Guitar Hero 2 im Test

PlayStation2
SingStar ist weibisch, Dancing Stage peinlich und Bemani zu aggro? Freunde der härteren Gangart dürfen mit dem Nachfolger Guitar Heros liebäugeln, denn in diesem Musikspiel erwarten euch satte Riffs samt Plastikgitarre.
Im Prinzip ist Guitar Hero II eine weitere Variante des gängigen Dancing Stage/Bemani-Spielprinzips,,, Zahllose Punkte nähern sich einer Grenze, bei deren Berührung ein beherzter Tastendruck im Takt der Hintergrundmucke den Highscore in die Höhe schnellen lässt. Je nach Software wird jedoch auf eine andere Periphiere zurückgegriffen,,, Während man bei Beat Mania den Discjockey mimt, malträtiert ihr in Dancing Stage eine hilflose Tanzmatte.

Die stattliche Guitar Heros-Verpackung verbirgt nun eine handliche Spielzeuggitarre, die laut kundigen Kennern einer Gibson-SG nachempfunden sein soll. Am Griffbrett befinden sich fünf farbige Buttons, ein Griffhebel simuliert die Gitarrenseiten und ein Tremolo-Hebel erzeugt die Illusion eines… Tremolo-Hebels. Der Garagenrocker muss nun den auf dem Bildschirm angezeigten Button drücken und im richtigen Moment den Kippschalter für die Saiten betätigen. Was sich hölzern liest, erzeugt ein erstaunlich „echtes“ Gitarren-Feeling. Mal müssen mehrere Buttons zu einem satten Akkord verbunden werden, dann ermöglichen besonders lange Passagen den Einsatz des Tremolos, was für g’schmackige Extrapunkte sorgt.

Wer fehlerlos und taktgenau in die Saiten haut, kann diverse Combo-Stufen erreichen, die den passionierten Kinderzimmer- Wez Borland mit einem vierfachen Punkte-Multiplikator beglücken. Wer leuchtende Buttons in Folge trifft, lädt zudem eine spezielle Leiste auf, die dem Game nochmals einen ordentlichen Style-Faktor beschert: Ist die Anzeige vollständig geladen, lässt sich die Gitarre möchtegernmäßig hochhalten – So gespielt prasselt nochmals eine saftige Extraportion Bonuspunkte aufs Konto.



Unterschiedliche Schwierigkeitsgrade sprechen sowohl Gelegenheits-Ukulele-Spieler als auch den gestählten Death Metal-Jünger an. So werden auf Easy nur drei Knöpfe des Handbretts verwendet, während euch später mehrfache Akkorde, Pull-Offs und Hammer-Ons Gicht in den Fingern bescheren.

Grafisch präsentiert sich Guitar Hero II für ein Musikspielchen erstaunlich professionell, peppige Artworks und das Setting sorgen für MTV-Feeling, den aufwendig beleuchteten virtuellen Alter Egos wurde Motion Capturing gegönnt. Für Besitzer von HDTV-Glotzen hat Activision gar einen Progressive Scan-Mode in Petto.

Existenziell ist natürlich die Songpalette, und die spricht sogar richtige Altmetaller an, deren Hörgewohnheiten über Linkin Park und Good Charlotte hinausgehen. Insgesamt sorgen 55 Songs aus drei rockbaren Jahrzehnten für dröhnende Verstärker, darunter * Your really got me * Strutter * YYZ * War pigs * Beast and the harlot * Crazy on you * Rock this town * Woman * Tonigth I'm gonna rock you tonight * Carry on wayward son * Heart-Shaped box * Killing in the name * Sweet Child O'Mine * Message in bottle * Shout at the devil * Laid to rest * usw.

Kai meint:

Kai

Scheiße ist das geil! Man mag mir meinen vulgären Aufschrei verzeihen, aber Guitar Hero II sorgt für stimmiges Rock am Ring-Feeling im Wohnzimmer. Trotz anfänglicher Skepsis (Was soll bitte dieser Klippschalter dort, wo eigentlich Saiten hingehören?) bin ich voll und ganz der ausgefeilten Spielidee verfallen. Bei der üppigen Playlist, verbunden mit zahllosen Spielmodi und einer stetigen Lernkurve macht sogar die Solo-Tournee Spaß. Wollen wir hoffen dass der kommerzielle Erfolg im Gegensatz zum Vorgänger nicht ausbleibt. Verdient hätte es die spaßige Red Octane-Entwicklung allemal.

Positiv

  • Innovativ
  • Hoher Suchtfaktor

Negativ

  • Gefährdet jeden Mitvertrag
  • Gefäßverengung in den Fingern
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Guitar Hero 2 Daten
Genre Musikspiel
Spieleranzahl 1 - 2
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 15. November 2006
Vermarkter Activision
Wertung 9
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