Warhammer 40.000: Space Marine im Test

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Tabletop-Fans werden freudig mit der Zunge schnalzen: Im Namen des Imperators dürfen Spieler  bei Warhammer 40.000 – Space Marine in die Haut eines Space Marine schlüpfen und Horden von Orks verkloppen.

Warhammer 40.000 – Space Marine versetzt euch in die Haut von Captain Titus. Ein Ultra Marine, der seit über 150 Jahren dem Imperator treu dient. Auf der einst glorreichen Industriewelt Graia herrschte Friede, bis ein Überfall der Orks aus diesem Ort einen Planeten der Verwüstung macht. Und wozu? Inquisitor Drogan, Mitglied einer schattenhaften Organisation, hat nach jahrelanger Entwicklung eine zerstörerische Energiequelle erschaffen. Sie verleiht jedem, der sie besitzt, ungeheure Macht. Somit ist euer Auftrag erst nicht ganz klar. Dachten Titus und sein Team von Ultra Marines, das es sich um einen einfachen Krieg gegen die Orks handelt, kommt schnell die dritte Partei ins Spiel – das Chaos!

wh_spacemarine_13.jpgAls Grundmechanik haben sich die Entwickler von Relic‘s (Dawn of War-Serie) von Gears of War inspirieren lassen. Doch um der Vorlage des Warhammer 40.000 Universum gerecht zu werden, wurde bewusst auf ein Coversystem verzichtet. Welcher ehrenvolle Space Marine würde sich auch schon hinter einer Mauer verstecken? Somit spielt sich das Actiongame Space Marine viel direkter als Epics Ballerorgie. Auch auf Befehlsmenüs hat man bewusst verzichtet, um das Spielgefühl flüssiger zu gestalten.

Neben Pistolen und durchschlagenden Gewehren greift Titus für Nahkämpfe auf Kettenschwert, die Energieaxt oder dessen Konterpart, den Energiehammer, zurück. Weil ein Großteil der Spielmechanik auf offensiven Nahkampf ausgelegt ist, spielt sich Space Marine dementsprechend anders. Nicht hinter Objekten verstecken, sondern aktiv mit Axt, Schwert und Hammer den Gegnern, den Garaus machen. Eine effektive und einfache Drei-Knopf-Kampfmechanik lässt schnelle Angriffsmanöver zu, die vor Brutalität nur so triefen. Space Marine wurde von der USK ab 18 Jahre freigegeben und es wundert mich ernsthaft, dass der Titel trotz Blutmassakers ungekürzt in Deutschland erscheint. Warhammer 40.000 Fans wird das sicherlich freuen, denn die rohe Gewalt machte immer einen Teil dieses Universums aus. Doch gehen wir näher auf den Nahkampf ein: Medipacks werdet ihr auf dem Schlachtfeld nicht finden und euer Energieschild braucht eine gewisse Verschnaufpause, bevor dieser euch wieder schützt. Um den Lebensbalken zu regenerieren, habt ihr zwei Möglichkeiten. Die jedoch jedes Mal von euch verlangen, in den Kampf zu ziehen.

wh_spacemarine_3.jpgHabt ihr mittels Nahkampfwaffen einen Gegner besinnungslos geschlagen, lassen sich blutige Exekutionen an Ort und stelle vollziehen. Je nach Waffenwahl und Gegnertyp zeigt Captain Titus eine breite Vielfalt, wie man Orks und Chaos Marines in Kleinteile zerlegt. Dafür gibt es Lebensenergie zurück.

Die andere Möglichkeit Lebensenergie zurückzugewinnen, hängt mit der Wildheitsanzeige zusammen. Diese füllt sich im Kampf auf und dient als Spezialattacke, um noch kompetenter Schläge auszuteilen. Bei aktivierter Wildheit könnt ihr neben dem Aufladen der Lebensenergie noch einen Zeitlupenmodus hinzuschalten, sobald ihr das Scharfschützengewehr in der Hand habt. Doch in einer wichtigen Angelegenheit hinkt Space Marine Konkurrenzprodukten hinterher: bei der Abwechslung. Abgesehen von kurzen Jetpack-Passagen, in denen ihr durch turmhohe Levelabschnitte gleitet, verkommt der Rest der Metzelorgie zu einer abwechslungsarmen Erfahrung. Egal ob im Team mit Veteran Sergeant Sidonus oder Leandros - ihr lauft von Punkt A nach B, zerballert oder hackt alles zu Klump, drückt ein paar Schalter, verteidigt Stellungen oder gebt Inquisitor Drogan eine kleine Eskorte. Fahrzeugmissionen oder andere kreativere Beschäftigungen gibt es nicht.

wh_spacemarine_4.jpgVersteht mich nicht falsch, Warhammer 40.000 - Space Marine macht sehr viel Spaß. Und es glänzt an vielen Stellen. Aber im Vergleich zu Gears of War oder Uncharted muss es federn lassen. Da helfen auch zwei Railshooter-Passagen nicht. Neben der Solokampagne bietet der Titel noch einen umfangreichen Mehrspielermodus mit bis zu 16 Spielern. Zwar warten nur zwei Spielmodis auf euch, aber die Entwickler haben noch einen dritten Modus angekündigt, der im Oktober kostenlos per Download nachgeliefert wird.

Leider plagt ein unangenehmer Bug die Matches, so dass es nicht erst zum richtigen Onlinefight kommt. Im offiziellen Forum von Space Marine gibt eine hohe Anzahl an Spieler, die über diesen Bug berichten, der sogar die Konsole zum Absturz bringt. Im Forum ist auch zu vernehmen das die Entwickler gerade an einem Patch arbeiten. Update Anfang Oktober: Mittlerweile ist der Patch erschienen und behob das Problem.

Technisch ist Relic hier kein Meisterwerk gelungen. Doch schaffen sie es durch Authentizität wieder Punkte gut zu machen. Die Detailverliebtheit der Entwickler ist ein großes Plus. Man merkt an der Levelarchitektur, das wirklich Warhammer 40.000 Fans am Werke waren, die den Stoff kennen (und lieben). So wirkt alles genauso, wie es der Tabletop-Fan es seit jeher kennt. Bleibt nur ein echter Atmosphärenkiller - die deutsche Sprachausgabe. Diese ist überhaupt nicht lippensynchron und versteht es geschickt, durch ihre emotionslose Art die Spannung aus der Geschichte zu nehmen. Hier hilft ein kurzes Umschalten der Konsole auf Englisch, um das Manko zu umgehen.




Daniel meint:

Daniel

Für Warhammer 40.000 Anhänger ist Space Marine der Fanservice schlechthin. Angefangen von der brutalen Atmosphäre bis über die detailgetreuen Einheiten wurde an alles gedacht, was das Tabletop ausmacht. Als Videospielfan stört mich jedoch die geringe Abwechslung. Alles in allem verdient das Actionspektakel in meinen Augen das Prädikat ’’Gut’’.

Positiv

  • Grandiose Warhammer-Atmosphäre
  • Kernige Action
  • Fesselnder Mehrspielermodus

Negativ

  • Kleine Kameraprobleme
  • Bug im Onlinemodus
  • Zu wenig Abwechlung
Userwertung
8 1 Stimmen
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Forum
  • von wahrheit:

    Nachdem ich das Spiel lange auf dem Radar hatte, habe ich es mir endlich gekauft. Ist ein feines Spiel mit jeder Menge Schnetzeleien und guter Action. Wollte gestern eigentlich nur Mal rein schauen, bin aber dran hängen geblieben und dadurch natürlich zu spät ins Bett gegangen. Jetzt bin ich...

  • von khaos:

    Leider wesentlich ehr.

  • von knacht:

    Stimmt dafür sind ja die Triple A's ala Gears of War oder jeder X Beliebige Shooter bekannt xD

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Warhammer 40.000: Space Marine Daten
Genre Action-Adventure
Spieleranzahl 1 - 16
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz 50 / 60 hz
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 2011-09-06
Vermarkter THQ
Wertung 8
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