Outtrigger im Test

Dreamcast

Irgendetwas fehlt hier - ich weiß nur noch nicht genau was... grafisch herausragend, spielerisch ausgereift, musikalisch erstklassig, und trotzdem hat mein Dreamcast Bauchschmerzen: Er will, kann aber nicht. Dann springt es mir ins Auge: SEGA AM2’s nahezu perfekter Arcadeumsetzung fehlt ein Onlinemodus, zumindest bei uns in PAL-Gefilden. Erschwerend kommt hinzu: Outtrigger ist ein Multiplayer-Shooter. In 99% aller Fälle würde ich nun Folgendes vorwegnehmen: Wer sich für Outtrigger interessiert, der greife möglichst zur US-Version. Allerdings hilft das niemandem mehr weiter, denn die Server sind auch jenseits des großen Teiches längst abgeschaltet. Befassen wir uns also mit dem, was Outtrigger offline zu bieten hat.
 

outtrigger-00Die Story darf als durchaus belanglos betrachtet werden: Gute Buben gegen böse Buben, verpackt in ein futuristisches Setting, indem Kugeln aber immer noch aus Blei, Menschen aus Fleisch und Blut sind. Hinein ins Getümmel! Für Neulinge des Third-Person Shooter Genres sind vor allem der Missions - und Arcademodus von großer Bedeutung. Hier werden die Grundlagen des Spiels in kurzen Einzelmissionen bzw. mehreren Missionspaketen von je sechs aufeinander folgenden Aufgaben vermittelt: Ausweichen, Angreifen, Terroristen erschießen, Geiseln retten und den Punktescore in die Höhe treiben. Spielspaß für satte drei Stunden - dann ist nicht nur die Luft raus, sondern auch alle Secrets freigespielt. Wer zu diesem Zeitpunkt keine Freunde hat ,der wird Outtrigger, trotz des überzeugenden Gameplays, nicht mehr aus dem Regal hervorholen.

Ganz anders der Multiplayer-Modus: Mit zwei bis vier Freunden vor der Glotze entfaltet der Titel sein verstecktes Potenzial! Bei Bedarf können auch noch ein paar Bots mitmischen, allerdings sollte man von der KI nicht besonders viel erwarten... ein Suizidkommando, dessen Teilnehmer sich nacheinander in die heiße Lava stürzen, sorgt eher für ungläubiges Schmunzeln. Trotzdem: In den sehr kleinen Leveln, die oftmals ideal für die verschiedenen Waffentypen (Granaten, Maschinengewehr, Raketenwerfer, Sniper) ausgelegt sind, kommt Arcade-Spielspaß in Perfektion zum Vorschein. Lange Zockernächte sind vorprogrammiert.

outtrigger-36Als nette Dreingabe spendiert AM2 noch einen Create-a-Player Modus, der in seinem Umfang aber stark eingeschränkt ist. Mehr als Name, Model, Waffe und Teamfarbe sind nicht einstellbar. Umso interessanter gestaltet sich der Support externer Hardware. Wer Dreamcast Maus und Tastatur zur Verfügung hat, der wird das Gamepad schnell aus der Hand legen und auf die typischen Steuerungselemente des PCs zurückgreifen. Das schraubt den Schwierigkeitsgrad aber deutlich nach unten, sodass die Bots im Handumdrehen zu Kanonefutter mutieren. Für den guten alten Controller darf man dafür aus unzähligen, verschiedenen Button-Belegungen auswählen. Fair wird’s allerdings nur, wenn jeder Spieler dasselbe Eingabegerät benutzt (bei Maus und Tastatur reduziert das die Gesamtspielerzahl unweigerlich auf Zwei).

Grafisch spielt Outtrigger in der obersten Liga. Die Charakter- und Waffenmodelle sind sehr detailliert, die Gesichter wirken „rund“ und menschlich. Schöne Effekte, ein abwechslungsreiches Leveldesign und eine konstante Framerate von 60 FPS fanden ebenfalls ihren Weg auf den Silberling. Wer die volle Grafikpracht erleben möchte, der schließt seine Konsole kurzerhand per VGA Box an den PC Bildschirm an: Ergebnis = eine Augenweide. Der Sound kann ebenfalls überzeugen: Zu dem schnellen, arcadelastigen Gameplay ertönen flotte Rhythmen und mystisches Gedudel, die Explosionen machen „boom“ und die Gewehre „ratter ratter ratter“. Viel mehr kann man von einem Multiplayer-Shooter nicht verlangen!




Team neXGam meint:

Team neXGam

Im Vergleich zur Konkurrenz aus den Häusern Epic (Unreal Tournament) und Raster/Id Software (Quake III Arena) überzeugt Outtrigger mit einem erfrischenden Setting, einer bombastischen Präsentation und gleichwertigem Gameplay. Wer genügend Freunde hat, der sollte AM2s Shooter auf jeden Fall eine Chance geben. Wer menschlichen Kontakt weitestgehend vermeidet, muss wohl oder Übel auf ein anderes Genre ausweichen. Diesbezüglich noch ein Kommentar zur finalen Wertung: Singleplayer und Multiplayer in einem Spiel wie Outtrigger gegeneinander abzuwägen ist nicht nur schwer, sondern auch sinnlos. Dementsprechend bezieht sich die Wertung ausschließlich auf den Mehrspielermodus!

Positiv

  • Erstklassige Grafik
  • Mehrspielermodus

Negativ

  • Einzelspielermodus (geringer Umfang)
  • fehlender Online-Support
Userwertung
9.2 5 Stimmen
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  • von Civilisation:

    Lange ist es her, das der Test zu Outtrigger bei uns erschienen ist. Und jetzt endlich liegt er in überarbeiteter Form vor. Lest selber, was Thomas zum Spiel meint. Outtrigger Irgendetwas fehlt hier - ich weiß nur noch nicht genau was... grafisch herausragend, spielerisch...

  • von DinoHeli:

    Luftikus schrieb: Ja, es unterstützt die Maus, wie fast alle anderen Shooter auch (Quake 3, Unreal, etc.). Ansonsten wird die Maus auf jeden Fall noch von Stupid Invaders und Rollercoaster Tycoon unterstützt. Du meinst wohl Railroad...

  • von muschiklopfer:

    j Darkshine schrieb: Erstmal sorry für die Leichenschändung. Stimmt es dass Outtrigger die Dreamcast-Maus unterstützt? Falls ja, spielt sich das Spiel damit wesentlich besser als mit dem Controller? Welche anderen Spiele unterstützen die...

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Outtrigger Daten
Genre Ego-Shooter
Spieleranzahl 1 - 4
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 2001-08-03
Vermarkter SEGA
Wertung 8.2
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