, „Tamburin“ oder „Klatschen“ aktivieren. Hier gibt es für rhythmische Menschen sogar einen Extra Erfolg frei zu schalten. Über den rechten analogen Stick könnt Ihr dann sogar donnernden Applaus beisteuern. Zusätzlich lässt sich über den ersten Controller auch die Lautstärke beider Mikrofone (RB+ linker oder rechter Trigger) einstellen.
Auf der einen Seite schön, dass man nun auch auf seiner Xbox 360 eine Karaoke Party steigen lassen kann, auf der anderen Seite ist das trotz Funk-Mikrofonen, Bewegungssensoren, der Möglichkeit eigene MP3 / WMA und weitere Songs einzuspielen sicherlich keine Geschichte, vor der sich Konkurrent Sony fürchten wird. Dafür ist dessen langjährige Dominanz auf diesem Sektor, dessen günstigere Preise bei Downloads inklusive Bundles & Sharing der Dateien sowie den etlichen bereits erhältlichen Themendisks zu Groß. Zusätzlich wirkt Lips hier eine Ecke leichter als die „SingStar Serie“, bei der man die Töne doch schon etwas genauer treffen muss um Punkte einzuheimsen. Schade auch, dass man auf die Implantation einer Highscoreliste gänzlich verzichtet hat. Sehen wir die Sache dennoch Positiv, denn durch Lips hat meine Frau zum ersten Mal in ihrem Leben fast ihr ganzes Wochenende vor einer Konsole verbracht, was schon wirklich was heißen soll. Die Eroberung neuer Zielgruppen hat also mit Auszeichnung begonnen ,,,)
Wichtige Abschlußnotiz:
Zum spielen von LIPS wird zwingend eine Festplatte benötigt!!