Pilotwings 64 im Test

Nintendo 64

Schon bei den ersten Grafikdemos des Nintendo 64 sah man häufig Drachenflieger und kleine Hubschrauber über Inselwelten jagen. Damals schienen die Landschaften paradiesisch und die spielerischen Möglichkeiten unendlich. Pilotwings 64, der Nachfolger des seinerzeit äußerst beliebten SNES-Pendanten, war eines der ersten erschienen Spiele für die Konsole und prägend für den ganzen 64Bit-Stil im Hause Nintendo.
 

Pilotwings_64_11Bei Pilotwings sitzt ihr als einer von sechs wählbaren Piloten am Steuer allerlei Flugvehikel und versucht auf vier verschiedenen Inseln zahlreiche Missionen erfolgreich zu bestehen, um so Orden zu sammeln. Je nachdem wie siegreich ihr seid, bekommt ihr eine Auszeichnung in Bronze, Silber oder Gold. Am Anfang stehen nur drei unterschiedliche Vehikel mit den leichtesten Aufgaben zur Verfügung. Je mehr Medaillen ihr aber einsackt, desto mehr Transportmittel und desto schwerere Aufträge dürft ihr bestreiten. Eine Geschichte erzählt Pilotwings derweil nicht. Es geht allein um die Erprobung eurer Flugfähigkeit und – ein vor allem nach vielen Jahren nicht zu unterschätzender Aspekt – das Erleben und Erforschen der Spielwelt.

Bei den Missionen gibt es nur eine kleine Anzahl an unterschiedlichen Typen, die immer variieren. Am wichtigsten sind hier das Durchfliegen verschiedener Markierungen und das anschließende Landen in einem ausgewiesenen Landebereich. Bewertet werden hier Dinge wie die erreichten Kennzeichnungen, die benötigte Zeit oder euer Landestil. Aber häufig gilt es auch andere Aufträge zu erledigen, wie z. B. das Abschießen von Zielen mit abschließendem Landemanöver oder das Schießen eines besonders schönen Fotos von geografischen Merkmalen.

Unterwegs seid ihr mit den verschiedensten Fluggeräten. Da wären z. B. der Gyrocopter oder der Raketenanzug, welche euch mit motorisierter Unterstützung natürlich flink an den Bestimmungsort bringen, wobei man auf die Tankanzeige achten sollte. Vollkommen anders steuern lassen sich der Drachen oder der Fallschirm. Hier müsst ihr euer Geschick im Umgang mit der Thermik schulen, um die Aufgaben erfolgreich zu absolvieren. Am schrägsten ist eindeutig die Kanone. Mit dieser feuert ihr euer Alter Ego wie im Zirkus ab und trefft eine Zielscheibe möglichst genau. Natürlich machen euch Gebirge und Wind das Zielen schwer.

Pilotwings_64_16Die Steuerung von Pilotwings ist sehr gelungen und die damals relativ neuen Analogsticks machen einen guten Job. Mit ihrer Hilfe kann man nach wenigen Trainingsflügen mit dem Drachen regelrecht filigran um die Berge kreisen. Die Knopfbelegung ist einfach und logisch: Insofern das momentane Gerät beschleunigen und bremsen kann, erledigt man dies mit A- und B-Button. Feuern bzw. fotografieren erledigt man mit dem Z-Knopf. Doch meistens liegt eure Konzentration allein auf dem gefühlvollen navigieren mit dem Analogstick und das ist auch gut so.

Grafisch war Pilotwings damals ein Traum. Die detailverliebten Inselchen könnt ihr mit der gemächlichen Geschwindigkeit eurer Fluggeräte wunderbar entspannend erkunden. Und die Designer ließen sich einige darstellerische Details einfallen. Zum Beispiel gibt es auf einer Insel eine Miniatur des Mount Rushmore, auf welchem der gute alte Mario sein Konterfei präsentiert. Besonders das Gefühl der verschiedenen Flughöhen war hervorragend. Eine Bewertung des Stils ist aber natürlich immer subjektiv. Doch wer die Optik der anderen Nintendo-Starttitel wie Mario 64 oder Wave Race 64 mochte, der wird auch Pilotwings sofort in sein Herz schließen.

Und auch musikalisch ist das Spiel ein Vergnügen: Zweifellos dudeln die Melodien wie so oft kindlich und unbefangen vor sich hin, aber zum einen ist dies für viele Spieler das Höchste der Gefühle und zum anderen passt der Soundtrack perfekt zum Spielgefühl. Für schnelle und schwere Missionen gibt es hochtrabende Arcadetitel und für die langen ruhigen Flüge relaxte Entspannungsmusik. Toll!




Andrej meint:

Andrej

Pilotwings 64 ist wohl DER Ausnahmetitel schlechthin. Als Nachfolger des hochgelobten Vorgängers auf dem Super Nintendo waren die Ansprüche an das Game recht hoch und sie wurden voll erfüllt. Spannende und fordernde Missionen und auch die damals sehr gute Technik lassen auch die kleineren Mankos des Titels verschmerzen. Wenn ihr ein Spiel für das "Relaxed Gaming" sucht dann seid ihr mit Pilotwings 64 bestens bedient, da es zudem auch günstig zu erwerben ist.  

Team meint:

Team

Pilotwings 64 ist schon aus rein ästhetischen Gründen ein Pflichttitel für das N64. Noch nach Jahren denkt man zufrieden an das gemächliche Schweben über virtuelle Eilande zurück. Setze ich mich wieder selber hinter den Steuerknüppel, stellt sich sofort ein nostalgisches Wohlgefühl im ganzen Körper ein und man erwischt sich dabei, wie man wieder einmal die Missionsbeschreibung komplett ignoriert und abseits der Routen sein Glück sucht.

Andrej meint:

Andrej

Ich habe es geliiiiebt! Pilotwings 64 begeisterte mich über Wochen hinweg und bot mit seiner phänomenalen Optik zumindest damals ordentlich Eye-Candy. Das fällt heute weg, trotzdem ist das geniale Spielprinzip einfach zeitlos. Wer Pilotwings64 bisher verpasste, hat noch schleunigst etwas nachzuholen!

Positiv

  • Erforschen einer idyllischen Spielwelt
  • Motivierende Lernkurve
  • Jedes Fluggerät spielt sich anders

Negativ

  • Nur wenige Missionsarten
  • Kein Mehrspielermodus
Userwertung
8.1 13 Stimmen
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Forum
  • von Azazel:

    Geht ja auch nicht um exklusivspiele sondern um das launchangebot generell. Das war eben dürftig und Genre technisch mau....

  • von Flat Eric:

    Jo, Turok kam Tage später für unglaublich viel Geld, auf SotE, was ok war, kostet teilw. 159DM... Das erschien, bei uns zumindest, erst im April...

  • von Slainte:

    Waren bei uns aber nicht alle am ersten Tag.Die haben sich über Wochen verteilt.Am ersten Tag gabs nur Mario und Pilotwings und 3 Tage später Turok.

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Pilotwings 64 Daten
Genre Simulation
Spieleranzahl 1
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 1997-03-01
Vermarkter Nintendo
Wertung 8.1
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