Final Fantasy Chronicles im Test

PlayStation1

Wie schon Final Fantasy Anthology gehts auch bei den FF Chronicles back to the roots. Mit Final Fantasy IV (in den USA als FF II erschienen) und Chrono Trigger gehen gleich zwei absolute Genrehighlights des SNES Zeitalters an den Start.

Final_Fantasy_Chronicles_11Die in Amerika herausgekommene sogenannte ‘Easy-type‘ Version richtete sich in Japan vornehmlich an Kinder. In dieser wird kein Alkohol getrunken und den Zauber ‘Holy‘ traufte man (offenbar aus Angst, jemandem auf die Füße zu treten) in ‘White‘ um. Es spielte sich mit weniger Sprüchen und Dungeons generell viel einfacher als die richtige ‘Hard-type‘ Variante, die sich an erfahrenen Zocker orientierte. (Mehr traute man den Westlern scheinbar nicht zu). ;-)

Den Fan wird es freuen, das solche Praktiken auf der PlayStation der Vergangenheit angehören. Denn die in Final Fantasy Chronicles enthaltene Fassung ist eine komplette Neuübersetzung der japanischen ‘Hard-type‘ Version. In, welcher der dunkle Ritter Cecil, voller Selbstzweifel versucht, die Fehler seiner früheren Zeit als Vollstrecker eines bösen Königs, ins Lot zu bringen.

Das unumstrittene Highlight der Final Fantasy Chronicles ist aber das Zeitreiseabenteuer Chrono Trigger, eines (wenn nicht DAS) der besten SNES-Rollenspiele aller Zeiten. Hierbei handelt es sich um den Vorgänger des auf der PSone erschienenen und frenetisch gefeierten Chrono Cross. Kein Geringerer als ‘Mr. Dragonball‘ Akira Toriyama war für das Charakterdesign verantwortlich. Schon allein aus diesem Grund verkauft sich ja ein Spiel in Japan. Man beachte nur den riesigen Erfolg der Dragon Quest Serie von Enix (da kann nicht mal Square was entgegensetzen). Dazu kamen die Topentwickler der beiden RPG Titanen.

Final_Fantasy_Chronicles_16Die Geschichte um den zeitreisenden, katanaschwingenden Haupthelden Crono kann auch heute noch problemlos mit aktuellen Rollenspielen mithalten. Der wird mit seiner Party durch einen dummen Zufall in ein Zeitloch gerissen und versucht das drohende Ende der Welt, welches er in der Zukunft sah, abzuwenden. Die Erzählung fasziniert aufgrund ihrer komplexen Struktur und dem Charm der Figuren. Das gelungene Kampfsystem und die für damalige Verhältnisse opulente 2D-Grafik tun ihr übriges, damit der Spieler vollkommen dem Abenteuer verfällt. PlayStation Einsteiger werden hadern und können einem leidtun. Aber zum Glück ist das nicht mein Problem. Chrono Trigger spielt sich einfach zeitlos!

Die Kompositionen des überragenden Soundtracks teilten sich Nobuo Uematsu (komponiert alle Final Fantasy Teile) und Yasunori Mitsuda. Dessen Arbeiten zu Chrono Trigger, Xenogears und Chrono Cross machen das absolut beste aus, was man ‘je‘ in einem Videospiel zu hörte. Das Game erwies sich damals als Megahit und wurde von der Presse nur so mit Lob überschüttet.

Final_Fantasy_Chronicles_22Die Unterschiede zu den beiden SNES-Versionen lassen sich leicht feststellen. Diese sind sowohl guter wie weniger erfreulicher Natur. Zum einen peppte man die zwei Spiele mit zusätzlichen FMV auf. Wobei die von Akira Toriyama gezeichneten Animesequenzen zu Chrono Trigger ein absolutes Highlight darstellen. Leider ruckeln diese Sequenzen aus unerfindlichen Gründen stark, was merkwürdigerweise in der japanischen Fassung der PlayStation Neuauflage nicht zu finden war. Das ist pure Schlamperei von EA/Square in den USA. Die viel spärlicheren FMV von Final Fantasy IV haben das Problem zwar nicht, sehen allerdings dafür abstoßend hässlich aus. Ich wusste nicht, das ein Entwickler so eine Sch... (Tschuldigung) hinkriegt. Zum Glück kommen sie nicht all zu oft vor.

Chrono Trigger wartet aber noch mit einem Bonus auf: Durch mehrmaliges Durchzocken lassen sich neben dem gesamten Soundtrack und den Anime FMV auch ein Beastiarium und andere Extramodi freispielen.




Marco meint:

Marco

Die Chronicles sind eine gute Compilation: Leider machen sich bei Chrono Trigger äußerst nervige Ladezeiten bemerkbar, die den Spielfluß empfindlich stören. So dauert ein Gang in das Charaktermenü 5-7 Sekunden. FF IV spielt sich dagegen wie vom Modul. Klasse!! In den Staaten sind die beiden für den Schnäppchenpreis von 39$ erhältlich. Für insgesamt 150 Stunden Spielspaß auf keinen Fall zu viel. Schade, aber die miese Konvertierung nagt am alten Glanz der zwei Klassiker. Trotzdem, vor allem Chrono Trigger spielt sich zeitlos.

Positiv

  • Zwei Klassiker auf einer Scheibe
  • Animesequenzen von Akira Toryama

Negativ

  • Nervige Ladezeiten
  • Ruckelnde Videos
Userwertung
5.9625 8 Stimmen
Wertung abgeben:
senden
Forum
  • von 108 Sterne:

    Bei FFV weiß ich nicht, ob da irgendwas verbessert wurde, aber mir sind die wirklich langen Ladezeiten auch nur bei IV aufgefallen. Das waren bis zu 5 Sekunden um ins Menü zu kommen, bei der PAL dann halt nicht mehr. Generell ist bei den PS1 Versionen halt immer eine kurze Ladezeit beim wecheln...

  • von Pandemonium:

    Und das europäische IV wurde gepatcht? Wusste ich auch nicht. Wurde beim V auch was angepasst?

  • von 108 Sterne:

    In den USA erschien erst FF Anthology mit FFV und VI und ner OST CD, Das Ding verkaufte sich gut, also schob man Origins nach, mit FFIV und CT. In Europa hat man auf CT verzichtet, und in die europäische Anthology IV und V gepackt; FFVI wurde dann hier einzeln verkauft mit ner FFX Demo....

Insgesamt 7 Beiträge, diskutiere mit
Follow us
Final Fantasy Chronicles Daten
Genre Rollenspiel
Spieleranzahl 1
Regionalcode NTSC-US
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 2001-06-29
Vermarkter Square Enix
Wertung 8.5
Anzeigen
neXGam YouTube Channel
Anzeigen