Secret of Mana im Test

SNES

Willkommen, Freunde! Wollen wir gemeinsam in Nostalgie schwelgen? Wollen wir uns ein SNES Spiel in Erinnerung rufen, welches neue Maßstäbe setze und sogar noch anno 2012 in allen Belangen überzeugt? Dann seid ihr hier genau richtig!

Secret of Mana ... ein Name, der wohl bei so ziemlich jedem Videospieler (sofern dieser das SNES Zeitalter miterlebte) ein wolliges Gefühl in der Magengegend hervorruft. Ein Spiel dieser Klasse bescherte uns Square-Enix 1994 und bannte gleich drei Freunde an den Fernseher. Und obwohl Secret of Mana keine Zahl im Titel hat, ist es nicht das erste Spiel einer langen und berühmten Serie. In Japan heißt es nämlich Seiken Densetsu und der Teil, den wir hier behandeln, ist in Japan als Nachfolger zum Gameboy Abenteuer Seiken Densetsu (bei uns Mystic Quest) erschienen.

Verwirrend, oder? Also nochmal: Secret of Mana ist eigentlich der zweite Teil der in Japan bekannten Seiken Densetsu Reihe. Teil 1 erschien auf dem Gameboy und wurde Jahre später auf GBA als Remake gebracht, Teil 3 kam widerum auf SNES (aber leider Japan only) heraus und Teil 4 (im Westen bekannt als Dawn of Mana) bekam einen PS2-Release, konnte aber den hohen Erwartungen nicht gerecht werden. Neben der Hauptserie reihen sich einige Spin-Offs in die Handlungskette ein. Darunter Legend of Mana (PSX), Children of Mana und Heroes of Mana (beide DS). Aber widmen wir uns nun Seiken Densetsu 2, ich meine Secret of Mana.
 

Die Story des Games beginnt recht unkonventionell: Unser Held wächst in einem verschlafenen Dörfchen auf. Als er mit seinen Freunden die Gegend erkundet, rutscht er beim Überqueren eines glitschigen Baumstammes aus und fällt in die Tiefe. Leider hindert ihn ein dichtes Dornengestrüpp daran, das Tal wieder zu verlassen - aber was funkelt denn da? Da steckt ein Schwert in einem Fels!

Sofort zieht der Held es heraus und kämpft sich so zu seinem Heimatdorf durch - ohne zu wissen, dass er soeben den magischen Schutzwall der Siedlung zerstört und seine Bewohner dem Untergang geweiht hat. Sein Handeln bleibt nicht ohne Folgen: er wird aus seiner Heimat verstoßen und sucht fortan die 8 sagenhaften Manakristalle, um mit deren Hilfe das Gleichgewicht zwischen Gut und Böse wiederherzustellen. Unterstützt wird er tatkräftig von einem Mädchen, das verzweifelt ihren Geliebten retten will, und einem nervigen Kobold. Auf seiner Queste bereist das Trio Waldgebiete, verschneite Gebirge, ausgedörrte Steppen und finstere Höhlen.

Vom Gameplay und Spielsystem präsentiert sich Secret of Mana als gesunder Mix zwischen Rollenspiel und klassischem Action-Adventure. Ihr steuert euer Alter-Ego in Echtzeit durch die blühenden Bitmap-Landschaften, weicht feindlichen Attacken aus und schlagt im richtigen Moment mit dem Schwert zu. Hierbei könnt ihr wählen, ob ihr lieber schnelle Combo-Ketten auf eure Wiedersacher niederprasseln lasst oder ihnen mit einem aufgeladenen Schlag zu Leibe rückt.

Ihr habt die Wahl zwischen einer Vielzahl an Schlagutensilien, die ihr durch das brillant-berühmte Ringmenü auswählen könnt. Das Spielgeschehen friert kurz ein und lässt euch genügend Zeit in einer grafischen Oberfläche die richtige Waffe auszuwählen – weitere Gegenstände wie Heiltränke werden ebenfalls hier ausgewählt. Das Manaschwert präsentiert sich als guter Allrounder, Kampfkraft und Geschwindigkeit halten sich hier die Waage. Für Brutalos ist die Axt zu empfehlen. Wo ihre schwere Klinge hintrifft wächst kein Gras mehr. Vorsichtige Naturen halten während der Schlachten etwas Abstand und bewaffnen sich mit einem flinken Bogen oder einer grazilen Lanze. Zu guter Letzt könnt ihr eure Schlagwaffen upgraden, um der Feindesscharr mit noch größerer Kampfkraft entgegenzutreten.
 

Um die Battles nicht nur auf empirische Knüppelschläge zu beschränken, darf in einer echten Fantasy-Welt auch der Magieeinsatz nicht fehlen. Nach und nach sammelt ihr euch ein beachtliches Repertoir an Heil- und Angriffszaubern zusammen, bis ihr für jedes Element die passende Antwort habt: Schlammbomben rücken neutralen Gegnern auf den Pelz, der Eiszauber schadet dem Lavamonster und Blitzmagie lässt sich hervorragend gegen feuchte Kreaturen anwenden.

Typische RPG-Elemente finden wir bei den Statuswerten eurer Helden. Wo bei Link noch putzige Herzen die Gesundheit repräsentierten, bekommt ihr jetzt nüchterne HP vorgesetzt. Ihr und eure Feinde seit an eine begrenzte Zahl an Lebenspunkten gebunden. Bei 0 ereilt euch wie gewohnt der Bildschirmtod. Ebenso wie die Waffen, unterliegen auch die Protagonisten einem Level-System – wer sich fleissig durch Dungeons metzelt, freut sich über mehr HP und bessere Statuswerte. Um euch den Abenteurer-Alltag etwas zu erleichtern, kämpfen die beiden Mädels KI-gesteuert mit – während ihr den Helden mimt und euch per Breitschwert in den Nahkampf stürzt schießt das Mädchen per Bogen und die Koboldin gibt ihre Magie zum Besten.

Auf einem Schachbrettfeld könnt ihr die KI der beiden eurem Gusto anpassen – lieber ein aggressiv forsches Vorgehen oder doch besser ein passives und defensives Verhalten? Zu guter Letzt könnt ihr durch einen beherzten Druck auf die Select-Taste jederzeit zwischen den Dreien hin und herschalten. Wollt ihr die CPU eures angestaubten Super Nintendos etwas entlasten, bietet sich der hervorragende 2 bzw. 3-Spielermodus (Multitap vorrausgesetzt) an. Euer menschlicher Mitstreiter übernimmt dann ein Alter-Ego, wodurch der Spielspass in ungeahnte Höhen steigt. Um sich von den nervenaufreibenden Kämpfen zu erholen, bietet sich typische Übernachtung im Wirtshaus an, danach erkundet man die Örtlichkeiten und geht shoppen.
 

Die Optik des Abenteuers präsentiert sich im Nachhinein recht konvetionell, ist jedoch locker in höheren SNES-Gefilden anzusiedeln. Schöne und stimmige Backrounds mischen sich hier mit einem guten Monsterdesign, leider sorgt der geringe Modulspeicher für die eine oder andere Widerverwertung der Sprites. Jede Umgebung vermittelt ihre eigene Atmosphäre, grüne Wiesen wechsen sich mit düsteren Wäldern und belebten Städten ab. Für das Jahr 1994 sieht Secret of Mana jedenfalls wirklich zauberhaft aus. Toll war für damalige Verhältnisse die Mode7-Weltkarte die durch ständiges drehen und Zoomen dreidimensionale Abwechslung zu den Bitmap-Welten bot.

Der Soundtrack zählt zum Besten, was Nintendos 16 Bitter zu bieten hat. Die Tracks passen zu den Settings wie die Faust aufs Auge und vor allem das gradiose Maintheme dürfte jedem noch in Erinnerung sein. Zwar gibt es erwartungsgemäß keine Sprachausgabe oder Bombasteffekte, aber die will in diesem Spiel auch keiner sehen. Die Musik steckt so ziemlich jedes neue HD-Spiel in die Tasche. Damals wurden Kompositionen noch richtig verwendet, um den Spielern zur richtigen Zeit die richtige Atmosphäre zu übermitteln.

Das die Faszination auch nach 17 Jahren nicht verschwunden ist, zeigt die 2011 erschienene Umsetzung des SNES Hits für das iPhone. Smartphonebesitzer dürfen also auch unterwegs in die Welt des Mana abtauchen. Was folgt als nächstes, Square-Enix? Ein gänzlicher neuer Teil? Eine Umsetung für Android Systeme oder sogar eine HD-Neuauflage des Nachfolgers?




Kai meint:

Kai

Insgesamt ist Secret of Mana ein brillantes Action-Adventure. Sowohl Gameplay, als auch Story und Präsentation stimmen und lassen einen tief in die Welt des Mana-Baumes abtauchen. Auch wenn nicht ganz die Genialität des Nachfolgers erreicht wird, sollte jeder dem zweiten Seiken Densetsu (Secret of Mana) eine Chance geben – sonst verpasst man ein hochkarätiges Stück Videospielgeschichte.

Andrej meint:

Andrej

Was soll ich großartiges zu diesem Spiel schreiben? Es ist eins der besten Games überhaupt, prägte massiv meine Kindheit und auch heute noch stecke ich das Modul in meinen SNES und drücke den Power Schalter. Oder ich besuche Youtube und träume zu den Klängen des tollen Soundtracks dahin. Top, Square, ganz große Klasse! Leider erschien der Nachfolger nur in Japan!

Christian meint:

Christian

Absolut geniales SNES RPG, wenn nicht sogar das beste offiziell in Deutschland erhältliche. Die witzige und durchdachte Story, die eingängige Steuerung und der liebevolle 16-Bit Grafikstil lassen die Herzen von Rollenspielern schmelzen. Für mich persönlich einer der Top 5 SNES Titel...  

Positiv

  • atmosphärische Spielwelt
  • zeitloses Gameplay + schöne Optik/Akustik
  • 3 Spieler Koop Modus

Negativ

  • deutsche Übersetzung könnte besser sein
Userwertung
9.14634 41 Stimmen
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Forum
  • von James McNulty:

    Und durch mit dem Spiel. Das Ende war unbefriedigend, dennoch bin ich froh, diesen Klassiker durchgespielt zu haben. Insgesamt Licht und Schatten, einige Aspekte sind schlecht gealtert, vor allem das Kampfsystem und die KI (wobei beides auch 1993 schon einfach nur grützig war). 7/10...mehr ist 2024...

  • von James McNulty:

    Wow, der Pudding hat mir alles abverlangt, hat mich vier Versuche gekostet. Bin jetzt noch einmal aus dem letzten Level raus um meine Vorräte für den Endboss aufzustocken.

  • von CD-i:

    Kobold in ist total OP. Vor allem weil du spells spammen kannst

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Secret of Mana Daten
Genre Action-Adventure
Spieleranzahl 1 - 3
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 1994-11-24
Vermarkter Nintendo
Wertung 9.2
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