Auch am HUD-Display wurde ein wenig verändert. So befindet sich eure Schild-Leiste nun in der Mitte des oberen Bildschirmrandes. Dazu wurde euer Blickfeld mit einer Art Visier-Look versehen. Außerdem wird eure Zweitwaffe unterhalb der verbleibenden Restmunition angezeigt. Der Rest, wie Radar- und Granatenanzeige, ist gleich geblieben. Ganz neu hinzugekommen sind unter anderem die Items, die ihr mittels X-Button des Xbox 360 Pads aktivieren könnt. Darunter befinden sich das Bubble-Shield, Energieabsauger, tragbares Shild, Tretminen, Selbstschusskanonen, Grav-Lift, Heilstation und eine Art Flashbang.
Das Bubble-Shield, das man schon aus dem TV-Spot kennt, ist ein kleiner Schildgenerator, der ein blasenartiges Schild um euch herum projeziert. Innerhalb des Schildes seid ihr vor Granaten und Schüssen jeglicher Art für kurze Zeit geschützt. Der Generator kann von anderen Spielern oder Gegner zerschossen werden. Der Energieabsauger spricht ganz und gar für seinen Namen. Nachdem er eingesetzt wird, saugt das Teil in einem bestimmten Radius, allen Gegner oder Spielern, die Schildenergie ab und macht sie zur einer einfachen Beute. Die Heilstation kann für kurze Zeit eure Schildenergie sofort wieder aufladen.
Der Grav-Lift gleicht den normalen Liften im Spiel, nur das ihr den Lift an beliebigen Stellen einsetzen könnt und euch schnell nach oben befördert. Die übrigen Items sind im Großen und Ganzen selbsterklärend. Insgesamt gesehen sind die Items eine echt coole Bereicherung, mögen aber für den Singleplayer eher eine Art Spielerei sein. Richtig zum Einsatz kommen die Items meiner Meinung nach erst im Multiplayer.
Zwei weitere Granaten Typen haben ebenfalls den Weg ins Spiel geschafft. Da wäre zum einen die Stachelgranate, die ein wenig wie eine Stielgranate mit Stacheln gleicht. Ähnlich wie die Plasmagranate kann man die Granate an Objekten festheften. Der nächste Typ ist eine Art Molotowcocktail, der bei Detonation die Gegner in Brand steckt.
Spielerisch fällt dagegen auf, dass Halo 3 verstärkt auf weitläufige Areale setzt und nur sehr selten Innenlevel für die Solo-Kampagne nutzt. Allgemein haben mir die Schauplätze wirklich sehr gut gefallen. Im Dschungel kämpft ihr euch von einem malerischen Ort zum anderen. Nicht selten bin ich einfach stehen geblieben und hab mir die Wasserfälle oder andere Sehenswürdigkeiten angesehen und bin dann erst weiter zum nächsten Feindgebiet gelaufen. Die Variation der Areal streckt sich neben dem Dschungel-Setting, von Wüste, Waldgebieten, zerstörten Städten, floodverseuchten Allianzschiffen bis hin zu Industriekomplexen. Bei der schönen Levelgestaltung macht das Ballern doch gleich doppelt so viel Spaß. Apropos ballern. Was wäre ein Shooter ohne Schießeisen? Genau, nämlich für den Hintern. Deshalb gibt es in Halo wieder ordentlich dicke Wummen. Zwar kennt man die meisten schon aus den Vorgängern, aber es haben sich auch einige Neue hinzugesellt. Wie z.B. die Mini-Shotgun. Nicht ganz so mächtig, wie der große Bruder, dafür schnellere Feuerrate und im Doppelpack erhältlich.
Dann der Brute-Stachler, sozusagen das Pendant zur kleinen MG der Menschen. Neu für Konsolenspieler ist der Spartan-Laser, Plasmaraketen- und der Flammenwerfer. Die Drei waren meines Erachtens schon in der PC-Version von Halo 1 vertreten. Falls ich falsch liegen sollte, steinigt mich. Wieder mit von der Partie ist das, wie bereits angesprochene Assault Rifel aus Teil 1 und die Pistole im Ur-Design. Neben den normalen Handfeuerwaffen, kann der Chief nun auch Stativ-Geschütze aus der Halterung raus reißen und mit sich herumtragen.
Gerade bei den dickeren Brocken, wie bei den Hunters, sind die Geschütze äußerst effektiv. Leider wurden die Geschütze nicht mit all zu viel Munition ausgestattet, da man sonst zu überlegen wäre. Von den Geschützen gibt es die Gatling-Gun, einen Allianz Laser und einen zielsuchenden Raketenwerfer. Sobald ihr euch eine der Waffen schnappt, wechselt das Spiel in die 3rd Person-Ansicht und ihr guckt dabei dem Chief über die Schulter, was mich dann immer ein wenig an Lost Planet erinnert ,,,).
Langweilig wird es in Halo nie. Im Grunde ballert ihr euch zwar nur von einem Ort zum anderen, um im Anschluss dann irgendein Knöpfchen zu drücken, doch dank der super Atmosphäre gepaart mit den tollen Zwischensequenzen, lassen deshalb nie Langeweile aufkommen. Die Missionen wechseln von Befreiungsaktionen, bestimmte Schildgeneratoren zu zerstören oder Angreifer zurückzuschlagen. Oft merkt man gar nicht, dass ein Auftragsziel gewechselt hat, weil alles so nahtlos übergeht. Z.B. bekommt ihr manchmal ein recht simples Einsatzziel, bei dem ihr auf ein bisschen Gegenwehr stößt, doch plötzlich taucht ein riesiger Scarabpanzer auf. Während in Teil 2 das Ungetüm noch übermäßig gescriptet war, bekamen sie für Teil 3 eine eigene K.I. und machen den Kampf deutlich spannender.
Etwas, was die Halo Serie schon immer ausgemacht hat, waren die Fahrzeuge. Auch in Halo 3 spielen die Vehikel, wie Warthog und Co eine wichtige Rolle und unterstützen euch im Kampf gegen die Allianz. Neben den alten Bekannten gibt es auch Zuwachs in der Familie. Die meisten Beta-Spieler werden mit dem Mongoose schon vertraut sein. Ein kleines extrem wendiges Quad-Bike, auf dem zwei Personen platz finden können. Außerdem gibt es den Warthog auch noch als Transporter ohne Waffe. Für den Kampf in der Luft kommt die Hornet ins Spiel. Die Hornet ist mit einer Gatling-Gun und Raketen ausgestattet und bietet platz für zwei weitere Mitfahrer. Bei den Brutes gibt es als Neuzugang eine Art Bike zu verbuchen, das vorne ein riesiges Rad vor sich herschiebt. Hat mich persönlich ein wenig an den Stil aus StarWars erinnert. Ebenfalls neu ist auch das Warthog-Pandon der Brutes. Sieht aus wie ein kleiner Transportgleiter mit einem 360° drehbaren Plasmageschütz.
Die Steuerung könnte besser nicht sein und ermöglicht einem zu jeder Zeit Herr der Lage zu sein. Egal, ob im Shooter-Part oder bei den Fahrzeugen, besser kann man einen Shooter auf einer Konsole nicht steuern. Nur wünschte ich mir, man hätte das leichte Auto-Aiming ganz weggelassen. Grafisch ist Halo vielleicht nicht auf den ersten Hingucker ein Blickfang wie Gears of War, doch verstecken muss sich das Spiel auf keinen Fall.
Nach der Beta hat man eine ordentliche Schippe Grafik noch draufgelegt und das Machwerk kann sich wirklich sehen lassen. Wunderschöne, weitläufige Areale mit einem tollen HDR Shader und klasse Effekte machen auch Halo zu einem wahren Augenschmaus. Zwar gibt es ein paar Abstriche bei der Auflösung und dem Kantenflimmern, aber trotzdem ist das Finalprodukt absolute Oberklasse im Grafiksegment. Am meisten angetan, hat es mir aber das Wasser. Gehört fast schon zum Besten aus dieser Generation. Verstorbene Feinde treiben sogar die Strömung entlang und einschlagende Projektile bringen das Wasser effektvoll zum Spritzen.
Beim Sound muss man glaub ich nicht mehr viele Worte verlieren. Martin O’Donnell hat mich schon mit der Musik aus dem Announcement-Trailer voll und ganz überzeugt. Auch die restlichen Musikuntermalungen sind allesamt spitzen und unterstreichen die Atmosphäre zusätzlich noch ein großes Stück. Auch die SFX-Geräusche sind tadellos und bei einem 5.1 Surround-System fegen nur so die Kugeln und Raketen um eure Ohren. Leider hat man die SFX Geräusche zur Gunsten der Musik im SP deutlich heruntergedreht und gehen meiner Meinung nach schon zu stark unter. Leider kann man selber nicht an den einzelnen Reglern spielen. Die Sprachausgabe auf Deutsch ist Geschmacksache und im Großen und Ganzen wie auch in Halo 1 und 2 ausgefallen. Zwar hört sich der Chief nun deutlich eher an wie das us. Original, aber trotzdem kommt er nicht an den Coolnessfaktor heran. Daher hab ich selbst auch zur UK-Version gegriffen, damit ich die Stimme von meinem „favourite Macho-Dude“ nicht entgehen lassen muss.
Beim Multiplayer brauch ich glaub ich ebenfalls nicht mehr viel sagen, was besseres werdet ihr wohl kaum im Shooter-Bereich für Konsolen finden. Eine Millionen Spieler online, elf neue Maps, zig verschiedene Spielmodis, Vdieo- und Screenshotfunktion, Ranglistenspiele, online Co-Op bis zu vier Spieler, verschiedene Auszeichnungen und und und... Selbst nach dem Durchspielen wird die Halo Disk noch Monate danach im Laufwerk rotieren.
This is Sparta? This is madness! Halo 3 ist ein würdiger Abschluss der Trilogie und wird dem hohen Anspruch an die Serie gerecht. Zwar fällt der Solo-Spass mit nur knappen acht Stunden etwas kurz aus, dafür wird man mit nonstop Action ohne künstlich gestreckte Längen bestens unterhalten. Außerdem laden die unterschiedlichen Schwierigkeitsgrade und der Online-Coop zum mehrmaligen Durchspielen ein. Lediglich die Tatsache, dass es nun wohl mit Halo und der Story um den Master Chief zu Ende ist, hinterlässt einen bitteren Nachgeschmack.