


Wie nicht anders von RPG-Riese Square gewohnt, bietet natürlich auch dieser Titel wieder eine spannende Story. Das Ordia Empire beschließt nämlich flugs mittels seiner überlegenen Luftstreitkräfte die fünf Nachbarländer in einen Krieg zu verwickeln. Ihr übernehmt dabei den jungen Piloten Keid, der auf Seiten einer dieser bedrohten Nationen, nämlich der vornehmlich bäuerlich lebenden Republik Esk ins Geschehen eingreift. Gemeinsam mit eurem Kumpel Payer schickt euch der Präsident auf eine Aufklärungs- und Sabotagemission, um dem fiesen Ordia Imperium einen Strich durch die wohlkalkulierte Rechnung zu machen.

Strategischer Patroullienflug über Land und Leute..
Doch gleich vorweg - wer als dummer Gaijin auf die Welt gekommen ist, wird trotz des verlockenden Namens auch bei Squares Blue Wing Blitz nicht viel von dieser sicherlich spannenden Hintergrundstory mitbekommen. Denn die Story wird mal wieder komplett in unverständlichen Kanji erzählt. Mehr Glück habt ihr allerdings bei der Menüführung, denn diese verlässt sich wirklich größtenteils auf Symbole und ist auch von normalen Mitteleuropäern nach kurzer Zeit zu verstehen.

Feind entdeckt - jetzt wirds ernst!
Wie es sich für ein strategisches Rollenspiel so gehört, will nämlich auch eine ganze Menge taktisches Gespür gefragt sein. In der Regel zu Zweit, starten die Duelle nämlich auf einer in diverse Felder eingeteilten Karte. Wie könnte es anders sein, kommt nun wieder das altbekannte Move & Attack Muster zum Einsatz. Wer den ungebetenen Störenfried, zerstörungswütigen Bomber oder schnellen Jäger dann endlich in Waffenreichweite hat, darf sich mit allen verfügbaren Mitteln darauf stürzen. Doch auch hier wird nicht von wohldosierter Taktik abgerückt. Ebenfalls rundenbasierend dürft ihr euch zwischen diversen Flugmanövern bzw. dem Angriff (Bord MG, Bomben usw.) entscheiden. Ein kleiner Statusbildschirm am linken unteren Rand hilft dabei den Überblick im Luftkampf zu bewahren und so lassen sich die Gefechte mittels der Symbole recht einfach dirigieren.

Der Gegner ist gestellt - gleich sprechen die Waffen!
Wer dann Flieger eskortiert, Ländereien und Städte vor Bombern bewahrt oder gegnerische Spione vom Himmel gepustet hat, bekommt zwischenzeitlich wieder mal das RPG-typische Gebrabbel zwischen den Charakteren vorgesetzt, wo sich später im Game auch noch weitere Piloten aus allen Himmelsrichtungen eurer Staffel anschließen. Zudem lassen sich vor jedem erneuten Start noch die Bordbewaffnung und/oder das Flugzeug upgraden, so daß ihr dem nächsten Gefecht furchtlos entgegensehen könnt.
Technisch ist Blue Wing Blitz sicherlich eine solide Sache. Hübsche bunte, im unverkennbaren Japan-Stil gehaltene Grafiken erfreuen das Herz eines jeden RPGfans, ohne dabei aber an die Fähigkeitsgrenze des WonderSwans zu stoßen. Auch die Kämpfe mit ihren begrenzten Animationen (Advance Wars lässt grüßen!) sind da keine rühmliche Ausnahme. Musikalisch wechselt das Game im weiteren Spielverlauf zwischen unterhaltsam und nervig trötend, nur ausgemachte Cracks dürften hier der stundenlangen Dauerberieselung standhalten.
Die Idee ist toll, die Umsetzung ist toll plus die Technik stimmt - und ich verstehe es nicht, argh! Selten habe ich mich so darüber geärgert, nicht als kleiner Hiro dem Mutterleib ade gesagt zu haben. Doch wer weiß, vielleicht bekommen wir ja irgendwann doch mal zumindest eine US-Version in Form eines Remakes spendiert? Wünschenswert wäre es allemal, denn so ist Blue Wing Blitz zwar irgendwie spielbar, rechte Begeisterung will dabei aber nicht wirklich aufkommen!