StarCraft (Macintosh)
Die Geschichte von Star Craft spielt, wie es sich für ein Science-Fiction Strategiespiel gehört, in der fernen Zukunft. Die drei Völker der Terraner, der Protoss und der Zerg befinden sich in einem verzweifelten Ringen um das Überleben und die Vorherrschaft in der Galaxis. Im Laufe der Handlung entwickelt sich ein brutaler Kampf, der mit allen Mitteln geführt wird und höchst spannend in Szene gesetzt wurde. Jede Partei verfolgt ihre eigenen, stellenweise höchst undurchsichtigen Ziele, es kommt zu Bürgerkriegen und erstaunlichen Allianzen. Selbst während einer Mission kann man sich nie sicher sein, ob der Verbündete von eben nicht innerhalb von Sekunden zu einem erbitterten Feind wird.
Die Handlung selbst ist sowohl im Hauptspiel, als auch im Add-On in drei Kampagnen unterteilt, in denen der Spieler jeweils die Geschicke einer der drei Rassen lenkt. Die Geschichte wird dabei durch Missionsbeschreibungen und Dialoge während der Missionen, wie auch durch blizzard-typisch, hervorragend gemachte Videos erzählt. Die Handlung ist übrigens streng linear und besitzt keinerlei dynamische Elemente, was aber der Spannung durch die hervorragend gescripteten Ereignisse keinen Abbruch tut.
So gut und spannend die Handlung auch ist, wirkliches Prunkstück von StarCraft sind die 3 völlig verschiedenen aber trotzdem perfekt ausbalancierten Rassen. Im Gegensatz zu fast allen anderen Strategiespielen, sehen die unterschiedlichen Fraktionen dabei nicht nur anders aus, sondern spielen sich auch komplett unterschiedlich.
StarCraft (Macintosh)
Am konservativsten erscheinen dabei die Terraner. Hier werden Gebäude ganz normal von Baueinheiten errichtet, es gibt Panzer, Infranterieeinheiten und Luft-Einheiten. Ein StarCraft-Neuling wird sich mit dieser Rasse also am schnellsten zurecht finden. Wobei hinzugefügt werden muss, dass es sich im Multiplayer auf gehobenem Niveau wohl um die am schwersten zu kontrollierende Rasse handelt. Gerade eine effektive Terraner- Armee muss aus vielen verschiedenen Einheitentypen bestehen, die gleichzeitig kontrolliert und aufeinander abgestimmt gesteuert werden müssen, was einen unerfahrenen Spieler einfach oft überfordert. Als besondere Fähigkeit sind übrigens fast alle Gebäude der Terraner flugfähig. Falls die Basis also schnell einmal verlegt werden muss.. kein Problem...
Etwas unkonventioneller spielen sich hier schon die Protoss. Die Protoss sind ein altes, weises Volk, mit unvorstellbar starken Psi-Kräften. Ihre Gebäude werden nicht erbaut, sondern einfach herbeigewarpt, was der Baueinheit langes hantieren erspart. Außerdem verfügen sie generell über sehr starke, aber dafür auch teuere Einheiten, die alle von einem sich regenerierenden Schild geschützt werden. Viele Einheiten besitzen außerdem starke Spezialfähigkeiten, die ein erhöhtes Micromanagement notwendig machen.
Komplett aus dem normalen Echtzeit-Strategie-Rahmen fallen die Zerg. Die Zerg sind eine von einer Schwarmintelligenz gesteuerte Rasse von biologischen Kampfmaschinen, die große ähnlichkeiten mit den aus den Alien-Filmen bekannten Krabbelviechern aufweisen. Alle ihre Einheiten werden aus Larven ausgebrütet. Sie können ihre Gebäude nur auf einen Teppich aus biologischem Material errichten und verfügen u.a über die entwickelbare Fähigkeit alle Bodeneinheiten für einen Überraschungsangriff im Untergrund zu verstecken. Generell setzen die Zerg auf wirkliche Massen von Einheiten, die sie aufgrund der Tatsache, dass immer drei Einheiten pro Produktionsgebäude auf einmal gebaut werden können, auch sehr schnell nachproduzieren können. Ihre Einheiten sind nicht so stark wie die Einheiten der Protoss oder Terraner, aber dafür billiger. Hier ist Geiz also mal wirklich geil.
StarCraft (Macintosh)
Was in den Einzelspielerkampagnen nicht so stark auffällt, in den Multiplayermatches aber sofort zu bemerken ist, ist die Tatsache, dass es den Spieledesignern im Laufe der Zeit tatsächlich gelungen ist, alle Rassen trotz ihrer völlig unterschiedlichen Einheiten und Eigenschaften perfekt auszubalancieren. Die kleinen im Hauptprogramm vorhandenen Schwächen wurden durch die neuen Einheiten des Add-On komplett beseitigt. Das Ergebnis davon sind drei Rassen, die absolut gleichwertig sind. Hochspannende Matches sind somit auch unabhängig von der Rassenwahl garantiert.
Diese Tatsache in Verbindung mit den zahlreichen Taktiken, die die unterschiedlichen Einheitentypen und sogar diverse Gebäude ermöglichen hat StarCraft mit seiner Erweiterung Broodwar bis heute zu dem wohl beliebtesten multiplayer Echtzeit-Strategiespiel überhaupt gemacht. Diese Beliebtheit geht sogar so weit, dass StarCraft zum Volkssport in Südkorea aufgestiegen ist. Es existieren professionelle Spieler und Teams, die ihren Lebensunterhalt mit Star Craft bestreiten, sowie ganze Fernsehsender, die die Spiele der großen Stars live übertragen.
StarCraft (Macintosh)
Einen kleinen Haken gibt es jedoch auch bei diesem Spiel. Auch wenn die Windows und die Mac Versionen generell identisch sind, unterscheiden sie sich in ein einen für den Mac doch ziemlich nachteilhaften Detail. Es ist nämlich auffallend, dass sich die Maus bei Mac Rechnern wesentlich ungenauer steuern lässt, als dies bei Windows Rechnern der Fall ist. In diversen Online Foren wird dieser Zustand darauf zurückgeführt, dass die Mausbeschleunigung bei Mac Rechnern nicht verändert werden kann. Als Lösung wurden Programme von Drittherstellern aufgeführt, die die Mausbeschleunigung für den Spieler variabel machen. Ich habe testweise ein solches Programm installiert. Es hat die Maus nach meiner subjektiven Meinung, jedoch leider nur noch unkontrollierbarer gemacht. Wir Macianer werden also bis auf weiteres mit diesem Manko leben müssen.
In grafischer Hinsicht ist StarCraft heute hoffnungslos veraltet. Das Spiel läuft in einer festen Auflösung von 640x480 und sieht gerade auch auf LCD Monitoren etwas seltsam aus. Wer Polygone oder ähnlichen 3-D Schnickschnack sucht, wird ebenfalls enttäuscht: In StarCraft regieren noch die Pixel die Welt. Nichts desto trotz hat diese altbackene Grafik aber auch ihre Vorteile. Erst einmal ist das Spiel extrem bescheiden, was die Systemanforderungen anbelangt, zusätzlich kommt die einfache Grafik aber auch der Übersicht sehr entgegen. Soundtechnisch ist StarCraft dagegen auch heute noch gut dabei. Die Spielemusik ist zwar nicht der überragende Ohrwurm aber nerven tut sie auch nicht. Die Geräusche und Sprachsamples der Einheiten sind ebenfalls sehr gut gelungen und machen auch heute noch Laune.
StarCraft (Macintosh)
Wer nun selbst mal (wieder) in den galaktischen Schlachten eingreifen will, der benötigt lediglich einen Macintosh mit G3 Prozessor sowie mindestens OS X 10.3.9 Panther. Die restlichen Anforderungen (16 MB RAM, 100 Mhz CPU) sollte heutzutage ohnehin jeder Mac erfüllen. Wer gern mal in das Spiel reinschnuppern möchte, findet bei uns in der Download Rubrik die StarCraft Demo.
Starcraft ist ganz klar ein absoluter Meilenstein in der Geschichte der Strategie-Spiele. Drei perfekt ausbalancierte Rassen in Verbindung mit bester Spielbarkeit und einer ungeheuren Vielzahl an Taktiken machen aus dem Spiel eine absolute Spielspaßgranate. Wer auf rassige online Matches mit Tiefgang und eine spannende Story in der Kampagne steht, sollte sofort zugreifen. Hier ist ein echter Hit für wenig Geld zu haben.
StarCraft - bedarf es da noch vieler Worte? Der Blizzard Titel ist auch heute noch sowas wie eine Referenz im Bereich der Echtzeit-Strategical und überzeugt trotz seines gealtertem Äußeren auch heute noch durch sein Gameplay. Allein die Tatsache, dass StarCraft über Jahre hinweg stets unter den Top 10 Softwareverkäufen des Macintosh zu finden war, sollte ausreichend Antwort über seine Qualitäten geben. Definitiv einer der "Muss-man-einmal-im-Leben-gespielt-haben" Titel!