F.E.A.R. - First Encounter Assault Recon im Test

PC Windows
Die Ego Shooter Welle für den PC reißt nicht ab. Ob Doom 3 oder Half-Life 2, jeder setzt in seinem Bereich eine neue Referenz. Doch nun soll F.E.A.R von Monolith (No One Lives Forever) allen das Fürchten lehren. Ob das Spiel mit der Angst aufgeht, erfahrt ihr in unserem Test.
F.E.A.R steht nicht für Angst, wie es im englischen Gebrauch üblich ist, sondern für First Encounter Assault Recon. Dies ist eine Spezialeinheit der US Armee die unerklärlichen Phänomenen nachgeht und etwaige Bedrohungen ausschaltet. Wir sind Mitglied dieser Spezialeinheit und werden trotz fehlender Erfahrung gleich zu unserem ersten Einsatz losgeschickt. Wir müssen den mit übersinnlichen Kräften ausgestatteten Paxton Fettel und seine Armee von manipulierten Soldaten aufhalten. Die Motive für Fettels Feldzug sind unklar, doch er muss mit allen Mitteln aufgehalten werden. Wir werden in ein Bürogebäude geschickt, das sich als getarnte Forschungsstation entpuppt. Dort sehen wir die Gräueltaten die Fettel und seine Truppen angerichtet haben, Leichen pflastern unseren Weg und sorgen für Angst und Schrecken. Zudem werden wir von Visionen geplagt in der ein in der ein Mädchen in einem roten Kleid auftaucht, das wohl augenscheinlich an den Gräueltaten beteiligt ist. Je weiter wir gehen desto mehr Visionen erreichen uns und es wird nicht alles klarer sondern eher verwirrender!

Schieben wir die Story nun mal beiseite und widmen uns den restlichen Aspekten des Spiels. Das Leveldesign ist sehr linear aufgebaut, auch wenn beispielsweise kleine Gänge oder Lüftungsschächte scheinbare Bewegungsfreiheit suggerieren ist dem nicht so. Man hat gar keine andere Wahl als der vorgegeben Route zu folgen. Das ganze hat aber auch positive Seiten, denn so ist man ständig auf der Hut, denn es könnte ja etwas passieren. Der nächste Gegner kann hinter der Ecke stehen, oder ein Alarmsystem macht uns einen Strich durch die Rechnung. Dies sorgt für entsprechende Anspannung und trägt weiter zu Angst bei, es geht sogar soweit, dasd man sich manchmal vor seinem eigenem Schatten erschreckt.


Eine gute KI - sorgt für heiße gefechte


Unterstrichen wird dies durch die Physikengine, die ähnlich wie in Half Life 2, alles in der Spielwelt realistisch bewegbar macht. Stoßen wir unbeabsichtigt an ein Regal, fällt ein Flasche runter, und man glaubt der nächste Widersacher würde unmittelbar in unserer Nähe stehen. Diese Vorsicht ist bei der außerordentlich guten KI des Spiels auch unbedingt von Nöten. Es gibt derzeit wohl abgesehen von Far Cry kein Spiel das eine derart ausgereifte Künstliche Intelligenz bietet. So bemerken die NPCs einen schön sehr früh, rufen Kameraden, schießen geduckt, verstecken sich oder springen auch mal Hollywood-reif durch Fensterscheiben um euren Kugeln zu entgehen. Die gute KI hat auch einen kleinen Nachteil nämlich den Schwierigkeitsgrad, auf den höheren Stufen ist es trotz der fair gesetzten Respawn-Punkte und der Quicksave Funktion knackig schwer, die Söldner auszuschalten, sodass man vor Frust nicht mehr weiterspielen möchte.

Um euch dennoch zu Wehr zu setzen stehen acht verschieden Waffentypen bereit, von denen man 3 gleichzeitig tragen kann, wobei die dicken Wummen Genre-typisch erst im späteren Spielverlauf zur Verfügung stehen. Doch ordentliche Waffengewalt genügt nicht immer, weshalb die Entwickler eine Zeitlupenfunktion eingebaut haben, die spätestens seit Max Payne oder Filmen wie „The Matrix“ bekannt sein dürften. Doch die „Bullet-Time“ wurde noch nie so perfekt umgesetzt wie in F.E.A.R.: durch einen Druck auf die „STRG“ Taste läuft das Spielsystem sehr langsam ab und ihr habt nun einige Sekunden Zeit die Gegner mit eurer Bleispritze platt zu machen. Ist die Anzeige leer setzt die Zeitlupe aus und man muss etwas warten bis man sie wieder aktivieren kann. Im Spielverlauf findet man auch einige Boost Packs, die die Anzeige vergrößern und euch somit die Möglichkeit geben, die Zeitlupe noch länger zu benutzen.



Während der Zeitlupe dreht die Grafikengine des Spiels nämlich so richtig auf, sodass wir Verzerrungen, Pyrotechnische Effekte und vieles mehr geboten bekommen. Doch auch so sieht F.E.A.R richtig gut aus und kann selbst aktuelle Hardware richtig zum Stöhnen bringen. Mit den auf der Verpackung angegebenen Minimalen Vorraussetzungen lässt sich das Spiel auf 800x600 und niedrigen Details angenehm zocken. Doch wer will das schon? Um F.E.A.R auf maximaler Auflösung (1600x1200) und mit allen Effekten ruckelfrei spielen zu können, benötigt man schon eine Karte vom Kaliber einer 7800GTX. Viele Zocker werden sich zudem wundern, dass man in den Optionen Standardmäßig nicht 1280x1024 einstellen kann. Wo doch 17“ TFT Besitzer in dieser Nativen Auflösungen spielen sollten um ein einwandfreies Bild zu erhalten, ansonsten ist der Bildschirm leicht unscharf bzw. verwaschen. Wie ihr diese Auflösung trotzdem Einstellen könnt, verraten wir am Ende des Tests unter Cheats.

Ich bitte auch noch mal am Ende des Tests auf unsere Testkonfiguration zu achten und dem Ergebnis des in F.E.A.R eingebauten, sehr brauchbaren, Leistungstest Systems. Dort sind dann auch alle Einstellungen aufgelistet, die wir erprobt haben. Dieser enorme Hardwarehunger ist aber auch nicht unbegründet, wie nicht nur die Effekte in der Zeitlupe zeigen. Die Gegnermodelle sind sehr detailliert und man kann wirklich jede Kleinigkeit und Falte auf den Anzügen erkennen. Die Texturen sind als gut zu bezeichnen, aber teilweise auch einfach nur öde. Sie wiederholen sich sehr oft und sind in schlichtem Mauergrau gehalten, was leider auch im späteren Verlauf extrem auffällt, da man das Gefühl hat schon mal an einem Ort gewesen zu sein und sich alles zu sehr gleicht. Die Zwischensequenzen des Spiels sind ebenfalls in Spielgrafik gehalten, strotzen aber durch verschiedene Filter und Störeffekte nur so vor Atmosphäre. Das schürt weiter die Angst, die durch die bedrohlichen Soundeffekte noch verstärkt wird.


Der Slow Motion Effekt ist unglaublich


Das ganze Game bietet volle 5.1 Unterstützungen und es kann nur empfohlen werden auch ein entsprechendes Soundsystem oder ein wirklich gutes Headset zu nutzen. Die bedrohliche Geräuschkulisse erstreckt sich über alle Lautsprecher und bringt viele Vorteile wie z.B. das Ausfindigmachen des Feindes mit sich. Allerdings werden auch die Schockeffekte sehr gut übertragen. So kann es vorkommen, dass man schonmal vor Schreck einen Blick über die Schulter wagt oder schreiend zurück zuckt. Die Horror / Schocker typische Musik wurde im Spiel sehr oft eingesetzt und passt ohne Übertreibung immer zum Geschehen. Das lässt den eigenen Puls schon mal bis zum Bersten nach oben jagen.

Wie beinahe jeder Shooter bietet F.E.A.R auch einen Onlinemodus, der sehenswert aber nicht unbedingt ein Muss ist. Standartkost ist hier die Devise, die Matchtypen setzen sich aus „Deathmatch“, Team Deathmacht“ und „Capture the Flag“ zusammen. Das interessanteste ist jedoch, dass jeder dieser Modi auch als Zeitlupen Version gespielt werden kann! Entsprechend starke Hardware vorausgesetzt kann das suchterzeugend wirken.

Kann man Angst zensieren?

Im Falle von F.E.A.R, welches eben nicht zimperlich mit einem umgeht, hat die Zensur entscheidende Nachteile und wirkt sich stark auf die Atmosphäre aus. Der Blutgehalt wurde enorm runtergeschraubt und es bleibt auch kaum Blut an der Wand kleben, was eigentlich enorm zum Horrorgehalt eines solchen Spiels zählt. Im Gegenzug sind im Spiel riesige Blutlachen, verstümmelte Körper und Skelette vorhanden. Gleiches gilt für die Plasmagun, hier lösen sich in der UK-Version die Gegner zu Skeletten auf. Nächstes Beispiel ist die Nailgun, hier sollte man Gegner an die Wand nageln können. In Half Life 2 darf man hingegen mit der Armbrust und einem glühendem Metalstab die Gegner festnageln. Beim letzten Zensurpunkt kann man sich streiten, denn wenn man nach Realismus geht müsste die nächsten angesprochenen Dinge auch vorhanden sein. So ist es nicht mehr möglich, mit der Granate Körper zu sprengen oder mit bestimmten Waffen Körperteile abzutrennen. Bildet euch eure Meinung. Doch es sollte im Hinterkopf behalten werden, dass das Spiel zurrecht „keine Jugendfreigabe“ erhalten hat und ob dann sowas noch nötig ist? Das große ABER ist jedoch dass der Publisher den Verkauf (und Profit) sichern muss, was bei einer Indizierung nicht der Fall wäre, da diese ein Werbeverbot nach sich ziehen würde und nur unter der Theke verkauft werden darf.

Minimale Systemvorrausetzungen:
-Windows XP, x64 oder 2000 mit aktuellem Service Pack
-Direct X9 oder höher
-Pentium 4 1,7 Ghz oder vergleichbar
-512MB RAM
-64MB GeForce 4 Ti oder Radeon 9000
-5.0 GB Festplattenspeicher
-DVD Laufwerk
-Direct X9 kompatible Soundkarte

Empfohlene Systemvorraussetzungen: (sehr empfohlen!!!)
-Pentium 4 3.0 Ghz oder vergleichbar
-1GB RAM
-256MB Radeon 9800Pro oder GeForce 6600
-Soundblaster X-Fi Soundkarte

Testsystem:
-AMD Athlon 64 3200+
-1GB Corsair XMS RAM
-Leadtek GeForce 6800GT 256MB
-AC´97 Onboard Sound
-Windows XP SP2
-17” TFT LG L1716S



F.E.A.R Leistungstestergebnisse basierend auf folgenden Einstellungen auf unserem Testsystem:
(es lohnt sich mit den Einstellungen zu experimentieren!)


FPS: Min.: 35 durschn.: 53 max.: 111

FPS Verteilung:
-0% unter 25
-28% zwischen 25 und 40
-72% über 40

Einstellungen:
Computer: Physik alles auf Mittel, Effekte alles auf Mittel

Grafik:
-Effekte: Alles auf Mittel
-FSAA: 2x
-Lichdetails: Mittel
-Schatten: ein
-Schattendetails: Mittel
-Weiche Schatten: aus (kosten Leistung ohne Ende)
-Texturfilter: Anisotropisch 4x
-Texturauflösung: Mittel
-Videos: Mittel
-Pixelverdoppelung: Aus
-DX8 Shader: Aus
-Bildschirmauflösung: 1024x786x32bit
-Shader: Maximum (kaum ein Leistungseinbruch im vergleich zu Mittel)

-VSYNC: Aus (aktiviert bietet besseres Bild, sprich keine Trennlinien, aber kostet viel Leistung)

Kristian meint:

Kristian

F.E.A.R gehört wohl derzeit zu den besten Ego-Shootern auf dem Markt, kann aber etwas abwechslungsreichere Half Life 2 nicht ganz in seine Schranken verweisen. Doom 3 hingegen wird in Sachen Horror und auch Story locker in die Tasche gesteckt, und nach einer runde F.E.A.R kann über IDs Shooter nur noch müde lächeln. Noch nie hat ein Spiel bei mir soviel Angst erzeugt, und auch noch nie hatte ich soviel Angst mit alleine in einem Raum mit dem Headset auf dem Kopf vor dem PC zu sitzen, von Gänsehaut und erschrecken mal abgesehen. Auf der Verpackung sollte definitiv ein Aufkleber sein auf dem steht „Vorsicht dieses Spiel kann extreme Angstzustände verursachen“. Definitiv DAS Must-Have des Jahres! 

Positiv

  • angsteinflößende Atmosphäre
  • spannende Story
  • tolle Effekte

Negativ

  • wenig Abwechslung
Userwertung
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F.E.A.R. - First Encounter Assault Recon Daten
Genre Ego-Shooter
Spieleranzahl Multiplayer
Regionalcode -
Auflösung / Hertz 50 / 60 Hz
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 18.10.2005
Vermarkter VivendiUniversal
Wertung 9.2
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neXGam YouTube Channel
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