
Bereits beim Starten des Spiels erkennt man die Ausrichtung des Spiels auf Party Play. So können alle Spielmodi als Band zu viert gespielt werden, sogar die Karriere. Damit nicht genug: Bei Guitar Hero 5 ist man auf Wunsch permanent mit dem Internet verbunden, so dass man die komplette Karriere auch online mit anderen Spielern spielen kann. Das Spiel mit Bandkollegen wird eigentlich quasi von dem Spiel gefordert, denn in jedem Song der Karriere gibt es Zusatzherausforderungen, die zu den maximal 5 Sternen vom normalen Song noch bis zu drei weitere Sterne bringen können. Ziele gibt es viele verschiedene und für jedes Musikinstrument, so müssen beispielsweise innerhalb eines Songs möglichst viele Punkte bei aktivierter Starpower geholt werden oder die Bassnoten dürfen nur nach oben angeschlagen werden.
Teilweise finden sich hier auch Bandherausforderungen, bei denen zwei oder mehr Spieler beteiligt sein müssen, um die maximale Punktzahl herausholen zu können. Erreicht man die nötigen Punkte, so werden nicht nur zusätzliche Sterne dem Punktekonto gutgeschrieben, sondern man bekommt auch neue Ausrüstung und Klamotten für die Rockstarfabrik, in der man seinen eigenen Rockstar erstellen kann. Dabei kann man seiner Phantasie freien Lauf lassen: Neben Aussehen des Körpers und der Kleidung können sogar die Instrumente personalisiert werden. Hier gibt es wie gewohnt originale Gitarren von renommierten Herstellern wie beispielsweise von Ibanez, Epiphone oder BC Rich.
Während der Karriere kann es zudem auch passieren, dass der eine oder andere, teilweise auch leider bereits verstorbene, Rockstar auftaucht und die Band unterstützt. Billy Corgan, Shirley Manson, Johnny Cash und Kurt Cobain sind nur einige Namen von bekannten Gaststars, die später auch als eigene Figuren verwendet werden können. Neben der detailgetreuen Darstellung der Figuren fällt auch die deutlich verbesserten Bewegungen sämtlicher Akteure während der Songs auf, was ungemein zur Bühnenatmosphäre beiträgt. Früher war es doch des Öfteren so, dass die Bandmitglieder doch mehr wie Roboter als virtuelle Menschen wirkten.

Auch wer denkt, dass man sich bei der Wii-Version mit einer einfachen Umsetzung begnügte, der liegt mehr als nur falsch. Man hat Guitar Hero 5 auch weitere, eigene Spielmodi beschert! Es wurde vor allem darauf Wert gelegt, dass Spieler einen schnellen Einstieg haben und so wird bereits im Hauptmenü ein Song angestimmt, bei dem man einfach per Knopfdruck sofort einsteigen und mitspielen kann. Wii-Exklusiv ist auch das großartige Roadie-Battle. Hier spielen zwei Gitarristen gegeneinander eine Gitarrenschlacht und diese werden beide, als hätte man es schon geahnt, von ihren Roadies unterstützt. Diese Roadies greifen dabei über den Nintendo DS in das Spiel ein und können dabei den jeweiligen Gegner über den Touchscreen sabotieren. Diese Schlachten sind bereits aus Guitar Hero III – Legends of Rock bekannt und wurden perfekt an die Nintendo Hardware angepasst.


Zusätzlich kommt der Nintendo DS auch im zweiten Wii-exklusiven Spielmodus zum Einsatz: dem Mii-Freestylemodus. Hier spielen bis zu vier Musiker mit ihren Miis und können dabei völlig frei miteinander musizieren. Vor Beginn wird eins von fünf verschiedenen musikalischen Themen sowie die teilnehmenden Musiker ausgewählt. Großartig ist hier auch die Möglichkeit mit Wiimote und angeschlossenem Nunchuck Luftschlagzeug zu spielen. Die Steuerung funktioniert dabei sehr gut und ist dabei auch sehr direkt. Im Spielmodus selbst sieht man nur das schwarze Laufband und die Musiker. Vorgeschriebene Noten gibt es nicht, ab und an sieht man nur schemenhaft angedeutete Spielnoten, die als Vorschlag für erfolgreiches Jammen dienen sollen. So wird der eigenen Kreativität keine Grenzen gesetzt. Wird der Song beendet, kann man diesen auch abspeichern und sogar über WiiConnect24 seinen Freunden zur Verfügung stellen. Wie erwähnt können auch Nutzer eines Nintendo DS im Freestylemodus mit eingreifen und zwar als Bühnenbildner, der sich um Licht- und Bühneneffekte kümmert.
Wie schon bei Guitar Hero World Tour ist auch bei Guitar Hero 5 ein Musikstudio integriert, mit dem man eigene Songs kreieren kann. Dies ist aber weiterhin recht aufwendig und auch die Soundqualität lässt weiterhin etwas zu wünschen übrig. Positiv muss man aber anmerken, dass das Studio um einiges verbessert worden ist in puncto Zugänglichkeit. Dennoch sollte man etwas mehr Zeit einplanen, um wirklich brauchbare Ergebnisse zu erhalten.

Weiterhin ist auch positiv zu erwähnen, dass der Musikladen für zusätzliche Songs direkt im Spiel integriert wurde und seit Oktober regelmäßig neue Songs und Track Packs bietet. Wer bereits Guitar Hero World Tour oder Guitar Hero Greatest Hits sein Eigen nennt, kann die meisten Songs kostenlos in das Spiel importieren. Ansonsten deckt der insgesamt 92 Songs umfassende Soundtrack des Spiels fast alle Unterarten der Rockmusik ab. Von Alternative Rock, über Punk, Country und auch Metal Classics. Darunter auch bekannte und populäre Tracks von Nirvana, Iron Maiden, Johnny Cash, Kings of Leon, Stevie Wonder, den Rolling Stones oder Carlos Santana.
Zwar hat Activision mit Guitar Hero 5 das Rad bei weitem nicht neu erfunden, aber dafür haben sie so viele Detailverbesserungen und Optimierungen des Spielprinzips eingebaut, wie man sie bei vorherigen Teilen eher vergeblich gesucht hatte. Zudem merkt man der Wii Version an, dass sie eine eigenständige Entwicklung ist und nicht nur eine simple Umsetzung der PS2 Version. Auch hat Vicarious Visions gezeigt, dass permanente Onlinekonnektivität nicht nur bei XBox 360 und PlayStation 3 möglich ist, sondern auch mit Nintendos Wii Konsole. Wer Musikspiele liebt, der hat keine Möglichkeit an Guitar Hero 5 vorbeizukommen, wirklich keine.