Das Spiel wechselt anschließend immer zwischen dem Briten „Soap“ Mac Tavish und dem Amerikaner Paul Jackson, die in Russland bzw. im nahen Osten operieren. Schon zu Beginn des Spiels wird einem bewusst, wie stark man bei Call of Duty 4 auf eine storylastigere Präsentation setzte. Gerade die Fahrt durch den nahen Osten aus der Sicht des gefangenen Präsidenten Al-Fulani, der durch die Straßen gekurvt wird und mit ansehen muss, wie die ganzen unschuldigen Leute erschossen werden, ist schon ziemlich bedrückend gemacht.
Doch abseits vom Zeitsprung und der Modernisierung der Waffen ist Call of Duty 4 immer noch das Spiel geblieben, für das es in der Zockergemeinde geschätzt wird. Nämlich non-stop Balleraction auf höchstem Niveau. Nach einem kurzen Trainingseinsatz verschlägt es euch auf eure erste Mission. Im Missionsbriefing erfahrt ihr kleinere Einzelheiten zum Auftrag und kurz darauf geht es direkt ins Geschehen. Waffen- und Teamauswahl oder sonstige Entscheidungen über das Equipment müssen nicht getroffen werden. Nach den ersten Gehversuchen findet man sich prima zurecht und fühlt sich in der Call of Duty 4 Welt sofort heimisch.
In eurer ersten Mission verschlägt es euch auf einen Tanker, der laut eurem Informanten eine Bombe mit sich herum schippert. Diesen gilt es natürlich zu kentern und die feindliche Besatzung unschädlich zu machen. Die raue See macht das Geschehen atmosphärisch und bringt das Schiff immer schön zum Schaukeln. So entsteht der ganz eigene Budenzauber. Da die meisten Gegner schlafen oder betrunken umhertakeln, habt ihr zu Beginn leichtes Spiel. Danach gilt behutsames Vorgehen, um unnötig kassierte Treffer zu vermeiden. Eure Teamkameraden geben in der Regel den Weg vor und öffnen für euch Türen, die zum Weiterkommen unausweichlich sind.
Allerdings ist es meistens sowieso sinnvoll sich ans Team zu halten und den Bleifinger stecken zu lassen. Aber mir kommt es so vor, dass man deutlich seltener allein unterwegs ist. Kann mich allerdings auch täuschen. Nach einigen hitzigen Gefechten im Rumpf des Schiffes, werdet ihr von Raketen beschossen und der Kutter droht zu sinken. Von allen Seiten bricht das Wasser ein und durch die Schräglage wird ebenfalls eure Kamera versetzt und der Überlebenskampf nach draußen beginnt. Wirklich sehr cool gemacht und so kommt die Prise Salz in die Altags-Egoshooter-Suppe.
Nach dem Einsatz verschlägt es euch nach Russland, wo die Kämpfe schon in vollem Gange sind. Vom Morast aus schlagt ihr euch weiter nach vorne, wo euer Kontaktmann, der euch die Informationen für die Mission zuvor verschaffte, festgehalten wird. Also schleicht ihr euch durchs Gebüsch und schaltet gezielt umherstehende Wachposten aus. Wenig später schließt sich euch ein Trupp russischer Alliierte an. Von einem nahe gelegenem Hügel werden anschließend die bösen Buben mit dem Scharfschützengewehr aufs Korn genommen. Unten angekommen müsst ihr euch hitzigen Feuergefechten stellen und ein besetztes Haus stürmen. Dazu schaltet ihr noch das Licht aus und setzt eure schicken Nachtsichtgeräte auf. Richtig cool, wie panisch die Gegner nach ein paar Feuerstößen reagieren und mit der Taschenlampe umherfuchteln.
Atmosphärisch drückt das Spiel auch äußerst heftig aufs Gaspedal und man kommt bei der Daueraction kaum zum Verschnaufen. Überall kracht und rumst es, Granaten explodieren in nächster Nähe, eure KI gesteuerten Kameraden verenden im feindlichen Kugelhagel, bevor sie den Gegner überhaupt erahnen können. Kampfjets jagen über euren Kopf hinweg. Flaggeschütze feuern auf eure Luftunterstützung. Und von allen Seiten hört man Schreie. Das Chaos ist perfekt.
Ingesamt hat Call of Duty 4 eine Nettospielzeit von ca. 8 Stunden, in denen man allerdings hervorragend unterhalten wird. Von der ersten bis zur letzten Spielminute werdet ihr heftig ins Spiel rein gezogen und von einer spektakuläreren Mission nach der anderen gejagt. Zugegeben, es tat sich im Prinzip bis auf das Setting spielerisch so gut wie nichts. Wer sich also deutlich mehr als einen Thematikwechsel erhoffte, wird gnadenlos enttäuscht. Auch kleinere nervige Macken aus den Vorgängern (Kameraden versperren die Tür etc.) gibt es leider nach wie vor. Zocker, die sich damit aber abfinden können und bereits froh sind keine Tiger-Panzer mehr jagen zu müssen, die werden mit Call of Duty 4 mehr als glücklich. Neben dem Hauptspiel steht noch ein brachialer Multiplayer zur Verfügung, der vom Niveau her mit Halo gleichziehen kann.
Beim Sound ließ man sich ebenfalls nicht Lumpen und komponierte klasse Musik, die immer perfekt zum aktuellen Geschehen passt. Auch die Sprecher verrichten einen guten Job, die original Synchro stell ich mir aber dann doch ein bisschen stimmiger vor. Dennoch äußerst gut gelungen. Bei den SFX Geräusche brauch ich kaum großartig viele Worte verlieren. Das ist einfach der Hammer! Über eine Anlage kann man den bestmöglichen Hörgenuss aus dem Spiel herauskitzeln. Könnte aber gutmöglich sein, dass ihr bei zu vielen Call of Duty 4 Sessions mit euren Nachbarn im Klinsch liegen werdet.
Call of Duty 4: Modern Warfare im Test


Neues Spiel, neues Glück. Call of Duty brachte die Schrecken des 2. Weltkrieges endlich hinter sich, spielt jetzt im vierten Teil zur heutigen Zeit und die Entwickler entschieden sich für fiktive Kriege als Handlungsstrang. Was der Titel neben einem neuen Setting sonst noch neues auf Lager hat?
Christopher meint:
Positiv
- Klasse Grafik und großartige Soundkulisse
- Super Inszenierung
- Umfangreicher Multiplayer
Negativ
- Keine wirklichen spielerischen Neuheiten
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von bbstevieb:
Hmmm, 40$/€ hört sich jetzt erst mal ein bisschen hoch an. Könnte mir aber schon sehr gut vorstellen da irgendwann mal reinzuschauen.
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von ring-geist:
Oh, welch Überraschung!
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von Kirbyfan:
kotaku schrieb: with “other platforms to follow,” keine Ahnung, aber irgendwie hab ich das Gefühl, dass eine Switch-Version folgen wird. Die Engine ist flexibel und leicht zu portieren, es basiert auf einem 10 Jahre alten Spiel und...
Call of Duty 4 ist ein klasse Spiel geworden und Anhänger der Serie werden viel Spaß mit dem Teil haben. Nicht zuletzt wegen dem tollen Singleplayererlebnis, sondern auch der starke Multiplayer-Part kann überzeugen. Zwar bietet Call of Duty 4 streng genommen keine wirklichen Neuheiten, aber wie bereits erwähnt, ist das kein Beinbruch und der Titel rockt trotzdem.