Medal of Honor - Unsere Komplettübersicht

Wissenswertes über die "Medal of Honor" und grundlegende Fakten

Aber was bedeutet eigentlich der Name der Spiele? 


Medal of Honor kommt aus dem Englischen und heißt übersetzt "Ehrenmedaille". Das Ehrenabzeichen wird vom Präsidenten der Vereinigten Staaten im Namen des Kongresses an besondere Mitglieder der amerikanischen Streitkräfte verliehen. Jeder Soldat, der sich durch "auffallende Tapferkeit und Furchtlosigkeit bei Lebensgefahr weit über die Pflichterfüllung hinaus im Gefecht gegen einen Feind der Vereinigten Staaten" (Zitat: United States Department of the Army) auszeichnet, wird mit der schicken Medaille belohnt. Neben einem Ehrensold von mehr als 1100 USD pro Monat, erhalten Träger der Medal of Honor einige weitere Privilegien. Diese aufzuzählen, würde aber den Rahmen dieses Artikels sprengen. ;)

Interessantes zur MoH-Reihe

Da Spieler in jedem Teil der MoH-Reihe in die Haut verschiedener tapferer Soldaten schlüpfen, ist die Bezeichnung also mehr als angebracht. Neben dem Namen der Spiele gibt es aber zahlreiche andere Übereinstimmungen, die auf alle vierzehn Spiele zutreffen und sich wie ein roter Faden durch die Jahre ziehen. 

In erster Linie hätten wir natürlich das Gameplay. Gespielt wird aus der Ego-Perspektive, wie in jedem anderen First Person Shooter. Seit 1999 tritt zudem Electronic Arts als Publisher auf. Nach dem großen Erfolg der ersten beiden Ableger für die PSX verbreitete EA seine Kriegsspiele auf verschiedenen Plattformen, darunter nahezu alle Konsolen, Handhelds und den PC. Zudem ähneln sich alle Games im Setting. Dabei spielen die ersten zwölf Medal of Honor Teile alle zur Zeit des zweiten Weltkriegs und werden daher oft als WWII-Shooter bezeichnet. Erst 2010 wagten die Danger Close Studios den Sprung in die Neuzeit und verlagerten das Spielgeschehen in Zeiten der modernen Kriegsführung (Modern Warfare). In den Anfängen konzentrierten sich die Entwickler verstärkt auf das OSS (Office of Strategic Service) und lehnten das Gameplay an die Vorgehensweise der amerikanischen Geheimorganisation an. Die operierte während des Zweiten Weltkriegs verdeckt hinter feindlichen Linien. So schlich man sich als Spieler in den ersten Teilen mit schallgedämpften Pistolen durch gegnerische Gebiete und tauschte gefälschte Unterlagen aus.

Mit zunehmender Hardware Power verlagerte sich das Spielgeschehen aber an die Front und der Focus auf planvollem und lautlosem Vorgehen verlor sich mit der Zeit und jedem neuen Ableger immer mehr. Weiterentwicklt wurde auch die Gegner KI und der Gewaltgrad. Bis MoH Rising Sun (fünfter Teil) hielt sich die Darstellung in Grenzen und getötete Soldaten fielen nur mit soliden Sterbeanimationen zu Boden. Der Release vom PC exklusiven MoH Pacific Assault änderte dies jedoch. Plötzlich bluteten Gegner und starben noch realistischer. Den Höhepunkt der Gewaltdarstellung erreichten die Entwickler mit Medal of Honor (2010) und dem neuen Moh Warfighter, da auf aktuellen HD Konsolen sowohl Charaktermodelle, als auch Blut und Animationen stark an die Realität herankommen.

Medal of Honor (1999)

Auf den Spuren des Private Ryan

1998 kam mit Der Soldat James Ryan ein regelrechter Welthit in die Kinos. Steven Spielbergs starbesetzter Kinofilm erzielte ungeahnte Erfolge und wurde mit viel Lob überschüttet. Electronic Arts nahm sich diesen und andere Kriegsfilme als Inspiration und brachte nur ein Jahr später Medal of Honor für die Playstation auf den Markt. Entwickelt wurde das Spiel von den Dreamworks Interactive Studios. Doch hatte auch Steven Spielberg seine Finger im Spiel und arbeitete an der Rahmenhandlung des Ego-Shooters mit. 

So versetzte das Spiel Gamer weltweit in die Rolle von James Patterson, einem amerikanischen Lieutenant, der zwischen 1944 und 1945 diverse Kampfeinsätze an der Westfront bestreiten musste. Der ehemalige Pilot wurde von der Geheimdienstorganisation OSS rekrutiert und musste verschiedene Missionsziele erfüllen. Dazu gehörten das Ausschalten wichtiger deutscher Streitkräfte sowie einige Undercovereinsätze, wo es darum ging, feindliche Angriffsnester zu zerstören oder wichtige Dokumente zu beschaffen. Man durfte sogar in die Uniform eines Deutschen schlüpfen und Unruhe zwischen den gegnerischen Reihen stiften.


Exotische Mitspieler

Neben einem gelungenen und abwechslungsreichen Singleplayer bot Medal of Honor auch einen Multiplayer. In der Deathmatch Variante für zwei Spieler durfte man in die Haut diverser Soldaten schlüpfen oder sogar ganz skurrile Gestalten freispielen (oder per Cheat aktivieren). Neben dem philippinischen Patrioten und Nationalhelden José Rizal und William Shakespeare durften Videospieler sogar einen Deutschen Schäferhund oder einen Velociraptor auswählen.

Die Problematik mit den Symbolen

Electronic Arts und die DreamWorks Interactive Studios legten bei ihrem neuen Spiel sehr viel Wert auf Realismus. Alles musste so authentisch wie möglich sein. Und da die Handlung im Zweiten Weltkrieg spielte und man sich die Deutschen als Feinde ausgesucht hatte, durften Symbole wie das Hakenkreuz, Siegrunen und nationalsozialistische Plakate nicht fehlen. Aufgrund dessen wurde das Spiel in Deutschland stark zensiert, da sonst eine Veröffentlichung gescheitert wäre. So wurden besagte Kreuze durch Eiserne Kreuze oder Balkenkreuze ersetzt und Plakate ganz entfernt. 

Neben dem Bildmaterial wurde auch der Sound beschnitten. So ist in der deutschen Version nur noch vom deutschen Oberbefehlshaber die Rede. Namentlich wird dieser aber nie erwähnt. Und obwohl diese Schnitte zu einem Release in Deutschland führten, wurde das Spiel letztendlich doch von der BPjS hierzulande indiziert.

Lorbeeren für EA

An dem Erfolg des Spiels rüttelte dieser Umstand aber wenig. Die Presse war begeistert und überhäufte Medal of Honor mit Höchstwertung. Von der Erzählweise bis hin zum Gameplay, Grafik und dem Sound wurde das Spiel in den höchsten Tönen gelobt. 87,13% Durchschnittswertung auf gamerankings.com sprechen für sich. Der Soundtrack, komponiert von Michael Giacchino, wurde wegen großer Nachfrage sogar auf CD ausgeliefert, was dazu führte, dass der italienische Komponist für weitere Medal of Honor Spiele verpflichtet wurde.

Es folgten außerdem mehrere Auszeichnungen. So wählte das Official UK Playstation Magazine Medal of Honor zum achtbesten Videospiel aller Zeiten. Die Internet Plattform IGN führte das Spiel auf Platz 21 ihrer Liste "Top 25 Games of All Time" für die Playstation. 

Medal of Honor: Underground (2000)

Ein Vorgänger als Nachfolger

Bei dem großen Erfolg von MoH wunderte es niemanden, dass 2000 bereits Medal of Honor: Underground auf der Playstation erschien. Der in nur einem Jahr entwickelte Nachfolger stellte jedoch ein direktes Prequel zum Erstling dar und machte die begeisterten MoH-Fans mit Manon Batiste, dem weiblichen Protagonisten bekannt. Ihre Figur beruhte dabei auf der echten OSS-Agentin Hélène Deschamps Adams, die sich im Teenageralter dem französischen Widerstand angeschlossen hatte und später von der amerikanischen Geheimorganisation OSS (das frühere CIA) rekrutiert wurde. Somit basierte die Heldin des zweiten MoH Ablegers auf einem realen Vorbild. Die echte Adams erhielt sogar einen Auftritt in dem Spiel. In der letzten Mission erschien sie immer in den Mission Briefings und half so Manon Batiste. 

Die Level gestalteten sich gewohnt abwechslungsreich mit Rettungs-, Kampf-, und Sabotageeinsätzen. Doch auch das Setting wusste zu begeistern. Begann MoH Underground in Paris, bereisten Videospieler im Verlauf der Handlung Orte in Nord Afrika, Griechenland, Deutschland u. a.  Der letzte Einsatz musste erneut in Paris gemeistert werden, sodass die Geschehnisse in Frankreich die Story gekonnt einschlossen.


Von tanzenden Hunden und begeisterten Spielern

Obwohl MoH Underground ein Prequel war, konnten Gamer wieder James Pattersen, den Protagonisten aus dem ersten Teil steuern. Spielte man das Spiel durch, bekam man Zugriff auf ein Bonus Level. Als Pattersen musste man ein altes Schloss untersuchen, aus dem ein Notruf abgefangen wurde. Bewaffnet musste man sich gegen tanzende Hunde, die sogar Panzerwagen fuhren, erwehren. Hinzu kamen axtschwingende Ritter, Zombie Soldaten und Roboter, die allen das Leben schwer machen sollten. Kurios!

Und obschon das Spiel nur eine neue Heldin, dafür aber nahezu gleiches Gameplay bot, war die Presse ein weiteres Mal begeistert. Auch die deutschen Fachleute und Fans jubelten, sogar als MoH Underground wieder einmal zensiert wurde. Auch wenn Symbolik, Platake und Sounds entfernt wurden, schritt erneut die BPjS zur Tat und indizierte das zweite PSX MoH. Auf gamerankings.com ist das Spiel mit einer Wertung von 85,65% verzeichnet und somit fast genau so gut wie der Vorgänger.

Eins, zwei oder drei

Zwei Jahre später, im November 2002, erschien MoH Underground als Remake auf dem Gameboy Advance. Wir Europäer konnten im Mai 2003 zuschlagen. Aber dabei blieb es nicht, denn EA veröffentlichte das Spiel ein drittes Mal, doch diesmal in digitaler Form. 2009 erschien Manon Batistes Abenteuer im amerikanischen PSN Store für alle PS3 und PSP Besitzer.

Medal of Honor: Allied Assault (2002)

Schon wieder Spielberg?

Es dauerte nicht nur zwei Jahre, bis Fans einen neuen Teil der MoH Reihe zu sehen bekamen, nein, darüber hinaus schauten Playstation Besitzer in die Röhre, denn Medal of Honor: Allied Assault erschien für PC und Mac! Aber nicht nur das. Diesmal blieben die Dreamworks Interactive Studios außen vor, sodass der dritte Teil der Ego-Shooter Reihe von 2015, Inc. entwickelt wurde. Die neuen Entwickler setzten eine neue Engine ein und bedienten sich an id Softwares "id tech 3" Engine, die bereits bei Quake III Arena zum Einsatz kam.

Bekannte Gesichter suchten Spieler ebenfalls vergeblich. Mit Lt. Mike Powell betrat ein neuer Hauptcharakter an die Kriegsfront und kämpfte sich als United States Army Ranger zwischen 1942 und 1945 durch deutsche Bunker in Nordafrika, Norwegen, Omaha Beach und dem besetzten Frankreich. Dass Steven Spielberg erneut seine Finger im Spiel hatte, merkten die Fans an mehreren Stellen. So wurde der Sturm auf Ohama Beach nahezu komplett Spielbergs Film "Der Soldat James Ryan" nachempfunden und später in MoH Frontline recyclet. Zwei weitere Level orientierten sich am erfolgreichen Kriegsfilm von 1998: der Kampf gegen Sniper in einer zerstörten Stadt und der Schutz einer Brücke gegen die anrückende deutsche Wehrmacht.
 

Als DLCs noch Add-Ons hießen

Die Verlagerung des Gameplays an die Front, in die Reihen der Kameraden, eine neue Grafik und zahlreiche Zwischensequenzen machten Medal of Honor: Allied Assault sehr erfolgreich. Die Höchstwertungen regneten einem Kugelhagel gleich auf das Spiel ein und bescherrten den Fans zwei Add-Ons, die 2002 und 2003 erschienen.

Die erste Erweiterung namens Spearhead wurde von EA Los Angeles entwickelt und schickte Gamer in der Rolle von Sgt. Jack Barnes auf drei waaghalsige Einsätze. Barnes (von Hollywood Star Gary Oldmann synchronisiert) standen erstmals russische und britische Waffen zur Verfügung, die auch im Multiplayer eingesetzt werden durften. Mit den Möglichkeiten eines PCs und der genauen Kontrolle mittels Tastatur und Maus ein großer Fortschritt in der MoH Reihe. Damit ausgerüstet ging es im französischen Hinterland, den Ardennen und einem zerstörten Berlin zur Sache, das Ende des Krieges vor Augen.

Breakthrough war der Name des zweiten Add-Ons, diesmal entwickelt von TKO Software. Als Sgt. John Baker schlug man sich in der Schlacht um den Kasserinpass durch, wendete das Blatt in Tunesien und gab den Deutschen in Italien Saures. Dazu gab es italienische Waffenmodelle, die ebenfalls im Single- sowie Multiplayer 6d4s verwendet werden duften. Sieht man Medal of Honor: Allied Assault mitsamt den Add-Ons als Gesamtpaket an, wurden den Fans drei verschiedene Hauptcharaktere, eine Vielzahl an Levels und Unmengen an Waffen serviert. Aber EA war das scheinbar noch nicht genug ... 

Drei Mal Re-Release Deluxe

Im September 2003 brachte EA die Medal of Honor: Allied Assault Deluxe Edition auf den Markt. Dieser lagen das Hauptspiel und das Spearhead Add-On inklusive einem Soundtrack und fünf Desktophintergründen bei. Wem das noch nicht genug war, konnte im März 2004 zur Medal of Honor: Warchest Version greifen. Hier gabs Allied Assault inklusive beider Add-Ons und 30 neuen Maps für den Multiplayer. Die geballte Ladung Kriegsshooter für jeden Fan! Denkste! In Asien erschien im Juli 2003 zudem Medal of Honor: Crossfire, bestehend aus dem Hauptspiel, dem Spearhead Add-On und einer Bonus-CD. Böse Zungen würden behaupten, dass EA den dritten Teil ihrer erfolgreichen Reihe richtig ausgeschlachtet hatte ... diese bösen Zungen ...  

Und was sagte die Fachwelt? Natürlich war man durchweg begeistert. Auf der E3 2001 gab es den Game Critics Award für den grandiosen Sound. Nach Release bewegten sich die Wertungen der Presse bei durchschnittlich 90% und auch auf gamerankings.com steht das Spiel mit 91,29% äußerst gut dar. Die Mac Version wird sogar mit satten 93% geführt. Kollege Dominic vergab in seinem Review ganze 8 von 10 Punkten für die PC Fassung, während Sebastian beim Test der Mac Variante eine solide 7.5 spendierte. Leider blieb MoH Allied Assault das einzige Spiel der Reihe, welches für Linux veröffentlicht wurde.

Medal of Honor: Frontline (2002)

Jimmy's back

Während sich PC Gamer mit MoH Allied Assault vergnügten, durften Playstation 2 Besitzer vier Monate später den D-Day nachspielen. Doch diesmal gab Electronic Arts die Entwicklung des vierten Spiels in der Medal of Honor Reihe nicht an DreamWorks Interactive oder 2015, Inc. weiter. Das interne Studio EA Los Angeles, welches bereits das zweite Add-On Breakthrough für Allied Assault lieferte, zeichnete sich für die Entwicklung von Frontline verantwortlich.

Wieder einmal duften PS2 Spieler in die Haut von James Patterson schlüpfen. Diesmal verschlug es den Helden aus dem ersten MoH an die feindliche Front bis ins nazibesetzte Deutschland. Gamecube und Xbox Jünger durfen erst ein halbes Jahr später zur Waffe greifen und mit Kameraden in den Krieg ziehen, oder als OSS Mitglied verdeckte Operationen durchführen. Dabei orientierten sich die abwechslungsreichen Level erneut an berühmten Leinwandvorbildern wie "Der Soldat James Ryan" oder "Die Brücke von Arnheim". Obwohl sich das Spielgeschehen auch bei MoH Frontline zunehmend auf bombastische Action verlagerte, kamen Schleichpassagen nicht zu kurz und gaben dem Spiel den nötigen Anreiz.
 

Realistische Kills im Pädagogikunterricht

MoH Frontline hat für mich eine ganz besondere Bedeutung, da es für mich als Gamecube Besitzer der erste WWII Shooter war. Die grandiose Inszenierung, das abwechslungsreiche Gameplay und die (für damalige Verhältnisse) realistische Grafik hauten mich weg. Aber ich war nicht der Einzige. In der Schule wurde natürlich ebenfalls kräftig darüber gesprochen und so kam es, dass wir im Pädagogikunterricht über Gewalt in den Medien sprachen.

Ein Mitschüler von mir kam auf das Kriegsspiel von EA zu sprechen und lobte es in hohen Tönen. Meine Lehrerin war sprachlos, ja schier entsetzt. Kurzerhand wurde eine ganze Unterrichtseinheit daraus und ich durfte in den folgenden Tagen meinen GCN im Klassenzimmer aufbauen und die Kampagne vor meinen Mitschülern und den geschockten Blicken meiner Lehrerin spielen. Ein Erlebnis, das mir bis heute noch gut in Erinnerung blieb und Frontline für mich somit ein ganz besonderes Medal of Honor Spiel ist.

Zumindest blieben die Mitschülerinnen und meine Lehrkraft vom Multiplayer Modus verschont. Der Wunsch meiner Klassenkameraden, sich gegenseitig im Vier Spieler Modus zu messen war groß. Aber die Tatsache, dass sich Freunde gegenseitig töteten (wenn auch nur virtuell), war für meine Frau Lehrerin dann doch zu viel. ;)

Eingeschlagen wie eine Bombe

Es war fast selbstverständlich, dass die deutsche Fassung erneut zensiert wurde. Wie schon bei den Vorgängern wurden Symbole, Plakate und andere von EA eingesetzte Stilmittel gestrichen, bzw. ersetzt. Trotz allem waren Lehrkräfte, Politiker und Eltern nicht wirklich angetan von EAs großem Wurf. Fans und Presse begeistert der Ego-Shooter aber umso mehr. Die Fachleute lobten die Machart des Spiels, sowie den genialen Sound, der stellenweise sogar als "some of the best (...) of any game, on any console, or on any gaming platform for that matter" (Gamespot) gelobt wurde. Das Spiel war auf allen drei Konsolen ein echter Hit und obwohl die Playstation 2 als das schwächste der drei Systeme galt, erhielt Frontline auf Sonys Maschine die besten Wertungen. Platz 2 ging an die Xbox, während sich der Gamecube mit der schlechtesten Umsetzung des PS2 Shooters beglücken musste. 86,68% auf gameranking.com für die PS2 Version sprechen für sich. Auch unser Stefan war begeistert und vergab der Xbox Variante ganze 8.5 von 10 möglichen Punkten. Interessierte sollten sich sein Review genauer anschauen.

Playstation 3 Besitzer, die das Spiel seinerzeit verpasst haben, können einen Blick auf das 2010 erschienene Medal of Honor von Danger Close werfen. Für die Sony Jünger packte EA MoH Frontline als Bonus Content auf die Disc und spendierte dem Spiel eine aufgemotzte HD Grafik und Trophy Support. Einen Blick ist Medal of Honor Frontline heute immer noch wert.

Medal of Honor: Rising Sun (2003)

今日は ("Konnichi wa") anstatt "Guten Tag"

 
Ein Jahr, nachdem die Deutschen in MoH Frontline besiegt waren, schickte EA Spieler weltweit in den Pazifik. Erneut von EA Los Angeles entwickelt, sollte Medal of Honor: Rising Sun an den Erfolg des Vorgängers anknüpfen. Für Abwechslung sorgte ein Szenenwechsel, da die Gamer mit Corporal Joseph Griffin in Pear Harbor aus der Koje gerissen wurden. Nach einer actionreichen Schiffsrettung ging es in Waldgebieten gegen die Gegner aus Fernost ins Gefecht, weit weg vom besetzten Europa.

Aber auch im Pazifik war einiges los, da sich die Entwickler erneut an bekannten Kriegsfilmen ein Beispiel nahmen. Die Level in Pearl Harbor, den Philippinen, Guandalcanal, Burma und Singapur erinnern an Blockbuster wie Pearl Harbor, Tora! Tora! Tora! oder die Brücke am Kwai, die es sogar ins Spiel schaffte. 
 

Zu große Fußstapfen für die aufsteigende Sonne

Neuer Charakter, neuer Feind, neues Setting und bewährtes Gameplay - da durfte doch eigentlich nichts mehr schief gehen. Die Kampagne konnte sogar mit einem Mitspieler kooperativ durchgespielt werden. Stand EA wieder der nächste Hit ins Haus? Leider nicht, da das Spiel an mehreren Unzulänglichkeiten litt und somit Fans und Presse den Spaß verdarb. Aber was war schiefgelaufen?

Eines der vielen Probleme, mit denen Rising Sun zu kämpfen hatte, waren etliche Bugs, die es leider ins Endprodukt schafften. So liefen Gegner stur gegen Wände, verschwanden plötzlich oder steckten gut und gerne mehrere Kopfschüsse ein, bevor sie das Zeitliche segneten. All das durfte in einem Spiel, das von EA als sehr realistisch beworben wurde, nicht passieren. Zudem kamen einige Unstimmigkeiten im Leveldesign hinzu, auf die Kollege Sebastian in seinem Review eingeht. Spielte man das Spiel kooperativ, wurden gar Elemente aus dem Spielverlauf entfernt, wie etwa Rätsel, die nur Solisten vorbehalten blieben. Die Summe der Patzer machte aus dem fünften Teil der MoH Reihe den ersten Titel, der bei der Presse im Durchschnitt unter die 80% Wertung sank. 

Der verlorene Bruder

Da half auch der tolle Multiplayer nicht mehr weiter, der sogar auf der PS2 Online Modi bot. Nur der Gamecube ging leer aus und beinhaltete reine Splitscreengefechte mit bis zu vier Spielern. Ein weiteres Problem, dass sich vor allem auf der Xbox zeigte, war die große Vielfalt an guten Ego-Shootern der Konkurrenz, die einfach besser waren als EAs Pazifikausflug. Kritisiert wurde neben den vielen Bugs und dem zu linearen Spielverlauf die Grafik, die Frontline zu sehr glich und nicht weiterentwickelt worden war. Zumindest der Sound wurde von allen gelobt, was für Electronic Arts natürlich nur ein kleiner Trost war. So steht das Spiel heute mit einer Durchschnittswertung von 69,59% (PS2 Version) auf gameranking.com. Gamecube und Xbox Fassungen schnitten sogar schlechter ab.

Infolgedessen blies der Publisher sogar Pläne in den Wind. Zu Rising Sun war nämlich ein Nachfolger in Planung, der die Geschichte von Joseph Griffins Bruder thematisieren sollte. Doch wurde das Spiel aufgrund der durchwachsenen Kritiken verworfen und EA entschied sich für den Rückzug zum bewährten WWII Setting in Deutschland und seinen Nachbarländern. Aber bevor es auf PC und Heimkonsolen weiterging, stand noch ein tragbares Abenteuer an.

Medal of Honor: Infiltrator (2003)

Die Ehrenmedaille zum Mitnehmen

Nur zwei Wochen nach dem Launch von MoH Rising Sun veröffentlichte EA den sechsten Teil der beliebten Ego-Shooter Reihe auf dem GBA. Mit Medal of Honor: Infiltrator kam das zweite tragbare Abenteuer auf den Markt. Ersteres war die grottige Portierung des PSX-Zweitling MoH Underground und kassierte im Vorjahr eher schlechte Bewertungen. Gespannt und voller Skepsis blickten Fachleute und Fans auf Infiltrator und wurden in vielerlei Hinsicht überrascht.

Von Netherock Ltd. entwickelt, stellte das Spiel einen Perspektivenwechsel dar. Anstatt eines FPS bekamen Videospieler einen Top Down Third Person Shooter mit bunter Grafik serviert, was eine USK 12 Einstufung zur Folge hatte. Somit war und ist MoH Infiltrator das einzige Spiel der Reihe, das eine Altersfreigabe unter der USK 18 Grenze bekam. 
 

Mit Jake Murphy nach Afrika

Der genannte Corporal stellte in der Medal of Honor Historie bereits den sechsten Charakter dar, den die Spieler steuern durften. Mit ihm ging es in der Third Person Ansicht nach Afrika und an die West- und Ostfront. Wegen der veränderten Perspektive sahen sich Gamer auch anderen Gameplay Elementen gegenüber. Die Gefechte gegen die Deutschen spielten sich actionreich, erforderten aber mehr Taktikeinsatz. So ganz verschwand die Ego-Sicht trotzdem nicht. In einzelnen Abschnitten musste sich Murphy hinter ein Sniper Gewehr klemmen und so Feinde ausschalten. 

Überlebte man die 15 Level umfassende Kampagne, konnte man sich im Multiplayer gegen einen Freund behaupten. Das wiederum setzte ein Linkkabel voraus. Außerdem musste der Mitspieler eine separate Version des Spiels besitzen. Als Solist konnte man das GBA-Actionspektakel aber an den Gamecube mit MoH Rising Sun anschließen. So ließ sich der Gameboy Advance als Karte missbrauchen, was eher ein Gimmick darstellte, da weit aus sinnvollere Verbindungsmöglichkeiten machbar waren (siehe FF Crystal Chronicles oder Zelda Four Swords Adventures).

No Risk, no Fun

Eins musste man EA lassen. Der Publisher ging ein gewisses Risiko ein. Schließlich entfernte man sich mit Infiltrator von Traditionen wie der Ego-Sicht, der realistischen Präsentation und dem Non-Stop Gameplay. Der GBA Ableger hatte auf den ersten Blick nur den Namen mit der Medal of Honor Reihe gemein. Aber es zahlte sich aus. Nach dem eher durchwachsenen Rising Sun erklomm der sechste Teil wieder die Wertungshöhen der Presse.

So ist es heute mit einer durchschnittlichen Wertung von 81,06% auf gamerankings.com zu finden und zeigt, dass sich Entwickler und Publisher auch etwas Neues trauen können, ohne gleich Qualität einzubüßen. Leider bliebt MoH Infiltrator der einzige Ausflug in das Third Person Shooter Genre. 

Medal of Honor: Pacific Assault (2004)

Zurück in den Pazifik

Nach dem bunten aber nicht minder gelungenen Ausflug auf dem GBA ging es ein Jahr später zum zweiten Mal auf dem PC in die Schlacht. Anders als in Allied Assault, das 2002 für die Heimcomputer erschienen war, kämpfte man in MoH Pacific Assault, wie der Name schon sagt, im Pazifik. So ganz hatte EA das Setting nach Rising Sun also doch nicht aufgegeben und servierte den Gamern erneut einen neuen Helden.

Die Entwicklung übernahm ein weiteres Mal EA Los Angeles und steckte die Spieler in die Haut von Private Thomas Conlin. Nach einem misslungenen Angriff auf Taware im Pazifischen Ozean wurde Conlin von einem Japaner niedergeschossen und durchlebte seine bisherigen Missionen, während er zu verbluten drohte.
 

Back to the roots

Die Einsätze, derer sich der Private erinnerte, mussten von den Spielern gemeistert werden. So ging es zwischen 1941 und 1943 in Pearl Harbor los, über Makin Raid und Guandalcanal bis nach Tarawa, was eine Menge Abwechslung bot und mit der neuen Havok Engine auch wunderbar aussah. 

Die Missionen waren gewohnt zahlreich und beinhalteten die Rettung von Kameraden, das Zerstören von feindlichen Lagern und natürlich das Ausschalten unzähliger Feinde aus Übersee. Jeder merkte deutlich, dass sich EA auf alte Tugenden besann. Anders als bei Rising Sun, das an mehreren Stellen krankte, machte MoH Pacifik Assault nahezu alles richtig und wurde erneut von Presse und Fans gelobt. Die spannende Kampagne sorgte für einige unterhaltsame Stunden und der Multiplayer fesselte erneut Spieler auf der ganzen Welt. Der Soundtrack wurde von Christopher Lennertz komponiert, der bereits für die Musik in Rising Sun verantwortlich war, und erntete wiederholt zahlreiche Lorbeeren. 

One Main Quest

Anders als bei Allied Assault sah EA diesmal von Add-Ons ab und beließ es beim Hauptspiel. Zudem wurde MoH Pacific Assault nur für den PC entwickelt. Konsoleros gingen leer aus und sogar Linux Besitzer wurden links liegen gelassen. Die Gründe dafür sind leider unbekannt.

Zudem verließen die Entwickler mit dem siebten MoH Spiel den Pazifik Krieg und wandten sich in zukünftigen Ablegern erneut Europa zu.

Die Bewertungen waren durchweg positiv und so findet sich das Spiel mit 79,72% auf gamerankings.com wieder. Nur knapp wurde hier die 80% Marke verfehlt. Vielleicht ein Zeichen dafür, dass der Markt allmählich satt wurde von Medal of Honor? Denn neben besagter Reihe waren zu der Zeit bereits Konkurrenten (Call of Duty, 2003) aufgetaucht, die die Presse mit ähnlichen Erfahrungen belieferten. Doch EA ließ nicht davon ab und werkelte fleißig am nächsten virtuellen Kriegsszenario.

Medal of Honor: European Assault (2005)

Wieder in Europa ... und Afrika

Am 17. Juni 2005 war es so weit: Medal of Honor European Assault erschien in Europa und konfrontierte seine Fans erneut mit dem Schrecken des Zweiten Weltkriegs. Nach den Gefechten im Pazifik kehrten MoH Veteranen dem PC erneut den Rücken und schnappten sich wahlweise einen PS2, GC oder Xbox Controller. 

Ursprünglich sollte das achte Spiel der Reihe MoH Dogs of War heißen, wurde aber im Verlauf der Entwicklung umbenannt. Das Drehbuch schrieb John Milius, der bereits mit Apokalypse Now einen wahren Filmkracher als Drehbuchautor landete. Dem Namen nach zu urteilen, diente zum wiederholten Mal Europa als Schauplatz für die Handlung. Aber EA Los Angeles schickten Spieler auch nach Afrika, das bereits in den Vorgängern heiß umkämpft wurde.


Ein Held auf reisen

Videogamer übernahmen die Kontrolle über Lt. William Holt, der sich an der Front mit seinen Kameraden wacker gegen die Deutsche Wehrmacht schlug. Die Einsätze waren zahlreich und verschlugen den Soldaten in vier verschiedene Länder. Angefangen in Nordafrika, ging es nach Saint-Nazaire (Frankreich) über Stalingrad in Russland bis hin nach Belgien. Dabei orientierten sich die Aufgaben an den direkten Vorgängern und boten bei MoH European Assault gewohnte Kost. 

Trotzdem garnierte EA LA das Spiel mit einigen Feinheiten, die aber weitgehend kosmetischer Natur waren. So wurde das HUD ein wenig modifiziert und zeigte nun Haupt- und Nebenaufgaben als Symbole im direkten Spielgeschehen an. Feind wie auch Freund wurden optisch ebenfalls getrennt, was für Ordnung und Frische sorgte. Neu gestaltete sich zudem der Adrenalin Modus. Schickten Spieler mehrere Feinde in die ewigen Jagdgründe oder erzielten Kopfschüsse, wurde Holt zum Berserker und genoss für eine gewisse Zeit Unverwundbarkeit und unendlich Munition. Inwieweit dieses Gameplay Element zu dem als realistisch gepriesenen MoH Universum passte, bliebt und bleibt fraglich.

Bossgegner für höheren Spielspaß?

Da Holt ein Mitglied des OSS war, musste er in den Levels gewisse Sekundäraufgaben erfüllen, wie beispielsweise wichtige Dokumente beschaffen. Waren diese Missionen in den ersten beiden MoH Spielen noch primär, wurden sie im achten Teil durch actionlastige Gefechte an der Front endgültig abgelöst. Hin und wieder mussten sogar feindliche Offiziere ausgeschaltet werden, was zum ersten Mal Endgegner auf den Plan rief und die Spieler vor eine neue Herausforderung stellte. Und wer von der Kampagne genug hatte, durfte sich erneut in waghalsige Multiplayergefechte stürzen. 

Die Neuerungen, wenn auch nur geringfügig, taten der Serie gut, hoben MoH European Assault aber nicht aus dem Durchschnitt heraus. Zu gut war die Konkurrenz aus dem Hause Activision. So beurteilte die Presse das Spiel im soliden 70er Bereich, was die 73,23% Marke (PS2 Version) deutlich macht. Natürlich wurden alle drei Versionen auch bei uns genau unter die Lupe genommen. Die Xbox Variante schnitt letztendlich am besten ab, wie Stefan in seinem Review zu verstehen gibt. Spätestens hier hätte Electronic Arts Alarm schlagen müssen, da ihre Vorzeige-Reihe zu schwächeln begann. Aber EA blieb eisern und setzte auf der PSP zum Angriff an ...

Medal of Honor: Heroes (2006)

Drei Helden müsst ihr sein

Ende 2006 merkte Electronic Arts deutlich, dass Activisions Call of Duty Spiele der eigenen MoH Reihe den Rang abzulaufen drohten. So brachte der Publisher das von Team Fusion entwickelte Handheld Abenteuer Medal of Honor Hereos auf den Markt. Darin schlüpft der Spieler in drei verschiedene Charaktere - ein Feature, mit dem bislang die CoD Ableger glänzten.

Bei den spielbaren Helden handelte es sich um drei bekannte Gesichter, die bereits in früheren MoH Teilen ein Stelldichein hatten. In einer der drei Kampagnen war man als James Patterson unterwegs und steuerte somit den Charakter aus dem ersten Medal of Honor von 1999. Darüber hinaus schoss man sich als John Baker, bekannt aus MoH Allied Assault: Breakthrough durch feindliche Linien. Last but not least kämpften Spieler als William Holt an der Front. Holt stellte damit den aktuellsten Soldaten in der Dreier-Riege dar, da dieser erst vor einem Jahr in MoH European Assault sein Unwesen in Europa und Nordafrika trieb. Bedeuteten drei Kampagnen und mehrere spielbare Kämpfer aber auch mehr Spielspaß?
 

Offene Fragen beantwortet

Nach Meinungen von Fans und Presse weltweit wollte sich der Spaß trotz abwechslungsreicher Einsätze und verschiedener Abschnitte nicht ganz einstellen. Das lag vor allem am Button Layout der PSP selber. Ego-Shooter ließen sich mit Sonys Handheld leider nicht optimal steuern, sodass Gamer mit Medal of Honor Heroes ihre Probleme hatten. 

Trotz allem gab es viel zu tun. In Italien, Holland und Belgien sollten Lager infiltriert, Maschinen sabotiert und viel Zeug in die Luft gesprengt werden. Geduldige Spieler, die das Ende aller drei Kampagnen erreichten, wurden sogar mit einer finalen Abschlusssequenz belohnt, die offene Fragen bezüglich Joseph Griffin (Rising Sun) beantwortete. Da EA einen Nachfolger zu MoH Rising Sun plante, ließen die Entwickler das Ende des Ego-Shooters von 2003 offen. Leider kam nie ein direktes Sequel zum Durchschnittsspiel, sodass Fans mit einem offenen Ende zurückblieben. Dieses wurde mit MoH Heroes geschlossen.

Imposanter Online Modus - mäßige Kritik

Wer mit den drei MoH-Veteranen alle Missionen erfolgreich absolviert, die Deutschen zurückgeschlagen und alle Enden gesehen hatte, konnte sich in einem Online Multiplayer mit bis zu 32 Spielern austoben. In sechs Modi, u. a. Deathmatch, Infiltration oder Domination, griffen PSP-Besitzer nach echten Waffen und zogen auf verschiedenen Karten ins Gefecht gegen menschliche Gegner. Ein Ranking System belohnte fließige Schützen und motierte so die Handheld Community. Leider wurden die Server im August 2011 abgeschaltet, was die Gamer aber nicht davon abhielt, weiter gegeneinander zu spielen. Das kostenlose Programm "XLink Kai" erlaubt es bis heute, sich mit anderen MoH Hereos Fans weltweit zu verbinden.

Trotz drei Kampagnen und einem tollen Multiplayer fielen die Bewertungen der Presse bescheiden aus. Auf gamerankings.com bewegt sich das Spiel derzeit mit einer Durchschnittswertung von 69,27% auf dem gleichen Niveau wie schon Rising Sun oder die GBA Umsetzung von Medal of Honor Underground. Was EA damals noch nicht wusste: Mehr MoH Spiele, die unter die 70%-Grenze fallen würden, würden noch entwickelt werden - so auch für die Wii ...

Medal of Honor: Vanguard (2007)

Unterwegs in der New Gen

Nintendos Wii läutete eine neue Ära des Videospielens ein und zeigte bisher nie dagewesene Steuerungskonzepte für neue Games. Mit Wiimote und Nunchuck bewaffnet, sollten vor allem Ego-Shooter vom neuen Konzept profitieren. Und die Entwickler waren fleißig. Im Launchfenster der Wii buhlten Activision mit Call of Duty 3,  Ubisoft mit Red Steel und Far Cry Vengeance und EA mit Medal of Honor Vanguard um die Gunst der Käufer.

Die beiden Launchspiele von Activision und Ubisoft punkteten mit einer soliden Steuerung und Präsentation. Ich selbst war von meinem ersten Wii Spiel namens Red Steel sehr begeistert und erachte es bis heute als eines der besten Wii Games überhaupt. Dagegen veröffentlichten die Franzosen mit dem Far Cry Ableger eine tolle Katastrophe, die unter einer bescheidenen Steuerung und mieser Grafik zu leiden hatte. Aber wie schnitt der zehnte MoH Teil auf Nintendos neuer Konsole ab? 
 

Fallschirmsprünge, die Erste

EA sah sich in direkter Konkurrenz zu Call of Duty 3. Dabei schickten die Entwickler von Budcast Creations einen neuen Helden nach Europa, um erneut gegen die bösen Deutschen zu kämpfen. Das Entwicklerstudio, welches mit MoH Vanguard ihr erstes MoH Abenteuer auf den Markt brachte, setzte ein neues Feature ein, um Presse und Fans zu überzeugen. So sprangen Spieler als Corporal Frank Keegan in jedem Level aus einem Flugzeug ab und konnten mittels Fallschirm in verschiedenen Zonen des Levels landen. Dieser Umstand sollte für eine Prise Taktik sorgen, da in den Landezonen auch andere Waffen zu finden waren. 

Darüber hinaus bot der zehnte Ableger aber nichts Besonderes. Die Levels waren gewohnt actionlastig und die Aufgaben allesamt aus den Vorgängern bekannt. Dieser Umstand sorgte neben einer mit Macken behafteten Steuerung für mäßige Wertungen. Dazu kam eine schwache Grafik Engine, die das Spiel in einem schlechten Licht darstellte und Call of Duty 3 somit das Feld überließ. Kollege Sebastian schrieb in seinem Review über fehlende Motivation und einige Aussetzer beim Spielen.

Noch PS2 Besitzer? Kein Problem!

Somit gestaltete sich der Einstand von EAs Vorzeigeserie auf der Wii eher schlecht als recht. Vielleicht trugen die Entwickler die Schuld, da das Spiel zeitgleich für Wii und PS2 entwickelt wurde. Heraus kamen zwei mäßige Spiele, die an vielen Ecken und Kanten zu unfertig wirkten. Bis auf die Steuerung glichen sich die Games nämlich wie ein Ei dem anderen und boten sogar den gleichen Multiplayer, der mit bis zu vier Spielern im Splitscreen gedadelt werden konnte. Auf Wii kein Problem, musste auf der PS2 ein Multitab her. Interessant ist, dass MoH Vanguard das letzte Spiel der Reihe war, in dem Splitscreen Duelle möglich waren.

Welche Version bei der Presse im Schnitt besser bewertet wurde, glich einer kleinen Überraschung. So vergaben Fachleute im Durchschnitt 64,35% (gamerankings.com) für die PS2 Fassung, während die Variante für die stärkere Wii mit nur 57,45% abgespeist wurde. Somit zählte EA einen weiteren mageren Ego-Shooter mehr zu ihrem Sortiment. Aber fand beim Publisher ein Umdenken statt? 

Medal of Honor: Airborne (2007)

Endlich Next Gen!

Die Entwicklung am ersten echten Next Generation Medal of Honor Spiel begann bereits 2004. Damals trug EA Los Angeles die Verantwortung dafür, der Ego-Shooter Serie zu neuem Ruhm zu verhelfen. So grübelten die Entwickler darüber nach, wie sie den elften Ableger noch besser, noch revolutionärer machen sollten. Letztendlich entschied man sich, die Dramatik eines Fallschirmsprunges über einer heiß umkämpften Battlezone zu verwirklichen und die Fans damit an den Controller zu bannen. 

Medal of Honor Airborne sollte ursprünglich für Xbox 360, PS3, PC, PS2 und Nintendo Wii erscheinen. Letztendlich entschied man sich bei EA gegen die Varianten für Sonys alte Konsole und BigNs New Gen Maschine. Dafür übertrug der Publisher dem Studio Budcat Creations die Aufgabe, für Wii und PS2 einen separaten Ableger zu kreieren - Moh Vanguard!


Neue Power, alte Tugenden

Was aus MoH Vanguard wurde, haben wir bereits beleuchtet. Airborne erschien ein halbes Jahr später als die Wii und PS2 Umsetzung und wurde glücklicherweise nicht vom gleichen Schicksal ereilt. Neben einer großartigen HD Grafik dank Unreal 3 Engine überraschte das Fallschirmspringen die Fans, da es einige Taktikmöglichkeiten offenbarte und einen non-linearen Spielverlauf ermöglichte. Ein Schritt weg von den damals wie heute gängigen Schlauch-Ego-Shootern erfreute die Gamerschaft.

Als Private Boyd Travers rückten MoH Veteranen aus, um in Italien, Frankreich, Niederlanden und Deutschland für Recht und Ordnung zu sorgen. Den Spielern stand wieder einmal eine Vielzahl an reellen Waffen zur Verfügung, die sich diesmal sogar aufleveln ließen, was für mehr frischen Wind beim Spielen sorgte. Darüber hinaus bot MoH Airborne aber Altbekanntes. Die Missionsziele orientierten sich an den zahlreichen Vorgängern und boten gewohnte Actionkost. Interessant war, dass Airborne nicht nur in Deutschland geschnitten daherkam. NS Symbole und Plakate wurde in allen europäischen Versionen entfernt, was bei unseren Nachbarn und Importfreunden hierzulande für Frust sorgte.

Endlich wieder erfolgreich!

Am Singleplayer Modus wurden die kurze Dauer der Kampagne und einige KI Aussetzer beklagt. Da EA LA lange an der künstlichen Intelligenz saß, ist die Präsenz von dummen Gegnern im Story Modus ein wenig paradox. Wer sich aber nach dem Durchspielen immer noch nicht satt schießen konnte, war im soliden Mutliplayer Modus aktiv. Hier ging es mit bis zu 12 Personen auf sechs Maps ans Eingemachte. 

Die frischen Elemente des Spiel, gepaart mit einer tollen Technik und einem gelungenen Mehrspieler Part, wurde von der Presse positiv aufgenommen, sehr zur Freude von EA. Die letzten Ableger waren allesamt höchstens durchschnittlich. Kollege Ray urteilte im Fazit seines Reviews  MoH Airborne sei "das Beste, was die Reihe seit ein paar Jahren gesehen hat." So bekam die Xbox 360 Version eine gute 7.8, während Heiko die PS3 Version sogar mit 8 von 10 Punkten bewertete. Schauen wir auf gamerankings.com, stellen wir fest, dass die PC Fassung mit 77,53% am besten abschnitt, dicht gefolgt von der PS3 Variante (76%).

Medal of Honor: Heroes 2 (2007)

Aller guten Dinge sind drei

2007 war noch nicht rum, da veröffentlichte EA im November das dritte MoH Spiel im besagten Jahr - Rekord! Diesmal war die PSP an der Reihe und bekam einen direkten Nachfolger zu Medal of Honor Hereos aus dem Jahr 2006. Drei Monate später, im Februar 2008, folgte dann die Wii Version des letzten WWII Shooters der Reihe (EU Release, in USA wurden die Spiele zeitgleich im November 2007 auf den Markt gebracht). Während MoH Vanguard noch zeitgleich für Wii und PS2 entwickelt und von den Gamern schlecht aufgenommen wurde, besann sich EA bei MoH Heroes 2 eines Besseren und ließ die PSP Umsetzung von EA Los Angeles entwickeln. Für die Wii Fassung zeichnete sich EA Canada verantwortlich. Eine gute Entscheidung, da sich beide Studios auf die einzelnen Stärken der Systeme besannen und zwei solide Ableger lieferten. 

War die PSP Fassung eine gekonnte Fortführung des gelungenen Erstlings, punktete die Wii Umsetzung mit einer präzisen Steuerung, die, anders als bei Vanguard, ein tolles Spielgefühl bot und den Wii Zapper unterstützte. Inhaltlich glichen sich beide Versionen aber in allen Punkten und boten eine Kampagne in der Rolle von Lieutenant John Berg. Durften Spieler im ersten Teil noch drei verschiedene Helden mit drei Handlungssträngen steuern, bot Heroes 2 Altbewährtes mit einem Soldaten und einer Kampagne.
 

Kein Online Modus für Down Under

In der Kampagne musste man sieben Level meistern, die bekannte Elemente der Serie boten. Startpunkt war ein weiteres Mal die Normandie, bevor sich Fans durch Frankreich schießen mussten. Gameplay, Steuerung und Präsentation waren solide, reizten die Wii aber keinesfalls aus, während das Spiel für PSP Verhältnisse äußerst gelungen erschien, aber erneut mit dem Button Layout kämpfen musste.

Neben dem Story Modus konnten sich Kriegsfans in einem Arcade Modus austoben. Dieser wurde nur in die Wii Fassung integriert und verwandelte das Spiel in einen Rail-Shooter. Die komplette Kampagne ließ sich auf Schienen durchspielen, sodass man sich nur auf das Schießen konzentrieren musste. Eine nette Zugabe, die von Presse und Fans positiv aufgenommen wurde und für Mehrwert sorgte.

Das große Verkaufsargument seitens EA war aber der Online Modus für bis zu 32 Spielern. Sowohl auf Wii, als auch auf PSP konnten online Gefechte ausgetragen werden - vor allem auf Nintendos Konsole eine Seltenheit und daher gerne gesehen. Der Mehrspielerpart bot sechs Maps mit sechs Charakterklassen und drei unterschiedlichen Online Modi: Deathmatch, Team Deathmatch und Infiltration. Letzteres war nichts anderes als eine Capture the Flag Variante. Beide Versionen liefen lagfrei und boten eine Menge Spielspaß. Leider blieben Australier diesmal außen vor. Die australische PAL Version von MoH Heroes 2 bot keinen Online Multiplayer, was damals für viel Furore sorgte. EA entschuldigte sich seinerzeit, wollte aber nicht erklären, wieso der Modus gestrichen wurde. Sehr zum Ärger vieler Fans. Im August 2011 wurden die Server dann abgeschaltet.

World War II ade

Die Wertungen für beide Spiele waren solide, obschon die Wii Fassung diesmal die Nase vorn hatte. Gamerankings.com listet die Konsolen Version mit 74,83% auf, während sich der Handheld Ableger mit 69,55% begnügen muss (Stand 07.11.13). Interessant ist weiterhin, dass die USK eine Freigabe der Wii Umsetzung verbot und das Spiel somit hierzulande nicht verkauft werden durfte. Fans mussten auf Importe ausweichen, wenn sie sich mit der PSP Fassung nicht zufrieden geben wollten.

Medal of Honor Hereos 2 stellte EA zwöftes Spiel der Kriegsreihe dar. In allen Ablegern nahm man sich den Zweiten Weltkrieg zum Thema. Doch war es Zeit, dieses Setting zu verlassen. Der Markt war gesättigt und weltweit stöhnten die Spieler bei weiteren Ankündigungen. Der Konkurrenz war dies ebenfalls nicht entfallen, wie man an Activisions Call of Duty Modern Warfare sehen konnte, das im selben Jahr für die HD Konsolen und den PC erschienen war. Das ließ EA natürlich nicht auf sich sitzen und schaltete Danger Close (ehemals DreamWorks Interactive) ein. Diese riefen 1999 die MoH Reihe ins Leben und sollten der Franchise ein Facelifting verpassen.

Medal of Honor (2010)

Alles neu, alles besser?

Drei lange Jahre dauerte es, bis Fans ein neues Medal of Honor Spiel bekamen. Doch brachte der dreizehnte Ableger viele Änderungen mit sich. Vergessen war das WWII Setting, das in den letzten zwölf Spielen Einzug hielt. EA orientierte sich bei Medal of Honor an aktuellen Ereignissen und behandelte den Krieg gegen die Taliban. Angepriesen wurden der hohe Detailgrad und das Nachspielen von realen Missionen der Einsatzkräfte in Afghanistan.

Darüber hinaus werkelten gleich zwei Entwicklerstudios am neuen Kriegsshooter. Danger Close (ehem. DreamWorks Interactive) waren für die Kampagne verantwortlich, während DICE den Multiplayer Part ablieferten. Beide Studios benutzten verschiedene Grafik Engines. Der Story Modus lief auf einer modifizierten Unreal 3 Engine, währen im Online Modus die Frostbite 2 Engine zum Einsatz kam.


Wenig MoH, zu viel CoD

Mit dem neuen Setting reagierte EA auf die Konkurrenz aus dem Hause Activision. Die Call of Duty Reihe hatte Medal of Honor bereits lange den Rang abgelaufen und war zum Release von MoH mit Modern Warfare 2 in aller Munde. Natürlich wollte Electronic Arts nicht klein beigeben und servierte den Fans die volle Ladung Kriegsfeeling. In der Kampagne schlüpfe man in die Rolle von gleich vier verschiedenen Soldaten, die Einsätze in Afghanistan zu bewältigen hatten. Die Missionen orientierten sich an echten Ereignissen und beinhalteten das Säubern von Terroristennestern, die Rettung von Geiseln oder sogar Undercover Operationen. Zwischen den Einsätzen wurden gerenderte Sequenzen eingespielt, die eine 0815-Story vorantrieben. Leider überzeugte die Handlung niemanden und verwirrte Spieler nur.

Aber Medal of Honor hatte an weiteren Patzern zu leiden. Die Grafik war 2010 nicht mehr standardgemäß und bot schlechte Texturen, schwache Explosionen und Feuereffekte. Die Kampagne war sehr kurz und bestand zudem aus reinen Schlauchlevels, die die Spieler durch gescriptete Events lotsten. All das waren Dinge, die andere Ego-Shooter weitaus besser machten. Gegen Modern Warfare 2 hatte Medal of Honor keine Chance.

Multiplayer von den Spezialisten

DICE sorgte bereits mit Battlefield Bad Company 2 für einen sehr gelungenen Multiplayer und wurde dafür mit Lorbeeren überhäuft. Dem entsprechend war die Erwartungshaltung an den Mehrspieler Part bei Medal of Honor sehr hoch. Besser als die Kampagne war der Online Modus allemal und bewegte sich qualitativ am Standard anderer Genrekollegen. Zwei verschiedene Fronten bekämpften sich auf unterschiedlichen Maps, wohingegen die Koalition mit amerikanischen Waffen ausgestattet war und die Opposing Forces Waffen der Taliban nutzten. Dieser Umstand sorgte für großes Entsetzen. Fachpresse, Kollegen und sogar die Politik äußerten sich sehr kritisch darüber, dass Spieler als Taliban kämpfen konnten. Sogar das Militär missbilligte dieses Feature. Großbritanniens Verteidigungsminister wollte Medal of Honor sogar ganz verbieten. Electronic Arts verteidigte sich tapfer und stand zu der Entscheidung, dass beide Parteien spielbar waren. 

Waren die Versionen auf PC, Xbox 360 und PS3 inhaltlich gleich, bekamen Playstation 3 Besitzer eine HD Version von Medal of Honor Frontline gratis dazu. Das Spiel bot überarbeitete Grafik und Trophy Support, was einen tollen Mehrwert darstellte. In Deutschland fiel Medal of Honor der Schere zum Opfer. So wurden Ragdoll Effekte entfernt und der Gewaltgrad entschärft, um eine USK 18 Freigabe zu bekommen. Die Pegi Fassung wurde hierzulande sogar indiziert.

Wie viele Vorgänger zuvor, erhielt auch die Frischzellenkur der Medal of Honor Reihe nur mäßige Wertungen. Die Presse war nicht sonderlich beeidruckt und vergab im Durchschnitt 74,97% (PS3). Bei den Fans spaltete der Shooter die Reihen. Viele mochten es, obschon es auch starke Kritik in Bezug auf die Präsentation gab. 

Medal of Honor: Warfighter (2012)

Adios DICE, hallo Frostbite 2

Trotz der bescheidenen Kritik fand der Reboot der Medal of Honor Serie seine Fans. Das merkte auch EA, sodass Entwickler Danger Close bereits einen Monat nach dem Release von Medal of Honor in 2010 die Arbeit an einem direkten Nachfolger startete. Damals verabschiedete man sich von DICE, die im Vorgänger den Multiplayer Modus entwickelten, und legte an Kampagne und Mehrspieler Part selbst Hand an. Glücklicherweise nahmen die Entwickler auch Abschied von der Unreal 3 Engine, mit welcher bei Medal of Honor der Singleplayer programmiert wurde. Das neue MoH sollte durch die Frostbite 2 Engine in einem neuen Glanz erstrahlen.

In den folgenden Monaten tauchten unklare Statements von Danger Close auf, die auf einen weiteren Ableger hindeuteten. Gerüchte kamen auf und verdichteten sich, aber es wurde nichts von Electronic Arts bestätigt oder dementiert. Und so wurde es eine Weile ruhig um die Franchise, bis der Publisher im Februar 2012 die Bombe platzen ließ und Medal of Honor: Warfighter ankündigte. Nur ein halbes Jahr später erschien das Spiel für Xbox 360, PS3 und PC.
 

Stolz wie Oskar

Da war es also, das vierzehnte Spiel der erfolgreichen Reihe von Kriegsshootern. Und es trat in große Fußstapfen. Die Welt spielte Battlefield 3 und wartete gespannt auf Activisions Call of Duty: Black Ops 2. Konnte ein neues Medal of Honor noch irgendjemanden vom Hocker reißen? EA war jedenfalls überzeugt, dass Danger Close der große Wurf gelungen war. Überaus stolz präsentierte der Publisher das Spiel auf der E3 und später auf der Kölner gamescom der Presse und seinen Fans. Eine gute Grafik, toller Sound und der Drang zum Realismus wurden stets hervorgehoben. Durch die Zusammenarbeit mit Militärexperten (Beratern wie auch US Navy Seals) wurde ein hoher Grad an Realität erreicht, da Danger Close den Story Modus an echten Einsätzen der Spezialtrupps angelehnte. In den Trailern wurde eine Vielzahl an internationalen Einsatzteams beleuchtet. Im Story Modus steuerten Spieler aber weiterhin nur zwei Amerikaner namens Preacher und Stump.

Dieser war mit hübsch gemachten Zwischensequenzen unterlegt und so ging es in der Haut von besagten Charakteren durch Pakistan, Bosnien, die Philippinen und Somalia. Wie in jedem gescriptenen FPS der Neuzeit rannte man durch Schlauchlevel, nahm Gegner frontal aus Korn, übte sich im Snipern oder klemmte sich hinter die Lenkräder diverser Fahrzeuge. Medal of Honor: Warfighter bot gewohnte Kost, die durchaus solide war, aber nichts Neues lieferte. 

Hello, my name is Bug

Die Kampagne litt an einigen Bugs, die vom Day 1 Patch leider nicht verschont blieben, war im Gesamten aber unterhaltsam und sollte jeden Fan des Genres zufrieden stellen. Die Presse sah dies ein wenig anders und zerriss das Spiel regelrecht in den aufkommenden Reviews. Ein Umstand, den ich nicht nachvollziehen konnte, da MoH Warfighter nichts anders, aber auch nichts schlechter machte als die Konkurrenz aus eigenem Hause von DICE oder Modern Warfare 3. Es war ein weiterer Ego-Shooter mit Bombast Action und einigen Bugs, die den Spielfluss aber nicht weitgehend beeinflussten, sondern einfach nur nervig waren. Den detaillierten Erfahrungsbericht von meiner Seite findet ihr hier. Eine Reihe Kollegen war aber anderer Meinung. Sogar der Multiplayer Modus konnte an den Wertungen nichts ändern. In diesem durften Spieler in die Haut eines Elitekämpfers aus ihrem Land schlüpfen (u. a. KSK) und in diversen Online Modi gegeneinander antreten. Im Mehrspieler Part herrschte die gleiche Regel: nichts schlechter als bei Genre-Kollegen, aber trotzdem nicht gut genug für viele.

Dies stimmte die Verantwortlichen bei Electronic Arts traurig. Sie nahmen Stellung zu der schlechten Kritik und ließen verlauten, dass sie die Meinungen der Presse nicht nachvollziehen konnten. Infolge dessen fiel der Launch des Spiels sehr bescheiden aus. Viele Gamer holten sich MoH Warfighter teilweise nur wegen der beiliegenden Beta für Battlefield 4 oder warteten auf Black Ops 2. In den Medien wurde ebenfalls nur Schlechtes berichtet. Dabei ging es nicht um das Spiel selbst, sondern um die sieben Navy Seals, die EA bei der Entwicklung zur Seite standen und Militärgeheimnisse ausgeplaudert haben sollen. Ihnen droht jetzt ein schriftlicher Tadel, die Kürzung des Solds und der Wegfall jeglicher Karrierechancen in der Zukunft. Und das alles für ein Videospiel?

Wertungstechnisch gehört Medal of Honor: Warfighter zu den schlechtesten Ablegern der Reihe. Mit gerade einmal 53,57% (PS3 Version) ist es das zweitschlechteste MoH aller Zeiten. Nur von der GBA Umsetzung von MoH Underground wird der aktuelle Teil nocht getoppt. Was wird also aus der Zukunft der Serie? Kriegen wir einen fünfzehnten Teil zu sehen? Das allein weiß nur Electronic Arts ... 

Schlusswort und Fazit

Medal_of_Honor_Logo

Das war sie also, unsere Zeitreise. In dreizehn Jahren brachte Electronic Arts 14 Medal of Honor Spiele heraus und ich habe sie alle gespielt. Unglaublich, wie die Zeit vergeht. Dabei fing es auf der PSX grandios an, entwickelte für mich mit Frontline einen Höhepunkt und ebbte erst mit Vanguard und Airborne wieder ein wenig ab. Das 2010er Medal of Honor macht erneut Lust auf mehr und Warfighter finde ich äußerst gelungen. Die niedrigen Wertungen kann ich persönlich nicht nachvollziehen. Aber da schrieb ich an anderer Stelle bereits mehr zu. Für mich bleibt Medal of Honor eine tolle Spiele Reihe und jeder neue Teil ist gern gesehen, obwohl ich auf diese Jahresupdates auch gerne verzichten kann. Dann lieber ein wenig länger entwickelt, aber dafür hohe Qualität bieten. 

An dieser Stelle möchten einige meiner Kollegen auch ein paar Worte zu Medal of Honor verlieren. Was gefällt ihnen an der Reihe? Welcher ist der Lieblingsteil. Welche Erfahrungen haben sie mit den Spielen gemacht? All das könnt ihr in den folgenden Fazits nachlesen. Viel Spaß! :)

dominic_meint
Auch im Videospielzirkus gibt es Marken, die nach einem anfänglichen Hoch in ein tiefes Loch fallen. Frau Croft zum Beispiel versucht in ihrem zweiten Reboot aus der Belanglosigkeit zu flüchten. Marios ehemaliger Konkurrent Sonic hat nach tiefer Talfahrt auch wieder die Kurve gekriegt und knüpft so langsam an alte Erfolge an. Und dann ist da noch Medal of Honor. Nach einem Riesen Hype um den Zweiten Weltkriegs-Shooter hat Electronic Arts es verpasst, ihre Franchise für die Zukunft fit zu machen. Vielmehr schlachtete der amerikanische Publisher weiter das Nazi-Programm aus, während die Call of Duty-Serie in der Moderne angekommen ist. Und jetzt? Das neue Medal of Honor ist ein Schatten seiner selbst. Damals als Innovator im Ego-Shooter-Genre gefeiert, heute eine schlechte Kopie von Battlefield und Konsorten, die in keiner Weise innovative Impulse setzt. Und somit ist es berechtigt, wenn die Fans das Spiel verkaufstechtechnisch strafen. Gut gemacht EA, in Marken zerstören bekommt ihr langsam ein gutes Händchen.


daniel_meint


Medal of Honor (MoH) - eine Serie, die ich bereits zu PSOne-Zeiten lieben und schätzen lernte. Besonders die beiden ersten Teile (MoH und MoH: Underground) zählen neben »MoH: Allied Assault (PC) und »MoH: Frontline« (XBox, PS2, GC) zu meinen All-Time-Favoriten. Selbst der GameBoy-Ableger »MoH: Infiltrator« bescherte mir etliche Spielspaßstunden vor dem kleinen, schlecht ausgeleuchteten LC-Bildschirm. Ein großes Lob gebührt den Entwicklern für die realistischen Schussgeräusche. Falls ihr »Infiltrator« besitzt, hört unbedingt auf das »Ping«-Geräusch - wenn die letzte Hülse aus dem Magazin des M1 Garand ausgeworfen wird. Grandios. Ohnehin liegt die Qualität der Serie in seiner akustischen Umsetzung. Selbst nach all den Jahren sorgt Michael Giacchino´s Main-Theme bei mir noch immer für Gänsehaut pur. Nebenbei bemerkt: Nintendo Wii-Besitzer lauschen bei »MoH: Vanguard« rein, das obendrein mit einer klasse Bewegungssteuerung daher kommt   
 
MoH: Rising Sun bedeute für mich den langsamen Abstieg der Reihe: Qualitäts- wie Gameplaytechnisch. Man kannte die Schlachtfelder des Zweiten Weltkriegs wie seine eigene Hosentasche. Zudem drückte Activision mit den Call of Duty-Teilen ordentlich aufs Gaspedal. Stichwort: Call of Duty 2. An alte (WWII-)Teile konnten die MoH-Macher nicht mehr anknüpfen. Jetzt fragt ihr euch sicherlich, was ich von dem »Modernen Setting« halte? Sagen wir es so: »Die Pflicht ruft« ist besser als sein Ruf. Aus genau diesem Grund freue ich mich tierisch auf Call of Duty: Black Ops 2. »MoH: Warfighter« werde ich in absehbarer Zeit dennoch eine Chance geben.
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