Zarah - Das Schloss des Gwoor im Test

Nintendo DS
Tivola stößt in neue Gefilde vor: Nach Casual-Erfolgen wie Prinzessin Lillifee oder Puzzle: Tierbabys gibt es nun von dem deutschen Publisher ein waschechtes Rollenspiel für Nintendos kleine Transportkonsole. Wir kämpfen uns für euch durch finstere Wälder und dunkle Kerker und klären, ob sich der Kauf für RPG-hungrige Zocker auch lohnt.
In Zarah: Das Schloss des Gwoor dreht sich alles um eine fabelhafte Märchenwelt, die - wie kann es auch anders sein - rollenspieltypisch in allergrößter, mystischer Gefahr schwebt. Die junge Zarah, Heldin von Bumbelhausen, hat ein düsteres Portal mit Hilfe ihres Zauberstabs geschlossen und damit dem Bösen der Welt den Gar ausgemacht. Die Welt hat sich beruhigt und unsere treue Heldin wurde bodenständig und kümmert sich um die Farm ihres Onkels. Leider konnten einige Fieslinge entwischen und so treiben Gwoor und sein Gehilfe Finsky ihr Unwesen. Die seltenen Einhornfohlen sind willkommene Beute für die zwei Bösewichte, denn nur sie haben die Kraft, das dunkle Portal erneut zu öffnen. So obliegt es erneut Zarah, das Unheil von der Welt abzuwenden.



Doch erstmal bekommt Zarah hohen Besuch: Der Bürgermeister höchstpersönlich besucht unsere Heldin und hat zugleich ein dringendes Anliegen parat. Die gute Fee Eldoria ist verschwunden und das Dorf wurde verbrannt. 3x dürft Ihr raten, wer sich abrackern darf, um die Holzhäuser mühsam wieder aufzubauen - genau: Die Heldin respektive ihr. So muss erstmal einiges an Holz und weitere Materialien organisiert werden, damit die Gemeinde wieder im alten Antlitz erstrahlt. Als ob ihr mit der Bewirtung der Farm Eures Onkels nicht schon genug zu tun hättet.



So geht es also zunächst einmal darum, den Bauernhof in Stand zu halten: Aktionen wie Blumen gießen und pflücken, um sie gegen Opale und Ausrüstung einzutauschen oder Tiere füttern, bestimmen den Tagesablauf. Dabei werden die DS-typischen Steuerungseigenschaften genutzt: Dreht durch Stylusbewegungen an der Kurbel des Brunnens um die Blumen zu gießen, schnappt euch Futter aus dem Inventar um den Trog der Tiere zu füllen und weckt die Hühner übers Mikrofon. Die Früchte der Arbeit kann man nach einiger Zeit nun begutachten: Blumen und Hühnereier beispielsweise geben euch wertvolle Credits. Diese gebt Ihr wiederum für den Abenteuerpart von Zarah und das Schloss des Gwoor aus: neue Zaubertechniken wollen ebenso erstanden werden, wie Rezepte oder Ausrüstung.


Hat man sich durch den Simulationspart geackert, geht es mit Zauberstab gerüstet ins Abenteuer um die Einhornfohlen. Eure Heldin bewegt sich entlang eurer Stylusbewegungen und Zauber gehen ebenfalls durch Bewegungen mit dem Stift von der Hand: Zeichnet das jeweilige Symbol und die Magie nimmt ihren Lauf. Lasst beispielsweise Blitze auf die Gegner hinab oder bringt diese zum Erstarren. Neben offensiver Unterstützung durch übersinnliche Kräfte gibt es auch Hilfsmagie, die euch und eure Begleiter unterstützt. Ihr habt richtig gehört: Zwei treue Begleiter - ein Drache und ein Einhorn - lassen sich im Laufe des Spiels finden und kämpfen fortan mit euch Seite an Seite. Durch Magie pflegt ihr die beiden mystischen Freunde oder räumt Hindernisse wie Felsen durch einen Schwebezauber aus dem Weg. Wie eingangs erwähnt, müssen diese jedoch erst durch Opale, der Währung im Zauberreich, erstanden werden.



So wuselt man in Rollenspiel-typischer Iso-Perspektive durch die Wälder oder durch dunkle Dungeons. In letzteren gilt es zudem verschiedene Rätsel zu lösen und gut versteckte Schalter zu finden. Eine Karte auf dem oberen Bildschirm hilft bei der Orientierung und zeigt die Häuser der Gemeinde sowie die Räume der Gewölbe an. Die Grafik ist teilweise wirklich liebevoll animiert, besonders die Introzeichnungen sind hübsch anzusehen - doch einen Schönheits- oder Technikwettbewerb wird Tivolas Rollenspielausflug wohl eher nicht gewinnen. Trotzdem erinnert das Spiel streckenweise an selige Rollenspielzeiten mit Bitmapgrafik. Der Sound gewinnt zwar auch keinen Preis für künstlerische Wertigkeit, nervt aber auch nicht und unterstützt durch mystische Klänge recht gut die Gesamtstimmung.

Harald meint:

Harald

Tja Tivola will hoch hinaus: Im Pressetext spricht man von einem Mix aus Adventure, Rollenspiel und Simulation. Eigentlich stimmt das auch, nur wird leider nie die Genialität der wirklich guten Genrevertreter erreicht. Zu blass werden die einzelnen Bereiche angekratzt, ohne wirklichen Tiefgang zu erzeugen - aber das muss Zarah und das Schloss des Gwoor auch gar nicht, denn die Zielgruppe will sich wahrscheinlich nicht mit einer absolut realistischen Simulation oder einem schweren Rollenspielschinken mit Statuspunkten en masse befassen.

Trotzdem kann man den anfänglichen Simulationspart getrost als langwierig und streckenweise nervig bezeichnen. Nimmt man die Altersbeschränkung als entscheidenden Faktor in die Gleichung mit auf, so hat man ein einsteigerfreundliches Spiel, mit limitierter Handlung aber liebevollem Ambiente. Wer auf der Suche nach einem neuen, leicht zugänglichen Adventure mit Rollenspielelementen ist, kann also, sofern er auf eine kitschige Story steht, zugreifen.

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Zarah - Das Schloss des Gwoor Daten
Genre -
Spieleranzahl 1 - 2
Regionalcode Regionfree
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 15. Juni 2009
Vermarkter tivola
Wertung 6.6
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