So taufrisch, wie sich Story im ersten Moment anhört, ist sie nicht. Schließlich ist Metroid bereits seit anno 1986 (Jap./US - EU erst 1988) auf dem NES beheimatet und gehört somit zu einer frühen Generation von NES-Modulen. Laienhaft verklärend mutet da noch die Aufschrift „Abenteuerspielserie“ vom Cover der Spieleverpackung an. Für sowas würde man den Hersteller heute nicht mehr für voll nehmen. Doch Metroid ist und bleibt auch im Jahr 2010 ein verdammt gutes Spiel. Ganz in der Tradition der alten Jump ‘n Shoots lauft und hüpft ihr durch nostalgische 2D-Stages, die mit fiesen Fallen und aufdringlichen Gegnern gespickt sind.
Eine Besonderheit der Metroid Reihe war immer, dass nicht wie üblich gescrollt, sondern Bild für Bild geladen wird. Dies bedeutet, daß ihr beim Spielen das Gefühl habt, von einem Raum in den anderen zu geben. So lässt sich dies zumindest am besten erklären. Damals vermutlich aufgrund von technischen Unzulänglichkeiten notwendig, hat sich dies über die Jahre hinweg zu einem Markenzeichen der Metroid gewandelt. Und es spielt sich damit erstaunlich gut.
Mindestens ebenso flott wie zeitlos ist das Gameplay. Auf der Suche nach den bedrohlichen Metroids plättet ihr Gegner und sammelt Energiezellen ein, die gleichzeitig eure Lebensenergie darstellen. Unterwegs gibt es unzählige Aufrüstungen für Samus zu finden, was einen großen Teil des Reizes von Metroid ausmacht. Sechs Abschnitte klingt erstmal nach wenig, zieht sich aber ganz schön in die Länge. Leider wird für meinen Geschmack teilweise zu viel Recycling im Leveldesign betrieben. Ärgerlich fand ich auch, dass Samus äußerst steif ist. Geduckt schießen fällt ebenso aus, wie eine diagonale Salve abzufeuern - etwas, dass man als Spieler durch schnelle Redaktion ausgleichen muss.
Sound und Technik gehen für NES-Verhältnisse in Ordnung. Während die Optik heute nicht mehr anziehend auf Gamer wirkt und schon damals wenig Jubelgeschrei erschallen ließ, kann immerhin die klassische Sounduntermalung richtig punkten. Sehr atmosphärisch! Im übrigen sollten interessierte Gamer vor allem eines mitbringen - Geduld und Ausdauer. Denn zum einen ist Samus Abenteuer kaum mal eben in ein paar Stunden durchzuspielen, was dank Paßwortsystem aber kein Problem darstellt. Und zum Anderen ist der Schwierigkeitsgrad bei der spannenden Kopfgeldjagd nicht von schlechten Eltern.
Metroid ist eines der am größten fesselnden wie fordernden Module für das NES. Wer vor einem anspruchsvollen Schwierigkeitsgrad nicht kapituliert, findet hier genau das Richtige für ein paar Stunden Retro Spielspaß. Der Durchschnittsspieler wird allerdings nicht viel Interessantes an Metroid finden.