Real Bout Fatal Fury Special im Test

Neo Geo
Anfang 1997 erschien mit Real Bout Fatal Fury Special der bereits sechste Teil von SNKs berühmter Fatal Fury-Serie, welcher noch heute für geniales GamePlay und wunderschöne 2D-Optik steht. Statt die Story weiter zu führen, entschied man sich bei SNK dafür eine Art storyfreies Dreammatch zu veranstalten.


Sokaku beschwört gerne riesige Dämonen...


Dabei gibt es mit fast allen Charakteren der Fatal Fury Reihe ein Wiedersehen: So sind wieder alle Fighter aus Real Bout Fatal Fury mit dabei, wobei Tung, Cheng, Laurence Blood sowie Krauser ihr Comeback geben. Auf Big Bear, Jubei und Axel Hawk muss man leider verzichten.
Das es von einigen der Charakteren freispielbare "böse" Alternativversionen mit anderen Moves und Details in der Steuerung gibt, ist dabei ein netter Fanservice.



Jin's Feuerball läßt Laurence unbeeindruckt...


Real Bout Fatal Fury Special beinhaltet insgesamt 19 Charaktere, so sind auch die Zwischen- und Endbosse Laurence, Billy und Krauser von Anfang an auswählbar. Zusätzlich gibt es noch 4 Alternativversionen + Nightmare Geese als freispielbaren Geheimcharakter. Insgesamt werden 10 abwechslungsreiche Stages geboten, wobei sich, bis auf die Zwischen- und Endbosse, mehrere Charaktere je eine Stage teilen. Nach dem sehr kurzen Intro, dessen Szene einigen sicher aus dem Fatal Fury-Anime (2. OVA) bekannt vorkommen wird, darf man in den Optionen noch Schwierigkeitsgrad, Rundenzeit, Sprache und Buttonbelegung festlegen, um sich nach einer kurzen Einführung in den Kampf zu stürzen.


Duck King wird für seine obszöne Geste gleich bestraft...



Die liebliche Mai ist so "heiss" wie immer...


Wie für 2D-Beat'em Ups üblich, lässt man mit Stick- und Tastenkombinationen starke Superattacken vom Stapel, versucht seine Angriffe gezielt in eine Combo umzusetzen, um dem Gegner dadurch noch mehr Lebensenergie abzuschöpfen. Besonders tödliche Attacken kann man erst einsetzen, wenn sich die Energieleiste des Kämpfers weiter aufgeladen hat, was Fatal Fury typisch in 3 Stufen möglich ist: H., S. und P.Power. Diese Gauge-Leiste lädt sich durch Ausführen, oder Blocken von Specialmoves auf. Während man im S.Power-Modus lediglich einen normalen "Desperation Move" ausführen kann (danach wird die Energieleiste wieder zurückgesetzt) darf man dies im P.Power-Bereich unbegrenzt. Dort ist es dann auch erlaubt, einmalig einen "Super Desperation Move" einzusetzen. Jedoch erreicht man den P.Power-Bereich erst, wenn man nur noch die Hälfte der Hitpoints hat... es bringt in Real Bout Fatal Fury Special also nicht nur Nachteile, eines auf die Fresse zu bekommen! Man sollte aber nicht zu lange warten, denn die Gauge-Leiste nimmt mit der Zeit auch langsam wieder ab.



Vor Billy's Feuer-Special muss sich Joe in Acht nehmen...


Aber auch der H.Power-Bereich bietet einige Vorzüge, denn erst mit dem Erreichen der H.Power sind "Break Shots" möglich, wo jeder Charakter einen Specialmove hat (wie z.B. Terrys Power Dunk) mit dem er während er die gegnerischen Attacken blockt, quasi zum Gegenschlag ausholen kann und somit die gegnerische Angriffsfolge unterbricht. Auch für "Roll Recovery" braucht man H.Power, aber dazu gleich mehr. Außerdem können einige Charaktere, nachdem sie zu Boden geschlagen wurden, eine "Recovery Attack" ausführen. Jeder Charakter hat einige vorgegebene Comboattacken die aus normalen Schlägen und Tritten bestehen. Diese kann man grundsätzlich ausführen, werden aber von vielen Spielern mit einem Nasenrümpfen als "Anfängercombos" abgetan.


Der kleine Tung kann zu einer stattlichen Größe heranwachsen...


Im Großen und Ganzen basiert Real Bout Fatal Fury Special auf dem System von Real Bout Fatal Fury, allerdings gibt es einige entscheidende Änderungen: So wurde das "Line Sway"-System, mit dem man vorher sowohl in den Vorder- als auch in den Hintergrund wechseln konnte, auf 2 Ebenen beschränkt, also Normal und Hintergrund. Man kann seinem Gegner nach einem Ebenenwechsel mit speziellen Attacken wieder auf die eigene Seite zurück zwingen, was das "Verstecken" auf einer Ebene etwas erschwert. Außerdem kann man sich selber mit Hilfe eines "Roll Recovery" nach einem Sturz im wahrsten Sinne des Wortes auf die sichere Seite rollen. Für alle mal Passé sind allerdings die umstrittenen "Ring Outs" des Vorgängers, stattdessen gibt es jetzt an jeder Seite der Stage (außer bei der von Geese) eine Beschränkung die sich zerstören lässt, wenn man den Gegner lang genug dagegen drischt. Dadurch ist dieser kurz benommen und es gibt eine lustige Animation.



Hon-Fu ist zwar ein Spaßcharakter, aber dennoch "brand-" gefährlich...


Das GamePlay ist insgesamt einerseits recht anfängerfreundlich, bietet aber dennoch genug Tiefgang, um auch über Wochen und Monate hin zu begeistern. Dazu trägt auch die absolut griffige Steuerung bei, denn niemals wirkt die Ausführung eines Moves schwammig oder ungenau. Jeder der sympathisch gestalteten Charaktere spielt sich wirklich unterschiedlich, und das nicht nur in Nuancen wie bei einigen aktuelleren 2D-Beat'em Ups, in denen es von "Doppelgängern" oft nur so wimmelt. Dadurch ist natürlich auch der Widerspielbarkeitswert hoch, denn bis man das Spiel mit jedem Charakter gemeistert hat wechseln die Jahreszeiten sicher das ein oder andere Mal.



Wo Wolfgang hinschlägt wächst kein Gras mehr...


Besonders spaßig wird es wenn man ein paar Mitspieler hat... Zwar macht Real Bout Fatal Fury Special auch alleine Spaß und leidet nicht, wie viele andere SNK-Spiele, unter unfairen Bossgegnern. Allerdings ist die fest vorgegebene Reihenfolge der Kämpfe, sowie die Tatsache, dass 1/3 des Singleplayer aus Mid- und Endbossen besteht auf Dauer etwas unbefriedigend. Dafür wird man, wenn man gut genug kämpft mit einem super spannenden Spezialendkampf gegen Nightmare Geese belohnt... Schade: Während Fatal Fury 3 und Real Bout Fatal Fury großartige Zwischen- und Endsequenzen boten, wird man in Real Bout Fatal Fury Special mit Charakterportraits und ein paar Sprechblasen abgefertigt. Einzig der Abspann, bei dem die Sprites in lustige Situationen gebracht werden, sorgt für Schmunzeln. Insgesamt sind das aber keine großen Kritikpunkte.



Geese wartet zu aller letzt in seinem beeindruckenden Dojo...


Technisch hat SNK für Real Bout Fatal Fury Special noch mal ordentlich Holz ins Feuer geworfen: Die Charaktersprites wurden stark überarbeitet, oder sind ganz neu gezeichnet (einige Charaktere wie Blue Mary haben auch gleich noch ein neues Outfit verpasst bekommen) und sehen nun noch mal besser aus, als in im Vorgänger. Ebenso die Spezialeffekte, wenn z.B. Sokaku seine Riesendämonen beschwört. Dann geht ordentlich was ab! Die Hintergründe sind, wie man es von der Serie gewohnt ist, sehr stilvoll und ansprechend umgesetzt, auch wenn leider nicht mehr soviel außerhalb der Kämpfe los ist, wie in den Vorgängern. Den Soundtrack kann man getrost als "Best of"- Fatal Fury bezeichnen, denn die klassischen Charakterthemes und einige wenige Neukompositionen geben eine gute Mischung ab. Die Sprachsamples kommen, wie auch schon beim Vorgänger, sehr gut rüber.

Team neXGam meint:

Team neXGam

Real Bout Fatal Fury Special gehört definitiv zur Oberklasse der NeoGeo Beat'em Ups. Sowohl spielerisch als auch technisch gibt es kaum Mängel, lediglich das "Drumherum" wie z.B. Vor- und Abspann hätten noch etwas besser ausgeführt werden können. Die sympathischen und abwechslungsreichen Charaktere, sowie die gelungene Steuerung sorgen für langen Spielspaß, egal ob alleine oder mit Freunden. Die NeoGeo CD Version bietet übrigens noch einen alternativen Abspann mit einem Neu-Arrangement des Blue Mary's Blues.

written by Cornelius Schiffmann, ©neXGam 

Positiv

  • Tolle Comic-Optik
  • Tiefgängiges GamePlay
  • Sehr gute Steuerung

Negativ

  • Kurze Outros
Userwertung
8.92 10 Stimmen
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Real Bout Fatal Fury Special Daten
Genre -
Spieleranzahl 1 - 2
Regionalcode codefree
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 28.02.1997
Vermarkter SNK
Wertung 8.8
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neXGam YouTube Channel
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