Street Fighter II im Test

GameBoy

Ryu und Kollegen haben ihre Knochen noch einmal zusammengefegt und trafen sich Mitte der 1990er Jahre ausnahmsweise nicht auf dem Super Nintendo, sondern auf dem Game Boy. Fight!!

Street_Fighter_II_8Das Prügelspiel überhaupt im 16 Bit-Sektor ist ohne Zweifel Super Street Fighter II. Natürlich gibt es genügend Prügler, die ihren Einstand auf Nintendos 16 Bit-Konsole feierten, doch blieben sie dank der Dominanz von Capcom stets nur eine Randerscheinung. Mit jedem Update der Reihe, welches sowohl in der Spielhalle wie auch auf dem Super Nintendo in kurzen Abständen veröffentlicht wurde, feilten die Entwickler weiter am goldhaltigen Fundament.

Natürlich wurden auch andere Plattformen wie Mega Drive, PlayStation, SEGA Saturn & Co. mit der Zeit bedient. Das Wohnzimmer war erobert. Doch was fehlte? Der Handheldmarkt - und da gab es damals eigentlich nur den König himself – der Nintendo Game Boy! Klassische Prügelspiele auf dem Game Boy waren neben Shootern ein kleines technisches Problem, da die Hardware des Handhelds einfach für diese Art von Spielen nicht ausgelegt war. Umso größer war die Herausforderung an die Entwickler.

Midway hatte es nach mehreren Versuchen immer noch nicht geschafft, ihre hauseigene Marke Mortal Kombat an den Handheld anzupassen.  Spiele wie Killer Instinct oder Battle Arena Toshinden sollten erst später folgen. Doch das Hauptproblem sollte nicht die Game Boy Hardware selbst sein, sondern der limitierte Speicher der Cartridge. Von vornherein war klar, dass nicht alle 16 Kämpfer aus dem letzten Street Fighter-Update auf dem Game Boy spielbar sein werden. Also wurde die Anzahl auf neun reduziert - was bedeutete, das Honda, Dhalsim, Vega, Cammy, Dee Jay, T. Hawk und Fei Long am tragbaren Turnier nur als Zuschauer teilnehmen würden.

Abgesehen vom Fehlen der halben Prügelmannschaft beruht die Gameboy-Version inhaltlich auf Super Street Fighter II. Dies bedeutet, dass Ken mit seinem Flaming-Dragon Punch die Gegner knusprig brät und Chun-Li‘s Feuerball nicht wie ein verkorkster Furz aussieht.

Nach kurzer Spielzeit war ich beeindruckt, dass Capcom es wirklich geschafft hatte, die Kampfanimationen, Spezialmoves oder Würfe von den stationären Konsolen zu übertragen. Sowohl die Stages, als auch die musikalischen Ohrwürmer sind mit Abstrichen vorhanden. So wurde z. B. das Publikum in Guile‘s Stage entfernt oder Balrogs Las Vegas Casino ist nicht mehr so belebt, wie man es noch vom Super Nintendo her kannte.

Street_Fighter_II_2Aber das ist zu verschmerzen, denn die Charaktere spielen sich, wie man es von ihnen gewöhnt ist. Das heißt fast - wegen des Mangels an Buttons wurde der mittlere/leichte Punch bzw. Kick gestrichen. Die Größe der Kämpfer ist für Gameboy-Verhältnisse angenehm und Details wie Zangiefs Brustbehaarung sind sehr gut zu erkennen. Treffen sich nach der Charakterauswahl die Kontrahenten in der jeweiligen Stage, wird im zwei Runden System ein neuer Haarschnitt verpasst.

Das kann beim Timing zu einigen Problemen führen, da die Spielbarkeit unter einigen Rucklern leidet und auch die Action generell langsamer ist. Kenner der Versionen für stationäre Konsolen müssen sich an die neuen Umstände erst gewöhnen. Aber schon nach ein paar kurzen Matches sind die Wogen geglättet und ihr habt eine faire Chance gegen die künstliche Intelligenz.

Genretypisch durchlauft ihr mit einem gewählten Helden das Street Fighter II Turnier und mittels K.O.-System klappert ihr alle Teile der Welt ab. Am Ende steht ihr dann M. Bison gegenüber. Selbstverständlich ist neben dem Arcademodus auch ein Zwei-Spielermodus vorhanden, der mittels Dialogkabel ausgetragen wird. Solltet ihr im Besitz eines Super Gameboy mit Konsole sein, steckt die Cartridge in den Super Nintendo und erfreut euch eines stattlichen Farbmodus mit speziellen Rahmen.




Dominic meint:

Dominic

Operation gelungen! Der Gameboy hatte einen neuen Beat'em'up König. Es ist wie erwartet - Street Fighter II beweist eindrucksvoll die Programmierkunst von Capcoms Mitarbeitern. Ok, einige werden jetzt sagen, dass die Ruckler und die verlangsamte Geschwindigkeit nicht zu rechtfertigen sind, aber wenn man sich die schier gigantische Grafik und gute Spielbarkeit anschaut, kann man auch als Prügelfan ein Auge zudrücken. 

Dominic meint:

Dominic

Als ich das Spiel Mitte der 90er zum ersten Mal in meinen Game Boy schob, staunte ich nicht schlecht über die Optik. Auch die Spielbarkeit war zwar etwas verwässert worden, allerdings immernoch besser als bei 90% der Genrekollegen. Heute wandert der Titel hier und da gern noch in den Game Boy, aber effektiv würde ich die fehlerlose GBA-Variante bevorzugen! 

Positiv

  • 9 Kämpfer mit allen Moves und Würfen
  • Super Gameboy kompatibel
  • Tolle Grafik

Negativ

  • Kleine Ruckler
  • Spielgeschwindigkeit nicht wie im Original
Userwertung
7.23333 18 Stimmen
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  • von Tempest2K:

    damals fand ich es richtig cool. Heute geht es einigermaßen. Lustig ist wenn man es im Link spielt das die Framerate total einbricht SF I iauf dem GB wird trotzdem immer wieder mal eingelegt....

  • von 108 Sterne:

    Kam leider viel zu spät! Eigentlich eine tolle Umsetzung, an der meine Kumpels und ich uns stundenlang bekriegt hätten... wäre sie nur 3 oder 4 Jahre früher gekommen. Aber zu einer Zeit, als bei mir zu hause schon ne PlayStation mit Street Fighter Alpha stand hat mein Game Boy leider bereits...

  • von Civilisation:

    Capcom hat Street Fighter II wirklich auf jeder nur erdenklichen Plattform umgesetzt. Selbst auf dem GB fand sich ein Ableger. Und Dominic hat den Auftritt getestet. Street Fighter II Ryu und Kollegen haben ihre Knochen noch einmal zusammengefegt und trafen sich Mitte der 1990er...

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Street Fighter II Daten
Genre 2D Beat ‘em Up
Spieleranzahl 1 - 2
Regionalcode Regionfree
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 1996-02-02
Vermarkter Capcom
Wertung 8.1
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