Black Hawk Down im Test

PC Windows
Ego-Shooter mit einem starken taktischem Element oder einem kräftigen Schlag Simulation erfreuen sich ja nicht zuletzt seit dem famosen Operation Flashpoint einer wachsenden Beliebtheit hierzulande. Kein Wunder also, dass auch andere Hersteller auf den Zug aufspringen und Spiele dieser Machart veröffentlichen. In vorliegendem Fall hat sich Simulationsexperte Novalogic vorgenommen das Thema Somalia (zum gleichnamigen Kinofilm) zu thematisieren und veröffentlichte daher vor ca. einem Jahr bereits das Game Black Hawk Down.
Die Zeit verging und nachdem auch das kurz darauf releaste Addon seine Käufer gefunden hatte, war der Zeitpunkt für - richtig, dem veröffentlichen des Programms + seiner Addons in einer Deluxe Version bzw. in vorliegendem Fall Gold Pack - gekommen.



Ob die Jungs von der Instandhaltung den nochmal hinkriegen!?


Worum gehts? Als 1993 tote US G.I.'s von wütenden Somaliern durch die Straßen Mogadishus geschleift wurden, war die Weltöffentlichkeit schockiert. Aus dem Blickwinkel eines amerikanischen Soldaten erlebt ihr diesen Konflikt nun von Anfang bis Ende mit und müsst euch in ganz alltäglichen Aufgaben des soldatischen Lebens beweisen, wie beispielsweise dem Beschützen eines UN-Konvois, Zusammenstöße bei einer Nahrungsmittelausgabe auflösen und später sogar im Helikopter als Bordschütze mitfliegen.

Leider gestalten sich diese Missionen aber recht linear in ihrem Aufbau, so dass ihr nicht wie bei Operation Flashpoint völlige Freiheit über eure Vorgehensweise habt. Ausserdem könnt ihr nicht selbst Helikopter fliegen oder Spähpanzer fahren. Und so seid ihr oftmals auf genau einen Weg festgelegt und nietet alle Gegner, die auf dem Weg zum Zielpunkt auftauchen mit der Bleispritze um. Beim testen hat mich das fast schon einwenig an diverse Lightgun Spiele, die man von den Konsolen her kennt, erinnert. Und der Vergleich ist gar nicht so abwegig. Besonders deutlich wird dies bei der Konvoi Mission, in welcher aufständische Somalis einzeln (!) von allen Seiten auf den Konvoi einstürmen und ihn beschiessen. Nun mag man über den militärischen Nutzen eines solchen Vorgehens streiten, fakt ist aber das ihr nichts anderes zu tun habt, als schnell genug als Schütze eines Humvee das Fadenkreuz auf die virtuellen Afrikaner zu steuern und abzudrücken.



Die Ruhe vor dem (An)Sturm...


Wer also wirklich auf der Suche nach einer realistischen Kriegssimulation ist, wird maßlos enttäuscht werden, denn das Spiel erreicht bei weitem nicht den Simulationsgrad des an dieser Stelle vielzitierten Operation Flashpoint.
Gestärkt wird dieser Eindruck auch durch die Tatsache, dass ihr in jeder Mission praktisch hunderte von Somalis niedermäht und so zum Ende der Kampage locker auf ca. 2000 - 3000 erledigte Feinde zurückschauen könnt.

Auch die KI der CPU-Charaktere ist leider ein schlechter Witz. Und das auf beiden Seiten. Die Somalis sind offenbar blind und drehen sich teilweise von euch weg, wenn ihr vor ihnen steht. Genauso schiessen sie dann auch auf euch. Doch auch eure Jungs sind nicht besser und man fragt sich worauf diese "Elitekämpfer" denn schiessen - den Gegner 100 m voraus wohl nicht, denn der steht nach zwei verballerten Magazinen immer noch auf den Beinen...



Hier heben wir gerade ein illegales Waffenlager aus...


Die einstmals so prachtvolle Grafik sieht auch heutzutage noch gut aus, aber der Zahn der Zeit nagt nun einmal unerbittlich und so hat auch die Optik in Black Hawk Down bereits viel von ihrem damaligen aha-Effekt eingebüsst. Schuld daran sind nicht nur vereinzelte Clipping Fehler, sondern beispielsweise auch die etwas eckig anmutenden Köpfe eurer Gegner, sofern ihr sie als Sniper durch euer Gewehr betrachtet. Da wird es eben offensichtlich, dass Novalogics Game schon den einen oder anderen Monat auf dem Buckel hat. Die schönen Lichteffekte, verrostete Hütten in den Städten und die steinewerfenden Somalis wissen hingegen auch heute noch zu gefallen.

Unerwähnt sollte ebenfalls der umfangreiche Multiplayermodus nicht bleiben, der Spiele mit bis zu 50 Gamern auf einem Server zulässt. Die Maps sind im Multiplayermodus erfreulich abwechslungsreich, auch wenn die Spielmodis Deathmatch, Team Deathmatch, Capture the Flag, etc. sicherlich keine Neuheit bei Multiplayersitzungen darstellen.

Allerdings kommt hier ja verständlicherweise die miese KI nicht mehr zum Zug und gegen menschliche Spieler macht Black Hawk Down dann tatsächlich wirklich Spass, wenngleich es aber zu keinem Zeitpunkt mit dem vielgerühmten Battlefield 1942 mithalten kann.



Bei einer Razzia fliegen die Kugeln wieder tief (und zahlreich)


Mit im Gold Pack enthalten ist wie bereits angekündigt auch die Erweiterung Team Sabre, welche euch in insgesamt 11 Missionen in den Iran sowie Kolumbien führt. Gerade der Kampf gegen kolumbianische Drogenbarone hat ein gewisses Etwas und machte mir persönlich beim testen am meisten Spaß. Auch wenn hier das Gameplay wieder eher an ein Unreal erinnerte, als an eine "ernsthafte" Simulation...
Zudem enthält das Addon neue Waffen und Fahrzeuge (die ihr leider wieder nicht selbst steuern dürft!), sowie satte 36 neue Maps von Multiplayerspiele. Für die nächste Multiplayersitzung (ob nun LAN oder Internet) sollte also ausreichend vorgesorgt sein.

Systemanforderungen:
  • Windows 98, ME, 2000 oder XP
  • Pentium III 733 Mhz CPU
  • 256 MB RAM
  • 750 MB Festplattenspeicher
  • Grafikkarte mit 32 MB-RAM (DirectX 8.1)

Sebastian meint:

Sebastian

Auch wenn viele Kollegen da anderer Meinung sein mögen, ein Hit ist Black Hawk Down für mich nicht. Dafür ist die KI viel zu unausgereift, der Schwierigkeitsgrad der einzelnen Missionen ist zu stark schwankend und das Gameplay (im Single Player) öde. Einzig und allein für Mehrspielerpartien eignet sich der Ausflug ins somalische Gelände. Schade, denn von Novalogic war man eigentlich mehr gewöhnt! 

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Black Hawk Down Daten
Genre Ego-Shooter
Spieleranzahl Multiplayer
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 27. Februar 2004
Vermarkter ElectronicArts
Wertung 7
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