Nun, der erste Eindruck ist verdammt gut, vor allem grafisch zeigt der Sega Titel Muskeln und kann seine Herkunft nicht verleugnen. Um aber eben selbige nicht zu stark heraushängen zu lassen und so auch eine andere Käuferschicht anzusprechen, bastelten die Programmierer einen Menüpunkt, der für alles andere, nur nicht das schnelle Spielchen zwischendurch geeignet ist.

Dort übernehmt ihr nämlich die Rolle eines Trainers und müsst eure Mannschaft für Turniere vorbereiten und dementsprechend trainieren. Von Trainingslagern, über Trainingsspielchen (Mannschaft A gegen die Reserve) und auch Spiele im In- und Ausland bieten hier auch Stoff für Simulationfans. So wird hier doch sehr intensiv trainiert, was sich durch Verbesserungen der einzelnen Spieler auszahlt. Dies ist auch im Spiel dann eindeutig zu merken. Das sind doch fast schon einige RPG-Elemente, mit der das Spiel hier gewürzt wurde. Bekommt dem Spielermagen aber wirklich nicht schlecht, denn es bringt schließlich Abwechslung vom knallharten Alltag auf dem Platz.
Die Grafik von Virtua Striker, ich habe es vorhin schon angeschnitten, dürfte derzeit die Referenz im Bereich Fußball sein. Egal ob Arcade oder Konsole. So schöne Stadien, wunderbar modellierte Spieler - Sega ist hier unglaublich detailverliebt an die Sache gegangen. Fahnenschwingende Fans, Fotografen mit Blitzlicht oder schöne Trainingsplätze, dazu Tages- und Nachtszenarien mit Flutlicht...einfach spitze. Da fällt es auch erst nach ein wenig Spielzeit auf, dass Virtua Striker 3 ja eigentlich nur über eine einzige Kameraperspektive verfügt. Aber das ist auf Dauer auch zu verschmerzen. Im Spiel braucht man neben dem Analogstick nur die Buttons A, B und X. A zum Flanken, B zum Kurzpassen, X zum Schuss auf´s Tor. In der Verteidigung noch B zum Grätschen und R um die Taktiken (Offense, Normal, Defense) einzustellen, was auch durchaus Sinn macht. Die Arcadeherkunft bringt natürlich auch den Vorteil des schnellen Einstiegs in das Spiel mit sich. Innerhalb weniger Minuten lenkt ihr die Spieler wie ein junger Gott über den Platz und die Tastenbefehle sind bereits in Fleisch und Blut übergegangen.

Was mich beim Testen ein wenig störte war die Tatsache, dass die gegnerischen Teams ganz schön zur Sache gehen. Der Schiri scheint allerdings der selbe zu sein, der zur WM das Spiel Deutschland-Kamerun gepfiffen hat, sprich sein Nachname ist wohl Maulwurf und er ist blind. Und dann pfeift er teilweise plötzlich lächerliche Lappalien.... noch etwas Feintunig wäre hier nicht verkehrt gewesen. Was gibt es außerdem noch zu berichten? Wer möchte kann über den Menüpunkt "Match Play" jederzeit gegen einen Freund antreten und die kreativen Köpfe unter euch können mit der Option "Ändern" im Hauptmenü ihre eigenen Spieler erschaffen. Egal ob Name, Aussehen oder die Eigenschaften mit dem Ball - so lässt sich prima ein Dreamteam zusammenstellen.
Sega ist mit Virtua Striker 3 Vers. 2002 ein guter Wurf geglückt, der zwar noch einige kleinere Mängel aufweist, über die man aber hinwegsehen kann. Wer sich vom arcadigen Gameplay angezogen fühlt, darf ruhigen Gewissens hier seine Euronen anlegen.