Final Fantasy Tactics : The Wars of the Lions im Test

PSP
Vor knapp 10 Jahren präsentierte Sqare Enix erstmals Final Fantasy Tactics. Das rundenbasierte Strategie-RPG begeisterte Zocker wie Fachpresse gleichermaßen und zählt noch heute zu den Meilensteinen des Genres. Das Final Fantasy-Spinoff spielte in Ivalice, dem Reich, dass später auch Final Fantasy Tactics Advance und Final Fantasy 12 eine atmosphärische Kulisse bieten sollte. Zum Jubiläum wird FFT auf Sonys PSP erneut aufgelegt - Schnöde PSone-Portierung oder sinnvolles Facelift? Wir haben Probe gezockt...
Politische Intrigen, Macht und Verrat, die Storyline des Strategicals ist ausgesprochen düster ausgefallen. Der König von Ivalice ist gestorben und sein nur zwei Jähriger Sohn rechtmäßiger Thronerbe. Duke Larg, seines Zeichens Bruder der Königin, macht sich Hoffnung auf eine baldige Übernahme der Regentschaft, doch der "Council?" beruft seinen Nebenbuhler und Cousin des Herrschers Duke Goltanna. Ein tiefer Riss geht durch jegliche Gesellschaftsschichten des Reiches, als ehemalige Kriegshelden verfügen beide Anwärter über eine breite Anhängerschaft. Wird Ivalice im Bürgerkrieg versinken? Der Spieler mimt nun die beiden langjährigen Freunde Ramza Beoulve und Delita Heiral. Als diese Prinzessin Ovelia aus den Fängen schmieriger Banditen befreien, decken sie etwas auf, was sie mitten in den "Krieg der Löwen" zieht... Insgesamt ist die Sub-Plott geschwängerte Hintergrundgeschichte ausgesprochen komplex ausgefallen, eine erfrischende Abwechslung zu stupiden Gut-gegen-Böse-Schemata.





Wer eine Einführung ins allgemeine Gameplay von Final Fantasy Tactics wünscht, dem sei ein Blick ins Review des Erstlings (Link einfügen) wärmstens empfohlen. Gegenüber dem 32Bit-Original bietet War of the Lions zusätzliche Kampfsequenzen, die neben üppiger Bildschirm-Action auch neue Facetten der komplexen Storyline aufzeigen. Diese wird komplett in Englisch präsentiert, das im Gegensatz zum ursprünglichen Final Fantasy Tactics jedoch hochqualitativ und grammatikalisch korrekt ausgefallen ist. Das grundlegende Spielprinzip blieb hingegen unangetastet. Mit bis zu 24 spielbaren Charakteren marschiert ihr quer durch Ivalice und absolviert Plot spezifische Kämpfe oder Zufallsgemetzel, um eure Recken zu trainieren. Zu den rund zwanzig Job-Klassen des Originals, wie Krieger, Bogenschütze, Samurai oder Tänzer gesellen sich zwei PSP-exklusive Professionen, Onion Knight und Dark Knight. Ersteren kennen Final Fantasy-Veteranen bereits aus dem dritten Teil, der Zwiebel-Krieger kann sämtliche Waffen und Ausrüstungsgegenstände des Games anlegen. Der Dark Knight hingegen wendet seine eigenen Lebenspunkte für vernichtende Attacken auf. Beiden ist gemein, dass sie so ziemlich alles wegrocken, was sich auf dem Bildschirm tummelt.

Die größte Neuerung des Handheld-Revivals ist jedoch der ausgewachsene Multiplayer-Modus. Der Tavernen-Besitzer bietet mehrere Coop-Missionen, in denen ihr Seite an Seite gegen einen Computer-Gegner antretet, was Job Points, Levels und extrem hochwertiges Equipment mit sich bringt. Natürlich dürft ihr euch auch mit meinem menschlichen Mitspieler duellieren, zuvor werden die Rules of Engagement je nach Gusto angepasst. Wahlweise beharzt ihr euch via Infrastruktur-Modus in waschechten Online-Schlachten. Leider haben es die Entwickler versäumt die Level-Diskrepanz vernünftig anzupassen, so schlägt der Kombattant mit der erfahreneren Party seinen Kontrahenten kurzerhand zu Brei. Gleichzeitig metzeln im Coop-Mode die KI-Gegner den schwächeren PSP-Strategen gnadenlos nieder, woraufhin der verbliebene Spieler allein auf weiter Flur steht.

Nachdem wir nun en detail die Neuerungen behandelt haben, möchte ich auch kurz auf Unangetastetes eingehen. Die vereinzelten Slowdowns des PSone-Final Fantasy Tactics blieben im Löwenkrieg ebenso erhalten wie die Sound-Fehler. Teilweise sind Animation und Geräusch nicht synchron, Flammen zucken über den Bilschirm ehe es aus dem Lautsprecher brutzelt. Grafisch gibt sich "War of the Lions" konservativ, im Vergleich zum 32Bit-Original wirkt die Optik der Portable-Variante etwas schärfer, zudem wurde das Interface an das 16:9-Format angepasst. Kleine Sprites im Super Deformed-Look wuseln über zweckmäßige, teils karge Kulissen. Zaubersequenzen und Summons wurden überarbeitet und sorgen für vereinzelten Eyecandy, wirklich eindrucksvoll sind jedoch die neuen Zwischensequenzen ausgefallen. Die Cel-Shade-Filmchen orientieren sich an Akihiko Yoshidas Kunstwerken und wirken wie handgezeichnet, zudem gibt's feinste englische Sprachausgabe auf die Ohren. Die zusätzlichen Sequenzen dringen tiefer in die Psyche der Charaktere ein und erklären ihre Motive und Hintergründe. Manches Fragezeichen, welches das ursprüngliche FFT hinterlassen hat, wird hier aufgedeckt.

Kai meint:

Kai

Nach wissenschaftlicher Betrachung und empirischen Versuchen bin ich zu dem Entschluss gekommen, dass Final Fantasy Tactics: The War of Lions rockt. Schon eine 1:1-Umsetzung des Kult-Strategicals wäre den (PAL-)Kauf wert gewesen. Doch die hübschen Zwischensequenzen, neue Job-Klassen und nicht zuletzt der kongeniale Multiplayer-Modus übertreffen das ergraute Original bei weitem. Pflichtkauf für jeden, der Sonys Hosentaschen-PlayStation sein Eigen nennt.

Positiv

  • Klassisches Kampfsystem
  • Sinnvolle Ergänzungen
  • Üppige Multiplayer-Modi

Negativ

  • Nicht alle Fehler des Originals wurden ausgebügelt
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Final Fantasy Tactics : The Wars of the Lions Daten
Genre -
Spieleranzahl 1
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 28. September 2007
Vermarkter SquareEnix
Wertung 9.3
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