Die Steuerung ist nämlich der große Haken. Sprünge sind alles andere als präzise und so steuert sich der Held recht schwammig durch das Labyrinth, was so einige Abstürze mit Lebensverlust zur Folge hat. Fast sogar ein noch größeres Ärgernis ist allerdings das unsere Blechdose ein tolles Schwert besitzt, aber damit aber einfach nicht umgehen kann. Per Knopfdruck bewegt der Typ das Schwert nur wenige Millimeter nach vorn. Hallo, das Teil ist fast so groß wie er selbst und er sticht immer nur 3 Pixel weit? Da bleibt einem nur eines übrig - die Gegner einfach in die Waffe "rein" laufen zu lassen. Später bekommt man dann noch Extras wie ein Wurfmesser, welches das Spiel endlich spielbarer macht.
Aber das war es noch nicht in Sachen Kritik, leider. Das Leveldesign ist nämlich oft recht verwirrend und das Durchsuchen der großen aber recht eintönigen Areale lässt schnell Langeweile aufkommen. Es wäre wohl besser gewesen, man hätte mehrere kleinere Abschnitte hintereinander gesetzt, welche dann auch mit unterschiedlichen Farbpaletten aufwarten. Denn wer will schon fünf Minuten lang vor lila Augenkrebs erregenden Bergen herumspringen, um dann von der letzten Plattform herunter zu fallen und wieder von Levelanfang zu beginnen. Eine klarere Levelstruktur und/oder mal das ein oder andere kleine Schalterrätsel hätte schon merklich mehr Abwechslung gebracht. Um dem Ganzen aber noch eines drauf zu setzen flattern andauernd irgendwelche Gegner um euch herum, die man mit dem Zahnstecher kaum treffen kann, euch aber beim springen hindern. Und kaum ist einer tot, kommt auch schon der Nächste.
Mit dem 3 mm Pixelschwert kann man da kaum etwas ausrichten, zumal sich euer Ritter zu langsam umdreht und an rechtzeitiges schlagen gar nicht zu denken ist. Schafft man es dann mal bis zu einem der Endgegner, bietet sich euch ein Bild des Grauens. Simple und monotone Bewegungsmuster, bei denen einzig die Steuerung der eigenen Figur ein Problem darstellt. Nebenbei dudelt noch relativ gelangweilt eine leicht nervige 8 Bit Musik.
Irgendwie schade - da habe ich mich auf ein nettes Jump'n Run mit Kampfeinlagen und Fantasysetting gefreut, doch was bekam ich? Ein Jump 'n Krampf im Fantasysetting ohne packende Kampfeinlagen. So sehr ich auch eine Schwäche für alte 8 Bit Spiele besitze, aber Wizards & Warriors macht einfach zuviel falsch. Selbst damals gab es bessere Alternativen, wie etwa Faxanadu, Battle of Olympus oder auch Zelda II. Hier ist es nicht nur die magere Technik und lausige Grafik, sondern vielmehr die Kombination aus Frust und Langweilige, die euch den Spielspaß nimmt. Wer nicht gerade Fantasy Games für sein NES sammelt, kann um Wizards & Warriors ruhigen Gewissens einen großen Bogen machen.