Brink im Test

PlayStation3Xbox 360

Jeder Mensch braucht einen Ort, an dem er zu Hause ist. Egal, ob es ein kleines Eigenheim oder eine Wohngemeinschaft ist, man sollte sich einfach wohlfühlen. Dass es vielen Leuten nicht so gut geht, sehen wir täglich in den Nachrichten. Wenn aber heute schon die Situation so prekär ist, wie ist das erst in der Zukunft? Diese Thematik wird auch in Brink behandelt.

Brink_2Ursprünglich sollte die Ark ein Zufluchtsort für alle sein, die eine Bleibe suchten. Da die Städte der kommenden Zeit mehr als überfüllt sind, war das Leben auf der Ark eine echte Alternative. Doch die Natur wehrt sich in Zukunft immer heftiger gegen den Mensch. Durch einen Anstieg der Meere wird die Ark vom Festland getrennt und treibt- einige Kilometer im Ozean umher. Eine Zeitlang kamen noch Schiffe, aber das ist bereits Monate her. Jetzt tobt nur noch ein erbitterter Kampf um die Herrschaft über das Domizil, bei der die Rebellion versucht der Regierung die Stirn zu bieten.

Wie man sieht, ist die Zukunft erneut düsterer, als man es sich heutzutage vorstellen mag. Doch bietet es eine gute Rahmenhandlung für Brink, das sich als ein waschechter teambasierter Ego-Shooter entpuppt. Bevor es indes zur Action kommt, erstellt man sein virtuelles Alter Ego mit Hilfe eines Editors. Hierbei lässt sich das Äußere in nahezu allen Details verändern, allerdings müssen die meisten optischen Merkmale erst nach und nach freigespielt werden. Auffällig ist der Grafikstil, der auf stark überzeichnete Gesichtszüge der Charaktere setzt und so sehr comichaft wirkt.

Brink_4Von jetzt an kann man sich wahlweise auf die Seite der Regierung oder der Rebellen schlagen, die im Grunde nur die heruntergekommene Inselstadt verlassen wollen. Insgesamt sechs Aufgaben lassen sich auf jeder Seite anwählen, wobei jede Kampagne um zwei »Was wäre, wenn« Missionen erweitert wurden. Diese beschreiben Alternativszenarien gewisser Vorkommnisse, die beim eigentlichen Spiel ohne Belang sind. Das liegt daran, dass die Story ein nettes Beiwerk ist, die allerdings die meisten nicht mitbekommen dürften.

Die Kampagne kann zwar allein gespielt werden, mit vom Computer gesteuerten Teammitgliedern, doch ist Brink vorrangig ein Onlineerlebnis. So kann man wahlweise mit Freunden, aber auch mit Fremden, in bis zu acht Mitglieder starken Teams im Co-Op oder versus Modus antreten, um unterschiedliche Missionsziele zu bewältigen. Diese reichen vom Hacken eines Computerterminals über die Eskorte eines Gefangenen bis hin zur Zerstörung von wichtigen Objekten der Verteidiger, die mit allen Regeln der Kunst versuchen, ihre Stellung zu halten.

Brink_6Um die verschiedenen Ziele erreichen zu können, ist aber die richtige Charakterklasse von Nöten und davon gibt es in Brink vier: Soldat, Techniker, Medic und den Agenten. Jede Klasse besitzt ihre eigenen Vorzüge und Fähigkeiten. Beispielsweise versorgt der Soldat seine Teammitglieder mit Munition und installiert Bomben, der Agent hingegen hackt Terminals und kann sich anhand eines toten Feindes als solcher verkleiden. Dabei muss man sich nicht vor dem Match auf eine Klasse festlegen, sondern kann diese jederzeit während eines Spiels ändern, je nach Situation. Dazu ist nur ein Kommunikationsterminal notwendig, an denen man auch seine Waffen wechselt.

Daraus resultiert ein taktisch geprägtes Gameplay, das natürlich nur mit menschlichen Mitspielern richtig zum Tragen kommt. Dafür sind die Handlungen der computergesteuerten Kämpfer viel zu irrational, um sich auf ihr Verhalten einzustellen. Allerdings kommt das dem Co-op Modus zugute, der vor allem im höchsten der drei Schwierigkeitsgrade äußerst fordernd ausfällt und entsprechende Fähigkeiten und Teamgeist einfordert, um etwas zu reißen. Neben den normalen Karten gibt es auch zusätzliche Herausforderungen zu lösen. Hier kann man nur Solo oder im Splitscreen antreten und muss innerhalb kurzer Zeitlimits verschiedene Aufgaben absolvieren. Je nach Geschwindigkeit, in der man die Ziele erfüllt, erhält man Sterne, um weitere Ausrüstungsteile für seinen Charakter freizuschalten.

Brink_8Bei all den Vorzügen von Brink hat es aber auch seine Schattenseiten. Durch den speziellen Fokus auf das Onlinespiel sparte man, wohl bewusst, an der Optik. Zwar bieten die wenigen Levels viele Details, allerdings merkt man ihnen ebenso die verhältnismäßig geringe Auflösung an. Weiteres Manko ist das teils stark auftretende Tearing und das häufige verzögerte Nachladen von scharfen Texturen. Bei der uns vorliegenden Xbox 360 Fassung traten zudem Freezes auf, soll heißen das Spiel fror ein und man war gezwungen, die Konsole neu zu starten. Ich hoffe auf einen baldigen Patch, um dieses Problem zu beheben.




Gregory meint:

Gregory

Mit Brink liefert Bethesda einen weiteren Ego-Shooter, der sich vor allem online mit der Konkurrenz messen möchte. Für den Titel spricht das taktisch geprägte Gameplay, das leicht verinnerlicht wird und im Team spaßig ist. Solisten werden nur kurzfristig ihre Freude an dem Game haben: Viel zu kurz ist die Kampagne und die zusätzlichen Aufgaben motivieren nur Gamer, die den perfekten Score anstreben. Leider machen die technischen Unzulänglichkeiten samt Abstürzen dem Spielspaß einen Strich durch die Rechnung, womit sich der Titel nur im oberen Mittelfeld platziert. Wer allerdings ein Faible für teambasierte Ego-Shooter hat und über die Mankos hinwegsehen kann, der wird durch das Erfahrungspunktesystem ständig motiviert und wird sicher auch längerfristig Spaß mit Brink haben.

UPDATE: Fleißige Spieler fanden heraus, dass die Abstürze der deutschen Sprachausgabe geschuldet sind. Mittlerweile lieferten die Entwickler einen Patch nach, der dieses Problem lösen soll.

Daniel meint:

Daniel

Die Verschmelzung von Single- und Multiplayer-Elementen in Kombination mit der Mischung aus Mirror´s Edge (S.M.A.R.T.-Parkour-System) und  Team Fortress 2 (Klassensystem) hat durchaus Potential. Auch das Ziel der Entwickler, den Team-Gedanken in den Vordergrund zu stellen, ist geglückt. Die (R)Evolution des Genres - wie groß angekündigt - ist Brink aber beileibe nicht. Die technischen Defizite (Lags & Freezes) machen die packenden Mehrspielerkämpfe und den Kampf um die XP-Points leider kaputt. Bethesda und Splash Damage sind sich dessen bewusst und arbeiten indessen fleißig an diversen Patches und Bug-Fixes. Offline-Spieler werden dennoch mit Brink wenig Freude haben. Der 'Mingleplayer' ist nichts anderes als eine abgewandelte Version des Multiplayer-Parts, angereichert mit KI-gestützten Gegnern und garniert mit einer faden Storyline. Wer die Alibi-Einzelspieler-Kampagne von Unreal Tournament III kennt, weiß Bescheid.

Positiv

  • Spannende Onlineschlachten
  • Erfahrungspunktesystem motiviert lange
  • Bis zu acht Spielern im Team

Negativ

  • mitunter heftiges Tearing
  • Texturen erscheinen oft stark verzögert
  • häufige Systemabstürze
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  • von Master DK:

    Sorry für die Enttäuschung Habe es aber wieder installiert, werde es mal weiter spielen! schlecht ist das Spiel ja nicht und wenn es jetzt Aktiv mehr gespielt muss man das ausnutzen ...

  • von aldi404:

    Irgendwie hatte ich grade gehofft Teil 2 wäre angekündigt worden ...

  • von Master DK:

    Die PC Version ist jetzt Free2Play! store.steampowered.com/app/22350/BRINK/...

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Brink Daten
Genre Ego-Shooter
Spieleranzahl 1 - 8
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz 50 / 60 Hz
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 2011-05-13
Vermarkter Bethesda Softworks
Wertung 6.8
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