
Virtua Tennis 2009 ist hier und was bietet es Neues im Vergleich zum Vorgänger? Um ehrlich zu sein, hat sich in den zwei Jahren nach Virtua Tennis 3 nichts sonderlich viel getan. Während die Wii-Version mit Wii MotionPlus-Support technisch was Neues bietet, können die NexGen-Konsolen nicht ganz mithalten. Also warum 70 Euro ausgeben für dasselbe Spiel? Bevor ich weiter ins Detail gehe mit Spielmodis oder Umfang rate ich Besitzer des dritten Filzballsports von Sega diesen Test zu überspringen, weil bis auf einige kleine Feinheiten im Gameplay und sechs neuen Minigames hat, sich nichts getan. Neulinge, die bei dem Arcadegame vorher außen vor standen sollten, sich jetzt zurücklehnen und diesen Testartikel auf sich wirken lassen. Der Start von Virtua Tennis 2009 ist sehr vertraut. Immer noch thronen die selben Buttons die man aus dem Vorgänger her kannte. Der Online- bzw. Exhibitionsmodus ist für den schnellen Kick auf dem Platz während der World Tour-Modus eine reine und langwierige Einzelspielererfahrung ist.

Hier habt ihr die Chance selbst als Tennisrookie zur Legende aufzusteigen. Doch die ersten Schritte sind nicht immer einfach. Zuerst werdet ihr in den Charaktereditor geworfen, wo ihr eurem Alterego ein passendes Aussehen gebt. Ist der Name, Geburtstag, die Schlagausrichtung und die anderen Kleinigkeiten vom Tisch, werdet ihr zuerst von eurem persönlichen Trainer Tim Henman begrüßt, der euch die Optionen des World Tour-Globus erklärt. Auch hier wirkt alles recht vertraut. Nachdem ihr einen Heimatort ausgesucht habt, geht es erst ans Training um Schlagvarianten und Regeln zu pauken. Wollt ihr diese trockene Schulung nicht über euch ergehen lassen stehen schon einige Minispiele zur Verfügung wo im Vergleich zum Vorgänger sechs neue Einzug gefunden haben. Solltet ihr euch jetzt Fragen wieso Minispiele bei einem Tennisgame? Virtua Tennis ist so aufgebaut, dass ihr durch Gewinnen von Minigames eure Attribute stärkt. Ist euer Spieler auf einem bestimmten Level bzw. Rang kann er die ersten Turniere aus aller Welt beitreten.

Und hier gilt die alte Regel der Videospielindustrie: Sei fleißig und du wirst belohnt! Also wenn ihr alle Minigames in ihren verschiedenen Schwierigkeitsstufen abklappert, kommen Neue zum Vorschein oder seit ihr in Amateurturnieren ein echter Brecher kommen noch lukrativere Veranstaltungen auf euch zu. Solltet ihr dabei gehörig Cash machen, dürft ihr euren Spieler in den teuersten Fummel rumlaufen lassen, den die Tenniswelt je gesehen hat. Bei der Spielmechanik ist alles auch beim Alten geblieben. Virtua Tennis 2009 kennt vier Schlagformen, die ihr mit einfachen Knöpfchen drücken ausführt. Viel Ahnung oder Können müsst ihr nicht besitzen denn das Gameplay ist sehr arcadisch aufgebaut. Also werden bei den schnellen Ballwechsel kaum die Filzkugel im Aus landen und selbst der stärkste Schmetterball könnt ihr mit einem lockeren Lob abwehren.

Feinheiten während der flotten Ballwechsel sind eher optischer Natur. Die geschmeidigen Bewegungen der 20 Tennisstars (worunter auch Boris Becker weilt) wurden im Vergleich zum Vorgänger noch verbessert. Abgesehen der unterschiedlichen Schlagvarianten beherbergt jeder Spieler verschiedene Gesten die meist je nach Situation zum Vorschein kommen. Grafisch ist auch Vorsprünge zum Vorgänger zu erkennen die bis auf die Glanzeffekte der Spieler auch positive Wirkung haben. Sobald die Kamera im Replaymodus einen Tennisspieler zeigt, werdet ihr nicht schlecht staunen den diese glänzen wie eine Speckschwarte. Hierbei kommt schnell das Bild auf als hätte man alle Spieler in Plastikfolie eingepackt.

Habt ihr keine Lust auf langwierige Trainingssessions, ist der Online- sowie Exhibitionsmodus immer für eine Runde gut. Sowohl Offline- wie Online könnt ihr gemischte Doppel- oder Einzelmatches austragen, Turniere bestreiten, Minigames spielen oder einfach mit dem Schläger in der Hand chillen. Das Gameplay während der Onlinematches via Xbox-Live ist dank gutem Netzwerkcode eine geschmeidige Angelegenheit und fatale Lags eher eine Seltenheit.
YoutubeVideo
Virtua Tennis 2009 (Xbox 360) - Trailer
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Also ich bin jetzt mal ehrlich: Hätte ich Virtua Tennis 2009 nicht zum Test bekommen, würde ich mir das vierte Update des Arcadetitels nicht kaufen! Als Besitzer von Virtua Tennis 2 bzw. 3 wird mir hier einfach zu wenig geboten und die sechs neuen Minigames und die etwas bessere Technik können einen Preis von 70 Euro nicht rechtfertigen. Trotz des Mangels an Innovationen ist die Filzballjagd über den Platz im Mehrspielermodus immer noch eine echte Spielspaßgranate.