Real Bout Fatal Fury im Test

Neo Geo
„Manchmal kann einem das Schicksal übel mitspielen:Ein kleiner Junge verlor alle Menschen, die er liebte, und beschloss daraufhin, nie wieder zu lieben. Er wuchs heran und wurde zu Geese Howard, einem grausamen Gangsterboss. Seine Augen wurden kalt und ausdruckslos, sein Herz hart wie Stahl. Er strebte nur noch nach MACHT!Nach vielen brutalen Kämpfen kam er in den Besitz der geheimen Schriftrollen der Qin, mächtiger Machtsymbol. Doch diese Schriftrollen bedeuteten ihm nichts. Vor den Augen seiner Bandenmitglieder verbrannte er die Pergamente aus reiner Bosheit.Und jetzt wartet er und bereitet sich auf seinen letzten Racheakt vor, den Wettkampf The Real Bout, in dem er seine ganze Wut gegen jene richten wird, die sich einem Mann entgegenzustellen wagten, dem die Winkelzüge des Schicksals nur zu gut bekannt sind – Geese Howard!“
Nach dieser pompösen Einleitung ist es wiedereinmal so weit, mit Real Bout Fatal Fury steht nun der fünfte Teil der berühmten Beat’em up Serie von SNK an. Nach der großen Sprite-Revolution von Teil 3 (4 wenn man Fatal Fury Special mitzählt) hat sich konsequenter Weise nicht all zu viel an den Charaktersprites verändert. Dafür erstrahlen aber die Hintergründe im nie zuvor gesehenen Glanz.

Wer Kim Kap Hwan und Duck King im dritten Teil vermisst hat, kann wieder aufatmen. Die Charakterriege setzt sich diesmal aus Terry, Andy, Joe, Kim, Mai, Duck King, Sokaku, Bob, Hon Fu, Blue Mary, Franco, Yamazaki, Jin Chon Shu, Jin Chon Rei, Oberbösewicht Geese Howard und sein Bodyguard Billy Kane zusammen. Im Gegensatz zu Fatal Fury 3 sind bis auf Kim und Duck King lediglich die Zwischenbosse von Anfang an anwählbar.



'Sokaku' zeigt seinen effektvollen Special...


Nach einem kurzen inhaltslosen Intro (kein Vergleich zu dem genialen Vorspann von Teil 3) steht man auch schon im Optionsmenü. Dort kann man den Schwierigkeitsgrad, Spielzeit und Sprache einstellen. Die Buttons sind folgendermaßen belegt: (A) ist ein normaler Punch, (B) Kick, (C) ist eine Power Attacke und (D) ist zum Line-Switchen vorgesehen.



Ein Tritt noch und 'Mai' schickt 'Billy' baden...



Die Fahrgäste feuern die beiden Kontrahenten an...


Und hier sind wir jetzt auch schon bei einer der wichtigsten Neuerung in Real Bout Fatal Fury. Das in Fatal Fury 3 eingeführte Ausweichsystem (früher wurde noch auf mehreren Ebenen gekämpft) wurde in Real Bout nochmals perfektioniert. Durch das Line-Switchen kann man so Angriffen ausweichen, oder Gegner umlaufen. Dazu kann man entweder in den Hinter- oder den Vordergrund ausweichen. Der Gegenspieler hat dann allerdings die Möglichkeit durch einen Spezialangriff oder Drücken der (D) Taste, den Spieler wieder auf die normale (mittlere) Ebene zurück zu befördern. Neu hinzugekommen ist auch die sogenannte "Wende in der Luft": Hier kann man im Sprung durch Drücken von (D) eine Wende vollziehen und so z.B. seinen Gegner beim Überspringen von hinten attackieren.
Um eine Ultra-Spezialtechnik ausführen zu können, muss man wie auch schon im Vorgänger, seine Powerleiste während des Kampfes füllen. Mit dieser sogenannten Special- und Potenzial Power können nun wuchtig Special-Moves vom Stapel gelassen werden.


Vor Kim's schnellen Kick's sollten man sich in acht nehmen...


Das besondere an Real Bout Fatal Fury, womit es sich von allen seinen Vor- und Nachfolgern abhebt, sind die Begrenzungen in den einzelnen Stages. Erstmals in der Geschichte der Fatal Fury Serie ist es nun möglich durch einen Ring Out den Kampf vorzeitig zu entscheiden. Dazu müssen allerdings erst die Randbegrenzungen zerstört werden. So muss z.B. in der ersten Stage ein Bretterzaun dran glauben. Nachdem man seinen Kontrahenten ein paar mal gegen ihn geschleudert hat, fällt er in sich zusammen und man kann den Gegner nun entgültig durch einen Stoß ins kühle Nass befördern. In der zweiten Stage (U-Bahn Station) behindert eine Menschenmenge vor dem Ring-Out, ab und zu steht sogar noch eine U-Bahn an der Randbegrenzung die dann, sobald der Gegner reingestoßen wurde, einfach die Türen schließt und ohne zögern davon fährt bis dieser nur noch verstört dreinschauen kann. Diese Art von Humor wertet das ganze Setting nochmals gehörig auf.
Mit Real Bout Fatal Fury habt ihr auch die einmalige Chance die hübsche Blue Mary nackt zu sehen. Wie das geht, lest ihr am besten in den Cheats nach.


Da schaut 'Kim' aber ganz schön doof aus der Wäsche...


Wie auch schon in vielen anderen NeoGeo Games kommen wieder mal nur Besitzer einer japanischen Konsole in den Genuss von rotfarbenen Blutfontänen. Alle anderen müssen sich mit grüner Alienquetsche zufrieden geben.



'Blue Mary' schmeißt 'Joe' in die Ecke...


Leider bietet das Game nur ganze 4 Stages + 1 Bossstage, so das sich drei Kontrahenten eine Stage teilen müssen. Diese werden aber Fatal Fury typisch in jedem neuen Kampf durch veränderte Tageszeiten und anderen Details im Hintergrund dargestellt.

Nicht das ich hier zu weit vorgreifen möchte, aber das Ende gehört mit zu den besten was die NeoGeo-Welt zu bieten hat. Hier bricht Geese Howard nach verlorenem Kampf durch die Absperrung vom Dach des Geese-Towers. Terry kann ihn gerade noch so festhalten, aber er reißt sich los und fällt lachend in die Tiefe. Dieses geniale Ende könnt ihr allerdings nur als Terry oder Andy bewundern.


Das Geniale Ende: Geese bricht durch die Absperrung...


Auch auf der grafischen Seite präsentiert sich Real Bout Fatal Fury ganz stark, detaillierte Charakter und lebendige Stages fordern das NeoGeo. So können sich die Animationsphasen noch heute behaupten. Aber auch die Specials sind wuchtig inszeniert und gehen nahtlos ins Geschehen über. Cool ist außerdem das man einen besiegten Kontrahenten in Richtung Bildschirm schleudern kann, oder die U-Bahn, die einen perfekten 3D Effekt vermittelt wenn sie in den Hintergrund eintaucht.
Einzig die geringe Anzahl von gerade mal 4 Stages kratzt gewaltig am Lack des Games.


'Duck King' hat seine Haus-Ente immer mit dabei...


Als Hintergrundmusik, wird ein kräftiger Rocksoundtrack geboten der optimal zum Kampfgeschehen passt. Besonders das Showdown-Theme auf dem Geese-Tower gefällt mir sehr gut. Die Sprachausgabe ist klar und die Soundeffekte dröhnen kraftvoll aus den Boxen.


Zwischen den verschiedenen Versionen Modul und CD gibt es noch gravierende Unterschiede. So haben es die Ring Out Animationen wie der brennende Tanklastzug aus Stage 4 und die U-Bahn aus Stage 2 nicht in die CD Version geschafft. Als Ausgleich wird allerdings ein Soundtrack in bester CD Qualität geboten.


Finale auf dem Geese-Tower: Die beiden Erzfeinde...

Marco meint:

Marco

Mit Real Bout Fatal Fury ist SNK erneut ein großer Wurf gelungen. Trotz vier Vorgänger hat es SNK erneut verstanden frischen Wind ins Spiel zu bringen. Angefangen bei der grafischen Präsentation bis hin zur Spielbarkeit stimmt einfach alles. NeoGeo Besitzer haben es sowieso schon in ihrer Sammlung und alle die es noch werden wollen kommen sowieso nicht an Real Bout vorbei. Einzig die genialen Nachfolger können da nochmals was draufsetzten. Wer auf der Suche nach einem ausgereiften Beat'em up ist und nicht all zu tief in die Tasche greifen will sollte sich Real Bout Fatal Fury nicht entgehen lassen. 

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Real Bout Fatal Fury Daten
Genre -
Spieleranzahl 1 - 2
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 26.01.1996
Vermarkter SNK
Wertung 8
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