Day of Defeat: Source im Test

PC Windows
Im Schatten von Counter Strike hat sich eine andere Half-Life Modifikation zu einem Szeneliebling gemausert und konnte eine fast genauso große Fangemeinde wie die Pflichtmodifikation aufbauen. Jetzt steht die Portierung auf die Source- Engine in den Startlöchern und der folgende Test zeigt, ob das Game sein Geld wirklich wert ist.
Genau wie Counter-Strike fing Day of Defeat klein an. Als Hobbyprojekt für das damalige Half-Life ist es mit der Beta 1.0 am 12. Januar 2001 an den Start gegangen. Nach zweijährigen Verbesserungen übernahm Valve am 1. Mai 2003 die Weiterentwicklung, sodass DoD als Vollpreisprodukt auf den Markt kam. Genau wie bei Counter Strike fand sich schnell eine Fangemeinde zusammen, die noch heute als große Community hinter dem Titel steht. Und da es bei Valve jetzt Tradition ist, alle vergangenen Produkte in die Source Engine umzusetzen, war es wohl nur noch eine Frage der Zeit, wann endlich DoD Source auf dem Markt kommt.



Die Spielmodi in DoD Source sind schnell aufgezählt. Die US-Army und die deutsche Wehrmacht kämpfen um strategische Flaggenpunkte auf einer Karte. Hat eine Partei alle 5 Flaggenpunkte eingenommen, geht sie als Sieger hervor und ein neues Match beginnt. Dabei unterscheidet das Spiel zwischen zwei Arten von Flaggentypen: Die Einzelflaggen, die ein normaler Spieler einnehmen kann und die Doppelflaggen, die nur mit zwei Leuten besetzt werden können. Ist ein Gegner in der Nähe des Flaggenpunktes, blockt er die Eroberung des strategisch wichtigen Punktes. Deswegen ist es sehr ratsam, erst alle Gegner um die Flagge zu entfernen um sie dann einzunehmen. Die Einnahme von Doppelflaggen nimmt dagegen ein wenig mehr Zeit in Anspruch, auf einer Statusanzeige könnt ihr aber jederzeit einsehen, wie weit die Aktion fortgeschritten ist.



Um die Sache noch strategischer zu machen, finden sich jeweils 6 Spielerklassen (Assault, Rifleman, Support, Sniper, Machine Gun, Rocket) im Spiel, die alle ihre individuellen Vor- und Nachteile haben. So ist der Rocketman mit seiner Bazooka/Panzerfaust unglaublich langsam, aber seine Zerstörungskraft mittels der Rakete ist enorm. Der Assault ist eher für den Nahkampf gedacht. Durch Thompson/MP40 und einhüllende Nebelgranaten ist er der perfekte Mann, um Flaggenpunkte zu sichern. Zum Thema Realismus muss sich DoD Source vor anderen Produkten nicht verstecken. Noch nie war eine Waffenphysik so realistisch wie in diesem Spiel. Versucht man beispielsweise als Machine Gunner mit der 30 Cal/MG-42 aus dem freien Stand zu feuern, wird man schnell merken, dass damit nichts zu erreichen ist. Jede Waffe verzieht je nach Klasse anders, und es ist nahezu unmöglich im Dauerfeuer irgendetwas zu treffen. Deswegen sollte man kurze kontrollierte Feuerstöße abgeben, um auf dem Schlachtfeld zu punkten.



Zur Auswahl stehen 6 Karten (Anzio, Argentan, Avalance, Donner, Flash, Kalt), die unglaublich gut gestaltet wurden. ’’Anzio’’ ist ein kleines Italienisches Dorf, das mit seinen verwinkelten Gassen unglaublich gut für einen Hinterhalt geeignet ist. Heiße Gefechte können in ’’Kalt’’ auf der Oberfläche sowie in der Kanalisation stattfinden, was noch mehr taktisches Geschick vom Team verlangt. Wo bei anderen Multiplayershootern der Marke Counter Strike oder Unreal Tournament Camper verflucht sind, laden die Karten in Day of Defeat regelrecht dazu ein, lange an einem Punkt zu verweilen, um z.B. einen Flagge zu verteidigen oder aus sicherer Entfernung die Gegner mit dem Scharfschützengewehr auf Abstand zu halten. So passiert es regelmäßig, dass man als Spieler in einen Hinterhalt gerät und über den Haufen geschossen wird. Deswegen ist es unglaublich wichtig, sich mit seinem Team zu verständen, weil Teamplay einfach der Schlüssel zum Sieg ist.



Die Kommunikation auf dem Schlachtfeld ist denkbar einfach. Es gibt ein Befehlsmenü im Spiel, in dem man seine Teamkollegen über den Flaggenstatus oder feindliche Aktivitäten informieren kann. Die beste Variante ist aber ’’Voice Communication’’ mittels Headset. So kann der Spieler wie bei jedem anderen Teamshooter während der Matches mit seinen Teamkollegen reden und so Taktiken ausarbeiten oder Statusberichte abgeben. Da die Karten im Vergleich zu Battlefield 2 klein geraten sind, ist der Actionanteil höher als bei Digital Illusions Vorzeigeprodukt. So ist es nicht verwunderlich, dass bei der Action die Flaggenpunkte im Sekundentakt ihre Besitzer wechseln. Fahrzeuge wie bei Battlefield 2 oder Unreal Tournament sind nicht vorhanden. Die Maximalanzahl von Spielern ist von Valve auf 32 Spieler gesetzt worden, aber andere Server zeigen, dass sogar Spiele mit bis zu 128 Teilnehmern möglich sind.



Grafisch basiert DoD Source wie es der Name schon sagt auf der Source- Engine, die ihre Arbeit schon bei Half-Life 2 und Counter-Strike Source verrichtet hat. Vergleicht man DoD und Counter Strike miteinander, fällt dem Laien schnell auf, dass die Source-Engine bei DoD kräftig aufgebohrt wurde. Die Texturen sind noch schärfer und detailreicher als bei Counter-Strike und zum ersten Mal strahlt die Engine in feinstem HDRR (High Dynamic Range Rendering). Das sieht nicht nur fein aus, sondern hat auch den Nachteil dass der Spieler z.B. von der Sonnen geblendet werden kann.



Hat man die ersten Feuergefechte mal gesehen, möchte man das Spiel so schnell nicht mehr aus der Hand geben, weil grafisch die absolute Oberklasse geboten wird. Schießt man z.B. auf eine Mauer, sieht man wie der Putz von den Wänden fällt. Ausserdem bieten die Charaktere im Spiel zahlreiche optische Feinheiten. Wird man von einer Granate getroffen verzieht sich die Sicht in einem netten Blureffekt so stark, dass es selbst für geübte Spieler keine Möglichkeit mehr zum Feuern gibt. So rennt man sekundenlang kopflos durch die Gegend und ist dabei ein leichtes Ziel für den Gegner.

Die Geräuschkulisse von DoD Source ist erstklassig. Die Waffengeräusche hören sich so real an, dass man wirklich denkt, eine der altgedienten Waffen in der Hand zu halten. Die Deutsch/Englische Synchronisation ist perfekt gelungen und hat der Spieler die passende Hardware im Rechner, wird einem feinstes Dolby Surround geboten. Wehrmutstropfen: Während der Kämpfe gibt es keine Hintergrundmusik, was ein bisschen an der Atmosphäre kratzt.



Um Day of Defeat Source in einer Auflösung von 1024x768x32Bit Farbtiefe zu spielen braucht man einen Pentium 4, 2,8GHz (oder vergleichbaren Athlon), 1024MB Ram und eine Grafikkarte der Klasse Geforce 6600GT/ Radeon X850. Die Mindestvoraussetzungen sind ein Pentium 4 1,4Ghz (oder vergleichbaren Athlon), 256MB Ram und eine DirectX 7- Grafikkarte. Der Multiplayerspass nimmt 3,3GB euerer Festplatte ein.



WICHTIG: Um Day of Defeat Source zu spielen müsst ihr über einen Internetanschluss verfügen. Das Spiel kann man mit Verpackung im Laden kaufen oder es über das Onlineportal Steam (http://www.steampowered.com/) herunterladen. Das Spielen von Day of Defeat: Source ist nur über die Plattform Steam möglich. Dazu muss man sich auf den Client einloggen, den man gratis aus dem Internet laden kann.



Minimale Systemvoraussetzungen
Pentium 4, 1,4GHz oder vergleichbarer Athlon
256MB Ram
DirectX 7 Kompatible Grafikkarte
3,3 GB Festplattenspeicher
Kompatible Soundkarte
8x CD-Rom Laufwerk


Testrechner
Athlon64x2 4800+
2GB Ram
Geforce 7800GTX 512MB Ram
Creative SoundBlaster X-FI Platinum

Dominic meint:

Dominic

Day of Defeat hat mir trotz seines ausgelutschten Szenarios und den altgedienten Spielmodi viel Spaß gemacht. Die taktische Tiefe ist durch das Klassensystem gut ausbalanciert und durch die kleinen Karten kommt auch der größte Anfänger schnell zu seinen Erfolgen. Einziger Wehrmutstropfen: Die nicht vorhandene Bot- Unterstützung, die fehlende Musikuntermalung während der Gefechte und die verhältnismäßig kleine Zahl an Karten trüben ein bisschen den Spielspaß. Leute, die eine echte Alternative zu Battlefield 2 suchen, sollten sich diesen Titel mal anschauen. 

Positiv

  • Source- Engine mit HDR- Feature
  • Verschiedene Klassen

Negativ

  • Keine Bots
  • Fehlender Soundtrack
  • Steam!
Userwertung
10 1 Stimmen
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Day of Defeat: Source Daten
Genre Ego-Shooter
Spieleranzahl Multiplayer
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 07.02.2006
Vermarkter Valve
Wertung 7.5
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neXGam YouTube Channel
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