Pokemon Mystery Dungeon Erkundungsteam Himmel im Test

Dank eines kleinen Psychotests zu Beginn des Spiels findet ihr heraus, welches Pokemon ihr im Game spielt. Der große Charme der PMD-Reihe besteht nämlich darin, dass ihr endlich mal eines der Pocket Monster seid. Im Grunde genommen zwar nur ein Verwandeltes, aber allzu viel soll von der Story nicht verraten werden. Außerdem gilt es noch einen fiesen Räuber zu stellen, der die Zahnräder der Zeit klaut. Die Geschichte ist zwar nicht sonderlich kreativ und komplett von Erkundungsteam Dunkelheit, beziehungsweise Zeit übernommen, aber immerhin flott und wendungsreich erzählt.

So wie die ersten Spiele der PMD-Reihe, handelt es sich auch bei Erkundungsteam Himmel um einen reinen Dungeon Crawler. Mit eurem Begleiter (und weiteren Pokemon) kämpft ihr euch durch ein zufallsgeneriertes Labyrinth und sucht immer nach der Leiter ins nächste Stockwerk. Das Genre ist so alt wie die Videospielgeschichte und fallen in die Kategorie Geschmackssache. Eine Revolution darf man hier nicht erwartet, stattdessen gibt es 08/15 Kost.

Wie ihr bereits in der Anleitung gelesen habt, handelt es sich bei Erkundungsteam Himmel um eine erweiterte Version der schon erhältlichen Nintendo DS Spiele Erkundungsteam Zeit und Erkundungsteam Dunkelheit. Aber keine Sorge. Wie erwähnt, handelt es sich nicht um ein Remake, sondern um eine aufgemotzte Variante zweier Spiele und Nintendo nahm diverse Änderungen vor. Da gibt es einige neue Orte wie das „Pandir-Cafe“, das den Kauf von Getränken ermöglicht, welche die Eigenschaften der Pokemon verbessern. Ein zweiter Laden ist »Woingenaus und Issos Recycling-Shop«, bei dem gefundene Objekte abgegeben und gegen neue Überraschungs-Items getauscht werden können. Je häufiger ihr euch einen Gegenstand abholt, desto besser werden die Bescherungen.

In den Dungeons gibt es vier neue Ereignisse: »Pantimimi Heillager« (für 100 Geldeinheiten wird man komplett geheilt), »Schluckwechs Basar« (man kann Überraschungs-Gegenstände kaufen), »Schlurpleks Reinigung« (säubert verklebte Items), »Ninjatoms Evakuierung« (bringt das Team nach Schatzstadt zurück). Auch die Ganovenmissionen kommen mit einigen Veränderungen daher. Fans des Soundtracks finden eine Jukebox, mit der man die Hintergrundmusik jederzeit hören kann. Aber nicht nur inhaltlich wurde Erkundungstour Himmel eine Frischzellenkur verpasst. An der Story wurde ebenfalls ein wenig gefeilt. So gibt es unter anderem Bidiza-Bonusmissionen, die ihr im Verlauf der Geschichte freispielt und die euch mehr Einblick in die Geschichte gewähren. Natürlich gibt es ebenso fünf andere Startpokemon im Vergleich zu Erkundungsteam Zeit, bzw. Dunkelheit. Zudem können sich Sammler freuen. Getreu dem Motto »Gotta catch ‚em all« sind nun stattliche 493 Pokemon enthalten.

Bei allem Lob, was die spielerischen und storybasierenden Erneuerungen angeht, muss man leider auch kritisieren. So integrierte Nintendo die Online Funktionen unangetastet in das Spiel. Das bedeutet, dass ihr exakt die gleichen Features vorfinden werdet, wie in den Originalen, was ja nicht schlecht ist. Ihr könnt weiterhin Items und Pokemon tauschen und eure Freunde online aus brenzligen Situationen retten. Aber ich hätte mir hier ebenfalls etwas Neues, Frisches gewünscht. Möglichkeiten bietet ein System wie der DS genug.

Auch in Sachen Steuerung, Grafik und Sound änderte sich gegenüber dem Vorgänger leider so gar nichts. Da muss man sich als Pokemon Fan noch immer mit GBA Niveau zufriedengeben. Dabei hätte der Nintendo DS doch so viele Knöpfe und reichlich Grafikpower. Fans werden jetzt mit den Schultern zucken und laut auszurufen: „Ist halt ein Pokemon Spiel!“. Und ja, die bunte 2D Grafik passt zum Spielgeschehen, gleicht aber den zwei Jahre älteren Originalversionen wie ein Ei dem anderen und reicht nicht über GBA-Niveau hinaus.

Gleiches kann man über den Sound sagen. Hier bekommt man ebenso GBA-Qualität, wie es bereits bei der Grafik der Fall ist. Löblich ist allerdings, dass ihr durch das Jukebox-Feature die Melodien jederzeit hören könnt, ohne zwingend das Spiel zu starten. Neue Musikstücke hätten den Gesamteindruck ebenfalls nach oben getrieben, da man so schon alles hörte.