Dragon Quest Monsters: Joker 2 im Test

Nintendo DS

Gesucht wird: Junge, maximal 15 Jahre alt. Eigenschaften: Fähig und willig, in freier Wildnis zu überleben, dort Monster zu fangen und zu trainieren, mit End-Ziel der perfekte Monster-Scout zu werden. Muss leidensfähig sein.

Dragon_Quest_Monsters_Joker_2_11Der erste Gedanke, der durch den Kopf schießt, wenn man sich die Beschreibung des Spiels durchliest: „Das ist ja fast Pokemon“. Tatsächlich handelt es sich bei Dragon Quest Monsters: Joker 2 um einen Titel, der das Grundprinzip jener bekannten Spiele-Serie „übernimmt“. Wie dort geht es darum, eine schlagkräftige Gruppe an Monstern zusammenzustellen, mit dem Endziel zum ultimativen Trainer aufzusteigen. Der Vorteil von DQMJ2 ist, dass es auf der bekannten Dragon Quest-Rollenspiel-Serie basiert.

Deren Spin-Off Dragon Quest Monsters umfasst sechs Titel, wobei es sich bei einem davon um ein Remake der ersten beiden Teile handelt. Und nicht alle Spiele erschienen auch in Europa. Zwischen Dragon Warrior Monsters (GameBoy Color) und Dragon Quest Monsters: Joker (Nintendo DS, 2008) lagen acht Jahre und zwei Handheld-Generationen. Das Spielprinzip veränderte sich im Laufe der Zeit nicht, was man jedoch auch über Pokemon sagen kann.

Euer Held ist ein Junge, der an einem Monster-Scout-Turnier teilnehmen will. Es gibt nur ein Hindernis: Er besitzt kein Geld und keine Monster. Dies hindert ihn jedoch nicht daran, sich an Bord eines alten, klapprigen Luftschiffes zu schleichen. Das Schiff stürzt daraufhin über einer mysteriösen Insel ab, welche - oh Wunder - von lauter Monstern bewohnt wird. Da das Luftschiff ohne eine Crew nicht starten kann, liegt es am Jungen, diese zu sammeln. Sie ist über das gesamte Eiland zerstreut und so muss er eine schlagkräftige Monster-Gruppe zusammenstellen, um weiterzukommen.

Dragon_Quest_Monsters_Joker_2_16Schon nach den ersten Metern bleibt man stehen. Nicht, weil man etwas vergessen hat. Sondern weil man sich über die Darstellung wundert. Zu sagen, dass die Insel lebt, wäre untertrieben. Überall kreucht und fleucht es. Man sieht Bäume und Felsen - und merkwürdige Obelisken. Diese stellen sich bei näherer Betrachtung als stationäre Heilstationen heraus. Auch Warp-Punkte gibt es, die den Transport zwischen den einzelnen Teilen des Eilands erleichtern.

Nach den ersten Monster-Begegnungen wird klar, dass hier einiges an Arbeit wartet. Mit anfänglich einem Ungetüm an der Seite, ist das Überleben schwierig. Es kann passieren, dass man schnell ins Gras beißt, wobei dies nicht gleichbedeutend mit einem Game Over ist. Stattdessen wacht man, vollständig genesen, wieder im Luftschiff auf. Schnell wird klar, dass man mehrere Kreaturen braucht, um weiter zu kommen. Gottlob haben die Entwickler an einen Teleportations-Zauber gedacht, damit man leichter zwischen den verschiedenen Gebieten hin- und herreisen kann.

Also Monstern nicht mehr aus dem Weg gehen, sondern den Kampf mit ihnen suchen. Nur so kann man die Stärke der begleitenden Monster verbessern und neue Kreaturen anwerben. Das obligatorische Fangen, heißt in diesem Titel anwerben. Man visiert ein Monster an, und lässt alle drei Kreaturen einen Angriff durchführen. Je mehr das potentielle neue Party-Mitglied davon beeindruckt ist, desto besser. Dies wird per Prozentzahlen ausgedrückt. Für jeden gewonnenen Kampf erhält die aktuelle Truppe Erfahrungspunkte und steigt, rollenspielüblich, einen Level auf. Zusätzlich erhalten die Monster bei bestimmten Stufen noch so genannte Talentpunkte. Diese kann man wiederum für Zauber oder bessere Charaktereigenschaften, wie z. B. Verteidigung ausgeben.

Dragon_Quest_Monsters_Joker_2_9So macht man sich auf den Weg über die Insel. Die ersten Stunden bereiten Spaß, vor allem wegen der vielen Fangmöglichkeiten und den abwechslungsreichen Insel-Gebieten. Doch nach einer Weile macht sich Langeweile breit. Der Spielablauf ist monoton. Man gelangt in ein Gebiet, muss ein Crew-Mitglied suchen, stößt auf starke Monster, muss grinden und den Endkampf absolvieren, ehe es in das nächste Areal geht. Wo diese Ereigniskette wieder von vorne beginnt. So füllte man die ca. 30 Stunden Spielzeit, die man ungefähr benötigt, um durchzukommen.

Es ist auch nicht so, als ob die Kämpfe Spaß bereiten. Diese laufen nahezu automatisch ab. Eingriffe des Spielers sind zwar möglich, aber mühsam und aufwendig. Besser ist es, sich nicht einzumischen, sondern stumpf den Befehl zum Angriff zu geben. Nicht gerade motivierend. Ärgerlich auch, dass man dazu gezwungen wird, seine Monster zu fusionieren. Dies ist ab Stufe zehn möglich und bedeutet, dass man zwei seiner Kreaturen zu einer neuen (schlagfertigeren) zusammenfügt. Dieses erbt die Statistiken und Fähigkeiten seiner Eltern, fängt jedoch wieder auf Stufe 1 an. So wird man gezwungen, von Neuem zu grinden, um auf ein hohes Level zu gelangen.

Dragon_Quest_Monsters_Joker_2_2Obwohl die Insel schön gestaltet ist, man merkt, dass das Design in die Jahre gekommen ist. So famos die Ideen des Mangaka Akira Toriyama waren, als Spieler wünscht man sich eine Frischzellenkur. Zwar gibt es neue Kreaturen, größtenteils stößt man jedoch auf bekannte Wesen. Und nicht alle davon sind so ikonisch wie der Schleim.

Was mir den Spielspaß endgültig ruinierte, ist die hundsmiserable Kamera. Erstaunlich, wie grandios SquareEnix diese versaute. Die Kamera schafft es perfekt, automatisch die falsche Position zur Action einzunehmen, womit sich die Übersicht verabschiedet. Zwar ist es möglich, per Hand zu korrigieren, doch ist dies äußerst mühsam. Musikalisch gilt das Prinzip „Same old, same old“. Größtenteils wurden Melodien und Sound-Effekte verwendet, die man aus anderen Teilen kennt. Dies ist nicht tragisch, aber die Mischung zwischen alt und neu hätte ausgewogener sein können.




Götz meint:

Götz

Nach den ersten unterhaltsamen Stunden, werden die Schwächen von Dragon Quest Monsters: Joker 2 immer deutlicher. Das monotone Spielsystem, der automatisch ablaufende Kampf, das gealterte Design und die grottenschlechte Kamera sorgen dafür, dass man nach einer Weile nur noch widerwillig weiterspielt.

Positiv

  • Süchtigmachendes Spielprinzip
  • Viel zu entdecken

Negativ

  • Miserable Kamera
  • Angestaubtes Design
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  • von Civilisation:

    Dragon Quest Monsters: Joker 2 Gesucht wird: Junge, maximal 15 Jahre alt. Eigenschaften: Fähig und willig, in freier Wildnis zu überleben, dort Monster zu fangen und zu trainieren, mit End-Ziel der perfekte Monster-Scout zu werden. Muss leidensfähig sein. Zu unserem Test ...

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Dragon Quest Monsters: Joker 2 Daten
Genre Action-Adventure
Spieleranzahl 1 - 8
Regionalcode regionfree
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 2011-10-07
Vermarkter Square Enix
Wertung 6.5
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