Der Titel hörte auf den Namen Metroid Fusion und ist vor kurzem für den GameBoy Advance erschienen. Produziert vom selben Entwickler, der auch Super Metroid entwickelte. Auch für Nintendos Würfel sollte es einen Teil geben. Die Gestaltung übernahm das neu gegründete Retro Studios Inc. Zeitlich fand Metroid Prime zwischen Metroid 1 und 2 statt. Zudem sollte ein Wechsel der Perspektive stattfinden, weg von der 3rd Person, hin zur Ego-Perspektive. Angeblich geschah dies auf eine Anregung von Shigeru Miyamoto hin. Die Frage, die alle bewegte: „Können die Entwickler trotz ihrer westlichen Wurzeln das japanophile Spielgefühl der glorreichen Vorgänger einfangen?“
Die unzähligen Planeten der Handelsföderation leben in Harmonie und Frieden. Doch skrupellose Weltraumpiraten stören den Frieden. Die wehrlosen Regierungen sahen die Rekrutierung zahlreicher Kopfgeldjäger als letzte Möglichkeit und setzten hohe Geldsummen auf die finsteren Schurken aus. Nach ein paar Jahrzehnten verschanzten sich die Überbleibsel der Piratenorganisation auf dem geheimnisvollen Planeten Zebes, wo sie auf eine bedrohliche Alienrasse stieß, die anderen Lebewesen die Energie aussaugte – Metroiden! Tief in den Eingeweiden dieser Welt, forschten die Freibeuter nach Möglichkeiten, die Kreatur als schlagkräftige Bio-Waffe gegen die Zivilisationen des Universums einzusetzen. Hier kommt Samus Aran ins Spiel. Nach der Liquidierung ihrer Eltern durch die Piraten adoptierte sie die hochentwickelte Chozo-Rasse und bildete Samus im Kampf aus.
Wie erwähnt bricht Metroid Prime mit der klassischen Perspektive seiner Vorgänger und präsentiert sich als waschechter Ego-Shooter. Sofort stach mir die Modellierung des Visors ins Auge, das euch direkt in den Helm der gutgebauten Schönheit versetzt. Beim Marsch durch die Pampa bleiben Regentropfen, heißer Wasserdampf und das grünlich schimmernde Blut der Gegner an der gebogenen Glasscheibe hängen. Sehr atmosphärisch! Zudem kommt der elementare Schutzanzug mit einer Vielzahl cooler Gimmicks daher. Mit dem Scanvisor wird der Mittelpunkt der Sichtfläche vergrößert und gibt wertvolle Informationen über Monster und Mechanismen der Level preis.
Um unsichtbaren Gegnermassen Herr zu werden, bietet sich das stylishe Predatorvisor an. Wie in dem kultigen Fantasystreifen nehmt ihr damit die Wärmestrahlung der Piraten wahr. Ebenso praktisch ist die Röntgensicht, die euch den Einblick durch solide Mauern gewährt und systematisch Schwachpunkte der Widersacher aufdeckt. Mit einem beherzten Druck auf die Schultertaste werden Gegenstände und Krabbelgetier anvisiert. Genau wie im N64-Blockbuster Zelda: Ocarina of Time lauft ihr jetzt automatisch um das Objekt herum und könnt gezielten Laserattacken ausweichen, ohne den Unhold aus der Sicht zu verlieren.
Verläuft man sich in den weitläufigen Tempelanlagen, bietet sich ein Blick auf das brillante Kartensystem des Games an. Der komplette, gigantische Level wird in einer frei schwenk- und zoombaren 3D-Sicht analysiert, Punkte von besonderer Bedeutung werden gekennzeichnet. Das Gameplay fokussiert sich, ähnlich wie in Super Metroid, nicht auf stumpfes Ballern, sondern das Erkunden monumentaler Anlagen und das Aufspüren neuer Gimmicks. Beispielsweise sind zwölf geheime Chozo-Artefakte zu finden, die versteckt sind (z. B. auf unsichtbaren Plattformen, erst mit Röntgenvisier sichtbar!) und für den Abspann benötigt werden. Die unterschiedlichen Areale sind über die Oberwelt und getarnte Fahrstühle miteinander verbunden und erschließen sich nach und nach durch stetiges Aufrüsten des Kampfanzugs. Vom Eis- über Tempel- bis hin zum Dschungel- und Feuerambiente wird viel Abwechslung geboten.
Metroid Prime im Test
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Endlich hat das Warten ein Ende. In allen möglichen Zeitschriften und Internetforen war uns der Mund wässrig gemacht worden. Doch nach langer Zeit liegt sie vor uns, die komplett lokalisierte deutsche Version von Metroid Prime.
Sebastian meint:
Positiv
- Tolle Atmosphäre
- Brillantes Kartensystem
- Sehr gute Steuerung
Negativ
- Farbtapeten arg verwaschen
- Leerlaufphasen im Gameplay
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von Stardragon:
Nintendo hat es offenbar leider nicht für nötig gehalten, die Arbeit des Original Teams in den Credits zu erwähnen. Finde ich schon daneben. x.com/zoidctf/status/169001317…&t=jCTF32g2qJEO3onePRTyYA...
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von Switch64:
Also ich habe REMASTERED jetzt mal ausgeliehen, muss mir selbst ein Blick genehmigen. Bislang ist nur die erhöhte Auflösung mit einigen mehr Details bei den Texturen positiv aufgefallen. Waffeneffekte: Nee oder? - Wenn man es nicht kennt: Alles prima. Wenn man das Original kennt...die Stimmung...
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von Switch64:
Der Sinn und Zweck dieser Flugeinlagen (Gegner einfach töten mit durchfliegen), etwas weitere Distanzen bewegen, ist leider zu kurz gedacht, da es imgrunde genommen keinen Ort gibt, der abgesehen von sehr kurzen Strecken, einen Flug wirklich brauchen würde. Ein Triple Jump hätte es auch...
Samus neuestes Abenteuer hat mir viel Freude bereitet. Ich kann es jedem GameCube Besitzer bedenkenlos empfehlen, sofern man sich für das Spielprinzip interessiert. Nicht außer Acht lassen, dass Metroid Prime statt auf Nonstop-Action auf Taktik und Rätsel setzt! Besitzer von Metroid Fusion (GBA) kommen übrigens in den Genuss einer Metroid I Emulation und können Samus erweiterte Kampfrüstung im GameCube Spiel benutzen.