Digger T. Rock – The Legend of the Lost City im Test

NES

Es gibt so Dinge, die jedes Kind gern macht. Graben und nach Schätzen suchen gehört fast immer dazu. Um euer Bedürfnis danach auch noch im Alter zu befriedigen, habe ich mir gedacht, dass ich passend zum Thema etwas aus meiner Retro-Schatzkiste krame und die Massen damit erfreue.

Digger_T_Rock_5Der neuste Kandidat in Sachen „Gold macht geil“ ist Digger T. Rock, seines Zeichens auf der Suche nach der verschwundenen Stadt, welche dem Entdecker große Reichtümer verspricht. Klar, dass der kleine Archäologe seine Schaufel in die Hand nimmt und wie wild rumgräbt. Während ein Indiana Jones wohl auf der halben Strecke draufgegangen wäre, ist der junge Schelm wie geschaffen für den Job, da es ihm seine Abmessungen erlauben, auch durch winzige Schächte zu kriechen.

Der Weg zur sagenumwobenen Stadt ist in acht Höhlen unterteilt. Das Ziel von Digger T. Rock ist es, Diamanten, Sprengstoff und Strickleitern einzusammeln, die dann alle kombiniert werden müssen, denn der Weg bis zum rettenden Ausgang ist oft nicht so einfach zu erreichen. Weil Abgründe bzw. Steinsäulen häufig den Weg versperren, wählt ihr im Inventar (Select-Taste) ein Item aus und setzt es mit der Aktionstaste ein. Somit sprengt ihr den Weg frei oder fangt einen Sturz mittels Leiter ab. Wenn ihr aber glaubt, dass ihr in der Tiefe allein seid, dann seid ihr auf dem Holzweg – da euch Neandertaler, Killerbienen und Dinosaurier das Leben schwer machen werden. Wollt ihr euch eurer Haut erwehren, so kommt die gefürchtete Schaufel zum Einsatz: Diese wird nebenbei erwähnt auch dazu genutzt, um Steine abzuklopfen (um sie von der Decke zu lösen) oder sich durch die weichen Erdschichten zu buddeln.

Der finale Weg zum Ausgang wird dabei immer durch einen Mechanismus blockiert, auf dem ihr stehen müsst, um die Ausgangstür zu öffnen. Und hier kommt jetzt das Gemeine: Während ihr den Schalter hinter euch gelassen habt und frohlockend weiter tiefer ins Erdreich vordringt, läuft ein kurzes Zeitlimit mit, das nach Ablauf die Tür vor eurer Nase zuschlägt. Schafft ihr es nicht, bis dahin am Ende angelangt zu sein, heißt es wieder nach oben klettern und einen erneuten Versuch wagen.

Digger_T_Rock_10Aber ich versichere euch, dass ihr einen zweiten Versuch mit dem traditionellen Ableben bezahlt. Digger T. ist neben Mega Man nämlich eines der Spiele mit dem höchsten Schwierigkeitsgrad, das ihr auf dem Nintendo Entertainment System finden werdet. Pausenlos kommen Gegner aus der Wand und wollen euch mittels Kamikazeangriff gerne begraben sehen. Dabei ist es ihnen egal, ob ihr gerade am Klettern oder eine Sprengladung legen seid.

Erschwert wird das Ganze durch die labyrinthartigen Passagen, die vor Geheimgängen nur so strotzen. Obwohl acht Level nicht nach sonderlich viel klingen, sind im späteren Verlauf die Höhlen recht weitläufig und oft wisst ihr überhaupt nicht, wo ihr gerade seid, sofern ihr nicht geduldig eine Karte mitgezeichnet habt. Da kann es schon eine Weile dauern, ehe ihr den richtigen Lösungsweg findet.

Die Präsentation ist auf dem 8-Bit-System von Nintendo erstaunlich gut geraten und der Protagonist und seine Gegner verfügen über viele grafische Feinheiten und Bewegungen. Zwar sind manche Hintergründe einfach nur schwarz gehalten, aber dafür punktet der Detailgrad der Steine, Felsschichten usw. Soundtechnisch hat Rare eine gute Arbeit geleistet und verwöhnt den Sprung- und Puzzlefreund mit ein paar netten Ohrwürmern.




Dominic meint:

Dominic

Junge, was hat mich damals die Werbung im Fernsehen auf das Spiel heißgemacht. Mit einer Schaufel als Waffe grabt ihr euch bis zur versunkenen Stadt. Damals glaubte ich noch, dass ich einfach an jeder Stelle graben kann, und hoffte auf gut Glück Schätze zu finden. Das hat sich leider nach den ersten Spielminuten als Trugschluss herausgestellt. Dies enttäuschte mich ein wenig und nach Abschluss der ersten zwei Levelabschnitte merkte ich die strikte Linearität des Titels. Was das Game aber so unfair macht ist das endlose Kamikazeverhalten der Gegner sowie das nicht vorhandene Passwortsystem. Wer also mit Digger T. Goldschätze sammeln will, wird wohl oder übel in den sauren Apfel beißen müssen!

Positiv

  • Puzzeln kombiniert mit Jump 'n' Run
  • 8 Höhlen
  • Technisch gut

Negativ

  • Hoher Schwierigkeitsgrad
  • Kein Passwortsystem
Userwertung
7.2 6 Stimmen
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Forum
  • von Shi.nobi:

    Beides Eis Stages, da merkt man richtig das der gleiche Composer am Werk war. ...

  • von Flat Eric:

    Haben es damals aus der Videothek ausgeliehen, weil der TV-Trailer so geil war. Das Spiel selbst war deine eine Enttäuschung: Fanden es ziemlich schwer und nicht gerade abwechslungsreich bzw. unterhaltsam. ...

  • von CD-i:

    mir geht es exakt wie shi.nobi. als kind gehabt, nie beendet, frustriert wegen des zeitlimits und musik als ohrwurm ...

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Digger T. Rock – The Legend of the Lost City Daten
Genre Genre-Mix
Spieleranzahl 1
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 1991-02-01
Vermarkter Milton Bradley
Wertung 6.8
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