
'Die erste Mission führt uns ins schöne Österreich....'
Bevor es losgeht müssen wir uns erst noch zwischen der Einspieler Variante oder dem Multiplayer Modus entscheiden. In letzterem Fall dürft ihr mit bis zu 31 Mitspielern Deathmatches, Capture the Flag Duelle und weitere Varianten austragen. Allerdings nur wieder rein unter Macintosh Benutzern - und das sind ja gemeinhin längst nicht soviele, weshalb man sich besser vorab zu einer Partie verabredet. Oder aber man greift auf die CPU als Lenker von Bots zurück, aber hier ist die relativ ungeschickt agierende KI auf Dauer eher demotivierend.

Say "Good Night" darling...
Im Einspielermodus sind die Probleme ganz anderer Natur. Doch fangen wir ganz vorne an. Nachdem ihr euch gleich zu Beginn über die euch die gesamte Spielzeit begleitenden Nachladeorgien geärgert habt und in etwa informiert seid, worum sich die Story dreht, gehts auch schon in die erste Mission (Österreich). Hier müsst ihr euch erstmal in die Festung schleichen, Wachen (wenn nötig) leise außer Gefecht zu setzen und danach unbemerkt auf eine Party zu gelangen und das dortige Gespräch zu belauschen.

Im flotten Sportwagen auf und davon...!
Ihr bekommt also immer erst beim beenden einer Aufgabe die neue zugewiesen. Nur wehe dem, der in einen Kugelhagel gerät und womöglich sein Leben aushaucht. Denn Rücksetzpunkte existieren hier garnicht, was im Ernstfall den Neustart der gesamten (!) Mission bedeutet....
Aber als Agent ist man eben ein harter Kerl. Der muss man auch sein, denn bereits nach geraumer Zeit beginnt man sich doch ein kleines bißchen zu langweilen. Zumindest wenn man wie wir über weitreichende Spieleerfahrung verfügt, entdeckt man hier wirkliche keine Neuigkeiten oder wenigstens besser umgesetzte alte Elemente. Stattdessen wird immer brav nachgeladen, bei etwas Action geruckelt und über die überforderte KI gelacht. Der Höhepunkt in letzterem Punkt waren Charaktere, die prompt nicht verstehen wollten, dass sie nicht einfach so durch eine Mauer laufen können...

'Immer wieder bekommt ihr es mit solchen Gegnern zu tun...'

Das die Umsetzung technisch so ihre Macken hat, solltet ihr mittlerweile mitbekommen haben - dass man trotz dieser Macken und einer insgesamt mäßigen Optik (dürftige Texturen, mittelmäßige Animationen) dennoch bei den Systemanforderungen richtig zulangt, wirft leider einen Schatten auf die Verantwortlichen. Obwohl es keinesfalls danach aussieht, benötigt James Bond 007: Nightfire für ein halbwegs erträgliches Spielerlebnis nämlich mindestens einen 1,2 Ghz G4 mit 512 MB RAM und 64 MB Grafikkarte - mit weniger würde ich es mir persönlich nicht antun.
Immerhin die Soundkulisse von James Bond 007: Nightfire weiß durch gekonnte Melodien zu überzeugen. Da wird gutes altes Bond Feeling gepflegt und auch kleine Details, etwa dass sich eure Gegner je nach Ort in der Landessprache unterhalten, dient der Spielatmosphäre. Schade nur, dass der Rest des Spieles diesem hohen Niveau nicht so ganz folgen kann...
Fans von Ego-Shootern auf dem Macintosh dürfen sich auch hier die Hände reiben, denn James Bond 007: Nightfire erfüllt auch auf Rechnern mit dem Apfel seine Pflicht - für mehr reicht es allerdings auch nicht, denn insgesamt wirkt das Werk dann doch etwas ideenlos, uninspiriert und undurchdacht. Für Fans des Agenten ihrer Majestät durchaus ein interessanter Titel, allen anderen empfiehlt sich auf echte Granaten des Genre zu warten.