iMac G3 - die Retro Gaming Maschine

Macintosh

Seite 1: Einleitung

imacg3-retro-gaming-artworkKaum ein anderes Mac-Modell eignet sich so perfekt als platzsparende Retro-Gaming Maschine. Neben dem klassischen Mac OS Betriebssystem läuft zudem OSX auf der Hardware. Perfekt, um als interessierter Benutzer reinzuschnuppern. Wir sehen uns heute an, wie ihr euren gebrauchten iMac G3 im Urzustand aufrüstet und mit welcher Software ihr den Oldie am Besten füttert.

Als der iMac G3 1999 hiesige Apple-Läden erreichte, war das Staunen groß - wirkte das kompakte Design nicht nur extrem futuristisch, sondern überzeugte auch mit einem flotten G3 PowerPC Prozessor, der die Pentium II Konkurrenz im Regen stehen ließ. Seither ist viel Zeit ins Land gegangen, die Standards ungeheuer gestiegen und damit auch die Ansprüche der User. Wirkte eine 10 GB Festplatte damals astronomisch groß und 64 MB Arbeitsspeicher völlig ausreichend, will damit heute keine Freude mehr aufkommen. Insbesondere für das Betriebssystem OS X muss ein Update her. Doch auch unter OS 9 will wegen häufiger out-of-memory Meldungen keine rechte Freude aufkommen. Grund genug dem iMac ein paar Upgrades zu spendieren, die allesamt bei einem bekannten Internet-Auktionshaus erworben werden können.

FlowerPoweriMac_3iMac G3 Modelle gibt es mit Prozessoren zwischen 233 Mhz (August 1998) bis 700 Mhz (2003). Die 600 & 700 Mhz Modelle sind tendenziell schwerer zu bekommen, tauchen aber immer wieder bei einem bekannten Internet-Auktionshaus auf. Neben Modellen in Bonbon-Farben existieren auch einige abgefahrene Modelle, am bekanntesten ist die Flower Power Edition.

Mit diesem Guide will ich insbesondere jenen Orientierung und Hilfe bieten, die über keine große Erfahrung am Mac verfügen, aber dennoch neugierig auf den alten iMac sind. Daher schnappte ich mir meinen iMac G3 SE DV mit 400 Mhz und zerlegte das Ei, um ein paar Fotos zu knipsen. Mit Ausnahme der ersten iMac Baureihe (233 MHz) sind alle nachfolgenden Modelle im Inneren gleich.

 

Update: Dieser Bericht erschien ursprünglich bereits im Sommer 2009 und wurde von mir im Oktober 2011 aktualisiert und erweitert. Dem iMac geht es gut und wir haben derzeit gemeinsam viel Spaß bei Baldur‘s Gate :-)

Seite 2: Upgrades für RAM & Festplatte

iMac-G3-aufr-sten-3Der iMac frisst standardmäßig PC100 SDRAM (168 pol.) Riegel bis jeweils 512 MB RAM Größe. Auch PC133 SD RAM soll funktionieren, allerdings nur Low Density RAM. Da zwei Slots zur Verfügung stehen, lassen sich die Geräte bis maximal 1 GB aufrüsten. Will man OS X nutzen und mit dem Rechner ins Netz, empfehlen sich mindestens 512 MB (2x 256 MB RAM Riegel) einzusetzen, um zügiges Surfen zu ermöglichen.

Erster Schritt: Dazu drehen wir den iMac zunächst mit dem Bildschirm nach unten auf eine flache Oberfläche. Um unschöne Kratzer und Beschädigungen zu verhindern, hier unbedingt zuvor z. B. eine weiche Decke unterlegen. Danach mit einer Münze oder Schraubendreher den Verschluss an der Rückseite auf „offen“ stellen.
 


Special-iMac-G3-aufr-sten-4Zweiter Schritt: Nun kann der Deckel nach oben umgeklappt werden und bringt die beiden RAM-Slots zum Vorschein. Die Riegel werden jeweils links und rechts von zwei weißen Haltern fixiert. Klappt diese nach außen weg und zieht den RAM aus seinem Zuhause. Als Nächstes setzen wir den neuen RAM ein. Da die Öffnung am Gehäuse klein ist, empfiehlt es sich zunächst den schwerer zugänglichen unteren Slot zu bestücken. Achtet dabei unbedingt darauf, dass die „Zähne“ an der Unterseite mit jenen im Slot übereinstimmen und ihr den Riegel richtig herum einsetzt. Nach der Platzierung und etwas sanftem Druck von oben sollten die Halter links und rechts begleitet von einem *klick* automatisch einschnappen.

Voilá - der iMac ist mit neuem Speicher bestückt! Dreht das Baby um und schließt es an - piept der iMac nun mehrmals beim Starten, stimmt etwas mit dem RAM nicht. Um einen Defekt auszuschließen, solltet ihr nochmal zu Schritt 2.) zurückkehren und überprüfen, ob der RAM auch wirklich fest im Slot sitzt und die Halter links und rechts den Riegel fixieren.

Je nach Größe eures RAM Upgrades solltet ihr bereits eine merklich bessere Performance beim Start von OS 9 oder OS X bemerken. Doch sein ganzes Potenzial wird der iMac G3 erst mit einer neuen Festplatte ausschöpfen.

 


Mehr Platz! Wechseln der Festplatte im iMac G3

 

 

 

 

Was einstmals furchteinflößende 12 GB waren, sind bei unserem iMac G3 längst zum Ärgernis geworden. Nicht nur, dass der Platz hinten und vorne nicht für die ganzen Programme und Spiele ausreicht, die standardmäßig verbauten alten Festplatten sind auch noch unglaublich laut. So laut, dass manch einer es sogar für einen Defekt hält. Von der unsäglich langsamen Geschwindigkeit abgesehen. Da hilft nur eines - Werkzeug auspacken und natürlich vorher eine Ersatzplatte besorgen. Der iMac G3 schluckt gewöhnliche 3,5“ IDE-Festplatten mit einer Größe von bis zu 128 GB - womit selbst hochtrabenden Plänen als Media-Center für Musik & Film bzw. Backup Maschine nichts im Wege stehen sollte. Wer nur das Beste für sein Baby will, der spendiert ihm sogleich ein kleines Solid-State-Drive (SSD), die gerade bei alter Hardware einen phänomenalen Performance Gewinn bringen.

Für den Umbau benötigen wir ein Set Kreuzschlitz (Philips) Schraubendreher sowie ein wenig Fingerspitzengefühl. Die Abstinenz von Letzterem lässt sich auch mit einem magnetisierten Schraubendreher kompensieren, da hier vorwiegend darauf zu achten ist, die Schrauben nicht unfreiwillig tief im Inneren des Gehäuses zu vergraben.

Erster Schritt: Alle Kabel abziehen. Sich an Heizung o. ä. erden. iMac G3 mit dem Bildschirm nach unten auf eine flache Oberfläche stellen. Dabei die Decke / das Kissen als Unterlage zum Schutz vor Kratzern nicht vergessen. Darauf achten, dass die Decke nicht zu dünn ist, so dass wir das Gehäuse nicht - trotz Decke - über den Untergrund schrammen. Außerdem einige kleine Kästchen für die Schrauben zurechtlegen, damit es nicht zu bösen Überraschungen beim Zusammenbau kommen kann.

iMac-G3-retro-gaming2iMac-G3-retro-gaming3

Zweiter Schritt: Die Klappe für den direkten Zugang zum RAM kennen wir bereits. Darüber befindet sich noch eine, allerdings ohne Sicherung. Von oben her lässt sich diese öffnen und gibt darunter die Schrauben für das Gehäuse preis. Alle Schrauben lösen und sorgfältig aufbewahren.

Dritter Schritt: Entfernung des Gehäuses. Der schwierigste Teil. Zunächst die beiden Schrauben an der Unterseite, in etwa auf Höhe der Lautsprecher lösen. Das Gehäuse wird vorne von zwei gespreizten Verankerungen gehalten. Ihr müsst das Gehäuse abheben und dabei mit einem Ruck aus der Halterung lösen. Ohne Erfahrung verlangt dies üblicherweise nach mehreren Versuchen - nicht aufgeben! Im schlimmsten Fall brechen vorne die Halter an der Gehäusefront heraus, was aber rein äußerlich nicht sichtbar ist und den Betrieb nicht beeinträchtigt.

Vierter Schritt: Nachdem das Gehäuse zur Seite gelegt ist, geht es ans Eingemachte. Das Gitter lässt sich mit sechs Schrauben lösen. Gerade an den Seiten ist Fingerspitzengefühl gefragt, um die Schrauben nicht ins Gehäuse plumpsen zu lassen. Wie erwähnt wirkt ein magnetischer Schraubendreher hier Wunder. Im Anschluss das Gitter einfach anheben und nach hinten wegziehen.

iMac-G3-retro-gaming4iMac-G3-retro-gaming5


Fünfter Schritt: Der eiserne Käfig (vorne über dem Laufwerk) hält die Festplatte gefangen. Zieht das Strom- und das Datenkabel ab und löst die vier Schrauben an der Oberseite. Erfahrungsgemäß zeigt sich bei jedem iMac mindestens eine der Schrauben recht zickig und will nicht so recht kooperieren. Statt sich mit Gewalt den Schraubenkopf rund zu drehen, nehmt eine kleine Greifzange und dreht damit den Schraubenkopf.

Sechster Schritt: Ihr könnt die alte Festplatte nun entnehmen, indem ihr sie hinauszieht. Auf diesen Weg auch die neue Festplatte reinschieben und festschrauben. Die Anweisungen 1 - 5 nun einfach umgekehrt befolgen. Wer will, kann auch noch die Pufferbatterie wechseln, sollte der iMac Schwierigkeiten mit dem Merken des Datums haben. Die Batterie befindet sich bei unserem Modell direkt neben den RAM-Slots (siehe Foto) und ist eine handelsübliche 3,6V Batterie, die sich z. B. beim Elektronik-Versand Conrad beziehen lässt.

Voilá - der iMac G3 ist bereit für höhere Aufgaben. Auf der nächsten Seite sehen wir uns an, welche Versionen des Apple Betriebssystems sich besonders für den iMac eigenen, welche Programme empfehlenswert sind und was es an kleinen Tricks für einen Performance-Schub gibt.

Seite 3: Betriebssysteme & Performance Tipps


Welches Betriebssystem soll es sein?


 

 

 

iMac-G3-retro-gaming9Die iMac G3 Modelle kamen während einer Zeit der großen Veränderungen auf den Markt. Unter Leitung des 1997 zurückgekehrten Steve Jobs entsagte Apple seinem alten klassischen Mac OS und entwickelte sein auf Unix basierendes Betriebssystem OS X (ausgesprochen: „Oh-Es-Ten“). Die zehnte Inkarnation des Mac Betriebssystems konnte über einen eingebauten Emulator („Classic Mode“) alte Software abspielen, allerdings auf Kosten von Kompatibilität und Geschwindigkeit.

Für unseren iMac ist wichtig zu wissen, dass OSX zwar hübscher & moderner ist, aber wesentlich mehr Leistung schluckt. Hinzu kommt die geringere Kompatibilität. Es ist jedoch problemlos möglich, sowohl OS 9 als auch OSX auf einer (!) Festplatte zu installieren und das jeweils gewünschte Betriebssystem zu starten. OS 9 wird in verschiedenen Variationen mittlerweile auf Mac Abandonware Seiten zum Download angeboten. Eine Google Recherche hilft bei der Suche.

Alte Mac OSX Versionen lassen sich hingegen günstig im bekannten Internet-Auktionshaus einkaufen. Für alle Geräte unter 400 Mhz empfiehlt sich eine Installation von Version 10.3 „Panther“, ab 400 Mhz sollte unbedingt auf 10.4 „Tiger“ gesetzt werden. Egal welche OS X Version - 256 MB RAM sind absolutes Minimum und sollten zügig aufgestockt werden.

iMac-G3-retro-gaming7Nach Erhalt des iMac solltet ihr zunächst Mac OS 9 auf dem Gerät installieren. Legt hierzu die CD ins Laufwerk und haltet nach dem Einschalten die Taste „C“ gedrückt, wodurch der iMac von CD bootet. Folgt den Anweisungen auf dem Bildschirm. Ist das Betriebssystem mit seinem 90er Jahre Look endlich auf Platte gebannt, solltet ihr über ein Ethernet-Kabel eine Internetverbindung herstellen und alle Updates bis zur letzten Version 9.2.2 herunterladen. Erst danach die OS X Install-Disc einlegen und den Installationsanweisungen Folge leisten. Anschließend könnt ihr beim Einschalten durch gedrückt halten der ALT-Taste nach Herzenslust zwischen beiden Betriebssystemen wechseln.

 


Kniffe für mehr Speed am iMac

 


 

 

Mac OS X ist ein Performancefresser. Auf schwach ausgestatteten Systemen gilt es jedes bisschen Performance rauszukitzeln. Einige Tricks helfen, die Leistung zu verbessern:

iMac-G3-retro-gaming111.) Dashboard deaktivieren: Das mit 10.4 „Tiger“ hinzugekommene Dashboard mit seinen Widgets ist ein echter Speicherfresser. Einmal aktiv, gibt OS X den RAM nicht mehr frei. Dabei ist es verzichtbar. Öffnet das Terminal (Ordner: Programme → Dienstprogramme → Terminal) und gebt folgenden Befehl ein: defaults write com.apple.dashboard mcx-disabled -boolean YES (wer YES durch NO ersetzt, aktiviert es wieder!)

Um die Änderungen aktiv werden zu lassen, müsst ihr euch erneut anmelden.

2.) Spotlight deaktivieren: Spotlight ist eine geniale Suchfunktion unter OS X, frisst aber ungemein Ressourcen und pflastert eure Festplatte mit versteckten Log-Dateien voll. Um es zu deaktivieren, öffnet erneut das Terminal und geht zunächst in den etc Ordner, indem ihr cd /etc eingebt.

Nach einem Return schreibt ihr in der nächsten Zeile nun sudo nano hostconfig, womit wir an die Grundeinstellungen kommen. Es erscheint eine Warnmeldung sowie die Aufforderung das Admin-Passwort einzugeben. Der nächste Screen sollte in etwa so aussehen:

Ändert hier das „YES“ bei Spotlight in ein „NO“, drückt danach CTRL + X (Fenster schließen) und speichert die Änderungen. Diese werden allerdings erst mit einer neuen Anmeldung aktiv.

iMac-G3-retro-gaming83.) Icon-Vorschau deaktivieren - als Besitzer eines G3 mit OS X kämpft man um jedes bisschen Performance. Neben dem Rat seinen Schreibtisch generell nicht zuzumüllen, empfiehlt es sich die Icon-Vorschau zu deaktivieren. Öffnet hierzu den Finder und führt einen Rechtsklick auf ein Icon aus. Wählt sodann Darstellungsoptionen und nehmt das Häkchen hinter der Symbolvorschau weg. Damit gibt es keine Vorschau der Icons unter OS X, was aber gerade bei größeren Ordnern immens Ressourcen spart.

4.) ShadowKiller: Das kleine Utility tut genau, was der Name verrät - es killt alle Schatten, die OS X um Fenster legt, um sie dreidimensional erscheinen zu lassen. Sie zu entfernen bringt einen merkbaren Performance-Schub. Und wer einfach nicht ohne die Shadows kann, der aktiviert sie per Doppelklick auf ShadowKiller wieder. Kostenlos zu beziehen hier.

iMac-G3-retro-gaming105.) RAM Test deaktivieren: Unter Mac OS 9 lässt sich die Startzeit verringern, indem man den RAM Test während des Bootens deaktiviert. Hierzu nach dem Start links oben auf den Apfel in der Menüleiste klicken. Danach „Kontrollfelder“ (engl. control panels) auswählen. Nun ALT + Apfeltaste gedrückt halten und auf Speicher (engl. Memory) klicken. Schon öffnet sich das Menü im Debug Modus und ihr könnt (siehe Screenshot) den „Startup Memory Test“ deaktivieren. Voila!

6.) Systemerweiterungen deaktivieren: Mac OS 9 arbeitet mit so genannten Systemerweiterungen (Extensions). In etwa vergleichbar mit den vielen Treibern unter Windows. Da diese Erweiterungen bei jedem Start geladen werden, lässt sich durch Entfernen der nicht genutzten Extensions einige Sekunden Zeit sparen. Das Tool Extensions Overload hilft bei Identifikation und Beseitigung.

Genug optimiert, jetzt geht es zur Software! Und gerade da gibt es für den iMac G3 spezielle Empfehlungen ...

Seite 4: Anwendungen & Spiele

Internet & und das „i“ im Namen

 



airport-cardDer iMac hat das „i“ nicht umsonst im Namen. Er wurde speziell die Anforderungen des Internet-Zeitalters zurechtgeschnitten und versprach einen leichten Einstieg ins WorldWideWeb. Entsprechend kamen alle iMac Modelle mit einem fest verbauten 56K Modem sowie Ethernet Port. Modems sind mittlerweile passé, aber über den Ethernet Port (10/100, im RJ-45 Standard) lassen sich Verbindungen mit anderen Rechnern aufbauen und natürlich eine Internetverbindung teilen.

Die Modelle ab 400 Mhz boten zudem die Möglichkeit, eine AirPort-Karte für wireless Internet nachzurüsten. Allerdings unterstützen diese (wie auch Mac OS 9) nur den alten 802.11b Standard. WPA Verschlüsselung ist nicht drin. Wer nicht gerade allein auf dem Land lebt, für den ist das unpraktikabel, da sich Dritte sonst leicht Zugang zum Netzwerk verschaffen können.

Als Lösung bietet sich eine Ethernet Bridge an. Eine kleine Box, welche die wireless Verbindung quasi „abfängt“ und dann per Ethernet Kabel an euren Rechner leitet. Funktioniert im Übrigen mit allem, was einen Ethernet Port besitzt - auch Konsolen. Ich nutze seit Jahren zufrieden eine Linksys WET610N und kann sie aufgrund ihrer Zuverlässigkeit und problemlosen Handhabung nur wärmstens empfehlen.



Browser für alle Fälle

 

 

 

 

 

Die wichtigste Software unserer Rechner ist heutzutage der Browser. Zumindest, sofern der Computer nicht nur als reiner (offline) Spielerechner dienen soll. Unter dem klassischen OS 9 ist die Auswahl an fähigen Browsern begrenzt, da die meisten (wie z. B. der Internet Explorer) ca. 2003-2004 eingestellt wurden.

classillaGlücklicherweise begann ein OS9 Enthusiast im Jahr 2009 mit der Entwicklung des auf Mozilla basierenden Browsers Classilla. Angesichts rudimentärer Unterstützung von Flash & Javascript kein Ersatz für einen modernen Browser, aber für einfaches Surfen ausreichend. Im September 2011 erschien das Update auf Version 9.2.3 - weitere Versionen sind in Planung. Angesichts der steigenden Anforderungen moderner Websites wird Classilla künftig insbesondere auf die Darstellung von für Smartphones gestalteten Seiten optimiert, so das Oldie-Rechner mit OS 9 automatisch die Seiten für Mobiltelefone nutzen.

Besser sieht es unter Mac OS X aus. iCab, vom deutschen Entwickler Alexander Claus, läuft in der aktuellen Version 4.8 auch unter 10.3 „Panther“ zuverlässig. Benutzer von 10.4. Tiger können hingegen auf TenFourFox zurückgreifen, eine äußerst gelungene Firefox Adaption speziell für PowerPC Macintosh Rechner. Stand Oktober 2011 wird für beide Browser an Updates gearbeitet.



Und was gibt es sonst an Software?

 

 

 

 


Ein weit verbreitetes Vorurteil der 90er Jahre war, dass es für den Mac keine Software gäbe. Das war und ist falsch. Für praktisch alle wichtigen Bereiche, von CAD bis Textverarbeitung existier(t)en entsprechende Anwendungen. Auch zahlreiche Emulatoren noch älterer Hardware. Selbst ehemalige Profi-Software lässt sich für wenige Euro bei ebay & co. auftreiben - oder ist beim Macintosh Garden zu finden.

powerpoint2001Die Macher dieser Seite haben es sich zur Aufgaben gemacht, all die vielen Anwendungen und Spieleklassiker der 80er und 90er Jahre zu archivieren, der Nachwelt zu erhalten und kostenlos zum Download anzubieten. Das Angebot ist laut den Betreibern unbedenklich, da es sich um Abandonware handle - also Spiele, deren Rechteinhaber entweder Bankrott sind oder schlichtweg kein Interesse mehr an diesen "'ollen Kamellen" haben. Selbst Rechtslaien dürfte jedoch auffallen, dass dieser paradiesische Mac-Garten in einer rechtlichen Grauzone agiert. Ebenso wie sein französischer Gegenpart, Le Grenier du Mac. Vereinzelt wurde bei beiden auch schon deutschsprachige Software archiviert.

 


Spiele! Was gibt‘s und was läuft?





aoe2-pak.jpgDer iMac ist als „Brücken-Mac“ zwischen der OS9 Welt und OS X ideal, um das Beste aus beiden Welten zu genießen. Für den Macintosh erschienen praktisch alle großen Top-Hits des PCs. 90er Jahre Hits wie Day of the Tentacle, Civilization I & II, Monkey Island I + II, Sam & Max, Diablo I & II, Masters of Orion I + II, Deus EX, Duke Nukem, Doom, Age of Empires I & II, Tempest 2000, Die Siedler II, Baldur‘s Gate I & II, Alpha Centauri, StarCraft, Warcraft I - III, Die Sims, Unreal, etliche Leisure Suit Larry Teile und und und.

Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen. Alle sind lauffähig auf dem iMac, teilweise auch unter OS X. In der Mehrzahl ohne Konfigurationsarbeit, nur bei ganz wenigen (Sierra) Titeln muss mittels eines Tools wie G3 Throttle die CPU künstlich ausgebremst werden, um die Spielgeschwindigkeit zu drosseln.


Neben diese Konvertierungen erfolgreicher PC & Homecomputer Titel reiht sich eine Handvoll Macintosh exklusiver Spiele, die meist von der aktiven Indie Mac Szene entwickelt wurden. Entwickler wie Ambrosia, Pangea Software oder Bullseye Software gediehen in der Nische und machten sich unter Mac Fans einen Namen. Otto-Matic, Bugdom, Cro-Mag Rallye, Nanosaur, Marble Blast Gold, Flying Circus oder Harry the Handsome Executive sind ein paar Namen, die spontan einfallen. Mit Oberin gibt es sogar ein Mac-exklusives MMORPG im Ultima Stil, das bis heute OS9 unterstützt. Auch Super Wing Commander gibt es neben dem 3DO nur für Macintosh. Hinzu kommt die Tatsache, dass etliche Mac-Spiele durch die lange Portierungszeit (die meist NACH Veröffentlichung der PC-Fassung startete) zu den umfangreichsten Versionen zählen. Der coole Cel-Shading Shooter XIII enthält in der OS X Fassung etwa alle Modi der Windows UND Konsolenfassungen sowie höher aufgelöste Texturen. Ob der allerdings selbst auf einem 700 Mhz iMac gut spielbar ist, da hege ich meine Zweifel ...

 



Was kostet mich so ein aufgerüsteter iMac G3?


 

 

 

 

imacg3-tangerineEntscheidend ist ganz klar, was und wieviel ihr wollt. Zieht man einen durchschnittlichen Gebrauchtpreis von ca. 30-50 Euro für einen gut erhaltenen iMac G3 zu Grunde, landet man mit den Erweiterungen von RAM, Festplatte und Pufferbatterie preislich zwischen 80 - 120 Euro. Wer auch noch eine Airport-Karte (wireless Internet) einbauen will, legt nochmal gute 10-20 Euro drauf.

Alles in allem lässt sich aber schon für wenig mehr als 100 Euro ein treuer Gefährte für klassische Adventure, Strategie- & Rollenspiele sowie Oldie-Shooter zusammenbauen. Der neben seiner reichhaltigen Palette an großartigen Spieleklassikern auch leichte Office & Internet Aufgaben erledigen kann und ideal für‘s Kinderzimmer ist. Oder als Back-up Rechner. Oder mp3 Maschine. Oder für Textverarbeitung. Wie auch immer - ein echter Hingucker ist er in jedem Fall!

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9.6 1 Stimmen
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Forum
  • von Consolefan:

    So. Es hat jetzt zwar fast einen Monat gedauert, aber ich habe mitlerweile einen Nutzen für meinen iMac gefunden. Die Classic Umgebung (inklusive 68k Emulation) sollte sich sehr gut für die Programmierung von 3DO Homebrew eignen....

  • von Consolefan:

    Naja. Im Grunde basiert Gekko (die CPU des Gamecube) ja auf der PowerPC 750CXe CPU der letzten G3 iMac Generation. Allerdings um knapp 50 Instructionen erweitert und mit einem minimalistischen SIMD (ähnlich AltiVec) ausgestattet. Keine Ahnung, inwiefern mein 233 MHz iMac mit regulärer 750er Core...

  • von PatrickF27:

    Ganecube eventuell? Aber wahrscheinlich doch eher auf nem G4.

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