Micky Epic 2 im Test

PlayStation3Xbox 360

Es ist zwei Jahre her, als mit Micky Epic ein ambitioniertes Projekt auf den Markt kam. Produziert von dem legendären Warren Spector erschien exklusiv für den Wii eine Verneigung vor der reichen Trickfilm-Vergangenheit Walt Disneys.

Micky_Epic_2_11 Die Geschichte drehte sich darum, dass Micky Mouse, Disneys Wahrzeichen, in eine Realität geriet, in der die vergessenen Trickfilmfiguren des berühmten Produzenten leben. Darunter auch Oswald The Lucky Rabbit, Mickys Vorgänger. Am Ende war alles Friede, Freude, Eierkuchen und die Maus kehrte zurück in ihre Welt. Das Game war kein Kracher und der Kollege Michael kritisierte in seinem Micky Epic Test damals zu Recht die misslungene Kamerasteuerung.

Eine Kritik, die sich Junction Point, das Entwicklungsstudio von Warren Spector, zu Herzen nahm. Man gelobte bei der Fortsetzung Besserung. Überhaupt sollte sich im Vergleich zum Vorgänger einiges verändern.  Denn nicht nur gab es eine Wii-Version, nein auch für die HD-Konsolen und für die Wii U waren Fassungen geplant. Ebenso sollte es eine separate Variante für den 3Ds geben.

Micky_Epic_2_16Es ist einiges an Zeit vergangen, seit Micky gemeinsam mit Oswald das Wasteland vor dem Untergang rettete. Doch jene Welt kommt einfach nicht zur Ruhe. Erdbeben erschüttern sie und demolieren sie. Selbst Oswald kann nichts machen. Bis der verrückte Professor auftaucht und sich geläutert gibt. Er nimmt den Hasen mit sich, was dessen Freundin Ortensia misstrauisch macht. Sie will Micky um Hilfe bitten. Zusammen mit dem Gremlin Gus konstruiert sie einen Apparat, mit dem sie die Maus kontaktieren kann. Nach einem kurzen Abstecher in das Schloss des Zauberers Yen Sid, um den magischen Pinsel zu holen, reist die Maus zurück ins Wasteland. Bald darauf stößt auch Oswald hinzu und gemeinsam machen sie sich daran, herauszufinden, wer hinter der Katastrophe steckt und natürlich um die Welt zu retten.

„Die Macht der zwei“ lautet der Titel des Games. Und der Name passt. Doch Micky ist nicht mehr solo unterwegs, sondern wird tatkräftig von Oswald unterstützt. Zusammenarbeit heißt das Motto des Spiel. Denn nur wenn beide perfekt kooperieren, gelingt es dem Gamer weiterzukommen.

Während Micky mit Hilfe seines Pinsels dafür sorgt, dass Farbe wiederhergestellt wird oder verschwindet, erhält der Hase vom verrückten Professor eine Fernbedienung. Mit jener kann er elektrische Impulse ausstoßen und so Geräte aktivieren, mechanische Feinde betäuben oder ein elektrisches Feld erzeugen.

Micky_Epic_2_26Man merkt dem Spiel an, das die Entwickler mit Herz an der Arbeit waren. Nahezu alles drückt dies aus. Sei es das Design der D.E.C.-Stages, die man überwinden muss, um von einem Areal zum anderen zu gelangen, und die sich aus lauter Disney-Merchandise zusammensetzen, oder die vielen Figuren, mit denen das Wasteland bevölkert ist. Stets herrscht das Gefühl, dass hier Leute am Werk waren, die Spaß bei dem hatten, was sie taten.

Doch überträgt sich das auch auf den Spieler? In der Tat wurde Micky Epic 2 besser als der Vorgänger. Allerdings ist es immer noch kein Klasse-Game geworden, wie man es im Prinzip bei einem so namenhaften Produzenten, wie es Warren Spector ist, erwarten würde. Es hakt noch immer, nur nicht mehr so gewaltig wie beim ersten Teil.

Das Hauptmanko ist die Zusammenarbeit mit Oswald, beziehungsweise der Ärger, der hierbei entsteht. Denn wiederholt gibt es Momente, in denen der Computer die Figur nicht so steuert, wie man es gerne hätte. Dass er beispielsweise zurückbleibt, während sich bereits Micky einige Plattformen weiter befindet. Oder dass er auf etwas aufmerksam macht, was nicht existiert. In einer solchen Situation empfiehlt es sich, den zweiten Controller anzuschließen und kurzfristig die Kontrolle zu übernehmen.

Micky_Epic_2_23Denn ist es möglich, dass ein weiterer Spieler den jeweils anderen Charakter übernimmt. Allerdings nur lokal. Einen Online Koop-Modus sparte man sich leider.

Micky Epic 2 ist umfangreicher als der erste Teil. Es gibt auch viel mehr zu entdecken und zu tun. Jede Menge Aufgaben erwarten den Spieler. Da soll man beispielsweise einem verrückten Hutmacher (Nicht die Figur aus Alice im Wunderland) helfen, dass sein Laden erneut mit Strom versorgt wird. Dazu muss man auf das Dach seines Hauses steigen, um die Sicherungsbox zu finden und mit Oswalds Hilfe wieder ans Laufen zu kriegen.

Übrigens ist dies ein herrliches Beispiel für die gelungenen Dialoge. Denn wie gesagt ist der Hutmacher vollkommen verrückt und meint als Begründung, dass die anderen einfach nur neidisch auf sein Nilpferd seien. Solche ausgezeichnete Sätze wird man im Verlauf des Spiels wiederholt hören. Falls man sich in schlechter Laune befiehlt, empfiehlt sich das Game als Gegenmittel, da man garantiert lachen muss, wenn man es zockt.

Micky_Epic_2_48Auch die Musik ist gelungen. Wie es der Spieletitel verspricht, geriet sie episch. Das fängt schon im Hauptmenü an und zieht sich durch das gesamte Spiel. Dabei hält der Soundtrack die perfekte Balance zwischen komisch und ernst. Besonders gut sind die Remixe klassischer Tracks, wenn man sich durch Stages arbeitet, die an die alten Trickfilm-Klassiker angelehnt sind.

Und was ist mit der Kamera? Ist sie besser geworden, wie es Warren Spector versprach. Jain! Es gibt wiederholt Situationen, in denen man den Blickwinkel verflucht, weil er erneut vollkommen falsch ist. Eben noch sieht man alles, und auf einmal blockiert eine Wand die Sicht.

Da hilft auch die gelungene Graphik nicht weiter. Ebenso merkt man hier die Liebe zum Detail, mit der das Spiel entwickelt wurde. Alle Charaktere sind hinreißend animiert und tragen mit zu der lustigen Atmosphäre bei. Sei es, wenn Oswald plötzlich sein Bein in der Hand hält, oder ein Geist ein Gespräch belauscht und immer wieder das Gehörte mit einem Kopfnicken bestätigt. Die Darstellung ist super! Punkt!




Götz meint:

Götz

Es tat sich viel im Vergleich zum Vorgänger. Größerer Umfang, viel mehr Aufgaben und Objekte zum Sammeln und ein Partner machen den Unterschied. Wie ein roter Faden zieht sich durch das Spiel die Liebe der Entwickler zu Disneys Werk. Leider vermasseln die miserable KI des Partners und die störenden Kamera-Winkel den endgültigen Sprung in die oberen Bewertungsregionen. Schade, aber da hätte mehr draus gemacht werden können.

Positiv

  • Mit Liebe gemacht
  • Herrlicher Humor
  • Viele Aufgaben

Negativ

  • KI-Steuerung von Oswald
  • Kamera immer noch mißlungene
Userwertung
7.8 1 Stimmen
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Forum
  • von 108 Sterne:

    Let's agree to disagree. Ist aber auch wurscht, es waren ja nur Beispiele, um generell zu zeigen was ich meine....

  • von Black Sun:

    108 Sterne schrieb: Ähm...nein. ähm... doch ? Also bei Aladin stimme ich dir ja zu. Aber beim Biest finde ich die DS Version in seiner Gesamtheit auch näher am Original. Kann ja sein dass es hir und da eine falsche Farb nuance ist,...

  • von 108 Sterne:

    Kirbyfan schrieb: Aber ehrlich gesagt finde ich es lächerlich, Pixel-Optik zu verteufeln, nur weil es auf einem modernen System ist. Häh? Ich verteufel doch keine Pixeloptik. Ich sage dass die Sprites nicht so originalgetreu aussehen...

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Micky Epic 2 Daten
Genre Action-Adventure
Spieleranzahl 1 - 2
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz 1080p
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 2012-11-23
Vermarkter Disney Interactive
Wertung 7.5
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