Red Faction im Test

PlayStation2

Ende der Neunziger wurde der Kampf im Ego-Shooter-Genre zwischen Epic Games und ID Software ausgetragen. Hier ging es nicht nur um den Thron in dem Genre, sondern auch um technologischen Fortschritt gegenüber anderen Firmen. Und so wurde in PC-Magazinen heiß diskutiert, welche Grafikengine nun die leistungsstärkere sei. War es die hochgelobte Unreal-Engine oder eher dessen Counterpart ID Tech 3? Abseits dieser öffentlichen Debatten gesellte sich ein neuer Bewerber hinzu, der mit einer innovativen Idee punktete - nämlich einer voll zerstörbaren Umgebung.

Red_Faction_17Und so war Red Faction von der Firma Volition kurz nach dem Millennium in aller Munde. Ausführliche Previews und Einblicke in die Produktion des von der Presse hochgelobten Titels nahmen kein Ende. Und so stand Red Faction bei vielen Zockern ganz oben auf der Liste der meist erwarteten Spiele des Jahres 2001 / 2002. Auch storytechnisch bewegte sich Red Faction auf für das Genre untypischem Gebiet. In der dunkeln Zukunftsversion von Volition ging es um Missstände und Ausbeutung menschlichen Lebens.

In der Gestalt eines jungen Minenarbeiters erlebt ihr die grauenvollen Zustände auf dem Mars, der als Rohstoffplanet für die Erde unverzichtbar geworden ist. Die Firma Ultor Corporation, die den Abbau verantwortet, glänzt nach außen hin mit einem Saubermann-Image. Mit einer breiten Werbekampagne locken sie junge Arbeiter auf den Roten Planeten mit der Aussicht schnelles Geld zu verdienen.

Viele folgen diesem Ruf und müssen alsbald feststellen, dass die Zustände mehr als unmenschlich sind: Minenarbeiter hausen in kleinen Baracken, der Arbeitstag dauert länge als 10 Stunden und die Übergriffe der Sicherheitsbeamten tun ihr Übriges. Zudem raffte eine mysteriöse Seuche Arbeiter fort. Und so musste es kommen, wie es kommen musste. Am Ende der zweiten Schicht wird Parker Zeuge einer Gewalttat an einem Minenarbeiter, der Funke entzündet sich und alle Minenarbeiter greifen vereint zu den Waffen. Eher als Mitläufer kam Parker ins Spiel der sofort von allen Wachen in seiner Umgebung angegriffen wird. Er sieht die Chance, so schnell wie möglich den Planeten Mars zu verlassen und wieder auf die Erde zurückzukehren.

Red_Faction_10Das ist der Hauptbeweggrund, der euch in der Haut des Protagonisten durch die verzweigten Tunnel tief unter der Marsoberfläche laufen lässt. Schnell sind die ersten Waffen gefunden. Neben einem Elektroschlagstock sowie einer 12mm Pistole die alle Wachen als Standardbewaffnung bei sich tragen, werde ihr auch auf C4 und einem Raketenwerfer treffen. Dieser wird von den Minenarbeitern liebevoll »Big Earl« genannt.

Mit diesen kraftvollen Instrumenten lassen sich neue Tunnelgänge durch Sprengungen erstellen bzw. ausbauen. Doch hierzu gibt es eigentlich keinen Anlass, weil euch die gut angelegten Tunnel dank Beschilderung schnell vorankommen lassen. Auf dem Weg zur Wachstation werdet ihr immer wieder auf andere Minenarbeiter treffen, denen ihr helfen könnt.

War dies erfolgreich, schließen sie sich euch für einen Abschnitt an und geben Feuerschutz. Inmitten der Unruhe meldet sich auch Eos, die Leiterin der Marsbewegung Red Faction über Funk und ruft zu einem globalen Angriff auf Ultor. Doch die meisten Minenarbeiter haben nicht das Bedürfnis sich dieser Sache anzuschließen, sondern wollen nur so schnell wie möglich den Planeten verlassen.

Doch dies wird von der Ultor Corporation im Keim erstickt. Minenarbeiter, die es doch in Shuttles schaffen, werden mittels Raketenbeschuss aus der Luft geholt und alle Minenausgänge abgeschlossen. So ist Parker gezwungen, der Red Faction zu helfen. Recht schnell findet sich noch ein Verbündeter, der auf den Namen Hendrix hört. Dieser gibt sich beim ersten Gespräch als Sicherheitsbeamter von Ultor aus und versorgt Parker mit nützlichen Infos.

Red_Faction_12Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung von Red Faction wurde missionstypisch viel Abwechslung geboten. Neben dem obligatorischen Feuerwechsel und Schalter drücken kamen noch Schleich- sowie Fahrzeugmissionen hinzu. Nachdem ihr die Mine hinter euch gelassen habt, bekommt ihr von einem Mitglied der Untergrundorganisation einen Anzug spendiert. Mit diesem und einer versteckter Waffe lauft ihr im Hauptgebäude von Ultor herum, um den Firmenchef zu kidnappen.

Hierbei müsst ihr aus dem Sichtfeld der Wachen sowie der Sicherheitskameras bleiben sonst ist in kurzer Zeit der Teufel los. Das Waffenarsenal ist zwar nicht so innovativ wie bei Unreal Tournament, doch bieten alle Bleispritzen interessante Feuermodi. Hier sticht neben Flammenwerfer und Schutzschild der Rail Driver stark heraus. Dieser bietet zwar nur ein Schuss pro Magazin, dieser geht aber durch Wände. Schaltet ihr zudem den zweiten Feuermodus hinzu, seht ihr dank Hitzesignatur die Feinde durch das Gemäuer - eine sehr coole Waffe.

Trotz seines hohen Alters ist Red Faction auch heute noch gut spielbar, was zum größten Teil an der konfigurierbaren Steuerung liegt. Diese lässt sich nämlich auf den jetzigen Standard einstellen. Die Feuergefechte laufen dank Auto Aim-Funktion auch gut ab. Diese könnt ihr im Optionsmenü abschalten, was dem Schwierigkeitsgrad aber nicht gut tut.

Red_Faction_2Sind heute alle gängigen Ego-Shooter für ihre Schlauchlevels berühmt, punktet Red Faction mit einer gewissen Freiheit, den Weg selbst zu erforschen. Unterstrichen wird dies von der Geo-Mod-Engine, die praktisch alles Gestein verändern kann. Doch spieltechnisch hat dieses coole Feature nur wenig Nutzen. Gelegentlich lässt sich eine Stahltür nicht öffnen und die beste Lösung ist einen Durchgang daneben anzulegen. In den Feuergefechten selbst hat die Geo-Mod-Engine keinen Einfluss. War die Computer-KI für damalige Zeit gut, ist sie 10 Jahre später nicht mehr auf dem neuesten Stand. Die Treffsicherheit eurer Feinde ist trotz großer Entfernungen tödlich und manchmal seid ihr im Serious Sam ähnlichen Rückzug, wenn die Feinde im Kamikaze-Stil den Nahkampf suchen.

Während die PC-Version mit einem Onlinemodus punktete, ist die Playstation 2 Variante nur offline spielbar. Doch bietet Red Faction einen Splitscreenmodus und eine Bot-Unterstützung mit bis zu 6 Computergegnern. 9 Mehrspielerkarten runden das Paket ab, welche leider nur Deathmatch bieten. Hier orientiert sich Red Faction an anderen Arenashootern dieser Zeit. Alle Waffen sind an festen Positionen und die Laufgeschwindigkeit wurde erhört um ein Unreal Tournament- bzw. Quake III ähnliches Feeling zu erschaffen.




Dominic meint:

Dominic

Die Erwartungen an Red Faction waren hoch und die Presse überschüttete den Titel mit hohen Wertungen. Spiele wie Black, Killzone oder Project Snowblind kamen erst später heraus und sollten dann die Messlatte des Genres weiter nach oben setzen. Red Faction ist daher heute nur ein Spiel, das ich mit der Note ‚‚gut‘‘ bewerten würde. Denn viel Potential wurde in den frühen Tagen der PS2 verschenkt.

Positiv

  • Zerstörbare Umgebung
  • Viele Waffen mit interessanten Sekundärfunktionen
  • Mehrspielermodus mit Bot-Unterstützung

Negativ

  • Zerstörungsfeature wird kaum genutzt
  • Leichtes Kantenflimmern
Userwertung
6.76111 18 Stimmen
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Forum
  • von Aya:

    Oh Red Faction II ist vom Index? Sehr cool. Vielleicht kann ich das dann wieder meiner Spielesammlung hinzufügen. Oder vielleicht kommt es sogar für PS4 als PS2 Klassiker, das wäre toll! ...

  • von Nognir:

    bin gespannt, ob es das Spiel dann auch irgendwann bei GOG gibt. ...

  • von Mistercinema:

    Und ab sofort ist auch red Faction 2 vom Index: ----------- Nachdem vor einigen Monaten bereits Red Faction vom Index genommen wurde verkündet Publisher THQ Nordic, dass mit dem heutigen Tage auch Red Faction II von der Liste der jugendgefährdenden Medien gestrichen wurde. Viele Gespräche,...

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Red Faction Daten
Genre Ego-Shooter
Spieleranzahl 1 - 2
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 2002-02-20
Vermarkter THQ
Wertung 8
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