PSone Rückblick Teil I - Die besten Jump And Runs im Test
Sie wurde mehr als zehn Jahre lang produziert und ist über 100 Millionen Mal über die Ladentheken des Planeten gewandert. Die erste Playstation ist eine Legende und war für viele neXGam-Besucher der Einstieg in die Welt der Videospiele. Es gibt also viele gute Gründe dafür, einen nostalgischen Blick zurückzuwerfen. Im Jahr 2012 widmen wir Sonys erster Zock-Hardware acht Specials und nehmen dabei die Highlights aller wichtigen Genres unter die Lupe. Wenn ihr nicht wisst, ob es sich lohnt, den antiken grauen Kasten samt passendem Röhrenfernseher mal wieder aus dem Keller zu holen, findet ihr jetzt und hier ein paar sehr gute Gründe.
Teil I – Die besten Jump´N´Runs
Ach, was waren das für wunderschöne Stunden, die man Mitte der 80er-Jahre vor einem Nintendo Entertainment System verbracht hat. Mit dem unverwüstlichen 2-Knopf-Joypad in der Hand und dem beliebten Super Mario Bros. im Modulschacht hatten viele Zocker das Gefühl, dass Videospiele nicht mehr besser werden können. Doch die Abenteuer des italienischen Klempners waren nur einer der Meilensteine in der Geschichte der Jump'N'Runs. Schon kurze Zeit später zeigte uns SEGAs blauer Igel Sonic, was Geschwindigkeit bedeutet und mit dem Erscheinen des N64 schaffte Mario schließlich den Sprung in eine komplexe 3D-Welt.
Playstation-Spiele werden eher selten genannt, wenn Fans nach den besten Jump'N'Runs aller Zeiten gefragt werden. Das ist ziemlich unfair, denn auch für Sonys Konsole sind viele hochkarätige Titel erschienen. Das allgemeine Interesse am Genre hatte einfach in der zweiten Hälfte der 90er-Jahre stark nachgelassen. Damals standen Videospiele kurz davor, endlich ihr Kinderkram-Image abzuschütteln. Dementsprechend wendeten sich viele Playstation-Zocker und Entwicklerteams vom simplen Gameplay und der grellbunten Grafik vergangener Tage ab. „Erwachsene“ Spiele mussten her! Auch die Meinung, dass Jump'N'Runs einfach keine 3D-Optik vertragen, war damals weit verbreitet. Nur wer Geduld mit den Programmierern hatte, kam während der Lebensspanne der Playstation in den Genuss einer ganzen Reihe von Toptiteln, die nicht nur grafisch zeitgemäß waren, sondern das alte und leicht eingeschränkte Spielprinzip mit vielen neuen Ideen veredelten.
Wer ein Playstation-Spiel sucht, das ohne langes Studium der Anleitung oder den Kampf mit einer komplizierten Steuerung Spaß bringt, wird in diesem Teil unseres Specials garantiert fündig. Selbst Einsteiger und chronische Nichtzocker legen den Controller nicht so schnell aus der Hand, wenn ein gutes Jum´N´Run im Laufwerk rotiert.
Platz 5: Castlevania: Symphony of the Night – Auf Draculas Spuren
Metroidvania ist eine Wortkreation, die in jüngster Zeit immer häufiger genutzt wird, um umfangreiche und knifflige Jump´N´Runs mit viel Action zu beschreiben. Beliebte Download-Titel wie Shadow Complex und Outland lassen sich diesem Subgenre zuordnen. Unter Insidern gelten die frühen Vertreter der Castlevania-Reihe noch immer als das Nonplusultra der 2D-Ära. Zum Erstaunen vieler gleicht Castlevania: Symphony of the Night auf der PSone immer noch sehr stark dem SNES-Vorgänger. Das war in einer Zeit, als die ganze Welt nach 3D-Optik schrie eine sehr mutige Entscheidung von Konami. Wer dem Titel eine Chance gibt, bemerkt sofort die hervorragende Spielbarkeit, die auch heute noch begeistern kann. Eine bedrückende Grusel-Atmosphäre, die in erster Linie von dem genialen Soundtrack lebt, überdeckt die leicht angestaubte Optik problemlos. Castlevania: Symphony of the Night spielt sich wie alle klassischen 16-Bit Jump'N'Runs von links nach rechts. Ím Gegensatz zu anderen Episoden der Endlosreihe kommt es vollständig ohne Tiefenebenen aus. Der Held ist zu Beginn nur mit einer simplen Peitsche bewaffnet, soll sich damit gegen allerlei Monster wehren und am Ende den bösen, bösen Endgegner von der Bildfläche fegen. Klassischer geht es kaum noch. Damit das alles aber nicht ganz so langweilig wird, wie es bis jetzt klingt, wurden dem Spiel jede Menge Power-Ups, Geheimnisse sowie unterschiedliche Gegnertypen spendiert und die überzeugende Mischung mit einer wunderbar-schaurigen Musik abgerundet. Leider ist das Original aufgrund seines Alters und seiner Beliebtheit heutzutage nicht gerade billig. Wer die Kosten nicht scheut oder sich den günstigen XBLA-Download gönnt, wird am Ende mit einer absoluten Spieleperle belohnt.
Platz 4: Die Spyro the Dragon-Serie - Grellbunter Spielspaß-Knaller
Gerade hatten ihn alle vergessen, da wird Spyro neues Leben eingehaucht. Trotz der interessanten Marketing-Strategie, die hinter Skylanders steckt, ist es recht unwahrscheinlich, dass der lila Drache noch mal so populär wird wie um die Jahrtausendwende. Es wirkt nicht ganz fair, dass diese Spiele-Reihe „nur“ auf dem vierten Platz in diesem Special gelandet ist, denn in einigen Bereichen ist Spyro selbst dem Spitzenreiter überlegen. Vor allem der Umfang ist monströs. Jeder Teil der Serie legte die Messlatte ein wenig höher und ließ die Titel der Konkurrenz ziemlich mickrig aussehen. Mit Spyro: Year of the Dragon packten die Entwickler mehr Spiel auf eine CD, als die meisten Zocker damals für möglich gehalten hätten. In über 30 riesigen 3D-Welten, in denen meistens auch noch ein paar Mini-Games versteckt sind, muss der knuffige Held gemeinsam mit seinen Verbündeten fiese Gegner bekämpfen und kleinere Rätsel lösen. Doch die eigentliche Aufgabe ist es, gestohlene Dracheneier finden, um das Überleben aller feuerspeienden Reptilien zu gewährleisten. An Humor ist die Serie kaum zu übertreffen. Nicht nur witzige und einfallsreiche Charaktere, sondern vor allem unzählige unvorhersehbare Situationen sorgen dafür, dass ein Lacher den Nächsten jagt. Auch technisch wissen Spyro the Dragon und seine beiden Fortsetzungen bis auf kleinere Kameraprobleme zu gefallen. Ein geniales Leveldesign und flüssige Animationen machen die Jump'N'Run-Reihe zu einem Erlebnis und der Soundtrack, der aus der Feder des bekannten Musikers Stewart Copeland (The Police) stammt, passt perfekt. Die Frage ist jetzt natürlich: Warum werden diese Spiele mit so viel Lob überschüttet und trotzdem auf den undankbaren vierten Platz verbannt? Leider sind die Spyro-Games etwas zu leicht ausgefallen. Profi-Zocker werden zwar auch einige unterhaltsame Stunden vor der Konsole verbringen, aber irgendwann doch ein paar echte Herausforderungen vermissen. Kinder und Gelegenheitsspieler kommen hingegen voll auf ihre Kosten.
Aktueller Preis der Originale: circa € 20 pro Spiel
Platz 3: Ape Escape – Simples Spielprinzip, Spaß ohne Ende!
Ape Escape war anno 1999 das erste Spiel, das Sonys Dual Shock Controller unterstützte. Eigentlich wurde die bunte Affenjagd nur programmiert, um die Möglichkeiten der Sticks und die Vibrationseffekte eindrucksvoll unter Beweis zu stellen. Die Ideen, die zu diesem Zweck verwirklicht wurden, sind genial. Ihr steuert den Helden Spike durch ein frei begehbares 3D-Terrain und sollt in verschiedenen Zeitaltern mit eurem Netz jeweils eine bestimmte Anzahl machtgieriger Affen einfangen. Im Laufe eures Abenteuers bekommt ihr immer mehr Hilfsmittel. Vom einfachen Leuchtsäbel über einen Hullahoop-Reifen bis hin zum Propeller wird alles geboten, was das Spielerherz begehrt. Fingerspitzengefühl ist ständig gefragt, denn immer wieder müssen beide präzise Analogsticks gedreht werden. Trotz aller Hilfsmittel machen es euch die Affen alles andere als leicht. Sie sind nicht nur gut versteckt, sondern verfügen auch über sehr unterschiedliche Verteidigungsmöglichkeiten, wodurch die Jagd abwechslungsreich bleibt. In Ape Escape ist zwar jede Menge Gehirnschmalz gefragt, aber klassische Hüpf- und Geschicklichkeitseinlagen kommen trotzdem nicht zu kurz. Die Levels haben ein ebesno durchdachtes wie originelles Design. Beispielsweise dient der Schlund eines riesigen Monsters als Kulisse und das Finale ist an Ideen- und Detailreichtum kaum noch zu überbieten. Wie so viele frühe 3D-Spiele ist Ape Escape leider nicht gut gealtert. Die polygonarmen Figuren sehen aus heutiger Sicht tatsächlich ganz schön antik aus. Freunde innovativer Spielideen dürfen trotzdem einen Blick riskieren.
Aktueller Preis des Originals: circa 5 Euro
Platz 2: Rayman 2: The Great Escape – Detailverliebtheit in Bits und Bytes
Rayman ist bis heute eines der stimmungsvollsten 2D Jump'N'Runs und dürfte dank des fiesen Schwierigkeitsgrades für den Tod von unzähligen Gamepads verantwortlich sein. Der grandiose Nachfolger Rayman 2: The Great Escape spielt sich da wesentlich angenehmer. Ohne ins Reich der Kinderspiele abzurutschen, bietet die Fortsetzung die wohl knuddeligste Atmosphäre in einem Playstation-Jump'N'Run. Ihr steuert den kleinen Helden Rayman durch eine Vielzahl von wunderbar designten und abwechslungsreichen 3D-Spielabschnitten, die zum Teil völlig frei begehbar sind. Dabei bedient sich Rayman einer Vielzahl von Hilfsmitteln. So schleudert ihr euren Gegnern blaue Energiebälle entgegen, gleitet mit euren Propeller-Haaren durch die Lüfte, fahrt Wasserski oder galoppiert auf einer ausgeflippten Rakete durch die Prärie. Im Gegensatz zu so manchem Rare-Spiel auf den N64 werdet ihr zu keiner Zeit von Orientierungslosigkeit geplagt und könnt euch auf das besinnen, auf was es wirklich ankommt: Spaß haben! Ubi Soft hat in seinen Hoffnungsträger so viele liebevolle Details gepackt, dass man es gar nicht erwarten kann, das nächste Level zu erreichen oder dem nächsten Boss gegenüberzutreten. Grafisch wird dabei das Letzte aus der PSone herausgekitzelt – satte Farben und eine wunderschöne Umgebung sind das Ergebnis. Große Schwachpunkte gibt es nicht - lediglich die Sprachausgabe klingt etwas unpassend. Wer allerdings eine PS2 oder einen Dreamcast sein Eigen nennt, sollte lieber zur grafisch noch schöneren 128-Bit Version greifen.
Platz 1: Die Crash Bandicoot-Serie - Das missverstandene Maskottchen
Crash Bandicoot hat es nie geschafft so bekannt zu werden wie die Maskottchen der Konkurrenz. Während Sonic und Mario in Fernsehserien und Filmen auftauchten oder als Plüschfiguren und auf Kaffeetassen verewigt wurden, beschränkten sich die Auftritte von Sonys Repräsentanten hauptsächlich auf die Welt der Videospiele. Ob es an seinem leicht schwachsinnigen Grinsen liegt oder daran, dass er einfach nicht so knuddelig ist wie die Sympathieträger von Sega und Nintendo, weiß wohl niemand ganz genau. Auf jeden Fall haben die Entwickler von Naughty Dog eine ganze Reihe genialer Games um das energetischen Tierchen gebastelt. In drei verschiedenen Kategorien unseres Specials haben sich Crash und seine Freunde einen Platz unter den Top 5 sichern können und im Jump'N'Run Bereich reicht es mit knappem Vorsprung sogar für die Spitzenposition. Die drei Teile von Crash Bandicoot bieten einfach alles, was man sich von einem gelungenen Vertreter des Genres wünscht. Abwechslungsreiche Levels, die mit immer neuen Situationen und Gegnern überraschen können, knifflige Stellen, die das ganze Geschick des Spielers erfordern und eine lustige akustische Untermalung, die für die richtige Stimmung sorgt. Im Gegensatz zu vielen anderen Serien wurde Crash Bandicoot mit jeder Fortsetzung besser. Ohne das gut durchdachte Grundprinzip stark zu verändern wurde sowohl die Technik als auch das Leveldesign im Laufe der Jahre optimiert und erweitert. Mit dem dritten Teil, der den Untertitel Warped trägt, erreichen die bunten Hüpfabenteuer eine Qualität, die ihnen den ersten Platz in diesem Teil unseres Playstation-Specials eingebracht haben. Auffallend sind vor allem die häufig wechselnde Perspektive und die einfallsreichen Schauplätze. Einmal wird das Geschehen aus der klassischen Third-Person-Ansicht verfolgt und schon im nächsten Level steckt Crash in einem Taucheranzug und bewegt sich durch eine wunderschöne 2D-Unterwasserwelt. Die witzigen Animationen und Soundeffekte sorgen dafür, dass man auch dann etwas zu lachen bekommt, wenn man einen Fehler macht. Schade, dass die Serie das hohe Niveau mit neuen Entwicklerteams auf späteren Konsolen nicht mehr halten konnte. Allerdings fällt es leicht Naughty Dog zu verzeihen. Schließlich haben uns die Programmierer-Genies nach Crash Bandicoot mit genialen Games wie Jak & Daxter und Uncharted beglückt.
Also damals fand ich Croc: Legends of the Gobbos ganz gut, kA wie das heute standhalten würde.
Hercules (Action/Jump n Run) fand ich auch sehr spassig, sogar damals an einem Stück durchgezockt
Jackie Chan Stuntmaster war auch klasse....
von cenobite:
Die Jumping Flash Reihe fand ich super. Sind allerdings etwas gewöhnungsbedürftig aufgrund der Perspektive (1st Person).
Und Lomax gefiel mir damals auch -vor allem optisch- sehr gut. Hab's allerdings auch schon seit Jahren nicht mehr gespielt.
ceno...
von Kirbyfan:
Afro-Toad schrieb:
Das erste Special meiner actteiligen Reihe zu den Klassikern für PSone ist online. Nostalgiker und solche die es werden wollen sollten einen Blick risieren. Ich bin gespannt darauf, ob ihr eventuell alles ganz anders seht,...