Sid Meier's Pirates im Test

Nintendo Wii
Piraten! Hiss die Segel, hol hoch den Anker und stemm dich ins Ruder. Der Jolly Roger sucht den Wii heim!
Der Name Sid Meier sorgt auch heute noch für Glanz in den Augen. Bekannt vor allem für die Civilisation-Spielereihe, hat er auch einige Spiele außerhalb dieser berühmten Serie entwickelt. Dazu gehört auch Pirates, welches damals in den 80er Jahren eines der besten Spiele war, die man kaufen konnte, egal auf welcher Plattform.
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Seitdem ist einiges an Zeit vergangen. Und jetzt erscheint endlich ein Remake für Nintendos Wii. Ein gänzlich neues Spiel? Wohl eher nicht. Denn diese Version beruht auf dem Remake, welches 2004 ursprünglich für den PC entwickelt wurde. Und seitdem wurde es auf verschiedenen Plattformen wie beispielsweise dem Macintosh oder der Xbox umgesetzt. Nintendos aktuelle Konsole erhält also „nur“ den neusten Aufguss. Doch dies muss ja nichts Schlechtes bedeuten.
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Die Story ist eigentlich recht schnell erzählt. Du bist ein Spross einer ehemaligen reichen Familie, die durch ein Intrigenspiel alles verlor und in alle Himmelsrichtungen verstreut wurde. Kaum erwachsen heuerst du schon auf einem Schiff an – wobei die Auswahl Auswirkungen auf den Schwierigkeitsgrad hat -, dessen Kapitän dich und die übrige Mannschaft gnadenlos unterdrückt. Es kommt, wie es kommen muss und eine Meuterei findet statt. Schon bald ist das Schiff übernommen und deine Kollegen wählen dich zum neuen Schiffsführer.
  Und damit kann der Spaß losgehen. Du steuerst automatisch den nächsten Hafen an und kannst dich und dein Schiff nach Herzenslust umgestalten. Doch sind diese Änderungen nur kosmetischer Natur und bringen dir keinerlei Vor- oder Nachteile. Schade.
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Nachdem dies erledigt ist, ist es ganz hilfreich dem örtlichen Gouverneur einen Besuch abzustatten. Er informiert euch über die aktuellen politischen Verwicklungen und, je erfolgreicher du bist, stellt dich seiner Tochter vor, mit der du später anbändeln kannst. Doch dazu später mehr. Ebenso ganz hilfreich ist ein Besuch beim lokalen Händler, bei dem du beispielsweise deine Nahrungsmittelvorräte aufstocken kannst. Auch ein Besuch in der Kneipe kann nicht schaden. Dort kannst du neue Männer anheuern, mit einem geheimnisvollen Fremden reden, der dir oftmals gegen Bares wichtige Infos oder Gegenstände gibt. Ebenso können dir auch die Schankmaid und der Wirt wichtige Infos liefern. Und beim Schiffsbauer kann man sein Gefährt reparieren und aufrüsten, natürlich auch gegen Bares.
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Kaum auf offener See hat man die Qual der Wahl. Was will man machen? Pirat werden? Da ist ganz hilfreich, wenn man die Schiffe der Feinde der Nation angreift, unter deren Flagge ihr segelt. Piratenjäger? Du kannst bis zu neun verschiedene berühmte Freibeuter aufscheuchen, wie beispielsweise Black Beard. Ebenso ist es auch dir möglich, einfach nur als Händler aktiv zu werden. Und natürlich kannst du auch versuchen, deine Familie wieder zusammenzusuchen.

Dir stehen also alle Wege offen. Doch Veteranen kennen dies alles schon, da wie gesagt, die Wii-Fassung nur eine erneute Auflage eines PC-Spiels aus dem Jahre 2004 ist. Die Entwickler haben es leider versäumt, diese Version so zu entwickeln, dass sie sich von den anderen stark unterscheidet.
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Dies heißt natürlich nicht, dass diese Version eine 1:1 Kopie der ursprünglichen Fassung ist. Es gibt ein paar kleine Unterschiede. Neben der Möglichkeit, sich optisch zu verwandeln, kann man auch in einem Minispiel eine Stadt bombardieren. Ebenso erlaubt der Titel auch einen Zwei-Spieler-Modus wobei sich dieser darauf beschränkt, dass der Partner im Kampf als Papagei mitmischt. Dies ist ehrlich gesagt zu wenig.
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Nun könnte man natürlich auch hoffen, dass wenigstens die Bewegungssteuerung gut eingebaut worden ist. Man denke beispielsweise an die Möglichkeit, im Schwertkampf die Wiimote entsprechend zu schwingen.
  Zum direkten Duell, Mann gegen Mann kommt es meistens, wenn du ein Schiff aufbringst. Dazu musst du es erst mal so kaputt schießen, dass es sich kaum mehr wehren kann. Beim Entern trittst du dann meistens gegen den gegnerischen Kapitän an und drückst dabei auf die entsprechenden Knöpfe. Also, keine Bewegungssteuerung.
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Nach einem glorreichen Sieg heißt es, die Beute einsacken und vorsichtshalber den nächsten befreundeten Hafen anzusteuern, um das eigene Schiff zu reparieren. Bei einem Besuch beim Gouverneur kann es dann passieren, dass dich dessen hübsche Tochter zu einem Tänzchen einlädt. Und hier kommt endlich die Bewegungssteuerung ins Spiel. Entsprechend ihrer Handzeichen musst du die Wiimote nach oben, unten, links oder rechts schwingen. Bist du erfolgreich, verliebt sich die werte Frau in dich, was sich später sicherlich von Nutzen erweisen kann. Doch leider haben die Entwickler hier absoluten Murks gebaut. Denn egal, wie gut du dich anstellst, das Spiel erkennt nicht immer die Gesten. Hier ist Frust angesagt.
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Auch Graphisch-Mäßig enttäuscht das Spiel. Wenn man es nicht besser wüsste, könnte man fast meinen, man hätte die PC-Version vor sich. Und die ist schließlich schon einige Jährchen alt. Ebenso nerven auch die Ladebildschirme, die man des Öfteren zu Gesicht bekommen dürfte.

Götz meint:

Götz

Schade, aber dies war nichts. „Sid Meier’s Pirates“ enttäuscht leider stark. Sieht man mal vom immer noch faszinierenden, offenen Spielprinzip ab, gibt es eigentlich kaum nennenswertes positives. Doch Negatives gibt es jede Menge. Hauptsächlich ist ärgerlich, dass es keinerlei großen Unterschied zwischen der Wii-Version und der ursprünglichen PC-Variante aus dem Jahre 2004 gibt. Sieht man mal von einem Pseudo-Zwei-Spieler-Modus und einigen Minispielen ab könnte man fast meinen, man hat nicht Nintendos aktuelle Konsole vor sich, sondern einen PC. 

Positiv

  • Sehr offene Spielweise

Negativ

  • Kaum Unterschied zur ursprünglichen PC-Fassung
  • Graphisch eher mau
  • Wii-Steuerung aufgesetzt und ungenau
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Sid Meier's Pirates Daten
Genre Simulation
Spieleranzahl 1-2
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 8. Oktober 2010
Vermarkter 2KGames
Wertung 6
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