Killer Instinct im Test

GameBoy

Killer Instinct die Dritte! Nachdem das Mordkommando bereits Nintendos 16- bzw. 64 Bit-Konsolen mit ihren Fatalitys und Combo-Breaker besuchten, rufen die Entwickler von Rare alle Gameboy-Jünger auf, ihre tragbaren Keksdosen zu verkabeln und sich gegenseitig die Zähne auszuschlagen.

Killer_Instinct_8Wie durch ein Wunder haben Orchid, Chief Thunder, Fulgore, Galacius, Jago, Sabrewulf, Spinal und T.J. Combo das letzte Killer Instinct-Turnier überlebt und wollen in ihrem dritten Anlauf den zweiköpfigen Eyedol endlich in das versprochene Säurebad werfen. Nintendo-Otakus, die sich in der Vergangenheit wiederholt ein paar Importtitel bei ihrem Fachhändler besorgten, kamen mit Sicherheit auch mit Rare’s Mortal Kombat-ähnlichem Prügelspiel in Kontakt. Dieses bestach zur damaligen Zeit mit unerreichter Grafik und Spieltiefe und das Kombosystem war zudem nicht von schlechten Eltern.

Damit auch Besitzer des Super Nintendos in den Genuss kamen, Gegner mit tödlichen Fatalitys zu beseitigen, programmierten die Entwickler eine grafisch abgespeckte Version, die aber in Sachen Tiefgang mit dem großen Bruder mithalten konnte. Der nächste Schritt ist im Prinzip logisch und nebenbei mutig, denn ein klassisches Prügelspiel erfolgreich auf den Gameboy zu portieren, ist aufgrund der technischen Limitierungen nur wenigen gelungen. Als kleines Negativbeispiel seien hier etwa die Mortal Kombat-Versionen erwähnt, die allesamt ein Griff ins Klo waren.

Um sofort mit der Tür ins Haus zu fallen: Die Gameboy-Version spielt sich exakt wie die Super Nintendo bzw. Nintendo64-Pendanten und Kenner werden sich trotz nur zwei Buttons schnell zurechtfinden. Die Ausführungen der Specialmoves und Kombos wurden 1:1 in das kleine Modul übernommen und unterstreichen die Tatsache, dass es trotz des Speicherlimits der Cartridge möglich ist, gute Portierungen vorzunehmen. Das Handling der acht Charakter ist direkt und ohne Verzögerungen.

Killer_Instinct_13Genretypisch steht der Einzelspielermodus im Vordergrund, bei dem ihr euch einen eurer Lieblinge schnappt und im K.O-System die Konkurrenz ausschaltet. Der Practicemode, der auch schon in der Super Nintendo-Version vorhanden ist, eignet sich hingegen gut für Anfänger, die vor lauter Tastenkombinationen erst mal kein Land sehen. Hier wäre eine Einleitung zum Ausführen der Killercombos usw. sehr angebracht, weil für Rookies Rare’s Prügler doch eine sperrige Schönheit ist. Und immer die Anleitung zu schmökern, ist nicht jedermanns Sache.

Die Spielbarkeit ist also über jeden Zweifel erhaben und auch die Musikuntermalung kann gefallen, wenn nicht die dumpfen und oft eintönigen Soundeffekte dem Gedudel den gar ausmachen würden. Aber was bringen die beste Spielbarkeit und packenden Fights, wenn die Grafik trotz gerenderter Kämpfer nicht punktet. Hierbei legte Rare sich selbst ein Kuckucksei ins Netz, denn die langweiligen und detailarmen Hintergründe verschmelzen oft mit den Spielecharakteren, wobei Nichtkenner zunächst nicht wissen, wo bei ihrem Kämpfer vorne und hinten ist. Das kann auch durch die erweiterte Farbauswahl im Super Gameboy-Modus leider nicht behoben werden. Trotz dieses spielentscheidenden Mankos sind alle Charakter gut animiert und die Bewegungen laufen ruckelfrei über den Bildschirm.




Dominic meint:

Dominic

Ist natürlich verständlich das Gameboy-Besitzer keine 1:1-Version der Super Nintendo-Variante erwarten dürfen. Viele Dinge (Sprachausgabe, Charaktere usw.) mussten leider wegen Speichermangel oder Hardwarelimits gestrichen werden. Und trotzdem macht Killer Instinct auf Nintendos Kleinstem Riesenspaß. Alle spielentscheidenden Details wurden sorgfältig konvertiert und der Zweispielermodus ist dank der hohen Spieltiefe immer noch lustig. Wäre da nicht die Grafik, die euch einen schlimmen Streich spielt. Andere Spielemagazine bewerteten anno 1996 das Spiel zu unrecht unter, wobei der 8 Bit-Klopper das nicht verdiente. Wer jetzt nach dem Erwerb dürstet, sollte sich aber ranhalten - der Titel ist seinerzeit nämlich nur in Großbritannien erschienen.

Positiv

  • 8 Charakter mit allen Specialmoves
  • Hohe Spieltiefe dank genialen Combossystem
  • Super Gameboy-Kompatibel

Negativ

  • Charakter verschmelzen mit den Hintergründen
  • Soundeffekte könnten besser sein
  • Practicemodus ohne Hilfestellung
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Forum
  • von Civilisation:

    Wie schlägt sich die Umsetzung des Kultprüglers auf Nintendos Handheld? Lest Dominics Test, dann wisst ihr Bescheid. Killer Instinct Killer Instinct die Dritte! Nachdem das Mordkommando bereits Nintendos 16- bzw. 64 Bit-Konsolen mit ihren Fatalitys und Combo-Breaker besuchten,...

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Killer Instinct Daten
Genre 2D Beat ‘em Up
Spieleranzahl 1 - 2
Regionalcode regionfree
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 1996-05-01
Vermarkter Nintendo
Wertung 7.1
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