
Um eines gleich klar zu stellen: Das hier wird ein kurzes Review - ein sehr kurzes. Denn am grundlegenden Spielprinzip der Dancing Stage-Reihe hat sich seit ihrer Geburt nichts getan und mittlerweile dürfte sich selbst unter europäischen Spielern herumgesprochen haben, worum es geht. Wie zu längst vergangenen Zeiten stampft oder gleitet ihr, je nach Fähigkeitslevel, auf einer an die Konsole angeschlossene Tanzmatte, passend zu den auf dem Bildschirm erscheinenden Pfeilen. Im Idealfall passiert das dann auch noch im Takt - dann hagelt es Punkte und Komplimente. Dieses simple Spielprinzip ist Basis für eine Erfolgsgeschichte, die ihresgleichen sucht. Auf der Xbox 360 griffen europäische Xbox 360-Besitzer bislang aufgrund mangelnder Alternativen notgedrungen zu Dancing Stage Universe: Workout Collection. Wie der Vorgänger wird auch Dancing Stage Universe 2 sowohl im Bundle mit einer Konami Xbox 360-Tanzmatte (EUR 59,95 UVP) als auch alleine (EUR 29,95 UVP) im Handel angeboten.


Ähnlich wie im Vorgänger ist die Songlist von Dancing Stage Universe 2 sehr "verwestlicht", damit die Zielgruppe in unseren Gefilden auch von der Musik angesprochen wird. So finden sich lizenzierte Tracks wie Goldfrapp´s "Ooh La La", Ok Go´s "Here It Goes Again" oder "Atlantis to Interzone" von The Klaxons auf der Xbox 360 Spieledisc. Jetzt kommt die entscheidende Frage auf, nämlich die nach dem Musikgeschmack - und zwar nicht dem generellen Musikgeschmack, sondern den in Verbindung mit der Dancing Stage-Reihe. Ich persönlich bin ein sehr eklektischer Typ und habe sowohl in der House-Disco als auch auf dem Rock Konzert Spass. Aber wenn ich vor dem Fernseher auf einer Tanzmatte stehe, brauche ich einfach japanischen Trash-Techno, der mich richtig schwitzen lässt. Das, was im japanischen Original Dance Dance Revolution ausschliesslich angeboten wird, macht auf den Dancing Stage-Tracklists seit jeher nur einen ganz kleinen Teil aus, was ich persönlich recht schade finde. Aber nun gut, das ist wie gesagt von Person zu Person unterschiedlich und ich denke die meisten unter euch, die sich ein Dancing Stage-Review bis zu diesem Punkt durchlesen, kennen ihre eigenen Vorlieben für die Tanzmattensession.
Doch was ist neu in Dancing Stage Universe 2? Nicht viel, das schonmal vorweg. Es gibt nun den sogenannten "Free Modus", dessen Konzept meiner Meinung nach keinen Sinn ergibt. Hier absolviert der Spieler im Takt zur wechselnden Musik seine eigenen, individuellen Schrittfolgen. Ich weiss nicht so wirklich warum man dafür jetzt ein Videospiel braucht und das nicht einfach bei aufgedrehter Musikanlage in der Wohnung macht, aber nun gut - vielleicht versteh ich es einfach nur nicht. Lobenswert sind die Erweiterungen der Xbox Live-Komponente des Spiels, womit unmissverständlich der Party-Charakter der Serie stärker betont werden soll. Die Spieler treten nun nicht mehr nur im direkten Wettbewerb gegeneinander an, sondern fordern andere Tänzer auch online heraus, chatten in Echtzeit, vergleichen sich in globalen Rankings oder laden neue Stücke herunter.

Es ist eigentlich ganz einfach: Xbox 360-Spieler, die auf die Dancing Stage-Reihe stehen, werden sich darüber freuen, dass es neues Futter gibt und können auch bedenkenlos zugreifen. Grossartige Neuerungen darf man aber nicht erwarten. Dank der vielen westlichen Songs ist der Titel auch für europäische Serienneulinge zu empfehlen. Wer sich bislang nicht mit der europäischen Dance Dance Revolution-Adaption anfreunden konnte, wird diesen inneren Konflikt auch nicht mit Dancing Stage Universe 2 beilegen. Lobenswert ist der attraktive Preis, insofern ihr schon über eine Xbox 360 Tanzmatte verfügt und somit nur das blanke Spiel kaufen müsst.