RAGE im Test

PlayStation3Xbox 360

Nach Klassikern wie der Doom- und Quake-Reihe präsentieren uns die Shooter-Spezialisten von id Software endlich ihr neustes Projekt, RAGE. Ob die Texaner es immer noch drauf haben klären wir im Test des Endzeit-Action-Spektakels für Xbox 360 und PlayStation 3… 

85904_25_01_2010.jpgRAGE einem Genre zuzuordnen ist gar nicht so einfach. Das Grundgerüst des Spiels bildet selbstverständlich ein First Person-Shooter, dazu gesellen sich aber sowohl Arcade-Racing- als auch RPG-Elemente. Zu guter Letzt wurden die vielversprechenden Komponenten dann noch in eine schmucke, open world-ähnliche Endzeit-Kulisse verpackt. Ihr fragt euch wie es zu Letzterer kam? Nunja… Was uns, laut Maya-Kalender, erst 2012 bevor steht, ist in RAGE bereits passiert. Nach dem Aufprall eines gigantischen Kometen ist aus der Welt nicht viel mehr als eine lebensfeindliche Ödnis geworden. Einige wenige „Glückliche“ wurden dazu auserwählt die Katastrophe in einer Kältekammer auszusitzen. Auch wir haben es in eine der sogenannten Archen geschafft und schlummern, lebensspende Nano-Partikel im Blutkreislauf sei Dank, friedlich vor uns hin. Als wir wieder zu Bewusstsein kommen wird aber schnell klar, dass beim Auftauen einiges schief gegangen ist. Mal ganz abgesehen davon, dass wir gut 100 Jahre später als geplant erwacht sind, scheinen wir nämlich auch noch der einzige Passagier unserer Arche zu sein, der das Einfrosten ohne nennenswerte - also tödliche - Nachwirkungen überstanden hat. Kaum treten wir ans Tageslicht wird klar, dass sich die Welt zwar irgendwie von der Katastrophe erholt hat, die meisten ihrer Bewohner aber alles andere als freundlich daher kommen. Nur durch das beherzte Eingreifen des Ödland-Rauhbeins Dan Hager überleben wir den Start in unser neues Leben und werden sogleich zum Unterschlupf des Hager-Clans gebracht. In einer alten Tankstelle mitten im Nirgendwo erzählt man uns dann, dass wir etwas Besonderes sind und wahrscheinlich bald von der Regierung gejagt werden, die sich sehr für Arche-Überlebende zu interessieren scheint. Unsere Ziele sind klar definiert: Arche-Anzug los werden, den Widerstand finden, die Machenschaften der Regierung aufdecken und… Überleben.

Soviel zur Story, die sich verhältnismäßig vorhersehbar und unspektakulär präsentiert. Wie so oft kommt unser Alter Ego als blasser, namenloser und stummer Befehlsempfänger daher und auch die anderen Haupt- und Nebenfiguren wirken wenig tiefgründig. Hintergrundinformationen gibt es kaum, dafür hinterlassen einige Charaktere - dank ihrem individuellen und oftmals skurrilen Erscheinungsbild - aber immerhin einen bleibenden Eindruck. Als Grundlage für ein Action-Game reicht die Geschichte zwar prinzipiell aus, man hätte aber durchaus mehr aus dem interessantem Setting holen können.

rage-e3-2010-screenshots_4_.jpgBeim Gameplay wurden keine großen Experimente gewagt. In Ego-Perspektive durchstreifen wir die atmosphärische Endzeitwelt und legen uns mit allerlei bösen Buben an. Zahlreiche Auftraggeber sorgen dafür, dass wir stets beschäftigt sind. Die meisten Missionen laufen nach dem gleichen Muster ab und bestehen aus den Kernelementen Search & Destroy. Ein Großteil der Spielzeit verbringen wir mit Hol- und Bring-Aufgaben, dem Ausheben von Banditen- und Mutanten-Unterschlüpfen, dem Bergen von Personen und Objekten oder der Zerstörung von Regierungseigentum. Außerdem gehen wir auf Kopfgeldjagd, beschützen Transport-Fahrzeuge und Techniker, sammeln Heilkräuter und Pflanzen, nehmen an einer blutigen TV-Show teil oder stellen unser fahrerisches Können unter Beweis. Da RAGE verhältnismäßig offen gestaltet ist, dürfen viele Aufträge in beliebiger Reihenfolge absolviert werden, gerne auch simultan. Damit wir nicht durcheinander kommen, werden alle relevanten Informationen und Ziele in einem übersichtlichen Questlog angezeigt. Es kann jederzeit zwischen den aktiven Missionen durchgeschaltet werden, woraufhin uns eine Linie auf der Mini-Map komfortabel den Weg ins Zielgebiet weist. Dort angekommen finden wir in 99,9 % der Fälle dutzende Feinde, die uns ans Leder wollen. Neben den Banditen-Clans der Ghosts, der Wasted, der Shrouded der Jackals und der Gearheads nehmen wir es auch mit Mutanten in verschiedenen Formen und Größen, sowie mit gut ausgerüsteten Regierungskämpfern auf. Die Gegnervielfalt ist ausreichend und sorgt für Abwechslung vorm Lauf der gerade ausgerüsteten Kanone. Das überschaubare Primärwaffenarsenal wird nach und nach freigeschaltet und besteht aus einer Siedler-Pistole, einer Schrotflinte, einem Sturm- und einem Maschinengewehr, einer Sniper Rifle, einer Armbrust, einem Raketenwerfer und einer Pulskanone. Für den Nahkampf müssen die Fäuste oder der Gewehrkolben her halten. Um auch größeren und stärkeren Feinden Herr zu werden, können wir unsere Kanonen mit spezieller Munition füttern.

Hier seien zum Beispiel Hypnose-, Elektro- oder Dynamit-Bolzen für die Armbrust, Minigranaten und Pulsladungen für die Schrotflinte oder Splitter-Geschosse, Fat Boys und Fat Mamas für die Pistole erwähnt. Neben der Munition dürfen wir die Waffen auch mit Zielvorrichtungen, Schnelladern, Stabilisatoren und Konzentratoren aufrüsten um Handling, Genauigkeit und Durchschlagskraft zu verbessern. Abseits der „herkömmlichen“ Schießprügel gibt es noch einige - etwas speziellere - Helferlein, die wir tunlichst nutzen sollten. Als da wären die Wingsticks: Bumerangs mit scharfen Stahklingen, Standard- und EMP-Granaten, automatische Selbstschussanlagen, Wachroboter und ein ferngesteuertes, mit Bomben bestücktes Modellauto. Auch diese Sekundärwaffen dürfen wir upgraden, sofern wir es uns leisten können haben.

85906_25_01_2010.jpgWie im echten Leben ist auch in RAGE ohne Moos nix los und wer seine Ausrüstung verbessern möchte, muss teilweise richtig tief in die Tasche greifen. Geld erhalten wir für erfolgreich absolvierte Aufträge und nehmen es erledigten Feinden ab. Letztere lassen auch gern mal ihre Waffen fallen, die wir allerdings nicht aufheben dürfen. Immerhin haben die soeben von uns Geschiedenen neben ein paar Dollars meist auch einige wertvolle Kugeln dabei. Volle Magazine solltet ihr aber nicht erwarten, mehr als eine Handvoll Patronen gibt es nur in den seltensten Fällen zu holen. Wer also vor hat ein Banditen-Versteck zu überfallen, sollte sich vorher mit ausreichend Feuerkraft ausrüsten! Aufgelockert wird das Shooter-Gameplay durch zahlreiche Racing-Events, bei denen wir uns mit der Uhr oder mit anderen Fahrern messen. Klar, dass es dabei wenig realistisch zu geht! Das Handling der Fahrzeuge könnte arcadelastiger kaum sein, funktioniert aber einwandfrei und erlaubt es uns mit einer Mordsgeschwindigkeit durch die Pampa zu brettern. Das macht nicht nur Laune sondern sieht auch ziemlich cool aus, da das Spiel in eine Heck-Ansicht schaltet sobald wir in ein Vehikel einsteigen. Schlichtes Umherfahren wäre für ein Spiel wie RAGE natürlich etwas zu fad, weshalb wir unseren Kontrahenten oder umherstreifenden Banditen im Ödland mit allerlei On Board-Waffen und Gadgets Feuer unterm Fahrersitz machen. Unsere Vehikel lassen sich mit MG´s, Raketenwerfern, Puls-Kanonen, Minen, Schutzschilden, stachelbewährten Reifen, größeren Motoren, Turbo-Boosts, Hover-Geschützen und weiteren Ersatzteilen ausstatten. In vielen Rennen geht es darum gegnerische Fahrer von der Strecke zu pusten um etwa wertvolle Meteoriten-Teile aufzusammeln oder schlicht als Erster das Ziel zu erreichen. Als Belohnung gibt es neue Herausforderungen und Tuning-Teile, die wir käuflich erwerben können.

Im Spielverlauf schalten wir insgesamt vier Boliden frei, drei davon verfügen über individuelle Upgrades und optischen Schnickschnack. Auch gut bezahlte Kuriermissionen, bei denen es darum geht unter Zeitdruck Postbote zu spielen, haben es ins Spiel geschafft. Ansonsten werden die Fahrzeuge hauptsächlich benötigt um im Ödland schnell zwischen Städten, Außenposten und Siedlungen hin und her zu gondeln. Den Schaden, den Unfälle und regelmäßig angreifende Banditen an unseren Fahrzeugen verursachen, lassen wir in der Werkstatt reparieren. Sollte unser fahrbarer Untersatz mal irgendwo feststecken wird per Funk ein kostenpflichtiger Abschleppdienst angefordert, der die Karre in die Garage befördert und auch gleich wieder auf Vordermann bringt. In jeder nennenswerten Siedlung haben wir einen Stellplatz für unsere Vehikel, dort werden sie untergebracht, gewechselt, getunt, repariert und mit Waffen ausgestattet.

85907_25_01_2010.jpgWenn uns Endzeit-Games und Filme Eines lehren, dann dass Not erfinderisch macht. Üblicherweise gibt es immer und überall irgendetwas zu sammeln und zu verwerten! id Software hat zig mehr oder minder nützliche Gegenstände in der Spielwelt verteilt, die wir in unser unbegrenztes Inventar packen und oftmals sogar miteinander kombinieren dürfen. Haben wir die nötigen Baupläne und Komponenten zusammen,  können wir uns viele nützliche Dinge - die es sonst nur teuer zu kaufen gibt - selbst zusammenbasteln. Das gilt sowohl für einen Großteil der oben erwähnten Waffen- und Munitions-Typen, als auch für andere Gadgets wie Verbandszeug oder Schlossknacker. Überflüssige Objekte werden bei Ingame-Händlern verkauft, deren Läden in größeren Siedlungen anzutreffen sind und ein reichhaltiges Sortiment im Angebot haben. In den Städten Wellspring und Subway Town finden wir ausreichend Gelegenheit unsere hart verdienten Dollars unter die Leute zu bringen. Neben ausgiebigen Shopping-Touren ist auch Glücksspiel angesagt und wir können uns im Würfeln, beim Five Finger Filet, beim Musizieren oder in einem überraschend tiefgründigen Kartenspiel im Magic-Stil versuchen. Dabei dürfen wir uns sogar eigene Decks mit seltenen Karten, die überall in der Spielwelt versteckt sind, zusammenstellen. Arbeit finden wir am schwarzen Brett oder bei potentiellen Auftraggebern, die in der örtlichen Bar oder auf der Straße herumlungern. Grundsätzlich können wir mit fast allen NPC´s sprechen, manche haben mehr zu sagen, andere weniger. Wieder andere reagieren erst, wenn wir durch unsere Taten einen Ruf erlangt und das Vertrauen der Bevölkerung gewonnen haben.

Ein Moral-System oder Entscheidungen die sich auf das Spiel auswirken gibt es aber nicht. Ziemlich zu Beginn unseres Abenteuers dürfen wir uns beim Klamottenkauf für ein Outfit entscheiden. Drei Rüstungen, die im Übrigen ebenfalls verbessert werden dürfen, stehen zur Auswahl! Eine macht unseren Charakter widerstandsfähiger, die Zweite verschafft uns Rabatte in den Geschäften und die Dritte lässt uns effektiver Gadgets zusammenschrauben. Welche Kluft wir letztlich tragen ist egal, die Auswahl kann aber nicht mehr geändert werden. RAGE nutzt, wie so ziemlich jeder moderne Shooter, ein regeneratives Gesundheitssystem und liefert - anders als die meisten Genrekollegen - auch eine Erklärung dafür wie die wundersame Selbstheilung von Statten geht: Die Nano-Partikel im Körper machen´s möglich!

85913_25_01_2010.jpgSollten die mal nicht schnell genug sein, können wir uns im Notfall mit Bandagen wieder zusammenflicken. Beißen wir wirklich ins virtuelle Gras besteht, Defibrillator-Minigame sei Dank, noch die Möglichkeit auf Knopfdruck das Bewusstsein wiederzuerlangen und nahe stehenden Gegner zusätzlich einen schmerzhaften Stromstoß zu verpassen. Wird man noch einmal über den Haufen geschossen, bevor sich der Schockgeber frisch auflädt,  heißt es zurück zum letzten Speicherpunkt. Hier sollte erwähnt werden, dass nur an bestimmten Stellen automatisch gespeichert wird, es kann also durchaus passieren, dass wir im Zweifelsfall einige längere Passagen nachholen müssen. Glücklicherweise gibt es zusätzlich eine manuelle Speicherfunktion, mit der wir den Spielstand jederzeit sichern dürfen. Die regelmäßige Nutzung dieses Features empfiehlt sich also! Die Gegner schießen gut und an der KI gibt es erfreulicherweise auch nicht viel zu bemängeln. Je nach Feind-Typ stürmt man entweder mit Nahkampfwaffen auf uns zu, betreibt fleißig Stellungswechsel, wirft Granaten oder rückt mit gut gepanzerten, teilweise hinter Schilden geschützten Einheiten vor. Bis auf vereinzelte Aussetzer macht das alles einen guten Eindruck und sorgt für gleichermaßen anspruchsvolle, als auch unterhaltsame Gefechte. Das gilt zumindest für die höheren Schwierigkeitsgrade, die beiden Niedrigeren sind aber ohnehin nur für Anfänger geeignet. ;-) Das Einzige was den Schusswechseln meiner Meinung nach fehlt, ist ein deutlich spürbares Treffer-Feedback!

Zwar taumeln getroffene Feinde hervorragend animiert durch die Gegend, ich persönlich hätte mir aber eine kleine Vibration des Controllers o. ä. gewünscht, wodurch ein Treffer nicht nur visuell und akustisch erkennbar, sondern auch „fühlbar“ wäre. Es ist schwer das in Worte zu fassen, wer aber beispielsweise Metro 2033 gespielt hat, wird sicher wissen was ich meine. Die Steuerung gestaltet sich genretypisch, geht gut von der Hand und gibt keinen Anlass zur Kritik. Während die Badlands weitestgehend frei erkundet werden dürfen - entsprechender Spielfortschritt vorausgesetzt - gilt bei den Story-Aufträgen eher das Gegenteil. Die Bandenverstecke und missionsbedingten Spielabschnitte sind als eigenständige Levels zu betrachten, inklusive schlauchartigem Aufbau und Ladebildschirm. Wie ich finde eine gute Entscheidung!

85914_25_01_2010.jpgDie Shooter-Sequenzen in fest abgesteckten Gebieten wirken wesentlich direkter und besser inszeniert, als in weitläufigen Außenarealen. Oft besuchen wir die gleichen Orte mehrmals hintereinander, im Rahmen unterschiedlicher Missionen versteht sich. Dieses Backtracking mag manchen Spielern sauer aufstoßen, ich empfand es aber absolut nicht als störend, zumal die detaillierten Levels einfach zu schade wären um sie nur für eine kurze Ballerei zu verheizen. Optisch überzeugt RAGE vor allem mit der großartigen Endzeit-Atmosphäre, einer teils beeindruckenden Weitsicht und der Tatsache, dass die Spielabschnitte trotz kargem Wüsten-Flair erfreulich abwechslungsreich daher kommen. Die verschiedenen Charaktere, Banditen-Clans und Mutanten passen perfekt ins postapokalyptische Szenario, sind klasse animiert und wurden recht individuell und abgefahren designt, sehr schön! Auch die verschiedenen Areale - seien es das Ödland selbst, die Banditen-Verstecke, die kleinen Außenposten, die größeren Siedlungen oder die „tote Stadt“ - wirken wie aus einem Guss. Die Einrichtung der Gebäude, die wir betreten dürfen, strotzt nur so vor Details. Brennende Mülltonnen, bedrohliche Botschaften an den Wänden, verwüstete Zimmer und völlig zerstörtes Interieur - ja, so in etwa sieht eine Bude wohl aus wenn völlig verwahrloste Freaks darin hausen. Die Außenareale stehen dem in nichts nach und wurden mit nicht weniger Liebe zum Detail gestaltet. Die Auswirkungen des Meteoriten-Einschlags sind allgegenwärtig, überall liegt Schrott herum, zerstörte Gebäude, Highways und Schuttberge zieren die Umgebung und die wenigen noch intakten Kolonien sehen herrlich dreckig und zusammengeflickt aus - eben genau wie ihre Bewohner.

Dazu kommt ein hübsches, aber erstarrtes, Himmelspanorama, tolle Explosions-, Feuer- und Licht-Effekte und eine Fahrzeug- und Waffen-Gestaltung die ohne Zweifel vom Mad Max-Universum inspiriert wurde. Ihr fragt euch sicher wo der Haken an der ganzen Sache ist… Nunja, die Optik ist beeindruckend, leidet aber unter teils matschigen und niedrig aufgelösten Texturen, einer oft zu statisch wirkenden Kulisse, Clipping-Fehlern und vereinzelten Nachladerucklern. Im direkten Vergleich flimmerte die Xbox360-Fassung deutlich flüssiger über den Bildschirm als die PS3-Version, dafür benötigen Microsoft-Jünger für das volle RAGE-Erlebnis aber auch drei Spiele-Disc´s. Zugunsten von Performance und Ladezeiten empfiehlt sich eine Installation auf der 360-Festplatte, bei der Sony-Konsole ist das ohnehin Pflicht.

85903_25_01_2010.jpgWie in USK18-Titeln üblich, wird natürlich auch nicht bei der Gewaltdarstellung gegeizt. Blutspritzer, zerplatzende Körper, durch Wingsticks abgetrennte Köpfe  - alles keine Seltenheit aber weit davon entfernt übermäßig barbarisch inszeniert zu sein. Auf die Ohren gibt es druckvolle Sound- und Waffen-Effekte und eine ausnahmsweise gelungene deutsche Synchronisation. Es wurden einige bekannte Sprecher besetzt, deren Stimmen fast ausnahmslos zu den jeweiligen Rollen passen. Manche Sprüche wiederholen sich zwar einen Tick zu häufig und die treibende, in Kämpfen einsetzende Musik - die sich sonst vornehm zurück hält - sägt ein wenig an den Nerven, das ist aber Meckern auf sehr hohem Niveau. Der Mehrspielermodus wurde auf Fahrzeugkämpfe und Rennen reduziert, bei denen sich bis zu vier Spieler in vier Spielmodi auf sechs Karten gegenseitig das Blech verbiegen dürfen. Erinnert ein bisschen an Mario Kart für Erwachsene, ist irgendwie sogar ganz witzig, sollte aber dennoch nur als nette Dreingabe zur gelungenen Solo-Kampagne betrachtet werden. Wesentlich interessanter gestaltet sich der Modus Legenden des Ödlands, in dem wir allein oder zu zweit neun verschiedene, speziell designte Koop-Missionen in Angriff nehmen dürfen. Die Aufträge können sowohl an einer Konsole im Splitscreen als auch online gespielt werden - sehr löblich! Nichtsdestotrotz hätte ein vollwertiger Mehrspielermodus mit Deathmatch- und Team-Modi, Schusswaffen und Endzeit-Maps der Langzeitmotivation sicher auch nicht geschadet!




Stefan meint:

Stefan

Mit RAGE beweisen id Software erneut warum sie noch immer zu den Besten ihres Fachs gehören. Der Shooter/Racing/RPG-Mix vermittelt eine grandiose Endzeit-Atmosphäre und sorgt für beste Unterhaltung. Wie nicht anders zu erwarten war, spielen sich die zahllosen Kämpfe hervorragend und machen - nicht zuletzt wegen des umfangreichen und experimentierfähigen Arsenals (Wingstick & RC-Car ftw ;-) - viel Spaß. Es war ein guter Kompromiss einen Großteil der Shooter-Elemente in eigenständige Levels und den Rest des Spiels in eine weitestgehend frei erkundbare Welt zu gliedern. So müssen wir zwar mit einigen Lade-Screens leben, erhalten dafür aber gut inszenierte Shoot Outs. Leider trüben die maue Story samt unbefriedigendem Ende, das vergleichsweise unspektakuläre Missionsdesign und einige Grafik-Macken, sowie das Fehlen eines „spürbaren“ Treffer-Feedbacks den positiven Gesamt-Eindruck ein wenig. Warum der Mehrspielermodus nur auf Racing-Elemente reduziert wurde, wissen wohl auch nur die Entwickler selbst.

Dafür erhalten wir immerhin noch einige zusätzliche Koop-Missionen, die wir allein oder mit einem zweiten Spieler in Angriff nehmen dürfen. Außerdem stimmt der Umfang! Knapp 10 Stunden Storyline + Nebenmissionen und haufenweise Sammelobjekte sind für ein modernes Action-Game alles andere als selbstverständlich. Der große Star in RAGE ist aber die hervorragend designte Endzeit-Spielwelt selbst. Auch wenn sie meist nur als statische Kulisse dient und nicht jede Textur knackscharf ist, gibt es aktuell kein anderes Spiel in dem der postapokalyptische Flair so gut rüber kommt. Lange Rede, kurzer Sinn: Wer schon immer mal Mad Max spielen wollte, greift bedenkenlos zu!

Positiv

  • Endzeit-Atmosphäre par excellence
  • Abwechslungsreiches Gameplay
  • Hervorragende Spielbarkeit

Negativ

  • 0815-Story
  • Technische Macken
  • Umfangsarmer MP-Modus
Userwertung
7.21 20 Stimmen
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Forum
  • von Kettenhund:

    Die Xbox Version lohnt sich vorallem wenn man sie auf der Series X spielt. Deutlich höhere Auflösung und auch Texturen höher etc. Kommt der PC Version sehr nah.

  • von Goldeneye:

    Ich habe Rage auf der PS3 nun ebenfalls angespielt und stehe bei etwa 3 Stunden Spielfortschritt. Rein spielpasstechnisch ist es echt gut; zwischen Entdecken, Ballern und Fahren wechselt es sich ab und wirkt bisschen wie ein gefühlter Vorgänger von Mad Max das 5 Jahre später erschien. Da das...

  • von Darkshine:

    Rage wäre noch ein lohnender Full HD Update Kandidat. Der Open World Anteil wirkt zwar aufgesetzt, aber der Rest überzeugt.

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RAGE Daten
Genre Action
Spieleranzahl 1 - 4
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 2011-10-07
Vermarkter Zenimax
Wertung 8.5
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